Fragen an Velomobilisten

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Hallo liebe Velomobilfahrer,
als jahrelanger Liegeradfahrer interessiere ich mich für ein Velomobil.
Habe einige Fragen:
als was für ein Fahrzeug gilt das VM(Fahrrad?)?
ist man gezwungen den radweg zu nutzen - so vorhanden?
was macht ihr, wenn der Radweg fürs VM zwar ausreichend - aber zum Überholen eines Radfahrers doch etwas schmal?
Plant ihr eure Touren in Deutschland unter Berücksichtigung der Straßenverhältnisse?

Wenn das alles schon zigmal durchgekaut wurde und euch langweilt, dann nennt mir den Fred wo ich das nachlesen kann.

Danke
Gustav
 
AW: Fragen an Velomobilisten

Hallo Gustav,

ja, ein VM ist ein Fahrrad. Somit gelten auch die entsprechenden Vorschriften. Bzgl. Radweg durchsuchst Du am besten mal diese Rubrik nach dem Begriff.
 
AW: Fragen an Velomobilisten

ist man gezwungen den radweg zu nutzen - so vorhanden?
was macht ihr, wenn der Radweg fürs VM zwar ausreichend - aber zum Überholen eines Radfahrers doch etwas schmal?

Hi Gustav,
also ich fahre mit dem VM nur Strasse, bei Radwegen kommt es zu häufig zur problematischen Situationen.
Ich berufe mich immer auf folgende Stelle (Nr 23 bei Linker Nummerierung )
http://www.sicherestrassen.de/VwV/Frameaufbau.htm?http://www.sicherestrassen.de/VwV/V2.htm

Danach wird empfohlen bei breiteren Fahrzeugen von einer Radwegbenutzungspflicht im Einzelfall Abstand zu nehmen.

Von ca 6 Stopps der Polizei wurde ich aber auch nur einmal ermahnt den Radweg zu benutzen. Dort hat Hinweis auf obige Regelung geholfen.
Was außerdem hilft: Auf Gefährdung aufmerksam machen, wie zB: Ich wurde häufig von Autos beim Rechtsabbiegen oder aus Einfahrten angefahren(bei mir in 20 Jahren ca 6-8 mal passiert) auf der Straße aber noch nie....

Des weiteren mal oben im Text die Radwegbreiten memorisieren zu 90 Prozent sind diese zu schmal.

Tschö
René
 
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Hallo Gustav

Fahrrad

In Österreich darf man lt. § 68 Abs. 1 mit mehrspurigen Fahrrädern die breiter als 80 cm sind Radwege nicht benutzen. Ebensolches auch mit nicht Personenbefördernden Anhängern.

Liegende Grüße

Dieter
 
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Danke für die prompten Antworten.

Noch ein Nachsatz:
Wenn ihr - auch auf verkehrsreicheren Strecken - auf die Straße ausweicht, empfindet ihr die Situation mit den Autos stressig? Aufgrund der Breite des VM muss der nachfolgende Autofahrer ja eher solange abwarten, bis er Platz genug für einen "echten" Überholvorgang hat. Anders als beim Fahrrad.
Anders gefragt: Wird man mit dem VM eher genötigt oder genießt man den Status eines Exoten, den der nachfolgende Autofahrer interessiert beobachtet?

Gustav
 
AW: Fragen an Velomobilisten

Hallo Gustav,

meine Erfahrung ist, dass ich mit dem VM wesentlich seltener riskant überholt werde als mit dem Aufrechtrad.
Mir wird mehr Platz eingeräumt und riskant begonnene Überholmanöver werden eher durch Bremsen und wieder hinter mir einordnen abgebrochen.

Gruß Jan
 
AW: Fragen an Velomobilisten

Wenn ihr - auch auf verkehrsreicheren Strecken - auf die Straße ausweicht, empfindet ihr die Situation mit den Autos stressig? Aufgrund der Breite des VM muss der nachfolgende Autofahrer ja eher solange abwarten, bis er Platz genug für einen "echten" Überholvorgang hat. Anders als beim Fahrrad.
Anders gefragt: Wird man mit dem VM eher genötigt oder genießt man den Status eines Exoten, den der nachfolgende Autofahrer interessiert beobachtet?

Schau mal hier rein, Qualität ist nicht gut, da mit dem Handy gemacht, aber bei den Schwenks zurück sieht man ganz gut, wieviel Platz überholende PKW einräumen -- das ist üblich mit VM, selten drückt sich mal jemand eng vorbei.
http://www.youtube.com/watch?v=Of7pmBm_tPo&sns=em

Jupp
 
AW: Fragen an Velomobilisten

Aufgrund der Breite des VM muss der nachfolgende Autofahrer ja eher solange abwarten,

Miss mal bei nem Mountainbiker den Ellenbogenabstand! Die schmalen VM´s sind fast gleich schmal, und bei nem Meter Breite (breitestes VM) ists auch nich so viel mehr.
Was hilft: Durch die optisch breitere Wirkung bekommt man meist genug Raum. Nur in seltenen Situationen (noch schnell vor der Insel vorbeidrücken) wurde es bisher eng. Und - wenns eng wird, bin ich lieber im Velomobil als "nackig";).
Was hilft: wenns eng wird, wirklich auf der Fahrbahn fahren, nich am Rand rumdrücken. Somit kann man nur überholen, wenn wirklich Platz ist (lieber Angehupt wie umgefahren).

90% sind aber beim Velomobil zahm und man wird als vollwertiger Verkehrsteilnehmer aktzeptiert. Ausnahmen sind stark befahrene Landstrassen bei Berufsverkehr - da würd ich Alternativen suchen oder doch aufn Radweg. Denn auch für ein Velomobil gilt: ich versuche, nicht im Weg zu sein, solange es mit nur kleinen Nachteilen möglich ist (gegenseitige Rücksichtsnahme). In der Stadt sind für mich Radwege tabu, außer ich gondle bei 37°C Aussentemperaturen wirklich langsam rum;).

Roland
 
AW: Fragen an Velomobilisten

Schau mal hier rein, Qualität ist nicht gut, da mit dem Handy gemacht, aber bei den Schwenks zurück sieht man ganz gut, wieviel Platz überholende PKW einräumen -- das ist üblich mit VM, selten drückt sich mal jemand eng vorbei.
http://www.youtube.com/watch?v=Of7pmBm_tPo&sns=em

Jupp

Dieser Erfahrung kann ich auch nur zustimmen, die Strecken die ich jetzt mit dem FAW fahre hatte ich sonst mit dem Liegerad oder der Trike befahren und wurde mehr als nur einmal angehupt.
An dieser Steigung einer Bundesstraße bin ich wirklich nicht schnell und der Abstand der Autofahrer ist so die Regel mit seltenen Ausnahmen.
http://www.youtube.com/watch?v=RnuRg9eAw-0
Grüße
Michael
 
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Du fährst zu nah am Fahrbahnrand, du musst ca. 0,8m Platz zu lassen.
Der LKW bei 0:22 hat dich auch sehr eng überholt. Der fährt mMn >80km/h und hätte 2m Abstand lassen müssen, also komplett auf die andere Seite rüber.
Nach meinem Wohlgefühl,war das noch alles im grünen Bereich, auch wenn es nach Auslegen der STVO zu nah wäre...
 
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Du fährst zu nah am Fahrbahnrand, du musst ca. 0,8m Platz zu lassen.
Der LKW bei 0:22 hat dich auch sehr eng überholt. Der fährt mMn >80km/h und hätte 2m Abstand lassen müssen, also komplett auf die andere Seite rüber.

.... ach Ingmar, regnet es im Osten, oder warum bist Du nur am mosern?
Bei uns im Rheinland würde man sagen: " Et löft doch!"
Schöne sonnige Grüße
Michael
....bitte jetzt keine Grundsatzdiskussion:eek:
 
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Moin!

Wenn ihr - auch auf verkehrsreicheren Strecken - auf die Straße ausweicht, empfindet ihr die Situation mit den Autos stressig?

Bezogen auf verkehrsreiche Strecken, und das war gefragt, empfinde ich das Fahren auf der Fahrbahn als stressig. Ich habe bei meinem Arbeitsweg ca. 12km auf einer Einfallstraße im Berufsverkehr. Die Straße ist zwar keine Bundesstraße, aber sie wird von den meisten als solche gesehen. Gefahren wird hier 90 statt 70 und innerorts eher 60 statt 50.
Ich weiche überigens nicht auf die Fahrbahn aus, sondern fahre immer dort.
Es kann sein, dass ich gerade auf Grund des Stress' irgendwann das VM wieder abgeben werde. Für mich ist das nichts. Leider habe ich mich auch nach einem Jahr noch immer nicht daran gewöhnt. Das enge Überholen und Hupen der Autler und LKW-Fahrer läßt mich nicht entspannen, was aber einer der Gründe für das Radfahren sein sollte.
Evtl. gebe ich dem E-Alleweder noch eine Chance (45km/h-Zulassung mit Kennzeichen). Das ist aber auch gleich von den Kosten her eine andere Kategorie.

Grüße
Heiko
 
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Ich habe bei meinem Arbeitsweg ca. 12km auf einer Einfallstraße im Berufsverkehr. Die Straße ist zwar keine Bundesstraße, aber sie wird von den meisten als solche gesehen. Gefahren wird hier 90 statt 70 und innerorts eher 60 statt 50.

Und da gibt es keine Alternative?
 
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Und da gibt es keine Alternative?

Nein.

Ich könnte die Straße für nur ~2km fahren und dann einen Umweg von weiteren 4km in Kauf nehmen, anschließend würde ich dann aber wieder für die restlichen 5km auf der Straße fahren müssen. Also für gesparte 5km von 12 fahre ich 9km drumherum. Leider ist der Umweg wegen schlechter Fahrbahnverhältnisse nicht zügig zu fahren. Die Fahrzeit erhöht sich um locker 10min. Der Unterschied zum Lieger mit Radwegnutzung ist damit nur noch gering. Der Vorteil des Milans damit nicht mehr gegeben (Wind und Wetter mal unberücksichtigt gelassen).
Ich habe schon viel probiert. Ich bin auch schon zwei verschiedene Trikes und einen Semitieflieger auf der Strecke (dann aber Radweg) gefahren. Der Milan ist ca. 15min schneller als ein Liegerad bei den 36km einfach. Aber es ist auch stressiger.

Gruß
Heiko
 
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Aber es ist auch stressiger.

Du kennst Deine Gegend sicherlich besser, deshalb kein Vorschlag in der Richtung von mir.

Probiere aber doch mal folgendes: setze einen von diesen kleinen gelben Rundum-Blitzern auf den Milan-Höcker und fahr damit die bisherige Strecke. Vielleicht noch zusätzlich ein paar Ohrenstopfen oder Musik.
 
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Hallo Gustav,

Danke für die prompten Antworten.

Noch ein Nachsatz:
Wenn ihr - auch auf verkehrsreicheren Strecken - auf die Straße ausweicht, empfindet ihr die Situation mit den Autos stressig? Aufgrund der Breite des VM muss der nachfolgende Autofahrer ja eher solange abwarten, bis er Platz genug für einen "echten" Überholvorgang hat. Anders als beim Fahrrad.
Anders gefragt: Wird man mit dem VM eher genötigt oder genießt man den Status eines Exoten, den der nachfolgende Autofahrer interessiert beobachtet?

Ich habe mein Alleweder deshalb verkauft: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/22811

Ich hab das Alleweder gekauft, als wir noch in der Oberpfalz wohnten, weit weg vom Schuss, sehr dünn besiedelt. Es war für mich das reinste Velomobilparadies und ich hatte total Spaß. Überhaupt keinen Ärger mit Autofahrer, im Gegenteil.

Dann mussten wir zurück in meine Heimat nach Oberbayern ziehen. Hier war es vorbei mit Spaß. Sehr starkes Verkehrsaufkommen, enges überholen fast an der Tagesordnung, relativ wenig gut befahrbare Nebenstrassen. Als ich dann zum 3. Mal richtig geschnitten wurde, reichte es mir. Ähnlich wie Heiko oben schrieb, es war für mich kein erholsames fahren mehr möglich, immer Blick in den Spiegel, wer kommt, wer überholt, wann zieht er nach links. Ein Graus und lebensgefährlich, weil man doch weit unten sitzt / liegt.
Ist natürlich nur meine "Geschichte" / Empfinden, andere lachen vielleicht darüber bzw. sind nicht gestresst und können entspannt fahren.
 
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oder warum bist Du nur am mosern?

Na ja, er hat in der Plauderecke schon`ne Klatsche gekriegt... :(

... und jetzt legt er sich auch noch mit den schnellen Jungs vom Velomobilforum an. :mad:

Wenn er jetzt noch bei Familie Düsenherz ins Fettnäpfchen tritt...:eek:

...er soll jetzt wieder mit mir in die gemütliche Plauderecke kommen!
Ich tu ihm auch nichts... :D:D:D ...versprochen!

Liebe Grüße von Leona
 
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.... ach Ingmar, regnet es im Osten, oder warum bist Du nur am mosern?
Ich hab die Rechtslage dargestellt, ganz sachlich, nichts weiter.
Ich bin nicht verantwortlich, wenn du das gleich als Kritik auffasst.
Denkst du ich halte in jedem Augenblick 80cm ein?

@Leona: Da hast du aber ganz schön nen Narren an mir gefressen. Ich fühle mich geschmeichelt :).
 
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@Heiko und @Gerald,

genau das Problem befürchte ich.
Mit dem Velomobil begibt man sich noch stärker als mit dem Fahrrad auf das Terrain der Autos. Man bildet dabei ein größeres Hindernis ( für die Autofahrer) als als Radfahrer - auch wenn die tatsächliche Breite eines VM dem Fahrrad identisch ist.
Für viele Autofahrer ist ein muskelbetriebenes Fahrzeug ein Affront mit einem Besserwisser am Steuer. Und der stört jetzt gewaltig die ungehinderte Fahrt. Ein normales Hollandrad mit 3 Gängen ist eine akzeptable Freizeit- oder Alternativmobilität.
Aber so ein autoähnliches Ei?
Neben dem Spaß an der Technik und Bewegung, braucht der Mensch zweifellos eine gewisse Akzeptanz in der Umgebung.
Ich befürchte mit einem Velomobil entweder Exot oder Störenfried zu sein.
Zumindest in Deutschland. Ich bin Mitglied im NVHPV ( also holländischer HPV): in Holland ist die Infrastruktur und die gesellschaftliche Akzeptanz bzgl. VM sicher wesentlich höher als bei uns.
Jedenfalls vermute ich das - deswegen meine Fragen an euch.
Gustav
 
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