Petition: Generelles Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen

In der Quelle: uns gehen die Ressourcen und leicht verfügbare Energie früher aus als uns lieb ist.
Ich stimme zwar dem ganzen Beitrag und Grundtenor im Grunde zu, aber was die Verfügbarkeit von Energie angeht, muss man ein bisschen relativieren. Die mit den gegenwärtigen Mitteln unter als vertretbar angesehenem Aufwand abbaubare Energie reicht immer ungefähr noch für die nächsten 50/60 Jahre oder so (je nachdem, wen man fragt) -- egal, zu welcher Zeit man fragt ... das war schon früher so.
 
Die mit den gegenwärtigen Mitteln unter als vertretbar angesehenem Aufwand abbaubare Energie reicht immer ungefähr noch für die nächsten 50/60 Jahre oder so (je nachdem, wen man fragt) -- egal, zu welcher Zeit man fragt ... das war schon früher so.

Genau deshalb macht es gar keinen Sinn die Energie an die man günstig rankommt billig zu verheitzen. Die Kosten werden dann nur noch schneller steigen.

Sollte Energie in 20 Jahren so teuer ist, das du sie dir nicht mehr leisten kannst.
Dann reicht sie für andere etwas länger und du frierst im Winter.

Sollte deinem Arbeitgeber in 10 Jahren die Energie hier zu teuer werden, dann frierst du vermutlich schon etwas früher.
 
Kann mich den Vorrednern nur anschließen. Die aktuellen Diskussionsthemen wie Tempolimit sind Kleinigkeiten gegen dem, was da in hohem Tempo auf uns zurollt. Grönland schmilzt viel schneller weg, als noch vor kurzem hochgerechnet. Die paar Grönländer zu verteilen wird keine Probleme machen, aber was mit den Millionen Indern in Bangladesch, die dann 2 m unter Wasser sind? Da kommen nicht 150 pro Boot Richtung Europa sondern 15000 pro Containerschiff. Die fragen auch nicht lange, ob sie einlaufen dürfen sondern lassen Volldampf auflaufen. Die Erde verändert sich in schnellster Zeit radikal und ohne jemand sein Spielzeug wegzunehmen, lässt sich das nicht verlangsamen.
Energie reicht immer ungefähr noch
Ja die Erde wird nachdem wir in paar Jahren weg sind wohl noch ne Weile weiter brennen.;)
 
Das Tempolimit 130km/h wird übrigens noch die geringste Gängelung sein,

Ich verstehs auch nicht wirklich. Ich hatte damals auch die Petition unterzeichnet, obwohl ich mich tendenziell politisch eher als gemäßigt konservativ einordnen würde. Aber im Moment hätte ich tatsächlich Lust jeden Freitag Plakate mit dem Titel

"130 - Start to save our Planet now"

über jeder Autobahnbrücke dieser Republik aufzuhängen. Das ist nun wirklich mit eine der einfachsten Möglichkeiten, einen kleinen Beitrag zum Problem zu leisten, und es ist meine feste Überzeugung, dass nach ein paar Jahren allgemeinem Tempolimits die große Mehrheit nicht mehr zum unbeschränkten Rasen zurückkehren wollen würde. Ich sagte es damals schon: Jedesmal, wenn ich aus dem Ausland nach Deutschland zurückkomme habe ich das Gefühl, ich komme in ein Kriegsgebiet (namens Autobahn). Und wenn die SPD mittlerweile zu feige ist, für Ihre eigenen Überzeugungen zu stimmen, dann wird das in nächster Zukunft nix mehr mit dieser Partei. Da sind andere Parteien wenigstens ehrlich, auch wenn man deren Meinungen nicht immer teilen mag.
 
@Heiner_M : Hab die Partei auch nach deren Abstimmungen im Bundestag gewählt. Da fielen leider nahezu alle Partein aus, selbst die Grünen (die auch gern mal für export von Kriegsgerät und für Kohle stimmen). Blieben dann nur noch die Linken übrig. Das kleinste Übel sozusagen.
 
Ich stimme zwar dem ganzen Beitrag und Grundtenor im Grunde zu, aber was die Verfügbarkeit von Energie angeht, muss man ein bisschen relativieren. Die mit den gegenwärtigen Mitteln unter als vertretbar angesehenem Aufwand abbaubare Energie reicht immer ungefähr noch für die nächsten 50/60 Jahre oder so (je nachdem, wen man fragt) -- egal, zu welcher Zeit man fragt ... das war schon früher so.

Wenn man einen saudischen Prinzen fragt, wird der natürlich einen Eid drauf schwören, dass noch für die nächsten 2000 Jahre noch genug für alle da ist. Aber wer verizifiert seine Versprechen?

Ein anderes Bild ergibt, wenn man einbezieht wieviel Energie wir über das letzte Jahrhundert gesehen hinweg durchschnittlich investieren mussten, um Energie zur Verfügung zu stellen. Die relevante Kennziffer ist der Erntefaktor (EROI), also anschaulich der Wirkungsgrad der Energiegewinnung oder wieviel Barrel Öl ich investieren muss, um 100 Barrel Öl zu gewinnen.

And as you know, part of the tenets of biophysical economics is measuring our natural resource endowments in natural resource terms, themselves. For example, Energy Return On Investment (EROI) is how much energy it takes to get one unit of energy in our society. And 70, 80 years ago, we would invest one barrel of energy to get out a hundred barrels of oil, and that 100:1 ratio declined to 30:1 in the 1970’s, and it was around 10:1 in the year 2000, and the EIA stopped producing data on how much energy it takes to get energy. So we can kind of interpolate it now, but it’s clearly under ten in single digits.
And you eventually get to a point, even if oil is $100,000 dollars a barrel, or $1 million dollars a barrel, if it takes one barrel of oil to get out barrel of oil, you’re kind of out of gas at that point.
Quelle

Wir zahlen ja nichts dafür, die Ressourcen aus dem Boden zu holen, geschweige zahlen wir für die entstehenden Folgen. Aber zumindest die Folgen bekommen wir jetzt schon zu spüren. Werden unsere Energiereserven reichen, genau diese Folgen abzuwehren? Wer garantiert, dass Energie in 5, 10, 20 Jahren noch so günstig verfügbar ist, wie heute?

Und selbst wenn es noch genügend Reserven gäbe: ein wenig Komfortverlust (Tempolimit) der die Lebensqualität nur minimal beeinträchtigt ist angesichts der unabschätzbaren Folgen sicherlich zu verschmerzen.

@ Politikdiskussion: Befürchte keine Partei (nicht mal die Grünen) sind in der Lage die Tragweite unserer aktuellen Handlungsunfähigkeit abzuschätzen. Sie denken eben auch nur in Wahlperioden oder generell, wie die meisten Menschen, viel zu kurzfristig. Es gibt eine kleine grassroots Bewegung die versucht unabhängig von politischer Position eine wirklich nachhaltige Welt zu erschaffen: Transition towns (auch bekannt als Resilience-Bewegung).
 
dass noch für die nächsten 2000 Jahre noch genug für alle da ist.
Das ist egal,ob es auf der Welt noch fossile Energie für 50, 200 oder 2000 Jahre gibt. Denn die Erde verkraftet den CO 2 Ausstoß so wie er jetzt ist nur noch 20 Jahre, sollte das Klima noch eine Ähnlichkeit mit dem heutigen behalten. Das Problem ist,das es ab einer gewissen Menge an Klimagasen in der Luft zu einem Kipppunkt kommt,der dann auch bei sofortigen Stopp jeglicher Emissionen nicht mehr aufzuhalten ist.
Eins ist aber gewiss,in der Erde lagert ausreichend Energie, um diesen Kipppunkt mit Leichtigkeit zu erreichen.
 
Tempo 130 wird die Welt nicht retten. Das eignet sich nur gut als stellvertretende Diskussion für tatsächlich wirksame Massnahmen. Und es ist natürlich ein Aufregerthema was so schön polarisiert. Find ich aber ineffizient sich mit solchen Diskussionen aufzuhalten. Unsere Diskussionsbereitschaft ist limitiert und wir sollten sie lieber für wichtige Themen einsetzen.
 
in der ZEIT
Man hatte das Gefühl, das diejenigen, die idR sachlich dagegenhalten müde geworden sind

Das ZON Forum ist ein Totschlägerforum. Von der Administration wird zielgerichtet Streit und Eskalation befördert und Trolle werden gezielt unterstützt, wenn nicht vielleicht sogar selber eingesetzt oder eingesetzte Trolle zumindest akzeptiert. Was dort passiert, hat nichts mit diskutieren zu tun. Das soll es auch gar nicht. Das hat mit Teilen und Herrschen zu tun. Autofahrer gegen Radfahrer, Frauen gegen Männer, Putintrolle gegen Transatlantiker, Neoliberalisten gegen Sozialfantasten, Rechts gegen Links, was auch immer. Hauptsache gegeneinander.
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nicht mal die Grünen

Die Grünen sind damals angetreten, den Marsch durch die Instanzen zu machen. Tatsächlich haben die Instanzen dem Marsch durch die Grünen gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und genau deswegen bin ich gegen ein Tempolimit. Wir leben in einer Gesellschfat, in der wir uns vor Gesetzen und Regeln schon jetzt kaum mehr bewegen können.

Genau. Beispiel Kraftverkehr. Laut Studien externalisiert dieser 88 Milliarden Euro. Was aber nur ein kleiner Teil ist, nämlich der Teil, für den es Berechnungsmethoden gibt. Hinzu kommen dann noch 60 Milliarden an Externalisierungen für die Herstellung der Kraftfahrzeuge. Und auch jetzt fehlt immer noch viel, denn vieles ist nicht monetarisert. Wie zum Beispiel den Zeitverlust von nicht-Autofahrern durch Autofahrer, die Einschränkung der Lebensqualität durch Lärm, etc.

Aber ganz wichtig: wir dürfen nicht reglementieren. Auch nicht, um solche Auswüchse einzuschränken. Denn es ist unerlässlich, dass Kraftverkehr zu Lasten Dritter stattfindet. Und völlig autofahrerlogisch, dass dies durch massenhaft Gesetze und Regeln geschützt wird. Aber jede Regelung, die Dritte schützt, Ausdruck zu großer Regelwut ist.
 
Wenn einem die Zeit ausgeht sollte man Prioritäten setzen und die grossen Probleme zuerst angehen.
Hmm, Verbot von Verbrennungsmotoren, Öl- und Gasheizung, Kohle- und Gaskraftwerken. Keine Verwendung von Plastik mehr, keine Massentierhaltung mehr und alle haben sich ganz doll lieb...
 
die grossen Probleme zuerst angehen.
Ein beliebtes Argument zum nichts zu tun.
Das große ganze vorschieben,um die vielen kleinen Wiedersprüche die ein großes Ganzes ergeben zu bagatellisieren. Wie bei zu großen, zu PS-Starken Autos. Es gibt aber nicht die eine Maßnahme, die die Welt rettet.
Beim Tempolimit geht es aber auch nicht nur um die Abgasen,sondern auch um Lärmbelastungen und Verkehrssicherheit. Und Verkehrsfluss. Der der den Stau scheinbar aus dem nichts heraus verursacht,durch zu starkes plötzlich Abbremsen zum Beispiel, bekommt den Stau nicht mehr mit,entwickt sich der Stau ja auch erst hinter dieser Störung.
 
Das bringt doch alles nichts.

Wir haben massenhaft Gesetze, die genau das herbeiführen, was wir haben. Man kann jetzt massenhaft Gesetze in die andere Richtung machen oder massenhaft Gesetze, welche zumindest die Schlimmsten Auswüchse eindämmen. Wird aber nichts bringen, zum Beispiel, weil sich Interessenverbände durchsetzen und solche Regelungen wirkungslos blieben. Es kann auch nicht sinnvoll sein, auf der einen Seite massenhaft Regelungen zu bringen, die Negatives Fördern und dies dann mit Gegenregeln einzuschränken. Das ist so wie Fahrrad fahren mit angezogener Bremse. Völliger Unfug.

Das, was zielführen wäre, ohne viele Regelungen zu brauchen, nennt sich Marktwirtschaft. Lasst die Leute ihren eigenen Dreck bezahlen. Dann regelt sich das von selber.
 
Der der den Stau scheinbar aus dem nichts heraus verursacht,durch zu starkes plötzlich Abbremsen zum Beispiel
Also die Geschwindigkeitsreduktion um 20km/h z.B. von 120 auf 100 schickt hierzulande (hohe Auslastung und geringe Abstände) regelmässig Ziehharmonikawellen entgegen der Fahrtrichtung, bis zum Stillstand. Nichts was man mit einer wirksamen CO2-Steuer nicht in den Griff bekäme. (... hohe Auslastung ...)
 
Haben wir und mir ist noch nicht aufgefallen, das die etwas zum positiven der Allgemeinheit geregelt hat. Wie auch, besteht der Sinn der Deregulierung der Marktwirtschaft doch darin den höchst möglichen persönlichen Gewinn zu erziehlen.
Welcher Staat wird wohl zuerst Verbrennermotor frei sein? Norwegen, die den Verbrenner ab 2030 verbieten, oder die,die auf die Marktwirtschaftslösung wie hier mit dem CO2 Preis hoffen.
 

Nein. haben wir nicht.
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Wie auch, besteht der Sinn der Deregulierung der Marktwirtschaft doch darin den höchst möglichen persönlichen Gewinn zu erziehlen.

Falsch. Das was von den Neoliberalisten & Co. Marktwirtschaft genannt, wird, ist keine Marktwirtschaft. Was wir haben ist Planwirtschaft und was die wollen ist ebenfalls Planwirtschaft. Wir haben die Unterform "Subventionswirtschaft" binnen der Planwirtschaft. Diese hat im Gegensatz zur klassischen Planwirtschaft, die gerne als Umverteilung von oben nach unten verstanden wird, den Vorteil, eine Umverteilung von unten nach oben zu sein. So zahlt zum Beispiel jeder nicht-Autofahrer für Autofahrer mit. Das sind grob mehrere Lebensjahre Arbeit. Und das gilt rundum für so ziemlich jeden Konsum. Die Kosten werden zum größten Teil externalisiert und profitieren tuen die mit dem meisten Konsum sowie die, welche die Güter erstellen. Wenn es die richtigen (müsste iegntlch "falschen" heißen) Güter sind. Nämlich die, bei denen sich Kosten optimal externalisieren lassen. Und man ein Konzern ist.

Was Du beschreibst ist Aufgabe des Kapitalismus. Aber nicht Aufgabe der Marktwirtschaft. Womit wir es zu tun haben ist eine Umdefinierung von Begriffen. Nennt sich auch Gehirnwäsche. Oder, laut Orwell, Neusprech.
 
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