DIY Velomobil mit Holzrahmen

Hallo Velo-Alex,
das ist ein sehr schöner Eigenbau. Er erfüllt schon , neine ich glaube alle, Anforderungen die ich an ein Velomobil auch stellen würde.
mir fehlt noch ein SCheibenwischer (lösung) und dann ist es super.
Magst du noch ein paar Bilder von innen / Aufbau etc. zeigen ?
Wie du das Dach wegklappst und dann einsteigen kannst würde mich auch interessieren.

VG Edgar
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Wenn nicht zu schwer, kann man auch Gewebefolie von Korbmarkisen nehmen.

Da kann man auch mit der Faust reinhauen, passiert nichts.

Mit Wärmebehandlung gutes Schrumpfen, habe mal ein paar Jahre Korbmarkisen bespannt.
 
Interessantes Konzept. Vielleicht wird die Optik noch etwas runder, wenn du statt den Kanthölzern sowas wie Bambus nimmst, oder Alu-Zeltgestänge, für die Spannrahmenkonstruktion nimmst was ja beides biegbar wäre. So hätte man keine Kanten vorne und eine geschwungene Konstruktion. Ähnlich wie bei einem Zelt.
 
Ostern nähert sich und ein paar freie Tage sind zum Greifen nahe!

Deshalb beende ich meine "A-Musterphase" mit meinem ersten Velomobilselbstbau, um der nächsten Prototypengeneration Platz zu machen :)

Hier mein Resümee nach einem halben Jahr Einsatz und ca 3500 km.

1) Die Verwendung eines fertigen Trikes als Fahrgestell erleichtert den Selbstbaueinstieg (habe KMX verwendet)
2) Ohne Federung mit 8bar Reifendruck ist nicht alltagstauglich für mich. Bin auf BigBen mit 2,0 bar umgestiegen, die Federwirkung empfinde ich als deutliche Verbesserung.
3) Aus Holz und Bügelfolie lässt sich eine steife und leichte Konstruktion erstellen. Die Oracover Bügelfolie würde ich jedoch nicht mehr freitragend verwenden, da sie doch recht empfindlich ist. Das Ausbessern ist jedoch kein Problem. Erst als sich lokal der Klebstoff vom Holz gelöst hatte wurde es knifflig (hat im Winter etwas eingesetzt, vielleicht wegen der niedrigen Temperaturen?)
4) Ein Blinker ist einfach ein super Komfort, deswegen habe ich welche nachgerüstet
5) Beim Thema Licht habe ich im Winter einiges ausprobiert. Das STVO Licht kann man komplett vergessen, da bei den Geschwindigkeiten die Reichweite viel zu gering ist (fahre überwiegend durch unbeleuchtetes Überland). Turbo LEDs, die nicht geschirmt sind, kommen nicht gut bei manchen entgegenkommenden Radfahrern an, obwohl diese auf den Boden leuchten ;) Eine einzelne helle ausgerichtete Leuchte findet ohne Probleme Akzeptanz.
6) Ein Unterbodenschutz und Seitenscheiben erhöhen deutlich die Fahrfreude bei Kälte (Überraschung...)
7) Meine Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf dem Radweg betrug zwischen 30-35 km/h
8) Schutzbleche sind unerlässlich, wenn man nicht bei Nässe sich selbst mit Dreck vollschaufeln möchte :D
9) Die KMX Bleche sind sauteuer (199 €), der Selbstbau ist sehr knifflig, aber durchaus machbar.
10) LED Strips als Tagfahrlicht können gut aussehen und sind günstig.
11) Seitenwind sorgt für spürbar Vortrieb bei ausgeprägter Keilform
12) Die Scheiben sind das A und O bei Nässe und in Dunkelheit. Die anfänglichen Baumarktacrylglasscheiben waren bereits nach kurzer Zeit unbrauchbar. Plexiglas Optical HC hält bis heute problemlos. Mein neues Velomobil erhält Makrolon.
13) Das Gewicht ist mit 250 W Motor kein Thema in der Ebene, ohne ist es doch recht mühsam und deutlich langsamer :D
14) Kein signifikanter Verschleiß an Kette, Ritzeln oder Bremsbelägen.
15) Akku hat im Winter gut an Kapazität verloren. Nun bei den wärmeren Temperaturen hat er sich zum Glück wieder berappelt
16) Velomobil nie komplett geschlossen, da ich den Fahrtwind einfach liebe und spüren möchte. Hatte nie eine beschlagene Scheibe

=> keine Panne
=> 98 % positive Reaktionen der Umwelt
=> an Polizei mehrfach vorbeigefahren, nur interessierte Blicke geerntet
=> viel Fahrspaß und eine echte Bereicherung in meinem Lebensgefühl

Fazit: Für den ersten Wurf bin ich sehr zufrieden und froh, dass ich den Schritt zum Eigenbau für den täglichen Gebrauch gewagt habe. Ich hoffe ich kann andere damit auch auf den Geschmack eines Velomobils bringen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Velomobil ohne Federung wäre nichts für mich, ich brauche definitiv eine Vollfederung!
 
Meine Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf dem Radweg betrug zwischen 30-35 km/h
ich will jetzt nicht Erbsen zählen, es interessiert mich aber doch. Fährst du als Reisegeschwindigkeit 30-35 km/h oder ist das deine Durchschnittsgeschwindigkeit. Das ist ja schon ein Unterschied.
 
ich will jetzt nicht Erbsen zählen, es interessiert mich aber doch. Fährst du als Reisegeschwindigkeit 30-35 km/h oder ist das deine Durchschnittsgeschwindigkeit. Das ist ja schon ein Unterschied.

Also Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf einem Radweg die Durchschnittsgeschwindigkeit sein könnte.
 
Er schreibt doch bei 13: Mit 250 W Unterstützung in der Ebene, sonst deutlich langsamer. Da glaub ich ihm die 35 Cruisingspeed mit BigBens auf dem Radweg.

Gruß,

Tim
 
Ivch glaube es nicht, das Gewicht war anfangs angeblich auch viel geringer :). Ich schaffe mit meinem C-Alleweder keine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30-35 km/h und das ist bestimmt noch etwas aerodynamischer und wiegt 28 kg.

Gruß
Rolf
 
Ich schaffe mit meinem C-Alleweder keine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30-35 km/h und das ist bestimmt noch etwas aerodynamischer und wiegt 28 kg.
Hast Du eine offene Pedelecunterstützung mit nominell 250 W?
Mit meiner Leistung + 250+x W fahr ich mit der Leiba Classic meines Vaters (37 kg plus Pedelec) mit 35 km/h eine leichte Steigung hoch (im Schwefel Dornbirn). Ohne war ich in der Ebene bei 23 km/h Cruisingspeed schon schwer am Ackern.
Und wer hat von Durchschnitt geschrieben? Lies nochmal nach:
Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf dem Radweg betrug zwischen 30-35 km/h
Großer Unterschied.

Gruß,

Tim
 
Sorry, das er einen Motor drin hat habe ich überlesen, dann wird es wohl hinkommen.

Gruß
Rolf
 
Guten Abend zusammen,

hier eine zusätzliche ausführliche Erläuterung:

1) Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf Radweg = Geschwindigkeit, mit der ich bei freier Fahrt in der Ebene dauerhaft unterwegs bin. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Strecke ist ohne Streckenprofil/ Kenntnis der Straßenquerungen etc aus meiner Sicht ziemlich wenig aussagekräftig/sinnvoll
2) 30-35 km/h ist selbstverständlich nur mit 250 W Motorunterstützung plus meiner Dauerleistung zu erzielen. Ich selbst bin absoluter 0815 Hobbyfahrer und habe keine dicken Oberschenkel :D 30-35 kmh deshalb, weil die Geschwindigkeit leicht variiert in Abhängigkeit der aktuellen Windgeschwindigkeit und leichtem Gefälle/Steigung, das optisch nicht unbedingt erkennbar ist. Messungenauigkeiten im erhöhten Reifendurchmesser durch BigBen und Kalibrierungsfehler der Anzeige nicht berücksichtigt ;)

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Heute habe ich die "Scheidung" vollzogen. Fahrwerk und Kabine sind nun wieder getrennt. Nun konnte ich das erste Mal sauber mit einer Personenwaage die Gewichte ermitteln (Achtung: Die Waage ist nicht geeicht, Dreck nicht entfernt und die Feuchtigkeit des Holzes ist nicht mit berücksichtigt, die Angaben sind auf kg gerundet,....)

29 kg KMX Cobra nackt (ohne Vorderrad-Schutzbleche/Fahrradtasche) mit Gepäckträger, BigBen Bereifung, Akku und Nabenmotor
13 kg Kabine mit Verkabelung, Plexigläser, Unterboden unter der Schnauze, Beleuchtung/Blinker und Powerbank

=> 42 kg Gesamtgewicht

Ich hoffe, dass ich auch beim neuen Velomobil in diese Gewichtsregion komme. Ich werde nicht mehr die Folie, sondern nur noch einen Verbund aus Holz/Alu verwenden.

Euch allen ein schönes Osterfest
 
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