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Ich hatte am Samstag das Vergnügen einer ersten längeren Probefahrt mit einem Trike. Der einzige Händler vor Ort, der Liegeräder anbietet, hatte zur Zeit nur ein Hase Kettwiesel und ein HPV Gekko fx vorführbereit, also nahm ich das Gekko. Leider ließ sich das nicht ganz auf meine 2,01m einstellen, weil der Händler den Tretlagermast für einen kleinen Kunden (der das vermutlich so kaufen wollte) um 15cm abgeschnitten hatte. Im Endeffekt fehlten aber nur knapp 5cm.
Der erste Test: Einladen ins Auto. Der Klappmechanismus ist wirklich simpel. Zwei Schnellspanner geöffnet und umgeklappt. Einfacher geht's wohl kaum. Passte hervorragend in meinen Golf. Daheim dann erst mal etwas einfahren und an die Lenkung, Schaltung und Bremsen gewöhnen. Den ersten Dämpfer gab's gleich. Die Straße vor meinem Haus endet nach 50m in einem kurzen Kiesweg, dem nach 20m ein schöner Radweg folgt. Zwischen geteerter Straße und Kiesweg verläuft ähnlich einer Bordsteinkante eine Reihe Pflastersteine als Begrenzung, etwa 2-3cm rausstehend. Das gab gleich einen derben Schlag in den Rücken, obwohl ich nicht mal besonders schnell war. Geht ja gut los, dachte ich mir. Im späteren Verlauf gab's noch ein 3-4 Mal die Gelegenheit für einen Schlag. Normale Unebenheiten steckt das Gekko gut weg, aber die Dehnungsfugen der hiesigen Autobahnbrücken sind ekelhaft. Genauso wenn man mit dem Hinterrad über ein Schlagloch fährt. Ich habe dann schnell gemerkt, dass es besser ist - wenn man ihnen schon nicht ganz ausweichen kann - sie besser mit dem Vorderrrad zu nehmen als dem Hinterrad.
Meine erste Etappe ging über 45km, eine meiner Stammstrecken. Geht die meiste Zeit gerade dahin, mit ein paar Brücken und einer kleineren Steigung in der Mitte. Ich war etwas langsamer als mit einem Trekkingrad. Knapp 24 km/h im Schnitt anstatt 26 km/h. Wobei mein Trekkingrad recht groß (73cm Rahmenhöhe) und schwer ist. Mit kleineren Rädern schaffte ich früher auf solchen Strecken leicht 30km/h im Schnitt, nur werden solche Räder für mich sehr schnell unbequem. Den Schnitt vom Gekko hat aber auch die Tatsache gedrückt, dass ich anfangs natürlich recht vorsichtig gefahren bin. Außerdem gibt's in der ersten Hälfte relativ viele Kreuzungen. Da ist fast nie jemand unterwegs und mit dem Trekkingrad fahre ich da nahezu ungebremst weiter, wenn frei ist. Aber mit dem Trike muss man fast anhalten, weil man sonst nicht sieht ob jemand kommt. Da hat ein Trike systembedingt natürlich Nachteile. Im späteren Streckenteil kann man ungehindert auf einem breiten, geteerten Radweg fahren, und da lief das Gekko schon sehr gut. Ich glaube an dem Tag war's recht windig, zumindest kämpften die anderen Radler ziemlich, aber ich merkte nur wenig davon. Übrigens haben mich viel mehr Radler als sonst nett gegrüßt und mir gewunken. Muss wohl am Trike gelegen haben. Ich hatte auch den Eindruck, die Autos überholen mich mit mehr Abstand. Und zwei Mal wurde mir sogar die Vorfahrt gewährt, wo sie mir gar nicht gehörte. Ich glaube die Autofahrer wollten gucken...
Nach einer Mittagspause dann die zweite Etappe über 36km. Hier waren in der ersten Hälfte knapp 100 hm zu überwinden. Und ich muss sagen, das war mit dem Gekko schon recht kraftraubend, obwohl die Steigung nicht sonderlich anspruchsvoll war. Da bin ich auch recht langsam hochgezuckelt. Leider habe ich keinen direkten Vergleich. Die Strecke bin ich vorher nicht komplett gefahren, speziell den Teil mit der Steigung nicht. Ich bin aber der Meinung, auch hier wäre ich mit dem Trekkingrad schneller gewesen. Am Schluss kam ich auf einen Schnitt von 22km/h, aber nur weil ich mir später auf der Geraden zurück ein Rennen mit einem anderen Radler lieferte. Im ersten Teil lag der Schnitt unter 17 km/h.
Die Fahrt mit dem Gekko hat schon Spaß gemacht. Wenn man's mal raus hat, kann man damit ziemlich zügig um Kurven fahren. Nach den knapp 80km hatte ich überhaupt keine Probleme mit dem Popo, normalerweise fängt der nach 30km an taub zu werden. Nach der ersten Etappe hatte ich (bis auf den Sitz - s.u.) keine Wehwehchen. Nach der zweiten merkte ich dann schon ziemlich meine Knie und die Muskeln von da nach oben. Ich denke das ließe sich durch Training und einen längeren Tretlagermast lösen.
Gestört hat mich der Sitz. Zum einen ist er wenig verstellbar. Für meine Größe passt er nicht wirklich. Am nervigsten war die - eigentlich gut gemeinte - Tasche oben. Dort waren, in einer sehr stabilen Klarsichthülle, die Anleitung und etwas Werkzeug verstaut. Leider hat das dann so auf den Rücken gedrückt, zwischen den Schulterblättern, dass das richtig unangenehm war. Vor meiner zweiten Etappe habe ich das ganze Zeug entfernt, dann war's besser. Richtig nutzbar wäre also diese Tasche eher nicht, zumindest für mich. Ich rutschte auch relativ oft auf dem Sitz nach unten. Da wäre vielleicht eine Sitzmatte o.ä. hilfreich.
Der Seitenläuferdynamo war auch eher unpraktisch. Ist wahrscheinlich bei allen Trikes so. Um hinzukommen musste man anhalten. Ich fahre meist ohne Licht, aber an manchen Stellen, wenn ich mir die Wege mit Autos teilen muss, schalte ich es zwecks besserer Sichtbarkeit dann doch lieber ein. Aber dazu jedes Mal anhalten ist doof. Der Händler meinte später, mit Nabendynamo sei der Schalter am Vorderlicht angebracht, an das man unter der Fahrt auch nicht hinkäme, aber da könnte man eher was machen. Ein zweiter Schalter in Reichweite. Was habt ihr denn hier für Lösungen?
Nebenbei: ist eine Akkubeleuchtung auch StVo-konform? Die SON's sind ja schweineteuer.
Ich muss als Vergleich mal ein Scorpion ausprobieren. Die Fahrt mit dem Gekko hat zwar viel Spaß gemacht, aber ich glaube ich brauche doch was gefedertes, zumindest das Hinterrad. Und vielleicht ist der verstellbare Schalensitz auch besser für mich. Ich würde auch gerne ein Trike mit einem tieferen Sitz ausprobieren.
Heute war ich auf der Bike Expo und bin kurz ein Steintrike gefahren. Das hat auch Spaß gemacht, aber für einen richtigen Vergleich hat weder die Zeit noch die verfügbare Teststrecke gereicht.
Der erste Test: Einladen ins Auto. Der Klappmechanismus ist wirklich simpel. Zwei Schnellspanner geöffnet und umgeklappt. Einfacher geht's wohl kaum. Passte hervorragend in meinen Golf. Daheim dann erst mal etwas einfahren und an die Lenkung, Schaltung und Bremsen gewöhnen. Den ersten Dämpfer gab's gleich. Die Straße vor meinem Haus endet nach 50m in einem kurzen Kiesweg, dem nach 20m ein schöner Radweg folgt. Zwischen geteerter Straße und Kiesweg verläuft ähnlich einer Bordsteinkante eine Reihe Pflastersteine als Begrenzung, etwa 2-3cm rausstehend. Das gab gleich einen derben Schlag in den Rücken, obwohl ich nicht mal besonders schnell war. Geht ja gut los, dachte ich mir. Im späteren Verlauf gab's noch ein 3-4 Mal die Gelegenheit für einen Schlag. Normale Unebenheiten steckt das Gekko gut weg, aber die Dehnungsfugen der hiesigen Autobahnbrücken sind ekelhaft. Genauso wenn man mit dem Hinterrad über ein Schlagloch fährt. Ich habe dann schnell gemerkt, dass es besser ist - wenn man ihnen schon nicht ganz ausweichen kann - sie besser mit dem Vorderrrad zu nehmen als dem Hinterrad.
Meine erste Etappe ging über 45km, eine meiner Stammstrecken. Geht die meiste Zeit gerade dahin, mit ein paar Brücken und einer kleineren Steigung in der Mitte. Ich war etwas langsamer als mit einem Trekkingrad. Knapp 24 km/h im Schnitt anstatt 26 km/h. Wobei mein Trekkingrad recht groß (73cm Rahmenhöhe) und schwer ist. Mit kleineren Rädern schaffte ich früher auf solchen Strecken leicht 30km/h im Schnitt, nur werden solche Räder für mich sehr schnell unbequem. Den Schnitt vom Gekko hat aber auch die Tatsache gedrückt, dass ich anfangs natürlich recht vorsichtig gefahren bin. Außerdem gibt's in der ersten Hälfte relativ viele Kreuzungen. Da ist fast nie jemand unterwegs und mit dem Trekkingrad fahre ich da nahezu ungebremst weiter, wenn frei ist. Aber mit dem Trike muss man fast anhalten, weil man sonst nicht sieht ob jemand kommt. Da hat ein Trike systembedingt natürlich Nachteile. Im späteren Streckenteil kann man ungehindert auf einem breiten, geteerten Radweg fahren, und da lief das Gekko schon sehr gut. Ich glaube an dem Tag war's recht windig, zumindest kämpften die anderen Radler ziemlich, aber ich merkte nur wenig davon. Übrigens haben mich viel mehr Radler als sonst nett gegrüßt und mir gewunken. Muss wohl am Trike gelegen haben. Ich hatte auch den Eindruck, die Autos überholen mich mit mehr Abstand. Und zwei Mal wurde mir sogar die Vorfahrt gewährt, wo sie mir gar nicht gehörte. Ich glaube die Autofahrer wollten gucken...
Nach einer Mittagspause dann die zweite Etappe über 36km. Hier waren in der ersten Hälfte knapp 100 hm zu überwinden. Und ich muss sagen, das war mit dem Gekko schon recht kraftraubend, obwohl die Steigung nicht sonderlich anspruchsvoll war. Da bin ich auch recht langsam hochgezuckelt. Leider habe ich keinen direkten Vergleich. Die Strecke bin ich vorher nicht komplett gefahren, speziell den Teil mit der Steigung nicht. Ich bin aber der Meinung, auch hier wäre ich mit dem Trekkingrad schneller gewesen. Am Schluss kam ich auf einen Schnitt von 22km/h, aber nur weil ich mir später auf der Geraden zurück ein Rennen mit einem anderen Radler lieferte. Im ersten Teil lag der Schnitt unter 17 km/h.
Die Fahrt mit dem Gekko hat schon Spaß gemacht. Wenn man's mal raus hat, kann man damit ziemlich zügig um Kurven fahren. Nach den knapp 80km hatte ich überhaupt keine Probleme mit dem Popo, normalerweise fängt der nach 30km an taub zu werden. Nach der ersten Etappe hatte ich (bis auf den Sitz - s.u.) keine Wehwehchen. Nach der zweiten merkte ich dann schon ziemlich meine Knie und die Muskeln von da nach oben. Ich denke das ließe sich durch Training und einen längeren Tretlagermast lösen.
Gestört hat mich der Sitz. Zum einen ist er wenig verstellbar. Für meine Größe passt er nicht wirklich. Am nervigsten war die - eigentlich gut gemeinte - Tasche oben. Dort waren, in einer sehr stabilen Klarsichthülle, die Anleitung und etwas Werkzeug verstaut. Leider hat das dann so auf den Rücken gedrückt, zwischen den Schulterblättern, dass das richtig unangenehm war. Vor meiner zweiten Etappe habe ich das ganze Zeug entfernt, dann war's besser. Richtig nutzbar wäre also diese Tasche eher nicht, zumindest für mich. Ich rutschte auch relativ oft auf dem Sitz nach unten. Da wäre vielleicht eine Sitzmatte o.ä. hilfreich.
Der Seitenläuferdynamo war auch eher unpraktisch. Ist wahrscheinlich bei allen Trikes so. Um hinzukommen musste man anhalten. Ich fahre meist ohne Licht, aber an manchen Stellen, wenn ich mir die Wege mit Autos teilen muss, schalte ich es zwecks besserer Sichtbarkeit dann doch lieber ein. Aber dazu jedes Mal anhalten ist doof. Der Händler meinte später, mit Nabendynamo sei der Schalter am Vorderlicht angebracht, an das man unter der Fahrt auch nicht hinkäme, aber da könnte man eher was machen. Ein zweiter Schalter in Reichweite. Was habt ihr denn hier für Lösungen?
Nebenbei: ist eine Akkubeleuchtung auch StVo-konform? Die SON's sind ja schweineteuer.
Ich muss als Vergleich mal ein Scorpion ausprobieren. Die Fahrt mit dem Gekko hat zwar viel Spaß gemacht, aber ich glaube ich brauche doch was gefedertes, zumindest das Hinterrad. Und vielleicht ist der verstellbare Schalensitz auch besser für mich. Ich würde auch gerne ein Trike mit einem tieferen Sitz ausprobieren.
Heute war ich auf der Bike Expo und bin kurz ein Steintrike gefahren. Das hat auch Spaß gemacht, aber für einen richtigen Vergleich hat weder die Zeit noch die verfügbare Teststrecke gereicht.