PowerCranks im Velomobil

AW: 3. Monat

By the way: Derzeit stehen ein paar Powercranks in der Bucht zum Verkauf.
Das war die längenjustierbare (gut), aber nicht arretierbare (schlecht) Variante. Wegen der Nichtarretierbarket habe ich Abstand von einem Gebot genommen. "Später" braucht man das ja evtl. nicht mehr, aber zu Beginn scheint es - so man Alltagsfahrer ist - ja durchaus ratsam zu sein.

-Andreas
 
AW: 3. Monat

Mein "Smart- und Powercrank" Google Alert lieferte mir heute Nacht diese Studie.
Die Ergebnisse zeigen, dass das spezifische Ansteuern und Trainieren der „kurbelziehend-anhebenden“ Muskulatur mittels ungekoppelten Pedalen über den Versuchszeitraum zu keiner Verbesserung leistungsrelevanter Parameter führt.

Das heißt natürlich erstmal nix; ... denn wenn man wirklich gut und methodisch trainiert, so trainiert man natürlich ausgewogen und abgestimmt alle Muskelgruppen. *Ich* mache das aber (leider) nicht und daher könnte ich mir dennoch einen positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit vorstellen.

-Andreas
 
AW: PowerCranks im Velomobil

Nachdem ich die Einträge hier etwas vernachlässigt habe, ein kleiner Statusbericht:

Seit November fahre ich sie wieder. Inzwischen kann ich auch drei Kettenblätter fahren, die Kurbeln können also auch drin bleiben, wenn es mal mit größerer Steigung überland geht.

Am Anfang habe ich sehr langsam getan, um die Sehnen nicht wieder zu überlasten und nach zwei Wochen schon merkte ich, dass ich mit wesentlich geringerer Belastung für die Pumpe fahren kann als den Winter zuvor. Als Ziel habe ich mir gesetzt, diesen Winter nie unter einer Stunde für den Arbeitsweg zu brauchen, das nimmt ganz gut die Leistung aus den Beinen. Allerdings war mir die extreme Trödelei nach kurzer Zeit dann doch zu doof, so dass ich nun meist noch einen kleinen Umweg in die Fahrt zur Arbeit einbaue.

Inzwischen ist der Tritt schön rund geworden, ich merke gar nicht mehr, dass ich überhaupt Powercranks fahre. Lediglich bei Schlaglöchern kann es mal passieren, dass das Bein, das gerade über den oberen Totpunkt wollte, doch wieder zurück fällt. Ist aber sehr selten. Bergauf kam ich früher des öfteren mal aus dem Takt, ist nun auch nicht mehr so.

Richtig lange Fahrten würde ich mir noch nicht zutrauen, nach etwa drei Stunden muckt die Rückseite meiner Schenkel und verlangt nach Ruhe. Mal sehen, ob sich das noch bis zum Beginn der Brevet-Saison legt. Zur Not kann man die Kurbeln ja immer noch verriegeln...

Brennende Füße gibt es nun nicht mehr, kalt werden sie auch kaum noch. Erst bei Minusgraden denke ich über ein zweites Paar Socken nach, bei strengem Frost könnte ich auch die Überschuhe noch dazu nehmen, war dieses Jahr aber noch nicht nötig. Ich habe sie nur einmal zum Testen angehabt.

Die Dinger haben also viele meiner Probleme beim Fahren gelöst. Daher sind sie für mich absolut ihr Geld wert, auch wenn sie schweinisch teuer waren.

Grüße,
Martin
 
Die Dinger haben also viele meiner Probleme beim Fahren gelöst.
Hallo Martin,
Da Du diesen Thread woanders verlinkt hattest (ging um eingeschlafene Füße), wurde ich darauf aufmerksam.
Fragen:
Nutzt Du die PowerCranks immer noch? Oder bist Du wieder umgestiegen zu "normalen" Pedalen?
Hast Du die PowerCranks mal gegen ovale Kettenblätter vergleichen können? Oder kennst jemand der damit Erfahrung hat. Soll ja einen ähnlichen Effekt geben?
Danke, Carsten
 
Nutzt Du die PowerCranks immer noch? Oder bist Du wieder umgestiegen zu "normalen" Pedalen?
Ich fahre sie immer noch. Jedesmal, wenn ich in einem anderen Velomobil mit normalen Kurbeln unterwegs bin, kommt es mir sehr komisch vor, dass die Dinger links und rechts gekoppelt sind. Dauert aber auch nur ein paar Zehner Kilometer, dann wird das auch wieder normal. Ich merke aber, dass ich auf die Dauer immer noch in meinen alten Stiefel verfalle, auf beiden Füßen gleichzeitig Last zu haben, d.h. mein eines Bein muss mein zweiten auch noch hochschieben. Das funktioniert mit Powercranks nicht und das dauert wohl ewig, bis das neue Bewegungsprofil sicher im Stammhirn abgespeichert ist.

Hast Du die PowerCranks mal gegen ovale Kettenblätter vergleichen können?
Nein, habe ich nie benutzt. Kenne auch keinen, der die fährt.

Soll ja einen ähnlichen Effekt geben?
Das muss ein ganz anderer Effekt sein, denn man wird bei ovalen Kettenblättern ja nicht gezwungen, die Kurbel wieder nach oben zu ziehen. du kommst halt von einer reinen Kreisbewegung ein wenig hin zu einer mehr linearen Bewegung. Aber ob das wirklich effizienter ist, keine Ahnung.

Viele Grüße,
Martin
 
ovalen Kettenblättern

Bei der Tour de France fährt Froome ovale Kettenblätter.

Jens Voigt sagte dazu im Interview, dass sie keine bessere Leistung abrufen, sehr wohl aber bei langen Distanzen ein weniger müdes Gefühl in den Beinen erzeugen.

Er hat sie nie gefahren, Froome dagegen glaubt an den Effekt.

Voigt hat es als Kopfsache bezeichnet. :)

fluxx.
 
Bin Deine Powercranks ja auch schon gefahren, fand ich nicht weiter schwer - bis darauf, dass man drauf achten muss synchron loszutreten fühlt sich das eigentlich ganz normal an. Witzig fand ich, dass man bei Bedarf auch mal einseitig weitertreten kann. Ovale Kettenblätter hatte ich vor 30 Jahren mal am Rennrad. Und das ist anders. Ich fands damals nicht gut, der Tritt fühlte sich durch die ungleichförmige Kreisgeschwindigkeit eher abgehackt an - halt nicht mehr rund. Das war zwar der gewünschte Effekt, für Schnell- und Rundtreter aber eher kontraproduktiv.
 
Habe jetzt alles gelesen und eine dumme Frage:
Was passiert eigentlich, wenn man beide Beine zugleich vor- bzw. zurückbewegt - oder geht das rein mechanisch nicht?
 
Geht, nennt sich "Bunny-Hop" Wird nur sehr schnell sehr anstrengend. Hier bei Sekunde 36 und später nochmal.
Du bist ja mit den PowerCranks außerordentlich effizient unterwegs.

Könnte es sein, dass es günstig ist möglichst viele Muskeln effektiv zum Vortrieb zu nutzen? - Also nicht nur als Gegenkraft, damit es einen nicht aus dem Sattel hebt. Zwei Beine ermüden ja auch weniger schnell als wenn man nur mit einem Bein pedaliert. Nutzt der legendäre "runde Tritt" deshalb etwas, weil das Antriebsbein das andere nicht mit hochheben muss? Würde beim Bunny-Hop eine besser trainierte und eingesetzte Bauchmuskulatur den Vortrieb unterstützen?

Ich frage dies im Zusammenhang mit der Wank-Diskussion.
 
Du bist ja mit den PowerCranks außerordentlich effizient unterwegs.
Kann man so einfach nicht sagen. Für die meisten, mich eingeschlossen, ist erst mal eine aufwendige Lernphase fällig, es müssen bislang vernachlässigte Muskeln aufgebaut werden und viel wichtiger: die Sehnen müssen sich an die veränderte Belastung anpassen. Wenn das dann alles geschehen ist, ist man mit PowerCranks so unterwegs, wie es ein "Rundtreter" auf normalen Kurbeln schon immer war. Drehen wir den Satz mal um: Es ist mit PowerCranks nicht möglich, außerordentlich ineffizient zu fahren, sprich, mit dem einen Bein gegen die Kraft des anderen zu arbeiten, um die Kurbel am rotieren zu halten.

Könnte es sein, dass es günstig ist möglichst viele Muskeln effektiv zum Vortrieb zu nutzen?
Für die Maximalkraft sicherlich, auf Langstrecke ist aber mehr die Gesamtkondition ausschlaggebend, da fährt man nicht am Limit der Muskeln.

Zwei Beine ermüden ja auch weniger schnell als wenn man nur mit einem Bein pedaliert.
Auch das ist mit Training machbar. Bei Paris-Brest habe ich einen einbeinigen Rennradfahrer gesehen. Aber ich denke, da braucht es dann schon enorme Willensstärke.

Nutzt der legendäre "runde Tritt" deshalb etwas, weil das Antriebsbein das andere nicht mit hochheben muss?
Zum einen das. Und wenn man beim Treten möglichst wenig "Unwucht" erzeugt, hat man auch weniger Verluste.

Würde beim Bunny-Hop eine besser trainierte und eingesetzte Bauchmuskulatur den Vortrieb unterstützen?
Sicher. Aber mach das mal über einen Kilometer. Ich bin sicher, du kehrst gerne wieder zum normalen Fahrstil zurück.

Die Situation verbessert sich, wenn man statt eines Fahrers (2-Zylindermotor) zwei Fahrer mit versetzten Kurbeln nebeneinander packt (4-Zylinder). Wie man vom Automobilbau her weiß, sind 8- und 12-Zylinder besonders laufruhig. Allerdings werden Velomobile mit vier bzw. sechs Fahrern nebeneinander recht breit und könnten für Unmut bei anderen Verkehrsteilnehmern sorgen.
 
Sicher. Aber mach das mal über einen Kilometer. Ich bin sicher, du kehrst gerne wieder zum normalen Fahrstil zurück.
Zum Thema fällt mir jetzt noch das Cavallo bzw. das Swingbike ein, welches wir auch schon hier diskutiert hatten.
Habe selbst ein Cavallo mit dem ich schon zig Kilometer am Stück gefahren bin.
Nachteilig ist, dass die einsetzbare Kraft durchs Körpergewicht begrenzt ist, der Luftwiderstand in der Aufrechtphase sicher schlecht ist und man ja zudem noch den eigenen Schwerpunkt auf und ab bewegt. Das wäre ja mit nicht versetzten Kurbeln im Velomobil alles irrelevant.

Was wäre also beim Bunny-Hop anders? Lediglich dass weder Schwerkraft (beim Swingbike) noch Rückenmuskulatur (beim Ruderrad) noch das andere Bein (bei versetzten Kurbeln) dabei helfen wieder in die Anfangsstellung zu kommen, sondern dies die "Ziehmuskeln" leisten müssen, welche man beim sogenannten runden Tritt und vor allem bei den PowerCranks ohnehin benötigt und trainiert.

Wieso bewegt man ein Handbike links und rechts synchron und ein "Footbike" wechselseitig? Nur weil der Mensch aufrecht geht?
 
Servus Martin,

Bunny-Hop verhält sich zu normalem wechselseitigen Treten wie Sackhüpfen zu Wandern. Ich bin sicher, mit Sackhüpfen kann man auch zusätzliche Muskeln trainieren.
apropos Sackhüpfen: Hast Du eigentlich Dein Ruderrad noch und fährst es auch. Hat ja auch was von Sackhüpfen.

Gruß
Felix
 
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