DF XL 230 - Basteleien, Erfahrungen, Velomobilhebebühne

So ich hol diesen Faden mal wieder nach oben, weil ich gerade eine schon länger geplante Bastelei beendet habe.

Die dunkle Jahreszeit naht, in Kürze werden die Uhren zurückgestellt. Meine Velomobilrunden verschieben sich zwangsläufig immer mehr in Richtung Dämmerung, wenn nicht sogar Finsternis. Inspiriert von verschiedenen Threads hier im Forum habe ich in den vergangenen Monaten immer mal wieder in Akkus, Licht, Blinker etc. investiert, getestet, gemessen, gebastelt.

Die Ausgangssitutation bei mir ist primär so wie bei wohl jedem anderen Serien DF auch: Lupine Akku mit 7,2V B&M Cyo Premium vorne, diverse Dioden rundum für Blinker und Rücklicht.
Die Zielvorstellung: 12V Lichtanlage, mehr Akkukapazität, besser sichtbare Blinker, großflächigeres Rücklicht.

Für das Rücklicht habe ich zunächst mal ein billiges Bumm Secula Rücklicht geknackt. Das ist ein Diodenrücklicht mit so einer Art Lichtleitring außen. Der Boden und die Originalplatine wanderten in den Müll, anstelle der Originaldiode werkeln jetzt zwei rote Superflux Dioden in Reihe im Secula Reflektor. Befeuert wird das ganze mit einem 50 mA Konstantstromtreiber von Anvilex. Der Reflektor wurde mit Silikon auf die Heckkappe des DF aufgeklebt. Der Scheinwerfer ersetzt das originale Fahrlicht ersatzlos. Der Treiber wurde einfach an das originale Rücklichtkabel angeschlossen. Der originale lineare LED Treiber von Intercitybike entfällt. Das Bremslicht habe ich gelassen wie es war, ich habe nur die Dioden in der Heckkappe versetzt. Der Anvilex Treiber zieht primär ca. 30 mA bei 12V aus dem Akku.

Stichwort Akku: Hier werkelt seit heute ein 3S Enerpowerakku mit Ladestandsanzeige und 6800 mAh bei knapp 12V.

Auch der Frontscheinwerfer wurde ersetzt. Hier kommt nun der altbekannte Highsider Satellite Abblendscheinwerfer zum Einsatz. Die Original KSQ habe ich rausgeschmissen und durch einen 800mA Treiber ebenfalls von Anvilex ersetzt.
Die KSQ von Highsider hatte primär eine Stromaufnahme von ca. 800 mA an 12V. Der Anvilex zieht nur knapp 600mA primär aus dem 12V Akku. Die erste Nachtfahrt damit steht noch aus, ich bin schon ganz gespannt.

Als nächste Baustelle habe ich mir die Blinker vorgenommen, oder besser gesagt ergänzt. Die Originalblinker blieben unangetastet. Mein DF hat nun zwei kleine Hörnchen an den Seiten der Kophutze bekommen. Hier habe ich die M-Blaze Pin eingebaut.
Die Kabel dafür habe ich mittig unter der Hutze nach hinten geführt. Die Spannung für die Blinker habe ich einfach im Heck primärseitig vor den serienmäßig im Velomobil verbauten Blinkertreibern abgenommen.

Zuletzt habe ich noch die Frontseiten der beiden Spiegel mit ein paar Quadratzentimetern Reflexfolie beklebt. Damit habe ich jetzt von vorn so eine Art Konturmarkierung.

So, die dunkle Jahreszeit kann kommen.

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Die Spannung für die Blinker habe ich einfach im Heck primärseitig vor den serienmäßig im Velomobil verbauten Blinkertreibern abgenommen
Bei dir sitzen die Treiber also direkt im Heck vor den LED's? Das wäre dann ja nochmal für @Stephan1965 interessant. Ich hatte ihm in einem anderen Faden geschrieben, dass er dort die für seinen geplanten Umbau benötigten 12 V nicht so einfach abgreifen kann, da die den Strom begrenzenden Treiber recht unzugänglich vor der Brücke liegen. Jedenfalls bei meinem 135er DF.
 
Yepp, hinter der Kappe sitzen bei mir insgesamt vier LED Treiber. Zwei (anscheinend getaktete) für die Blinker, und zwei LM317 basierte Treiber für Rücklicht und Bremslicht, sauber eingetütet in Schrumpfschlauch. Die Treiber für die Blinker vorn sitzen direkt an den Blinkern in der Nase, da kommt man allerdings kaum ran, wenn da mal was defekt sein sollte. Die M-Blaze Pin kann man aber auch problemlos mit dem originalen Lupine Akku betreiben, die sind dann immer nocht gut hell. Ich habs ausprobiert.
 
@Heiner_M: Gut gemacht, das gefällt mir. Könntest du vielleicht bitte noch ein Bild/Video der Blinker bei Betätigung machen? Damit man besser sehen kann, wie sich das Licht der Zusatzblinker auf dem VM verteilt.
Ich habe mein DF XL ja noch nicht so lange, aber ich würde gerne die Sichtbarkeit für die dunkle Jahreszeit verbessern. Ich will ja auch im Winter damit zur Arbeit fahren. Daher finde ich das sehr interessant.
Also könnte man die Blinker auch mit 7,2 V betreiben und sie einfach zusätzlich an die bestehende Verkabelung der Blinker hängen?
@schwimmrad: Danke für den Hinweis.
 
Nochmal Zeit für ein kleines Update. Eigentlich wollte ich gestern Abend nur noch einmal kurz die neue Lichtanlage testen, und einstellen, daraus geworden ist aber mal eben eine Nachtfahrt von 90km Länge. Fazit: Ich bin äußert zufrieden mit den Modifikationen. Der Highsider Satellite leuchtet die Fahrbahn weit, breit und ziemlich homogen aus. Der Sprung vom Cyo auf den Satellite erzeugt bei mir etwa das gleiche Aha-Erlebnis wie seinerzeit der Übergang vom Halogenscheinwerfer auf den ersten B+M IQ LED Scheinwerfer. Noch mehr Licht brauche ich auf keinen Fall. Auch von den M-Blaze Pin Zusatzblinkern bin ich sehr angetan. Im Gegensatz zum Kellermann Atto, den ich auch in der engeren Auswahl hatte, sind die Pins von allen Seiten gut zu sehen, also auch von der Seite und von vorn. Beim Blinken in der Dunkelheit wird ein wesentlicher Teil der Karosse mitbeleuchtet. Man müßte schon ziemlich blind sein, um die noch zu übersehen. Die Akkuladestandsanzeige stand am Ende der Fahrt noch bei 75%. Das einzige was mir jetzt noch zu meinem Glück fehlt: Ein 5V Wandler für Smartphone und GPS.
 
Das einzige was mir jetzt noch zu meinem Glück fehlt: Ein 5V Wandler für Smartphone und GPS.
Das QV hat zwar eine Füllstandanzeige für den Akku, aber das hier finde ich noch besser.
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Stimmt. Da hatte ich nicht richtig hingeschaut und das Bild irrtümlich für einen 12V Stecker mit USB Anschluss gehalten.
 
Die Kappe ist mit Silikon verklebt. Ich habe einen ca. 3cm breiten Spachtel genutzt und mich vorsichtig in die Silikonfuge vorgearbeitet. Ich könnte mir vorstellen, dass ein ganz normales Messer vom Essbesteck auch ganz gut funtioniert. Hinter der Kappe kommt ein Kabelbaum zum Vorschein, der in insgesamt vier LED Treibern endet. Zwei kleinere für die Rücklichter, und zwei etwas größerer für die Blinker. Man kann den 2016er Quest Schaltplan als grobe Näherung benutzen, mit dem Unterschied, dass die Blinker nicht per Vorwiderstand, sondern über Treiberplatinen vor den Blinkern angesteuert werden. Zumindest wars bei mir so.
 
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Ich habe von @ymte folgende Antworten bekommen:
- Welche Spannung ist in der Zuleitung der hinteren Blinker vor den LED-Treibern? -> alles 7.2 volt von der Batterie
- Oder kann die gesamte Elektrik / Elektronik auf 12V umgestellt werden, indem ich einfach einen 12 V Akku statt dem 7,2 V Serienakku anschließe? Hält die Elektrik / Elektronik das dann aus? -> 12v geht aucht, alles geht von 7-37 volt, nur der hupe (max 12v) und blinkgeber max 14v nicht.

Damit folgere ich:
Hintere Kappe vorsichtig demontieren, Zusatzblinker an die bestehende Verkabelung (vor dem LED-Treiber) anhängen. Falls das Blinklicht dann mit dem Serienakku bei 7,2 V wirklich zu dunkel sein sollte, könnte ich ja dann noch direkt nach dem Akku einen Step-Up-Converter vom 7,2 V auf 12 V einbauen. Und wenn die beiden Akkus mal irgendwann ersetzt werden müssen, würde ich direkt 12V Akkus nachrüsten (und den Converter wieder ausbauen).

OT: Ymte hat in dem Rennen seinen Hinterradschlauch in 5-6 Minuten gewechselt und ist deswegen "nur" auf den dritten Platz gekommen. Da hätte ich gerne mal ein Video davon gesehen. Finde ich eine sensationelle Zeit...
 
Das dürfte so leider nicht klappen.
Die KSKs sitzen meines Wissens vorne bei der Umlenkrolle.
Die KSK begrenzt den Blinkerstrom auf einen festen Wert. Wenn du hinten (also nach der KSK) jetzt weitere Blinker parallel anhängst, bleibt der Gesamtstrom gleich. Die Helligkeit der einzelnen Blinker/LEDs wird also abnehmen, auch bei 12V Akkuspannung. Grundsätzlch ist die Parallelschaltung von LEDs kritisch.
Bliebe wohl nur, noch eine Zusatzleitung durch den Kettenkanal nach hinten zu legen.

OT: würde mich auch schrecklich interessieren. Ymte ist nach der Blitzreparatur mit seinem DF XL wieder bis auf eine Minute an Daniel mit After 7 herangefahren:whistle:.
 
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Ymte ist nach der Blitzreparatur mit seinem DF XL wieder bis auf eine Minute an Daniel mit After 7 herangefahren
Die Zeit, die Ymte zum Reparieren gebraucht hat, ist sensationell!!
Allerdings: Weißt Du, ob Daniel auch eine Panne hatte? Mal davon abgesehen, ist er eine Woche nach seinem neuen Streckenrekord bei HH Berlin unausgeruht und stark erkältet eigentlich nur zum Feiern von Ymtes Geburtstag dort gewesen, also sind die Verhältnismäßigkeiten bei dem Rennergebnis nicht für Vergleiche geeignet. Sorry, OT, aber nicht, dass wieder einer folgert, das After7 fährt nicht, oder anderen Quatsch :)
Daniel hat gesagt, es waren Rekordbedingungen in Lelystad, die Ergebnisse hätten eigentlich deutlich besser sein müssen:whistle:
 
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