meine Runde gestern, im DFXl mit Hosen, Haube und Ones rundrum:
Eching -> Markt Schwaben -> Grafing -> Rosenheim -> Kufstein -> Insbruck -> Telfs -> Mösern/Seefeld -> Krün -> Walchensee -> Jachenau -> Bad Tölz -> München -> Eching.
Ich habs in der ersten Hälfte eher ruhig angehen lassen. Langstreckenmodus sozusagen. Mit Konstantleistung im 100W Bereich. Nur nichts überstürzen, die Fettverbrennung muss ja erst mal in Schwung kommen - ich hab ja noch was vor mir und da kommt es nicht gut, wenn man die Körner zu früh verbrennt. Läuft gut mit so um die 40km/h. Die Strecke war mit BRouter mit VM-schnell profil geplant und führt überwiegend über gute und ruhige Nebenstraßen, bis ins Inntal hab ich keinen Streß mit dem Verkehr. Dort herrscht ein strammer Gegenwind, in den Böen muss ich etwas aufpassen, aber gut beherrschbar, teilweise fürt der Track über die B171, da ist dann leider etwas mehr Verkehr. Trotz Gegenwind läufts mit lockerem Treten bei Geschwindigkeiten zwischen 40 und 50km/h. Hin und wieder wird ein Rennradler, der gegen den Wind kämpft, geschluckt. Ich bin gefühlt fast doppelt so schnell obwohl ich immer noch im Langstreckenausdauerbereich fahre und nix übertreibe - ich will ja später an 500hm-Steigung von Telfs nach Mösern nicht völlig verkacken. Ein Stück vor Insbruck dann die erste längere Pause an einer Tankstelle zum Vorräte auffüllen. Ein RR gesellt sich zu mir und wir plauschen darüber, was mit dem VM so geht. Ich hab da schon fast 200km mit einem > 30km/h Schnitt hinter mir fühl mich aber immer noch locker und unangestrengt, er war auf dem Heimweg vom Zillertal und wegen des Windes ziemlich abgekämpft. Er ist sichtlich beeindruckt von der Effizient eines VMs.
Die Durchfahrt durch Insbruck nervt dann ziemlich. Durchgehend 'Rote Welle', ich muss gefühlt 100mal anfahren, die Sonne heizt beim Stehen an der Ampel ganz schön. Aber irgendwann bin ich dann doch durch und kann die verbleibenden km bis Telfs weiter gleichmäßig rollen lassen. Zu Begin der Steigung einen Blick auf den Garmin - bisher ein Schnitt in Bewegung von 32,5km/h. Nicht weltbewegend, aber bisher habe ich mich ja auch nicht wirklich angestrengt. Der Anstieg hat knapp 500hm sehr konstanter Steigung etwas weniger als 10%. Ich leg den kleinsten Gang ein (26/40), die Haube vorne aufs VM und trete meine Leistung wie bisher und gondel mit ca. 5km/h hoch. Unterwegs werde ich von 2 RR überholt, die Jungs haben eher sportliche Ambitionen und sind doch erheblich leichter unterwegs. Beide sind ganz begeistert vom DF und zollen mir Respekt damit die Passstraße hochzufahren, auch wenn ich an der Steigung spürbar langsamer als die unterwegs bin. Ich bin mal wieder froh so einen kurzen Gang eingebaut zu haben, da sind 10% Dauersteigung gar kein Problem, man muss nur genug Zeit mitbringen. Ich brauche so 1Std 15Min für die 500hm und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Oben angekommen ist der Schnitt in Bewegung dann schon auf 30km/h abgesunken. Macht mir nix, ich weiß ja, dass es auf dem Rest der Strecke eigentlich nur noch bergab geht. Oben dann noch mal Pause gemacht, eine Brezel eingeworfen, die Wasserflasche gewechselt und weiter gehts, sind noch knapp 150km nach Hause dafür aber etwa 750hm Höhendifferenz abwärts
. Es ist kurz vor 19 Uhr und ich will ja noch 'heute' zu Hause ankommen.
Mit dem Wissen, das nix knackiges mehr kommt gehts ab hier mit Power weiter. Jetzt heißt es an den Zwischenanstiegen die Geschwindigkeit halten. Der Rausch beginnt, der Turbo zündet, das DF kommt seiner eigentlichen Bestimmung nach und giert nach mehr. Ich lasse nichts mehr abreißen und halte die Geschwindigkeit auf den flacheren Abschnitten über der 60, trete vor jedem Hügel noch mal kernig an und schlucke alle kleineren Bodenwellen einfach so weg. Geil. Es läuft. Die Strecke saugt an den Beinen, aber es macht einfach tierisch Spaß und schon kommt München in Sicht und ich düse durch Grünwald. Ampel rot, runter schalten und Anker werfen. Ampel wird grün, nur der Gang ist nicht unten
. Ich dreh rechts am Schaltgriff frei durch und brauch brachial Kraft um an der Ampel leicht bergauf überhaupt wegzukommen. Der Schaltzug ist abgerissen.
und leider kein Ersatz dabei... Ich roll erst mal in eine freie Parkbucht und setz mich am Randstein daneben. Wärend ich bastel wird es dunkel. Die Schaltwerksanschlagsschraube schafft es nur bis zum 3. Ritzel (14er), das ist deutlich zu lang zum anfahren. Ich schnitz mir einen passenden Abstandshalter mit dem ich das Schaltwerk auf 17er feststellen kann. Alles wieder eingepackt, ab jetzt habe ich ein 3-Gang VM... Eigentlich gar nicht mal so schlecht zu fahren (solange kein richtiger Anstieg kommt). Ich versuche an den Ampeln verrausschauend zu sein um nicht so oft stehenbleiben zu müssen und nehme Stadtauswärts dann den Föhringer Ring. Ups... der ist ja doch Kraftstraße - aber es ist dunkel und die Strecke auf 60km/h begrenzt. Meine Übersetzung (65/17) natürlich auch
. Aber was solls, muss man halt mal etwas schneller treten, es wäre noch Kraft für mehr da, aber der Gang ist einfach zu kurz... Dafür fliegen die letzen km nur so an mir vorbei und gegen 23 Uhr rolle ich wieder zu Hause in Eching ein.
Fazit: landschaftlich schöne, etwas längere Tagestour. 385km, 2160 hm, 12,5 Stunden insgesammt (ab 10:30 Uhr, an 23:00), Schnitt in Bewegung 34,0 km/h. Schnitt über alles 30,8 km/h, Maxspeed 101km/h. Verbrauch: 3 Brezen, 4l Wasser, 2l O-saft, 1 Eis.... könnte man öfter mal machen
Gruß,
Norbert