QuattroVelo (war: Q4w - Quest 4 wheeler)

Der Winkel hängt sicher von der Abstimmung des Fahrwerks ab. Und da ist Allert ja noch am optimieren.
 
Ich bin mir absolut sicher, dass das Fahrverhalten absolut unkritisch ist.

Da ich aber schon ca. 5-6 Fahrzeuge mit 4Link-Starrachsen aufgebaut habe, weiß ich auch, dass man da über die Link Geometrie sehr viel beeinflussen kann. Wenn das Mitlenken so gewollt ist, da es dazu führt dass das Fahrzeug bei starkem Seitenwind trotzdem geradeaus fährt, dann habt ihr euch da offensichtlich schon sehr viel Gedanken gemacht und die Geometrie extra darauf abgestimmt. Auch seitlichen Achsversatz beim Pendeln der Achse kann man ausgleichen, indem sich das einfedernde Rad nach vorne bewegt.

Was aber bei einem Kettenantrieb in jedem Fall gegeben sein sollte, die Kettenlinie muss sich beim Einfedern längen. Verkürzt sie sich zieht man die Hinterachsfederung beim Treten zusammen, das Fahrzeug fängt an zu wippen und es geht viel Energie verloren.
 
sind diese 1,5° (oder 2°) hinten dann wirklich so schlimm ?
hauts einen damit in den Graben?

ich hab ja keine Ahnung, klingt für mich jedenfalls jetzt ned danach, dass einem da dann gleich das Heck überholt

oder anders: sind diese 1,5° vielleicht nicht doch weniger schlimm als ein eventuell komplett die Seitenführungskraft verlierendes Hinterrad (Aufgrund z.b. Luftverlust) eines "klassischen" Velomobils ?
 
Mitlenkende HA ist bis 4° auch bei hohem Tempo kein Problem. Das gilt für tatsächliches Mitlenken, also HR lenken nach außen. Die HA des QV lenkt aber nach innen, was stabilisierend wirkt. Bei KFZ sind derart definierte (Untersteuern) Freiheitsgrade in den Radaufhängungen (Gummigelenke/Silentbuchsen) seit langer Zeit Standard.
 
hauts einen damit in den Graben?

kurze Überschlagsrechnung zum selber beantworten:
wenn Du mit einem neutral steuernden Fahrzeug von 1,5m Radstand die Lenkung um 1,5° einschlägst fährst Du (näherungsweise) auf einem Kreis mit knapp 60m Radius. Bei 70km/h wirken dann etwa 0,7g. Bei einem Kurvenradius von 60m verlässt Du eine 4m breite Fahrspur nach 15m, wenn Du anfangs in der Mitte der Spur geradeaus fährst. Bei 70km/h hast Du also 0,75 Sekunden Zeit die Richtung vor Verlassen der Spur zu korrigieren. Willst Du bei der Korrektur die 0,7g nicht überschreiten musst Du spätestens bei 7,5m (0,375s) mit ebenfalls 1,5° in die Gegenrichtung lenken (auch mit 60m Radius und 0,7g Querbeschleunigung)...
 
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Man kann viel schreiben über Theorie, aber eine Probefahrt sagt oft mehr. Heute Nachmittag fuhr den erfahrenen Fahrer Jan van Steeg in der Quattrovelo. Sein Kommentar (ich habe das übersetzt von Englisch auf Deutsch):

Die Quattrovelo hat mich wirklich sehr positiv überrascht. Von Anfang mag ich schon die Idee hinter de Quattrovelo und außen ist es wirklich eine Schönheit in meinen Augen. Dies war meine erste Erfahrung mit der Quattrovelo und es fühlt sich sehr gut. Verglichen kann mit meiner eigenen Quest Carbon, und es fühlte nicht langsamer, aber das könnten auch die Reifen gewesen sein. Sehr überraschend ist, wie stabil der Quattrovelo im Vergleich zu anderen Velomobile ist. Der Unterschied ist wirklich überflutet. Das ist wirklich der nächste Schritt in Sicherheit und Komfort. High-Speed-Handling ist noch besser! Ich beschleunigte es bis 61 km/h, in windigen Bedingungen, und es fühlt sich nie Nerveus wie des anderen. Sehr gute Arbeit von Velomobiel.nl
 
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Man muß ja gar nicht gegenlenken. Schlimmstenfalls muß man den Lenkeinschlag etwas zurücknehmen. Bei Geradeausfahrt bemerkt man die HA auch nicht, weil man wegen der permanenten Störeinflüsse auf die VA-Lenkung, sowieso dauernd kleine Lenkkorrekturen vornehmen muß.
 
Also Nobbi. Mit der Berechnung kann man doch arbeiten. Jetzt kann sich jeder überlegen, wie weit er im Verkehr von dem nächsten Hindernis oder Graben entfernt sein muß bei einem Platzer hinten, wenn er seine aktuelle Reaktionszeit kennt. Oder besser umgekehrt, wenn ich 2 Meter bis zum Graben habe, reichen dann noch 0,4s ?
 
@HollandMilan

Keiner hat behauptet das sich das QV kritisch beim Elchtest, Seitenwind oder bei hohem Tempo an sich ist. Und ich glaube auch das es in der Summe sicherer ist, als ein Dreirad. Es ging hier um einen Spezialfall, den wohl keiner bei der Probefahrt ausprobierten darf und will.
 
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@--freeride--

Ich vermute, das ist ein Fahrwerk von einem Monstertruck. Desweiteren vermute ich, das Du damit weder bei Höchstgeschwindigkeit einen Platzer hinten hattest, noch das ein Monsterstruck Probleme mit seitenwind ansich hat.

Sicher bin ich mir aber, das ich die Logik mit der das Verhalten des QV bei Seitenwind nicht begründet wird, nicht nachvollziehen kann.

Das QV müsste vom Verhalten der Hinterache her mit der Nase vom Wind wegdrehen, da das Heck zum Wind hin will.

Und wen das nicht passiert, dann meiner VERMUTUNG nach deshalb, weil Allert ein glückliches Händchen bei der Dimensionierung der Hutze, oder besser, der gesamten Karrosserieform hatte. :)
 
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Wenn Seitenwind auf das Heck drückt, wird es sich vom Wind abwenden. Dabei wird sich der Pedalhohlkörper etwas nach Lee neigen, die HA lenkt dann gegen den Wind.

Nobbis Brechnung wäre für mich ein Ausschlußkriterium. 0,7 g, lächerlich. Je mehr g, umso mehr Spaß. Wenn ich die Kurve nicht spüre, kann ich mich auch gleich an die Pommesbude stellen.
 
Ich vermute, das ist ein Fahrwerk von einem Monstertruck. Desweiteren vermute ich, da...
Das QV müsste ... Und wen das nicht passiert, dann meiner VERMUTUNG nach nur ...
Mir wird hier in letzter Zeit zu viel vermutet. Lass doch die Leute ihre Arbeit machen oder lies wie ich mit, wenn Leute mit Ahnung von Fahrwerksplanung etwas schreiben, die gibt es hier ja auch.

vom Verhalten der Hinterache her mit der Nase vom Wind wegdrehen, da sich das Heck in den Wind zu Wind hin will.
Wie kommst du darauf? Meinst du, Allert hat sich darüber keine Gedanken gemacht und sich nicht überlegt, wo in etwa Schwerpunkt und Windangriffspunkt zueinander liegen? Ich bin sicher, er hat seinen "Goro Tamai" gelesen. Du auch?

Übrigens: Es wäre für den Leser wesentlich angenehmer, wenn du mit Zitaten arbeiten würdest, damit er weiß, worauf du gerade antwortest.

Viele Grüße,
Martin
 
...Bei 70km/h hast Du also 0,75 Sekunden Zeit die Richtung vor Verlassen der Spur zu korrigieren...

Danke, damit kann ich was anfangen. Bleibt also genug Zeit, um noch in Ruhe zu Ende in der Nase zu bohren.

Die letzten Seiten also mal wieder viel Lärm um nichts ?!
 
Wenn das Qv von links angeblasen wird, und nach rechts wankt, dann lenkt die Hinterachse nachlinks dem Wind entgegen, was dazu führt dass das QV nach rechts fahren wird. Die Hinterachse lenkt dem Wind quasi automatisch entgegen.
 
...was dazu führt dass das QV nach rechts fahren wird.
... vermutest du, wenn du nur diesen einen Windeinfluss auf das Fahrverhalten des Velomobils betrachtest. Kann aber auch ganz anders sein. Viel interessanter finde ich da den Erfahrungsbericht von Jan van Steeg, dass er bis 60km/h bei windigen Bedingungen unterwegs war und sich die Kiste sehr ruhig und unaffällig verhalten hat.

Meine Erfahrung im Quest (ganz ohne mitlenkende Hinterachse): Bei einer starken Seitenwindböe kann es passieren, dass der Wind am Bug so stark nach oben zieht, dass das Gegenlenken der Vorderräder keinen Einfluss auf die Fahrtrichtung mehr hat. Wenn man es dann schafft, auf der Straße zu bleiben und das Adrenalin wieder runterzufahren, fährt man danach deutlich langsamer weiter...

Das Gesamtverhalten des Fahrzeugs ist wichtig, nicht einzelne Aspekte, von denen man vorab noch gar nicht weiß, in welcher Größenordnung sie überhaupt liegen.
 
@HollandMilan

Keiner hat behauptet das sich das QV kritisch beim Elchtest, Seitenwind oder bei hohem Tempo an sich ist. Und ich glaube auch das es in der Summe sicherer ist, als ein Dreirad. Es ging hier um einen Spezialfall, den wohl keiner bei der Probefahrt ausprobierten darf und will.
Stimmt. Ich glaube aber das ein Velomobil das im Praxis so sicher fahrt auch im Spezialfall im Praxis gut sein werd. Velomobiel.nl geht das ausprobieren. Ich bin gespannt ob alle Theorie nachher noch stehen bleibt.
 
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