Corona-Virus

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Oder unterschätze ich die Wirkung des Zeitraums zwischen Infektion und Tod?
Was schätzt du denn da?
Weder die Zahl der registrierten Toten noch die der erfassten Infektionen folgt ja einem rein exponentiellen Verlauf, sondern flacht immer weiter ab. Deswegen habe ich mal ganz naiv die Zeitreihen von Worldometers gegeneinander verschoben und dann Quotienten gebildet. Ohne Verschiebung steigt der Quotient mit der Zeit an, was ja bei nachlassender Ausbreitungsgeschwindigkeit zu erwarten ist. Wenn man um drei Wochen verschiebt, fällt der Quotient mit der Zeit, und zwischendrin bei 10 Tagen verschwindet der längerfristige Trend fast vollständig.
Die ebenso naive Schlussfolgerung wäre, dass diese 10 Tage die durchschnittliche Dauer zwischen Feststellung der Infektion und Tod sind. [Edit: Da müsste man noch die Dauer zwischen Infektion und Feststellung draufschlagen, wobei die bei dem Erfassungsdatum bei Worldometers etwas länger ist als beim RKI.] Aber das ignoriert, dass der Anteil der erkannten Infektionen unter den Toten und den übrigen Fällen verschieden sein kann und vor allem sich in den beiden Gruppen zeitlich verschieden entwickeln kann.

Ich finde diese Seite relativ unbrauchbar. Ich sehe immer nur einen Zeitpunkt und entweder komplett die ganze Welt oder alle betroffenen Länder.
Kann man dort auf bestimmte Länder filtern und dann einen zeitlichen vergleich machen? Oder wenigstens die Daten der vorangehenden Tage abrufen?
Abrufen nicht wirklich, aber zumindest abtippen. In der Tabelle kannst du auf die einzelnen Länder klicken, und wenn du mit der Maus über die Diagramme fährst, zeigt er die exakten Zahlen für die einzelnen Tage an. Dort wird allerdings relativ simpel nach dem Datum einsortiert, an dem sie die Daten bekommen haben. Sieht man z.B., wenn man dort und bei der JHU die Peaks der nachgemeldeten Toten und Infizierten aus Frankreich vergleicht. Eine zeitliche Einordnung nach Meldedatum wie beim RKI macht weder worldometers noch JHU.
 
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Hilf mir bitte mal aus: Ist die (seit 4 Tagen*) gleichbleibende Zahl der bestätigen Infektionen bei gleichzeitig ansteigender Fallsterberate nicht eher ein Anzeichen von weniger Tests (relativ zum den tatsächlichen Infektionen) als von einer gegen 1 laufenden R0?
Die Testanzahl wird doch weiterhin gesteigert oder bleibt mind. konstant. Falls die Durchseuchung ansteigen würde, müssten die bekannten Neuinfektionen deutlich steigen bei gleichbleibend effektiver Testauswahl - die dürfte mit Verknappung sogar steigen, da nur deutliche Verdachtsfälle getestet werden, siehe meinen Fall.
Die Fallsterberate muss steigen, da sie mind. 20 Tage (2-14 Tage Inkubation, durchschnittliches Auftreten von Komplikationen bei Tag 10, Start der Beatmung auch verzögert und durchschnittliche Beatmungszeit 7 Tage - Links liefere ich nach.) hinterherhinkt. D.h. es sterben momentan hauptsächlich die, die sich Anfang bis Mitte März angesteckt haben, also bevor die ansteckungsdämpfenden Maßnahmen in Kraft traten.

Gruß,

Tim
 
Kann man dort auf bestimmte Länder filtern und dann...
Ja.
Da ist die große Tabelle mit allen Ländern. Die Ländernamen sind Links, die dann zu den Länderdaten führen. Dort gibt es zum einen Balkendiagramme, die die einzelnen Tage zeigen (Maus auf die einzelnen Balken) und darunter die Historie der Meldungen zu den einzelnen Tagen, manchmal mit Hinweisen zu Besonderheiten wie Änderung der Zählweise etc..
Für mich ist das bisher die beste Quelle, aber ich kenne bestimmt nicht alle und bin für entsprechende Hinweise dankbar.

....Ok, @Fanfan hat das ja schon vorher gesagt...
 
Die Hamburger hängen dem Diagramm nach deutlich mehr in Parks rum als die Bayern. Genau da liegen doch die Unterschiede zwischen Kontaktverboten und Ausgangsbeschränkungen, oder?
 
Wobei man eher München und Hamburg statt Hamburg und Bayern miteinander vergleichen muss.

viele Grüße

Christoph
 
Shutdown ist so lange demokratisch nicht haltbar (eigene Einschätzung).
Der hatte mit Demokratie nie etwas zu tun.

Wäre Demokratieverständnis eine der Handlungsgrundlagen, würde man jetzt, wo weder das Parlament noch Demonstrationsrecht & Co. funktionieren, ausschließlich befristete Entscheidungen treffen.

Gleiches gilt für Vernunft. Langfristige Entscheidungen trifft man nicht im Panikmodus.

Was derzeit geschieht, ist gegen jede Vernunft und absolut demokratiefeindlich. Ein klarer Fall für den Verfassungsschutz.

Eine wissenschaftlich gesicherte Basis gibt es dafür auch nicht. Und es wurde ja auch entschieden, eine solche auf jeden Fall zu verhindern.
 
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Warum schreibst Du das denn? Schau nach und berichtige das bitte umgehend (die anderen hier im Thread lassen das bitte unkommentiert, ich will sehen, ob @schneller66 das Zahlenrätsel selbst auflösen kann).


Sorry, ich habe wirklich einen Fehler gemacht: 2017 sind es 22900 und 2018 25100 Opfer der Influenca. Niedriger Schätzwert der RKI siehe Seite 47 des Saisonberichtes. Warum bei Influenca geschätzt wird kann ich nicht sagen. Müßt Ihr RKI fragen.
 
Diese Influenca Zahlen sind auch ein Grund. wieso ich mich gegen die Corona Massnahmen ausspreche. Denn es leuchtet mir nicht ein. dass bei Corona geschlossen wird und bei Influenca nicht. Mit der momentanen Argumentation, müssten wir recht oft im Winter schließen, wenn ich die Influenca Zahlen ansehe. Zum Glück gibt es auch schwächere Jahre, wie die zwei die ich oben rausgeschrieben habe aus dem Bericht.
 
@schneller66 lies doch bitte den Thread hier durch, das wurde hier schon mehrfach abgehandelt.

Die Fallsterberate muss steigen, da sie mind. 20 Tage (2-14 Tage Inkubation, durchschnittliches Auftreten von Komplikationen bei Tag 10, Start der Beatmung auch verzögert und durchschnittliche Beatmungszeit 7 Tage - Links liefere ich nach.)

Zu den Quellen, die ich nachtragen wollte: Das rki hat einen tollen Steckbrief mit leicht anderen Zahlen hier.
Inkubationszeit Mittel 5, 1-14 Tage
Zeit bis zur evtl. Pneumonie: 2-7 Tage nach Erkrankungsbeginn
Zeit bis zum Lungenversagen: 8-10 Tage nach Symptombeginn
Dauer der Beatmung bis Tod wird nicht erwähnt, aber invasive Beatmung wird hier mit durchschnittlich 17 Tagen angegeben, 9 für nichtinvasive Beatmung.

Damit wären es 5+9+17=31 Tage durchschnittlicher Krankheitsverlauf bei den kritischen Verläufen, in der zweiten Hälfte wird ein Intubationsbeatmungsplatz belegt. Es versterben aber viele ohne Krankenhausaufenthalt, also sind die 20 Tage für durchschnittlichen Verlauf bis Tod wohl nicht verkehrt.

Gruß,

Tim
 
Kurzfristige Maßnahmen kann man durchaus treffen. Allerdings verpflichtet das auch entsprechend.

Zum Beispiel zur Überprüfung der Maßnahmen. Dazu würde zum Beispiel gehören, Obduktionen vorzunehmen. Nicht aber die Entscheidung zu fällen, dies nicht zu tun. Wir haben in Deutschland diesbezüglich massive Kapazitäten. Wir könnten alle bisher Verstorbenen binnen 2 Tagen daraufhin untersuchen, ob die an oder mit Corona gestorben sind. Zur Entscheidungsfindung bräuchten wir aber gar nicht alle untersuchen. Wir könnten morgen bereits eine fundierte Entscheidungsgrundlage haben. Und hätten sie schon lange haben können.

Gleichzeitig verpflichtend wäre, keine langfristigen Entscheidungen zu treffen, wenn man zuvor durch kurzfristige Entscheidungen demokratische Prozesse ausgehebelt hat. Auch hier passiert das Gegenteil. Es werden massive Umbauten im Rechtssystem vorgenommen. Unter Ausschluss demokratischer Prozesse.
 
Diese Influenca Zahlen sind auch ein Grund. wieso ich mich gegen die Corona Massnahmen ausspreche. Denn es leuchtet mir nicht ein. dass bei Corona geschlossen wird und bei Influenca nicht.
Die 25000 Tote 2018 haben mich am Anfang auch ... beruhigt ... ist nun wirklich das falsche Wort ... bis Corona in Italien nach ein paar Tagen explodiert ist und das Gesundheitsystem es nicht mehr geschafft hat.
Das ging so verdammt schnell.

Wir haben im Moment eine Sterblichkeit von 1,5% ... in Verhältniss zu bekannten Infizierten und die Dunkelziffer ist hoffendlich viel höher.
In der jetzigen Situartion haben wir
Nach aktuellem Stand existieren 20 000 Intensivbetten. Etwa 9000 davon sind im Moment frei und können sofort zur Behandlung von Corona-Kranken genutzt werden.
*
Der Rest wird u.a. für Kerbskranke benötigt.
Wenn diese Betten belegt sind wird aus jedem weiten schwerem Fall ein wahrscheinlicher Toter werden.

Ich weiß nicht wie lang ein schwerer Fall im Schnitt ein Bett belegt.
Sagen wir mal 5 Tage.
Dann werden aus den 9000 Betten 1800 schwere Fälle bis alle Betten belegt sind.
Das ist bei einer Bevölkerung von 80.000.000 nicht zu viel Sicherheit, das ist eng.
Wenn die 9000 Betten belegt sind wird es zu einer Diskusion über den Ausnahmezustand kommen.

Wir gewinnen im Moment Zeit.
So sind wir z.B. dem Schnelltest 2 Wochen näher gekommen.
Mit einem solchen Test kann man viel gezieltere Massnahmen ergreifen.

Edit:
invasive Beatmung wird hier mit durchschnittlich 17 Tagen angegeben
9000 Betten / 17 Tage pro Fall = noch 529 schwere Fälle möglich.


Gruß Jörg


*
 
Wenn diese Betten belegt sind wird aus jedem weiten schwerem Fall ein wahrscheinlicher Toter werden.

Genau. Wenn ein Schiff zu sinken droht und man zu wenig Rettungsboote hat, dann informiert man sofort alles Passagiere und erzeugt Panik. Oh, wait ... laut Schulungen tut man genau das nicht. Seltsam.

Wie viele Leute belegen eigentlich derzeit Krankenhausbetten, die sonst mit gleichen Sympthomen ihre Grippe zuhause auskuriert hätten?
 
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