Evo Ks: dooxies Erfahrungen (und Vergleich mein K/mein S)

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Eines vorweg: es läuft doch!

Warum habe ich zwei schnelle Velomobile? Ich habe das Evo-S neu bei Beyss bestellt. Aber während der Wartezeit gab es eines der leichtesten Vollwaben-K gebraucht zu kaufen, für einen günstigen Preis. Da musste ich mir die Wartezeit verkürzen und habe daher zwei.
Ich bin kein Schrauber, mein S ist original und unverändert wie vom Hersteller ausgeliefert. Ich brauche keine Schaumpolster an Schultern oder Sitz, auch sonst keine Anpassungen.

Ich muss ein bisschen ausholen: mit neuen Fahrzeugen hab ich es leider oft am Anfang Eingewöhnungsschwierigkeiten:
- Mit meinem WAW bin ich am Anfang 22er Schnitte gefahren, langsamer als das Catrike. Musste erst Velomobil fahren lernen.
- mit dem Bacchetta hab ich immer noch Probleme, dem fluxx hinterherzukommen. Das liegt aber vielleicht gar nicht an meinem Rad.
- vor dem S bin ich eineinhalb Jahre, 20 Tkm mein Super-Evo-K gefahren. Dann kam die lange Überführungsfahrt, 200 km am Tag und ich bin kein Langstreckler. Es lief nicht so wie ich mir das vorgestellt habe.
Nun fuhr ich mein S ab und zu am Arbeitsweg, flache 46 km. Wegen meinen Hügeln auf der Wochenendheimfahrt habe ich 12-36 als Ritzelpaket bestellt. Mit 70er Kettenblatt vorne ist mein größter Gang als0 70-12. Damit konnte ich bisher 50 gemütlich fahren, aber darüber hätte ich gerne noch einen Gang gehabt. Das hat dazu geführt, dass ich eben immer nur mit 50 dahingerollt bin. Das wird dann nur ein 42-43 Schnitt auf dem Arbeitsweg, wo ich mit dem K 45-48 Schnitt fahre. Also hatte ich immer das Gefühl, das S würde nicht laufen.

Ich hatte heute eine Unterhaltung mit @roland65, der meinte, dass man wohl schon dauerhaft 100er Trittfrequenz fahren können sollte. Für mich bisher unvorstellbar, hab mich bisher bei 70-80 wohl gefühlt. Nun habe ichs einfach ausprobiert und bin erstaunt: geht doch! Jetzt kann ich sogar mit dem S mit 70-12 bis 70 km/h noch mittreten. Ich hätte ab 60 zwar trotzdem gern einen Gang mehr, aber vielleicht schadet mir ein bisschen Trittfrequenztraining nicht.

Auf meiner Wochenendrückfahrt konnte ich heute 42.9 Schnitt fahren. Und zwar locker, im täglich-fahren Modus. Die letzten 40 km mit 51 Schnitt.
Es geht zwar tendenziell bergab, sind aber trotzdem nette Steigungen drin. Mit dem K war ich zwar noch knapp schneller, aber das war auch auf der letzten Rille. Und im S fehlt mir ja auch noch ein Gang :).

Vergleich zwischen mein Vollwaben-K und meinem S:
- das K ist deutlich leichter, 19 kg gegen 25 kg beim S. Gefühlt beschleunigt das K schneller, das müsste ich aber wirklich mal ausmessen.
- Hügel: Meinen 10%er auf dem Wochenend-Weg kann ich mit beiden ähnlich schnell fahren. Beim K habe ich nur noch das 75er Blatt vorne, beim S mag ich nicht vom 70er herunterschalten. Mit 70-36 und 14 km/h gerade noch fahrbar.
- das S ist mit Licht und Blinkern vollausgestattet. Sehr angenehm im Alltag, ich muss nur noch einen zentralen Akku laden. Beim K habe ich keine Blinker und muss Front- und Heckakkus getrennt laden.
- das S ist unglaublich bequem. Es ist mein bequemstes Fahrrad. Die weiche Voll-Federung ist sehr angenehm. Es ist sehr fahrstabil. Ich kann mit 60 quer über Kanaldeckel oder Bahnschienen poltern, ohne dass es versetzt oder die Spur verliert. Beim K kann das Hinterrad schon mal versetzen (hinten ungefedert). Ich habe in beiden Fahrzeugen noch die Originallenkung und werde das so belassen. Ich kann damit auch bei 70 und 100er Trittfrequenz ruhig fahren. Ich kann einseitig ein Rad blockieren, ohne dass das Rad in die Richtung ausbricht. Klar, es zieht dahin - aber nur wenig.
- beim S kann ich deutlich besser rausgucken. Unter der Haube vom K habe ich noch 5 cm Platz.
- die 90er Bremsen beim S sind hervorragend. Fein dosierbar, und man kann problemlos das Rad blockieren, besser gehts nicht.
- bergfahren würde ich wohl weiterhin mit dem K, aber für den Alltag gefällt mir mittlerweile das S besser.

Morgen werd ich dann die 4.000 kcal auffüllen.
 

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- mit dem Bacchetta hab ich immer noch Probleme, dem fluxx hinterherzukommen. Das liegt aber vielleicht gar nicht an meinem Rad.

Ich denke, das liegt daran, dass du noch eine anständige Erziehung genossen hast und Kinder, Frauen und alte Menschen vor lässt ... (y)

:)

fluxx.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war vor dem Gewöhnen an die 155er im Ks auch skeptisch - auch Antwort auf @H@rrys Frage. Was ich damit aber beobachte ist, dass ich bei dieser Kurbellänge eine noch größere Bandbreite an Frequenzen fahren kann - inzwischen auch am weißen HiTrike. Cruisen mit niedrigen ist eh kein Problem, aber auch Frequenzen bis deutlich über 100 sind deutlich besser machbar. Sicher braucht es eine längere Zeit, bis das Kopf sich mal vollständig darauf eingestellt hat. Bis dahin muss man sich dazwischen immer mal überprüfen. Gut tut es auch, ständig mal kurze Abschnitte mit >120er Kadenz zu fahren. Auf den Vorteil bzgl der Muskelversorgung gehe ich jetzt mal nicht ein.

@dooxie - Auf jeden Fall weiter so. Jetzt wechselst Du noch auf Elastomere und Du wirst es nicht wiedererkennen. ;)

Roland
 
Richie Rich, du kleiner Glückspilz du - du hast bereits das, wovon die Pat fast aber auch nur fast jede Nacht träumt. Ein VM unter 20kg für Berge und Rennen und ein VM für Rennen und Alltag! Ziemlich perfekte Mischung würde ich ma sagen!

Übrigens "slim fast" fürs S ist nicht nur graue Theorie.
 
Was ist denn deine Kurbellaenge?

hallo Harry,
im S habe ich 155, war aber vom K 165 gewohnt. Kann durchaus sein, dass man bei kürzeren Kurbeln grundsätzlich etwas höhere Frequenz fahren muss, um die gleiche Kraft einzubringen.
Das musste ich erstmal begreifen.
Richard
 
Hallo dooxie "Richie Rich",

nur eine ganz unwesentliche kleine Bemerkung: Du meintest sicher "... (mit kurzen Kurbeln) grundsätzlich etwas höhere Frequenz fahren, um gleiche Leistung einzubringen.."
- Ist doch analog zu den Kolbenmotoren, wo die sportlichen als "Kurzhuber" ausgelegt sind.
Das ergibt (bei zunächst gleicher Drehzahl auf der Kurbelwelle) gegenüber dem Langhuber eine geringere mittlere "Wadengeschwindigkeit" (Kolbengeschwindigkeit). Somit werden höhere Drehzahlen möglich, was bei gleichgebliebenem Drehmoment (vielleicht als "Wadenkraft" empfunden) dann zu mehr Leistung und höherer Fahrgeschwindigkeit führt.

Ansonsten: Hut ab, und weiterhin allzeit gute Fahrt!

Ernst
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Ernst,
sagen wir: gleiche Zugkraft pro Zeit an der Kette - also ja, die gleiche Leistung.
Ich habe nur im K einen Leistungsmesser und nicht im S. Der hätte es mir wohl deutlich gemacht, dass ich nicht in beide Fahrzeuge die gleiche Leistung stecke und ich hätte mich nicht wundern müssen.
Richard
 
Muss mich hier nochmal melden, es läuft immer noch.
Hab jetzt vorne wieder die Löcher mit dünner Folie zugeklebt. Aber wenn man mit Gas fährt, beschlägt die Folie innen.
Der Unterschied auf meinem Arbeitsheimweg zwischen S (54:14 min heute) und K (55:22 min vom 16.7.14 mit 219 W) ist nicht groß, das macht schon eine rote Ampel aus (Bremsweg und Beschleunigung kosten 0,5 km/h im Schnitt..). Es fehlt mir eine Power2Max im S...
Bin erstaunt, Streckenrekord mit dem S. Obwohl mir immer noch ein-zwei Gänge nach oben fehlen, habe immer noch das Gefühl, dass ich es in hohen Geschwindigkeitsbereichen nicht ganz ausfahren kann.
Also wenn mein S 5 kg leichter wäre, ich noch ein-zwei Gänge mehr hätte, eine 165er Kurbel mit meiner Schuhgröße 43 reinpassen würde, dann stünde jetzt ein Weltmeister-K zum Verkauf...
Mit geschätzten 110 Trittfrequenz läuft es um 70 km/h ganz leicht unrund und schwankt ein bisschen. Muss noch mehr Trittfrequenztraining machen.
 

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OT Kurbellänge:
Somit werden höhere Drehzahlen möglich, was bei gleichgebliebenem Drehmoment (vielleicht als "Wadenkraft" empfunden) dann zu mehr Leistung und höherer Fahrgeschwindigkeit führt.
Wegen des kürzeren Hebels der Kurbel (oder der Welle im Motor) führt gleiche "Wadenkraft" gerade nicht zu gleichem Drehmoment. Der "Kurzhuber" muss also schon für gleiche Leistung schneller kurbeln - wobei es auch denkbar ist, dass mit den kurzen Kurbeln wegen des besseren Kniewinkels eine etwas höhere Kraft aufs Pedal gebracht werden kann...

Gruß, Peer
 
Mit geschätzten 110 Trittfrequenz läuft es um 70 km/h ganz leicht unrund und schwankt ein bisschen.
Es gibt meist einen Frequenzbereich, in dem es zu Rückkopplungen durch das Fahrzeug kommt. Im K bist Du vmtl nie in dem Bereich gefahren. Das lässt sich noch etwas verbessern, in dem man nicht nur Frequenztraining macht, sondern die Trittkultur verbessert - stellenweise auch mal einbeinig treten, dann merkt man sehr schnell, wo der Zug nicht stimmt. Das mit dem runderen Tritt funktioniert meiner Erfahrung nach aber nur, solange man konzentriert fährt.
Gewöhn Dich mal noch 2-3 Wochen an die 155er und Du wirst keinen Unterschied mehr spüren. Es ist für mich immer wieder faszinierend, dass die neuromuskuläre Koordination selbst bei so scheinbar geringen Unterschieden neu "programmiert" werden muss.

Gas ja aber kein Motor
Rückstoßprinzip halt. ;)

Viele Grüße,
Roland
 
oh das scheint ein garminconnect nachträglich berechnet Zeug zu sein.
Der Edge hat ja seinen eigenen Timer, der bei AutoPause angehalten wird, wenn man das einstellt. Der stoppt aber erst 1 bis 2 sek nach Stillstand.
nehme an, dass avg moving nachträglich den tatsächlichen Stillstand berechnet. Es geht ja nur um ein paar sekunden... tatsächlicher Brutto wäre auch interessant, dann müsst ich autopause wieder abschalten, dann seh ich in der Übersicht aber den Schnitt mit Ampelstandzeit, der schlechter vergleichbar ist. 1 bis 3 min muss ich stehen auf der Strecke.
 
.. tatsächlicher Brutto wäre auch interessant, dann müsst ich autopause wieder abschalten, ... 1 bis 3 min muss ich stehen auf der Strecke.

Den rechne ich bzw. mein Excel immer selber aus. Ich nehme dafür die "Laufzeit" des Garmins. Die steht in Deiner verlinkten Aufzeichnung bei gut 55 Minuten. Macht also einen Bruttoschnitt von 51,1 km/h. Autopause abschalten fände ich auch suboptimal.

Grüße
Arnold
 
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