Einfluss des Gewichts auf die Durchschnittsgeschwindigkeit

Jag

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Hallo,
Nachdem ich diesen Faden gelesen habe https://www.velomobilforum.de/forum...ie-geschwindigkeit-modell-fahrer.42211/page-2

frage ich mich, ob noch niemand, der ein Powermeter besitzt, das gemessen hat, Also eine (kurze) Strecke mit einer genau festgelegten Leistung fährt, dann sein Rad, idealerweise ein VM, mit 5 oder 10 kg beläd und die selbe Strecke nochmal mit exakt derselben Leistung fährt. Unmittelbar hintereinander natürlich, um unterschiedliche Wettereinflüsse so gering wie möglich zu halten.

Falls das noch niemand gemacht hat, findet sich vielleicht jemand, der das macht und die Ergebnisse hier im Forum postet. Fände ich Klasse, da ich mich frage, wieviel km Durchschnittsgeschwindigkeit man mehr bekommt für ein paar Kilo Rad weniger und auch vielen Euros in der Brieftasche weniger.

Gruß
Björn
 
dann sein Rad, idealerweise ein VM, mit 5 oder 10 kg beläd
Wenn das Systemgewicht um 10% steigt, sollte auch der Luftdruck in den Reifen um 10% steigen, sonst erhöht sich der Rollwiderstand um etwa 10%. Wenn aber 10 Zusatzkilos auf der Hinterachse lasten, die sonst nur mit 30 kg belastet ist, sollte dort der Luftdruck um 33% erhöht werden und vorne garnicht. Bei Heckfederung muss der Dämpfer ebenfalls ausgeglichen werden.
Weitere Vorhersage: jede Beschleunigung dauert 10% länger. Konstante Geschwindigkeit sollte nicht durch das Gewicht beeinflusst sein.
Wenn jemand andere Ergebnisse rausmisst, würde ich mich sehr wundern ;-)
Grüße,
der hering
 
Leonardi hat das gemacht mit dem Ziel, Luft- und Rollwiderstand zu trennen:
Keine Vorrichtung, aber mal ein Versuch rechnerisch eine Trennung mittels des Zusammengangs https://de.wikipedia.org/wiki/Rollwiderstand ...
[DOUBLEPOST=1476560299][/DOUBLEPOST]
Konstante Geschwindigkeit sollte nicht durch das Gewicht beeinflusst sein.
??? Das Gewicht wirkt sich doch direkt auf den Rollwiderstand aus, oder gehst Du davon aus, dass das kompensiert ist durch den höheren Reifendruck? Aber dort gibt es ja eine Max-Grenze bei 6, 8 oder 11 bar.
 
Das Gewicht wirkt sich doch direkt auf den Rollwiderstand aus
Ja, unter der Annahme, dass der Luftdruck nicht angepasst wird. Der Luftdruck im Reifen sollte sich nach der Achslast richten, die Aufdrucke auf den Flanken „6.0–8.0 Bar Max“ sind nur sehr grobe Richtwerte.
Meine Freundin hat am Vorderrad etwa 25 kg Achslast, die fährt den 23er Rennreifen mit 4.0 Bar, weil die aufgedruckten 6-8 Bar viel zu hart wären.
An unseren Tandems (Achslasten zwischen 80 und 100 kg) betreiben wir aber zwei 35er Kojaks bei 7 Bar (max 6.0) und zwei 28er Gatorskins bei 8,5 Bar (max 8,0 Bar).
Richtwert: Doppelte Achslast = Doppelter Luftdruck bei konstanter Reifenbreite oder Doppelte Reifenquerschnittsfläche = halber Luftdruck bei konstanter Last.

Anders gesagt: Wenn bei Zusatzgewicht der Luftdruck nicht angepasst wird, sorgst du für einen einwandfreien systematischen Messfehler ;-)
 
Reifen haben einen zulässigen Maximaldruck, den man nicht beliebig überschreiten kann.
Ich fahr immer mit max. zulässigen Druck, um geringsten Rollwiderstand zu haben. Egal wie leicht oder schwer ich beladen bin.
 
zulässigen Maximaldruck, den man nicht beliebig überschreiten kann
etwa 1,5 mal Pmax.
Ich fahr immer mit max. zulässigen Druck, um geringsten Rollwiderstand zu haben. Egal wie leicht oder schwer ich beladen bin.
Gedankenexperiment:
Fahrradanhänger A, beladen mit einem Ei, Gesamtgewicht 5 kg. Daran zwei 35er Reifen mit P(max) = P(ist) = 6,0 Bar.
Fahrradanhänger B, beladen mit einem Ei, Gesamtgewicht 5 kg. Daran zwei 35er Reifen mit P(ist) = 0,2 Bar.
Fahrradanhänger C, beladen mit einem Kühlschrank und einem Ei, Gesamtgewicht 65 kg. Daran zwei 35 Reifen mit P(ist) = 2,5 Bar.

Bei welchem Anhänger musst du nach dem ersten Schlagloch/Straßenbahngleis das Transportgut als Beschädigt melden?

Was ich damit zeigen will: es gibt einen sinnvollen Maximaldruck je nach Achslast und Reifenbreite. Darüber ändert sich der Rollwiderstand kaum, nur der Federkomfort des Luftreifen nimmt ab und die Fuhre wird unangenehm hart zu fahren.
 
die 5- 10kg wirst du hauptsächlich bei einer Bergetappe bemerken..
bergauf bremst das
bergab musst du im Velomobil sowieso bremsen, weils sonst zu schnell wird..

also ich würde mir maximalen negativen Effekt durch Zusatzgewicht auf einer Strecke mit vielen Bergen erwarten..

in der Ebene hingegen ... kaum nennenswert schlechter, wenns nicht nur sehr viele Ampeln hat
 
Auf einer sauberen Rennstrecke mag das mit Druckanhebung über MaxDruck noch funkionieren.

Man sollte beachten, das man auf Straßen mit Fremdkörpern leben muß, die mit zunehmendem Druck und Auflast zunehmend mehr Schäden anrichten und damit den Rollwiderstandsausgleich zunichte machen können.
 
Gedankenexperiment:
Fahrradanhänger A, beladen mit einem Ei, Gesamtgewicht 5 kg. Daran zwei 35er Reifen mit P(max) = P(ist) = 6,0 Bar.
Fahrradanhänger B, beladen mit einem Ei, Gesamtgewicht 5 kg. Daran zwei 35er Reifen mit P(ist) = 0,2 Bar.
Fahrradanhänger C, beladen mit einem Kühlschrank und einem Ei, Gesamtgewicht 65 kg. Daran zwei 35 Reifen mit P(ist) = 2,5 Bar.
Hatte eigentlich nie Probleme mit den Eiern, egal wie hart die Reifen waren. Aber vielleicht ist das offtopic.
Mich interessiert vielmehr, wieviel kann man gewinnen, wenn man ein paar Kilo weniger hat und alle anderen Parameter gleich gehalten werden.
Um mal eine eigene Erfahrung beizusteuern: Ich bin mal an 2 aufeinanderfolgenden Tagen von einem Campingplatz, der 13 km vom Nordkapp entfernt ist zum selbigen hochgefahren. Der Campingplatz befand sich auf ungefähr 0 m, das Nordkapp auf 300 m. Am ersten Tag ohne Gepäck in - wenn ich mich noch recht erinnere - 1h15. Den zweiten Tag mit etwas Gepäck - vielleicht 15 kg - 1h30 (alles ca.) Dummerweise gibt es soviele Variablen: War ich erschöpfter am 2. Tag oder war es tatsächlich das Gewicht? Mit einem Powermeter könnte man der sache auf den Grund gehen.
also ich würde mir maximalen negativen Effekt durch Zusatzgewicht auf einer Strecke mit vielen Bergen erwarten..

in der Ebene hingegen ... kaum nennenswert schlechter, wenns nicht nur sehr viele Ampeln hat
Ja, aber auch die Ebene ist meistens nicht ganz eben, sondern geht ständig rauf und runter, wenn man es vielleicht auch nicht wahrnehmen kann. Und auch beschleunigt und verzögert man vielleicht ständig. Hier lässt man mal kurz rollen, dort gibt man mal wieder etwas Kraft.

Es ist klar, für dei, die Rennen gewinnen wollen, ist jedes Gramm wichtig. Aber für die anderen wäre es halt mal interessant, wie groß der Unterschied ist.

Übrings: Auch andere Sachen, wie der Rollwiderstand verschiedener Reifen, fände ich interessant zu messen. Vielleicht muss ich mir doch ein Powermeter zulegen ...
 
@DanielDüsentrieb hatte mal nen Km/h Wert genannt, den das Gewicht in der Waagerechten ausmacht. Das fand ich dann für das Pendeln doch so irrelevant, das sich ein privatfinanziertes Upgrade für mich sich doch nicht lohnt.
Fahr doch mal die gleiche Stecke mehrmals mit 10kg Mehrgewicht und mal mit Normalgewicht und stoppe die Zeit. Und statt nem Powermeter gib halt etwas mehr Geld für Vorderreifen aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fände ich Klasse, da ich mich frage, wieviel km Durchschnittsgeschwindigkeit man mehr bekommt für ein paar Kilo Rad weniger und auch vielen Euros in der Brieftasche weniger.
Weit mehr als von allem anderen, was bereits geschrieben wurde, hängt das von der Strecke ab. Mal so als Extreme:

1.) Absolut flache Strecke mit Vorfahrt geradeaus, ohne Ampeln: Ein paar Kilo mehr erhöhen hier lediglich etas den Rollwiderstand, die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt kaum.
2.) Hügelland, immer unten an der tiefsten Stelle ein Kreisverkehr, an dem man runterbremsen muss. Das ganze Gewicht muss dann wieder beschleunigt und den Berg hochhieft werden. Die Geschwindigkeit wird gegenüber einem leichten Rad deutlich sinken.
 
Fahr doch mal die gleiche Stecke mehrmals mit 10kg Mehrgewicht und mal mit Normalgewicht und stoppe die Zeit. Und statt nem Powermeter gib halt etwas mehr Geld für Vorderreifen aus.
Die Idee ist gut. Danke!
An z.B. 10 Tagen dieselbe Strecke fahren und dann gleich im Anschluss nochmal mit 5 kg mehr. Und dann den Durchschnitt bilden. Es ist anzunehmen, dass die Leistung im Schnitt etwa die Gleiche ist. Obwohl, es kann natürlich auch sein, dass, wenn ich mehr Widerstand habe, ich mich mehr anstrenge.
 
Moin! Nimm vielleicht einfach mal den Kreuzotter-Rechner, gib so etwa die Parameter Deines Rades ein, eine feste Tretleistung, und dann nacheinander drei Steigungen - bergauf, flach, abwärts. Notier die sich ergebenden Geschwindigkeiten. Dann wiederhol das gleiche für 10 kg mehr Gesamtgewicht. Wenn Du jetzt den Effekt für eine Strecke wie 13 km, 300 Höhenmeter, hin und zurück wissen willst, kannst Du das aus einem Stück flach, einem Stück aufwärts und einem Stück abwärts zusammenstellen. Also z. B. 20 km flach mit 20 km/h -> 60 min, 3 km mit 10 % Steigung bei 12 km/h -> 15 min, 3 km abwärts mit 36 km/h -> 5 min, gesamt 1:20 h. Dann das gleiche nochmal für den zweiten Satz Geschwindigkeiten, und Du hast schon einen guten Eindruck. Tschüs! Hein
 
ich glaube am Berg, wo man hinten das größte Ritzel ,
und vorne das kleinste Kettenblatt braucht um sich raufzukurbeln
sind ein paar Kilo mehr bei der Geschwindigkeit nich ausschlaggebend.
Vorausgesetzt man kann dementsprechend runterschalten.

So richtig merken tut man mehr Gewicht bei einer Strecke die tendentiell ansteigend ist.
Also immer wieder nur ganz leicht ansteigt.
Da kommt man halt nur schwer auf Speed, und eine höhere Geschwindigkeit ist nicht grade leichter zu halten
mit mehr Gewicht.
Wen es berauf und bergab geht, und man kann die Geschwindigkeit bei der Abfahrt nutzen um den nächsten Hügel
mit Speed zu "übereollen" macht das Gewicht wieder nicht so viel denke ich.
 
Kreuzotter sagt für einen Tieflieger eben Strecke bei 160 Watt 1 km/h wenige bei 10 kg Mehrgewicht aus.
 
Man sollte beachten, das man auf Straßen mit Fremdkörpern leben muß, die mit zunehmendem Druck und Auflast zunehmend mehr Schäden anrichten und damit den Rollwiderstandsausgleich zunichte machen können.
Man sollte dabei aber auch nicht vernachlässigen, dass der Reifen erst mit entsprechendem Druck korrekt arbieten kann oder wieviele Snakebites entstehen bei Reifen die mit 8 Bar aufgepumpt sind?

Ja, aber der Bremsweg ist etwas lang
Du könntest Sand mitnehmen... ;)
 
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