Gummi-Effekt durch Kettendehnung?

AW: Gummi-Effekt durch Kettendehnung?

Hallo Bernd,

Über 4m Kettenlänge ? Hätte ich nicht gedacht.

Bei Liegerädern nicht ungewöhnlich.

Eine Aufrecht-Kette beim Rennrad mit Dreifachschaltung ist etwa 1,35 m lang. Beim Liegerad hat man ungefähr drei normale Ketten. Das Zugtrum ist allerdings kürzer als die Hälfte.

Grüße
Andreas
 
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Hier mal die Kettendehnungen aus der Zeitschrift Rennrad vom Juli diesen Jahres:
1000 N / 0,93 mm / 1,18 mm (KMC X9 93 / SRAM PC 1091)
2000 N / 1,70 mm / 2,12 mm
3000 N / 2,38 mm / 2,92 mm
4000 N / 3,10 mm / 3,78 mm
5000 N / 3,85 mm / 4,85 mm

Übrigens geben die noch an, dass "ein Profi im Endspurt kurzfristig 2000 Watt leistet, was einer Zugkraft von 2019 Newton ergibt (52 Zähne und 90 Umdrehungen pro Minute, das entspricht einer Gewichtskraft von 200 kg."
 
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Die Messung basiert auf 30 Kettenglieder, der Entfernung zwischen großen Kettenblatt und Ritzelpaket.
 
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Naja, es kommt ein bisschen auf die Testmethode an.
Ich würde die Kette 200km Einfahren, dann auf Volllast eine Stunde vorrecken (Fett verdrängen, etc.) Und während der Stunde die Längenänderung beobachten. Dann 3 Prüfzyklen fahren je von 10% bis 100% und in denselben 10% Schritten wieder zurück und dann nochmal eine Stunde auf 100% stehen lassen und beobachten. Das Ganze an 3 Ketten aus derselben Charge. Dann die konstante Testtemperatur von 23°C und die Kurven veröffentlichen. Und dann wäre ich glaubhaft, bei Leuten, die das Wort Materialprüfanstalt fehlerfrei buchstabieren können.

Alles andere ist Journalismus.
 
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5mm auf 30 Glieder. Das wären ja 1.3% elastische Verformung. So ein Schmarrn!
 
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Hallo

Das wären 0,16 mm pro lasche, klingt viel, aber der einwand von Maritn D. ist vielleicht berechtigt, wie stark bei schaltungsketten an den außenlashen biegekräfte wirken ...

Jedenfalls müsste man als otto-normalradler den pedalrückschlag der federung auf 1 mm reduzieren, dann bleibt nach kettendehnung nix mehr.:D

MfG
Andreas I.
 
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Ich würde die Kette 200km Einfahren, dann auf Volllast eine Stunde vorrecken (Fett verdrängen, etc.) Und während der Stunde die Längenänderung beobachten. Dann 3 Prüfzyklen fahren je von 10% bis 100% und in denselben 10% Schritten wieder zurück und dann nochmal eine Stunde auf 100% stehen lassen und beobachten. Das Ganze an 3 Ketten aus derselben Charge. Dann die konstante Testtemperatur von 23°C und die Kurven veröffentlichen.
Lass dich nicht aufhalten. Mir reicht der Wert auf nen Millimeter genau.
 
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Der "Durchhang" einer Kette wurde bislang auch nicht berücksichtigt.
Die Kette muss ja erst mal gerade gezogen werden, wobei der Durchhang nie gänzlich verschwindet sondern von der Zugkraft abhängig variiert.
Je nach Spannweite zwischen den Umlenkpunkten kann das auch einen Gummieffekt bewirken.
 
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2cm Kettenlängung auf 2m ? Puh, ich weiß ja nicht aus was eure Ketten sind, aber..

Die meisten Testmethoden sorgen aber selbst für einen erheblichen Fehler. Entweder man nutzt einen direkten Zugversuchsprüfstand, oder man muss sich was einfallen lassen.
Eine Drehmaschine die bei der Einspannung der Kette das "U" darstellt und die Kette das "I" ist vergleichbar mit einem Bogen.
Die Sehne selbst hat eine deutlich geringere (absolute) Zugfestigkeit wie der Bogen, wenn beide rein auf Zug belastet werden würden. Dennoch bricht verformt sich hautpsächlich der Bogen.
Hatten wir in der Konstruktionslehreprüfung mal dran.. Da mussten wir 2 Teile berechnen.
Eine direkte Verbindung von 2 Punkten und eine C förmige. Die C förmige Verbindung wog grade mal 42 mal so viel wie die I förmige, bei gleichen Verformungsdaten. Dabei war die kurze Schenkellänge des Cs nur 5mal so lang wie das Material dick.

Gruß,
Patrick
 
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Das Problem umgeht man, indem man nicht die Längenänderung zwischen den Aufhängepunken sondern innerhalb der Kette misst.
 
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Haben Die den Rahmen mit gemessen.
Ich habe natürlich mit Durchhang gemessen.
60Kg 2m länge 4 mm,
Ich habe auf einem megamassiven Doppel T Träger gemessen.
Das ganze ist linear.
Die Kette spielt auf ab ein 40er 50er Blatt PRAKTISCH keine Rolle.
Solche Zeitschriften sollten mal das messen lernen.
 
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Das Thema mal anders betrachtet:
Wenn ich mit ordentlich Druck auf dem Pedal wieder mal ein Schlagloch übersehe,
und sich der Schlag über meine ungefederten 8 Bar -Reifen, und dem Antriebsstrang in meine Beingelenke durcharbeitet,:eek:
möchte ich ehrlich gesagt keinen noch steiferen Antrieb haben. Gruß, Martin
 
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[...] der einwand von Maritn D. ist vielleicht berechtigt, wie stark bei schaltungsketten an den außenlashen biegekräfte wirken [...]

Ich habe die Auslenkung der Außenlaschen meiner 8-Fach, und 9-Fach Kette nachgemessen (demontiert, also ohne Last).
Dabei interessierte mich speziell, ob die Materialstärke dafür ausreicht, dass es im Zentrum des Materials noch Bereiche gibt, welche trotz der 2 Biegungen/Knicke reine Zugkräfte aufnehmen könnten.

8 Fach:
Materialstärke ca. 1 mm
Auslenkung des Mittelteils ca. 0,3 mm
Verbleiben: 1mm - 0,3 mm = 0,7 mm

9 Fach:
Materialstärke ca. 0,9 mm
Auslenkung des Mittelteils ca. 0,25 mm
Verbleiben: 0,9mm - 0,25 mm = 0,65 mm

Unter Berücksichtigung von Mess- und Rundungsfehler also allgemein ca. 0,7 mm verbleibender Materialstärke, selbst wenn das nach außen verformte Material plan abgeschliffen würde. Habe ich mich damit praktisch selbst widerlegt?;)
Gruß, Martin
 
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Hallo

Die schaltungsketten, die mir bekannt sind (bin nabenschaltungsfahrer:rolleyes:) haben kein gebuchstes gelenk, sondern die außenlaschen sind quasi als halbe buchse ausgestanzt, wo das metall eine 90°-kurve macht. Ich dachte, der bereich wäre gemeint, im verdacht zu stehen, auf biegung belastet zu sein ...

MfG
Andreas I.
 
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