Überlegungen zur Zeitmessung bei Veranstaltungen

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Die WM in Leer war mal wieder Anlass (zumindest für mich) über die "Datenverarbeitung" bei HPV Veranstaltungen nachzudenken. Da ich jetzt ein paar Jahre keine Rennen mehr gefahren bin, mal eine Frage in die Runde: Die Transponder zur Zeitmessung sind technisch in 2 Varianten denkbar passiv und aktiv. Intressanter wären sich passive Transponder, aber kurz nach Beginn der Überlegunden warf sich die Frage auf ob denn auch aktive Transponder denkbar wären. Und zwar in der Form, dassdie -wie die Tachos- mittels Magneten im Rad induktiv mit Strom versorgt werden können. Akademisch betrachtet wäre die Frage, ob er "Energieverlust" durch Speisung der Induktion aktzeptabel wäre oder lieber doch ganz auf passive Transponder konzentrieren, auch wenn dass ggf. Preis und Abmessunge erhöht. Zeil ist zu prüfen, ob sich der HPV ggf. eine eigen Zeitmessung zulegt (die dann auch gleich Hard- und Software als open source Variante hat)
 
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Eine eigene Zeitmessanlage ist meines Wissens seitens des HPV nicht angedacht.

1.) Eine Anlage wie die des NVHPV würde sich bei 3 bis 4 Rennen im Jahr nicht lohnen, da dort die Kosten pro Rennen sehr hoch wären. Wir nehmen die Anlage des NVHPV beim Rennen in Rütenbrock und könnten das Startgeld nicht ansatzweise in der jetzigen Region halten, wenn man eine eigene Anlage hat.

2.) Es müssten die entsprechenden Zeitmesser vorhanden sein und beim Blick auf die WM sieht man, das die Aktiven bereits genug Arbeit haben und erst Leute gefunden werden müssten, die das Amt (auf Jahre) übernehmen und mindestens genau so gut, schnell und angesehen sind wie Gerad und Toni.

Die Zeitmessung wie sie in Leer war ist das mit den vorhandenen Mitteln optimale und wieso soll man was ordentliches ersetzen? Falls hier nur eine theoretische "hätte, wäre, wenn"-Diskussion geführt werden soll, dann wünsche ich viel Spaß. Ich hatte früher Zigarettenschachtel große Transponder am Rad und inzwischen sind sie so klein, dass sie sich fast überall problemlos anbringen lassen.

lieben Gruß

Uli
 
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Uli,
Ihr habt da eine Sonderoption und bekommt daher die Anlage der Holländer saubillig.
Andere müssen pro REnnen und Fahrer mit ca 10€ Kosten kalkulieren.
Etwas günstigeres wäre also von Vorteil.

Aktive TRansponder wie oben beschrieben halte ich für praxisfern, weil es Probleme beim Anbringen am Rad gibt.
InNL gabs auch früher Aktive mit Akku, die wurden aber mitlerweile durch passive ersetzt.

Ein Problem ist auch wie du schon gesagt hast jemanden zu finden der das langjährig macht.
Die Software ist nicht immer einfach zu bedienen und es gibt auch bei richtiger Messung Fallstricke, wie Zb das Feststellen des Rennendes für alle Fahrer.

Ich denke mal der HPV würde sofort ne Messanlage kaufen, die sich in 3-4Jahren gegenüber der NL-Anlage rechnet.
Das System muss aber absolut zuverlässig funktionieren.
 
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OK, dann nochmal genauer. Die Zeitmessung "an sich" funktioniert super, keine Frage. Das genau ist aber NICHT das Problem, sondern:
- vor dem Sprint mal eben zum Ziel Transponder holen und wieder zu Start. (was die Zeitmesser übrigens wieder von der Arbeit abhält)
- während des Sprints ständiges hin- und her Gelaufe und Gerufe nach den Zeiten (hier fehlt eine Anzeigetafel)
- Nach dem Rennen Daten Transport per USB (grusel) Datenaufbereitung per Excel (doppelgrusel) (bei der WM habe ich Christoph 30min Autofarht erspart, weil ich zufällig vornbei kam und ihm meinen zufällig am Mann getragenen USB Stick ausgeliehen habe..). Sowas gehöhrt in eine Datenbank, die gleich nach dem Rennen die Auswertung selbsttätig macht.

Diese Sachen sorgen dafür, dass die Aktiven kaum weniger Arbeit haben und genau daruas ist folgende Idee entstanden (zusammen mit den erwähnten überlasteten Aktiven):
Der HPV motiviert einen Hackerspace zur Entwicklung eine open-source Zeitmessanlage (ja offen in Hard- und Software) wobei zunächst mal nur die Hardware für die Testphase vom HPV aufgewendet werden muss.
Fernziel ist, dass jeder Rennteilnehmer einmal (meinetwegen pro Rad) einen Transponer kauft, der dann sehr preiswert ist und von da an im System bekannt ist und gut. Danach braucht er sich nur noch anmelden, weil seine Transponerkennung bereits bekannt ist. (wenn er will kann er den sogar dauerhaft in seine Verkleidung einlaminieren.)

Im Grunde hatd er passende Hackerspace bereits schon Interesse bekundet und ortsnah sind auch genug pasende Liegeradler (Ja auch sehr schnelle, falls da gleich wieder wer Kompetenz in Frage stellen will. 80+ Liega von Leer).

Hier ging es eigentlich nur um die Überlegung zwischen aktiv/passiv Transponern. Da wir auf der WM aber passive hatten ist das wohl schonmal geklärt.
 
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- Nach dem Rennen Daten Transport per USB (grusel) Datenaufbereitung per Excel (doppelgrusel) (bei der WM habe ich Christoph 30min Autofarht erspart, weil ich zufällig vornbei kam und ihm meinen zufällig am Mann getragenen USB Stick ausgeliehen habe..). Sowas gehöhrt in eine Datenbank, die gleich nach dem Rennen die Auswertung selbsttätig macht.

So Dinge wie Datentransport per USB-Stick oder Auswertung per Excel liegen eher nicht an der Zeitmess-Software, die durchaus die Daten in einer Datenbank speichert, sondern an Gerad, der eben Anwender und kein Softwareentwickler ist.

Insofern besteht kein Grund, die Software auszutauschen, sondern man müsste nur die vorhandene Technik besser nutzen bzw. ergänzen (Einbindung in ein Veranstaltungs-LAN bspw.).

Im übrigen macht eine Datenbank keine Auswertung, sondern enthält nur Daten, auf deren Grundlage eine Auswertung erstellt wird.
 
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OK, schade ich dachte tatsächlich es sollte vorwärts gehen und nachhaltig werden. Und da wollte und habe ich meine Netzwerkbeziehungen genutzt und bin auf der einen Seite schon auf positive resonanz gestossen (Hackerspace), was ich hier (im Forum) eigentlich auch erwartet hätte. Stattdessen geht mal wieder alles inRichtung "ist doch gut so, mir als Teilnehmer machts ja keine arbeit", pingelige Kommentare, dass eine Datenbank selbst nix auswertet (ach echt??).
Intressanter (und hilfreicher) wären da Infos, ob jemand weiss welche Software Gerad benutzt und unter welcher Lizenz die veröffentlicht ist (ich jedenfalls werde nix an einem Projekt machen, an dem man sich auf die Möglichkeiten beschränken muss die einem der Anbieter gnädigerweise an seiner propritären Schnittstelle übrig lässt).
Aus meiner Sicht gibt es also durchaus Gründe Software auszutauschen (ob in dem konkreten Fall weiß ich natürlich noch nicht).

Die Frage ist also: Das Know How eines Hacherspaces nutzen und ein offenes, nachhaltiges, dauerhaftes System entwickeln (lassen/ gemeinsam entwickeln) oder weitermachen wie s.o.

(mir persönlich fehlt gerade nur noch ein "Rechtschreibfehlermeckerer", um meine Bemühungen wieder auf 0 zu fahren und die Zeit und Energie meinen eigenen Projekten zu widmen)

"last try" mclien
 
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Warum so negativ? Meine Antwort bezieht sich eigentlich nur darauf, dass man die bestehende Software erst einmal richtig ausnutzen sollte, bevor man an eine Neuentwicklung denkt, die sich auch mit Hilfe eines "Hackerspaces" sicherlich nicht von allein schreibt ...

Gerad nutzt übrigens ein System von MYLABS.
 
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Aktive TRansponder wie oben beschrieben halte ich für praxisfern, weil es Probleme beim Anbringen am Rad gibt. InNL gabs auch früher Aktive mit Akku, die wurden aber mitlerweile durch passive ersetzt.
Ah danke, dann ist die Entscheidung zumindest erledigt. Interessant ist jetzt halt wie preiswert kann man die Dinger herstellen/bekommen, damit man die halt nicht immer verteilen und wieder einsammeln muss, sondern die Leute die Dinger einmal anschaffen und dann behalten. Aber das sind eigentlich schon Überlegungen, die in der Hackerspace gehören.
 
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Gerad nutzt übrigens ein System von MYLABS.
Da hat ein kurzer Blick genügt, um das Ding aus meiner Sicht (und der der meisten Hacker/-spaces) aus zu sortieren: Komplett geschlosse Software und Hardware nur mit Windows benutzbar. Nix wo ich Energie reinstecken werde. Download: direkt ein exe Datei ohne Hinweis auf OS Kompatibilität.
 
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Hört sich etwas überheblich an. Die Qualität, Zuverlässigkeit und Genauigkeit des Weltmarktführers mal eben zu kopieren dürfte schwierig sein. Bei entsprechendem Know-How geht es bestimmt, aber das muss man erst einmal haben. Bei den ganzen kleinen Veranstaltungen, die es so gibt, kann ich mir gut vorstellen, dass ein gutes und günstiges Zeitmesssystem von großem Interesse ist.
 
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EDIT2: Nochmal anders: Was ist denn Überheblich daran, dass ich nicht mit geschlossenen System arbeiten möchte (und es nicht werde, wenn ich es freiwillig mache)? Davon, dass ich "mal eben" Zuverlässigkeit, Qualität und Genaugikeit des Weltmarktführers nachmachen kann habe ich überhaupt nicht geredet und von kopieren schon gar nicht (mit kopieren kann man ja weder etwas besser noch anders machen). Unterlasse doch bitte solche (Fehl-)Interpretationen.
 
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Moin,

Davon, dass ich "mal eben" Zuverlässigkeit, Qualität und Genaugikeit des Weltmarktführers nachmachen kann habe ich überhaupt nicht geredet und von kopieren schon gar nicht (mit kopieren kann man ja weder etwas besser noch anders machen). Unterlasse doch bitte solche (Fehl-)Interpretationen.

mal ganz locker bleiben. Erstens ist wohl klar, dass natürlich exakt die Zuverlässigkeit, Qualität und Genauigkeit erreicht werden muss. Und lida hat nicht behauptet, Du wolltest das Produkt kopieren, sondern diese drei Eigenschaften. Das ist schon ein sehr ambitioniertes Projekt. Da sind kritische Anmerkungen durchaus angebracht (zumal, wenn Du den Thread mit so Vorschlägen wie aktive Transponder mit eigener Energieerzeugung eröffnest). Hier gibt es einige Leute, die seit Jahren an Entwicklung, Optimierung und Test von technischen Produkten arbeiten und die sind meist etwas kritisch und abwartend, wenn mal wieder jemand vorschlägt, das Rad neu zu erfinden und besser zu machen. Die Anzahl der Projekte, die so anfangen und nicht in vorzeigbaren Resultaten münden, ist groß.

Anstatt hier über das zu reden, was der HPV tun sollte oder andere, Dich nach drei Antworten schon darüber zu beschweren, dass es Deiner Ansicht nach nicht vorwärts geht, oder Deine Abneigung gegen proprietäre Software zur Schau zu stellen, darfst Du jederzeit ein Community-Projekt starten und zeigen, dass das geht. Da würde sich so mancher hier freuen. Es ist die Art, wie Du hier rüber kommst, die zum "Widerstand" ermuntert. Ein vorsichtiges Fragen "Wie seht Ihr das?" etc führt da meist zu besserem Feedback. Und ein "Ich bzw. wir haben das hier mal entwickelt, das ist schon zu 70% funktionstüchtig, sagt mal, wie Ihr das findet" bringt deutlich mehr Hochachtung als ein Statement im Konjunktiv.

Inhaltlich ist manches gesagt (z.B. zu aktiven Transpondern), m.E. sollte man sich noch mal überlegen, ob der HPV oder die Liegerad-Community ein geeigneter (alleiniger) Aufhänger ist: Es gibt andere Communities, die viel größer sind, viel größere Rennen veranstalten und damit auch einen besseren Business-Case (= größeres Mengengerüst -> bessere Preise) oder im Community-Projekt mehr Manpower haben, da könnte es sich lohnen, auch mal nachzufragen. Durchaus auch, ob bzw. warum die kommerzielle/proprietäre Produkte benutzen. Und die Frage nach dem langfristigen Support (was ein Community-Projekt oftmals nicht gewähren kann oder will, spätestens wenn es um Vor-Ort-Service etc geht) ist auch nicht ohne, das ist für einen Veranstalter auch wichtig. Allgemein solltest Du im Hinterkopf haben, dass OpenSource etc für Dich sicher eine große Rolle spielt, für einen Veranstalter aber nicht halb so wichtig sein kann wie Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Qualität UND Support. Erst wenn das alles erreicht ist, hat ein Veranstalter die Wahl.

Olaf
 
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Und die Frage nach dem langfristigen Support (was ein Community-Projekt oftmals nicht gewähren kann oder will, spätestens wenn es um Vor-Ort-Service etc geht) ist auch nicht ohne, das ist für einen Veranstalter auch wichtig. Allgemein solltest Du im Hinterkopf haben, dass OpenSource etc für Dich sicher eine große Rolle spielt, für einen Veranstalter aber nicht halb so wichtig sein kann wie Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Qualität UND Support. Erst wenn das alles erreicht ist, hat ein Veranstalter die Wahl.
Offenbar habt ihr alle mit anderen kommerziellen/propritären Produken zu tun als ich....
Bei mir sind obige Ansprüche zumeist der Grund, warum ich offene Produkte nutzte.


Zum Thema:
Dann halt ganz anders: Seit ihr (bitte kundtun, ob ihr euch als Teilnehmer oder Orgateammitglieder seht in diesem Kontext) mit der Zeitmessung so wie sie ist zufrieden, oder was wären eure Verbesserungsvorschläge?
 
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Offenbar habt ihr alle mit anderen kommerziellen/propritären Produken zu tun als ich....
Bei mir sind obige Ansprüche zumeist der Grund, warum ich offene Produkte nutzte.

Man benutzt einfach die Programme, die gut sind. Und schon landet man in vielen Situationen bei kommerziellen Produkten, weil die sehr oft wesentlich benutzerfreundlicher und stabiler sind (wenn es keine Nischenprodukte oder fuer kurzlebige China-Hardware gedacht sind.) Das Gros der offenen Projekte sind schlicht schlecht, haben eine verkorkste Nutzerfuehrung, keine Doku oder werden nach nicht weiter entwickelt sobald der Hauptentwickler keine Zeit mehr hat oder sich die Gemeinschaft im Streit trennt.

Klar gibt es auch ausnahmen davon und man kann auch mit einer verkorksten Nutzerfuehrung leben, wenn man als Privatperson nicht Unsummen fuer Software ausgeben will und dennoch legal unterwegens sein will.
Fehler kann man auch kommerziellen Herstellern melden. Und sei ehrlich, wenn Du einen Fehler in LibreOffice (und die ganzen StarWriter-Abkoemmlinge haben ehern mehr davon als Word) findest, meldest Du ihn ehern, als Dich in die Programmiersprache, Koventionen und Source einzuarbeiten und den Fehler selber zu beheben.

Dann halt ganz anders: Seit ihr (bitte kundtun, ob ihr euch als Teilnehmer oder Orgateammitglieder seht in diesem Kontext) mit der Zeitmessung so wie sie ist zufrieden, oder was wären eure Verbesserungsvorschläge?

Was mir als Zuschauer fehlt ist eine Videowand, auf der man Live die Runden, Zeiten, Geschwindikeiten und Videoaufnahmen von dem Rest der Strecke sehen kann ;-)
Sollte sich mal jemand erbarmen so etwas zu entwickeln, wird es vermutlich auch nur in der Naehe vom Start/Ziel-Wagen stehen und nicht da wo ich bin. Bei den vielen Klassen, die da wild durcheinander fahren, verliert man schnell den Ueberblick, wenn man zwischendurch auch mal quatscht oder sich mit Getraenken und Essen versorgt. Eine Anzeige wie beim 6TageRennen waere da nicht schlecht. Ein Beamer im abgeschatteten Wagen/Buehne duerfte da schon reichen, wenn Bier- und Wurstwagen da drumherum stehen :dafuer:

Videos von der Strecke und den Helm-/Fahrzeugkameras waeren aber das I-Tuepfelchen. Falls sich jemand aus dem "irgendwas mit Medien"-Bereich findet, koennte man so eine Aufzeichnung hinterher irgendeinem Lokalsender fuer deren Sportsendung anbieten und kann so ein wenig Werbung fuer HPV-Renenn machen.

Peter
 
AW: Überlegungen zur Zeitmessung bei Veranstaltungen

Man benutzt einfach die Programme, die gut sind.....
Wie gesagt, zu dem Thema äussere ich mich nicht in diesem Thread. Kannst gerne einen extra aufmachen, falls da nicht so wie eben der Eindruck entsteht eigne Meinungen als objektive Tatsache zu verkaufen, beteilige ich mich evtl. sogar...
Was mir als Zuschauer fehlt ist eine Videowand, auf der man Live die Runden, Zeiten, Geschwindikeiten und Videoaufnahmen von dem Rest der Strecke sehen kann ;-)
Sollte sich mal jemand erbarmen so etwas zu entwickeln, wird es vermutlich auch nur in der Naehe vom Start/Ziel-Wagen stehen und nicht da wo ich bin. Bei den vielen Klassen, die da wild durcheinander fahren, verliert man schnell den Ueberblick, wenn man zwischendurch auch mal quatscht oder sich mit Getraenken und Essen versorgt. Eine Anzeige wie beim 6TageRennen waere da nicht schlecht. Ein Beamer im abgeschatteten Wagen/Buehne duerfte da schon reichen, wenn Bier- und Wurstwagen da drumherum stehen :dafuer:

Videos von der Strecke und den Helm-/Fahrzeugkameras waeren aber das I-Tuepfelchen. Falls sich jemand aus dem "irgendwas mit Medien"-Bereich findet, koennte man so eine Aufzeichnung hinterher irgendeinem Lokalsender fuer deren Sportsendung anbieten und kann so ein wenig Werbung fuer HPV-Renenn machen.
Ich denke es wäre schon ein 1000% Verbesserung wenn ein grosses numerisches Display am Startd er 200m Spriint-Meßstrecke stehen würde. Dann höhrt mal dies deut-niedlenglish über die Strecke Gebrülle auf ;-)
(Wenn das System dann klug aufgebaut ist, kann man mit einer preisweren Anzeigetafel beginnenund die dann nach und nach "hochpimpen" und die Vorgängermodelle bei den Zwischenzeit Meßstationan an der Strecke aufstellen.
 
AW: Überlegungen zur Zeitmessung bei Veranstaltungen

Hallo zusammen,

zu dem Thema kann ich, glaube ich, etwas beitragen. Ich helfe seit Jahren ehrenamtlich in unserem Rad- und Motorsportverein. Der Motorsportteil des Vereins ist im wesentlichen eine Kartbahn, auf der wir rund vier (nationale und internationale) Kartrennen im Jahr veranstalten mit jeweils 50..180 Teilnehmern. Bei Rennkartanlässen beauftragen wir immer professionelle Zeitnehmer. Die Zeitnahme für den Leihkartbetrieb machen wir selber.

Professionelle Zeitnehmer im Kartsport (z.B. www.camp-company.de - die Jungs sind wirklich gut!) nutzen nach meiner Erfahrung ausschließlich kommerzielle, proprietäre Software wie zum Beispiel "Orbits 4" der Firma MyLaps (ehemals AMB), die bezahlt werden muss, was je nach "business case" teuer werden kann. Wenn ich richtig beobachtet habe verwendet Gerard Ahrens (hoffentlich hab' ich den Namen richtig geschrieben) das Programm RentiX ebenfalls von AMB. Dieses Programm nutzen wir (in einer älteren Version) für den Leihkartbetrieb auch. Es wird kostenlos verteilt, ist proprietär, ohne weitere Dokumentation und man bekommt keinen Support. Der Funktionsumfang ist eingeschränkt und deckt nur den einfachsten Standardfall ab (eine Klasse pro "Heat" usw...). Als wir einmal eine spezielle Wertung für ein Leihkartrennen brauchten, die unsere Version von RentiX nicht bietet, habe ich mir die Sache mal genau angeschaut, weil für uns der Kauf eines leistungsfähigeren Programms wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.

Die Zeitnahmeanlage der Firma MyLaps besteht aus drei Kernkomponenten. Es sind dies die Kontaktschleife, die bei unserer Kartbahn unterirdisch und fest verlegt ist und bei Radrennen gerne auf den Asphalt gelegt und mit Klebeband gesichert wird. Daran angeschlossen ist der sogenannte "Encoder", das wichtigste Teil überhaupt, und natürlich haben wir noch pro Fahrzeug einen Transponder. Am Encoder hängt normalerweise irgend ein PC, auf dem das Zeitnahmeprogramm läuft. Optional kann man an den PC noch eine Anzeigetafel anschließen, die vom Zeitnahmeprogramm gefüttert wird.

Die technische Brisanz der Anlage liegt im Encoder. Hier wird detektiert, ob und wann ein Transponder die Kontaktschleife zum Schwingen bringt und es wird Phasenlage und Kennung des Transponders erfasst. Das ganze ist technisch so anspruchsvoll, dass ich mir nicht zutrauen würde, so etwas zu entwickeln. Der Encoder bestimmt auch die Zuverlässigkeit der ganzen Anlage, denn jede Durchfahrt wird gespeichert und kann auch noch nachträglich vom PC aus ausgelesen werden. Die Schnittstelle zwischen Encoder und PC ist RS232 oder Ethernet und das Protokoll kann relativ leicht durch "reverse engineering" entschlüsselt werden. Im Netz gibt es entsprechende Angaben. Für die Schnittstelle zur Anzeigetafel haben sich in den letzten Jahren im Motorsport ebenfalls gewisse Standards etabliert. Auch diese Protokolle können, soweit mir bekannt, relativ einfach entschlüsselt werden.
Ich selber habe ein Zeitnahmeprogramm geschrieben, das die Datenpakete vom Encoder entgegennimmt, den Stand des Rennens/Zeittrainings am Bildschirm darstellt und auch eine Anzeigetafel ansteuert. Dieses Programm kann ich gerne mitsamt Quellcode zur Verfügung stellen.

Im Kartsport geht der Trend dahin, dass jeder Fahrer seinen eigenen Transponder kauft oder mietet und ganzjährig am Fahrzeug lässt. Auf vielen Kartbahnen sind Kontaktschleifen und Encoder installiert und ständig online, so dass jede Durchfahrt irgend eines Transponders an einen zentralen Webserver geschickt wird (wozu eine geringe Bandbreite ausreicht). Fahrer können dann jederzeit alle Rundenzeiten einsehen und haben automatisch immer eine sehr professionelle Zeitnahme außerhalb von offiziellen Anlässen.

Anzeigetafeln werden in verschiedenen Größen und Ausführungen kommerziell angeboten, sind aber meines Wissens recht teuer im Vergleich zum Rest der Anlage. Auch sind Auf- und Abbau bzw. Instandhaltung recht aufwändig. Mein Eindruck ist, dass zumindest im Kartsport mehr auf die webbasierte Ergebnisverteilung gesetzt wird (geht per Smartphone ja auch recht elegant), evtl. ergänzt um einen "Zeitnahmemonitor" und Anzeigetafeln eher rückläufig sind.

etfl
 
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Ich selber habe ein Zeitnahmeprogramm geschrieben, das die Datenpakete vom Encoder entgegennimmt, den Stand des Rennens/Zeittrainings am Bildschirm darstellt und auch eine Anzeigetafel ansteuert. Dieses Programm kann ich gerne mitsamt Quellcode zur Verfügung stellen.

Hi Etfl,
erstmal vielen Danke für den ausführlichen Beitrag zu dem Thema!

Mich würde speziell interessieren: In welcher Sprache hast du dein Programm geschrieben?

Hast du das Problem des 'offenen' Rennendes gelöst;
Wir haben immer Fehler, weil nach dem Rennende Fahrer in einer AuslaufRunde über die Zielschleife fahren und dann noch mal ne Runde dazu bekommen.
Leider kann man die Zeitmessung auch nicht zu früh abschalten weil es ja noch langsam Nachzügler gibt die noch in ihrer Letzten Runde sind....
Die SW muss also erkennen das das Rennen schon zu Ende ist und diese Fahrer nicht mehr zählen.

Tschö
René
 
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Hallo René,

Mich würde speziell interessieren: In welcher Sprache hast du dein Programm geschrieben?

Das Programm ist in Object Pascal / Delphi geschrieben mit Lazarus - alles OpenSource also. Man kann es aber auch direkt mit dem kommerziellen Embarcadero Delphi übersetzen oder auch mit überschaubarem Aufwand auf andere Sprachen/Plattformen portieren. Es geht ja vor allem um die Kommunikationsmodule.

Hast du das Problem des 'offenen' Rennendes gelöst;
Wir haben immer Fehler, weil nach dem Rennende Fahrer in einer AuslaufRunde über die Zielschleife fahren und dann noch mal ne Runde dazu bekommen.
Leider kann man die Zeitmessung auch nicht zu früh abschalten weil es ja noch langsam Nachzügler gibt die noch in ihrer Letzten Runde sind....
Die SW muss also erkennen das das Rennen schon zu Ende ist und diese Fahrer nicht mehr zählen.

Nein, dieses Problem habe ich nicht gelöst denn es tritt bei Kartrennen nicht auf: wenn ein Fahrer die Zielflagge gesehen hat, dann *muss* er die Strecke verlassen. Rennleiter, Streckenposten und Sportkommissare achten da sehr genau drauf. In speziellen Ausnahmefällen kann es sein, dass man z.B. dem Sieger gestattet, noch eine Ehrenrunde zu drehen und ein paar Donuts zu drehen oder so. Aber auch dann darf er auf keinen Fall und unter keinen Umständen noch im Wettbewerb befindliche Teilnehmer überholen, d.h. es gibt immer einen Zeitpunkt, zu dem man die Zeitnahme sicher "zu" machen kann.

Das Problem ist aber schon lösbar denke ich (korrigier' mich bitte wenn ich falsch denke). Wenn der Zeitnehmer dem Programm manuell ein Signal gibt, bevor der Rennleiter den ersten Teilnehmer abwinkt, dann darf ja jeder nur noch maximal *einmal* über die Schleife fahren, oder? Das ist eine simple Bedingung und wäre einfach zu implementieren.

etfl
 
AW: Überlegungen zur Zeitmessung bei Veranstaltungen

Zunächst auch mal Dank für die ausführlichen Infos.
Die Schnittstelle zwischen Encoder und PC ist RS232 oder Ethernet und das Protokoll kann relativ leicht durch "reverse engineering" entschlüsselt werden. Im Netz gibt es entsprechende Angaben. Für die Schnittstelle zur Anzeigetafel haben sich in den letzten Jahren im Motorsport ebenfalls gewisse Standards etabliert. Auch diese Protokolle können, soweit mir bekannt, relativ einfach entschlüsselt werden.
Hierzu wäre es noch (aus meiner Sicht) wichtig zu schauen, ob der Hersteller das erlaubt. Es ist eine Sache, dass es machbar ist, eine zweite ob es erlaubt ist. Es gibt durchaus Hersteller, die solche Dinge explizit verbieten. Solange man das privat nutzt kann da sicher kaum was passieren, aber sobald es offiziell wird sollte man sich da absichern.
 
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