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Hi,
nachdem ich hier ja schon ein paar Fragen beantwortet habe möchte ich hier mal über meine ersten 850km mit meinem Velomobil Strada berichten.
Wie kam ich zum Velomobil?
Bis vor ein paar Jahren bin ich täglich mit einem normalen Trekkingrad zur Arbeit geradelt. Die Strecke damals von 13km lies sich so problemlos bewältigen. Nur über den Winter musste ich pausieren wenn die Radwege zu glatt zum fahren wurden. In meiner Freizeit bin ich dann noch viel MTB gefahren. Ich bin also mit dem Fahrrad als Alltagsfahrzeug vertraut. Allerdings verkaufte ich all meine Räder aus persönlichen Gründen und dann war gut vier Jahre nichts mit Radeln. Ich stieg wieder komplett auf Auto um.
Nach einem Umzug und Arbeitgeberwechsel kam in mir der Wunsch wieder auf mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Diesmal aber das ganze Jahr über. Also kam mir der Gedanke ein dreirädriges Liegerad zu kaufen. Nach ein wenig Recherche im Internet stolperte ich über dieses Forum und das Velomobil. Da kam mir entgegen das mein Arbeitgeber das Leasing über Jobrad unterstützt...
Warum das Strada?
Weil es eine Plattform ist die schon ewig gebaut wird und eher in die Richtung Alltags/Reisevelo geht. Ich war ja nicht auf der suche nach einem Rennrad sondern eher nach einem flotten gemütlichen Reiserad das von der Technik simpel und robust ist. Im Alltag ist es mir wichtiger einen Bordstein hoch oder runter zu kommen als die Durchschnittsgeschwindigkeit. Deswegen auch das Strada über dem Quest. Die paar Meter wenig wendekreis kommen einem im Stadtverkehr entgegen, auch wenn ich das Quest nie gefahren bin.
Probefahren? Kaufen??
Um es kurz zu machen. Ich hab ein paar Nachte drüber geschlafen, den entschluss gefasst mir ein Strada zu zu legen und es direkt bestellt. Keine Probefahrt, nichts dergleichen. Ich bin wohl einfach der Typ Mensch der einfach macht ohne groß zu zögern. Nach einer ewigkeit des wartens war es endlich abholberreit. Ich hab direkt eine Blechgarage gebaut und mein KFZ einer Bekannten geliehen. Ab jetzt hiess es wenn ich irgendwo hin will muss ich dort hin Radeln. Und das nach einem Monat und 850km kann ich nun meinen ersten Erfahrungsbericht abgeben denke ich.
Velo im Alltag
Der erste Schritt war es natürlich das Velo auf mich einzustellen. Und ich war erstaunt wie schnell ich eine angenehme Sitzposition gefunden habe. Vielleicht half mir da die erfahrung vom Upright, aber nach zwei einstellungen am Sitz und Tretlager habe ich nun ein Position mit der ich problemlos längere Strecken fahren kann. Und das einzige was Schmerzt sind die Muskeln. Naja die Jahre der Radabzinenz hinterlassen halt ihre Spuren. Gefeiert habe ich den Fakt das ich nicht ewig nach einem passendem Sattel suchen musste. Das hat mich an meinem Rädern immer ein haufen Geld und Zeit gekostet.
Meine Strecke zur Arbeit ist 20km lang. Davon sind rund 13km Überland und der rest geht durch eine Grosstadt. Einige ordenliche Anstiege sind auch dabei. Vom reinem Fahrprofil ist die Strecke nicht optimal für ein Velomobil. Gerade in der Stadt ist ein normales Rad sicher klar im Vorteil und das zusätzliche Gewicht macht sich bergauf natürlich bemerkbar. Allerdings sind beide Punkte nicht so extrem wie ich sie mir ausgemalt habe. Wer vorausschauend fährt (mit jedem Rad pflicht) und bergauf einen Gang runterschaltet kommt mit dem Strada in beiden fällen gut zurecht. In der ebene spielt das Strada dann seine Vorteile aus. Direkt bei der ersten fahrt konnte ich 30kmh locker erreichen und auch jeglicher Gegenwind verliert sofort seinen schrecken. Bei Regenwetter ist man relativ gut geschützt. Nur gefällt mir der Seriendeckel nicht. Er ist mit zu nah am Gesicht. Ich fühle mich eingeengt und die belüftung leidet auch sehr. Aber für den Notfall habe ich ihn immer dabei. Allerdings ist die fahrt bei Regen noch ein Abenteuer. Mit Brille sieht man schnell sehr schlecht da die Tropfen aufs Velo regnen und man ständig einen Sprühnebel im Gesicht hat. Ohne Brille sieht man dann gar nichts mehr. Da muss ich mir noch was überlegen. Vielleicht eine Windschutzscheibe? Mal sehen...
Allgemein hatte ich in den 850km nur eine Panne. Mir ist beim Schalten auf große Kettenblatt vorne die Kette runtergefallen. Natürlich mitten in der Nacht. Klar war das Problemlos zu beheben, bringt mich aber zu zwei Punkten die ich ansprechen muss. Erstens ist das arbeiten an einem Velomobil klar schwerer als an einem normalen Rad. Gerade das einstellen der Schaltung oder Dinge wie der Kettenabfaller ist ein graus (aber immer noch machbar). Und zweitens sollte man ein wenig Technikverständnis mitbringen. Zum Kettenawurf kam es nur weil die Anschläge des Umwerferst nicht korrekt eingestellt waren. Genauso war meine Schaltung hinten nicht sauber justiert. Ein problem das ich immer noch nicht hunderprozentig abgestellt habe. Ich denke das die Sram 11fach Schaltung hinten nicht für das Strada gedacht ist und am limit läuft. Das Schaltwerk ist zu weit von der Kasette entfernt aber ich bin mit der Einstellschraube schon an der Grenze. Da muss ich noch ein wenig basteln. Genauso bin ich mir sicher das eine der Schrauben von der Carbonschwinge von Anfang an zu lose war. Das Pendeln beim mitreten über 40kmh hab ich als eigendschaft des Strada abgetan (ist kein Rennvelo, nicht steif genut und was man hier so hört). Nun ist mir die lose Schraube gestern durch zufall aufgefallen und das Strada fährt sich wie ein ganz anders Fahrzeug. Auch scheuern sich die Schutztüllen der Bremszüge gefährlich an der Karosse auf. Das muss ich dringend angehen und verstehe nicht ganz warum da nicht im Detail schon längst was verbessert wurde.
Unterm Strich hatte ich noch nie so viel Spass beim Radeln. Das Strada ist ist ein zuverlässiges Alltagsfahrzeug. Aber jedermann kann man es nicht empfehlen. Ohne schrauben geht es nicht. Auch bei einer bewärten Plattform. Ich denke gerade der Punkt hält das Velomobil zurück. Lastenräder sieht man bei uns überall. Aber ausser einer Leiba habe ich noch kein Velomobil bei uns gesehen.
Na dann auf die nächsten 850km. Und falls es sich nicht so angehört hat. Ich liebe das Strada und ich merke erst jetzt wie ich das Radeln vermisst habe.
nachdem ich hier ja schon ein paar Fragen beantwortet habe möchte ich hier mal über meine ersten 850km mit meinem Velomobil Strada berichten.
Wie kam ich zum Velomobil?
Bis vor ein paar Jahren bin ich täglich mit einem normalen Trekkingrad zur Arbeit geradelt. Die Strecke damals von 13km lies sich so problemlos bewältigen. Nur über den Winter musste ich pausieren wenn die Radwege zu glatt zum fahren wurden. In meiner Freizeit bin ich dann noch viel MTB gefahren. Ich bin also mit dem Fahrrad als Alltagsfahrzeug vertraut. Allerdings verkaufte ich all meine Räder aus persönlichen Gründen und dann war gut vier Jahre nichts mit Radeln. Ich stieg wieder komplett auf Auto um.
Nach einem Umzug und Arbeitgeberwechsel kam in mir der Wunsch wieder auf mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Diesmal aber das ganze Jahr über. Also kam mir der Gedanke ein dreirädriges Liegerad zu kaufen. Nach ein wenig Recherche im Internet stolperte ich über dieses Forum und das Velomobil. Da kam mir entgegen das mein Arbeitgeber das Leasing über Jobrad unterstützt...
Warum das Strada?
Weil es eine Plattform ist die schon ewig gebaut wird und eher in die Richtung Alltags/Reisevelo geht. Ich war ja nicht auf der suche nach einem Rennrad sondern eher nach einem flotten gemütlichen Reiserad das von der Technik simpel und robust ist. Im Alltag ist es mir wichtiger einen Bordstein hoch oder runter zu kommen als die Durchschnittsgeschwindigkeit. Deswegen auch das Strada über dem Quest. Die paar Meter wenig wendekreis kommen einem im Stadtverkehr entgegen, auch wenn ich das Quest nie gefahren bin.
Probefahren? Kaufen??
Um es kurz zu machen. Ich hab ein paar Nachte drüber geschlafen, den entschluss gefasst mir ein Strada zu zu legen und es direkt bestellt. Keine Probefahrt, nichts dergleichen. Ich bin wohl einfach der Typ Mensch der einfach macht ohne groß zu zögern. Nach einer ewigkeit des wartens war es endlich abholberreit. Ich hab direkt eine Blechgarage gebaut und mein KFZ einer Bekannten geliehen. Ab jetzt hiess es wenn ich irgendwo hin will muss ich dort hin Radeln. Und das nach einem Monat und 850km kann ich nun meinen ersten Erfahrungsbericht abgeben denke ich.
Velo im Alltag
Der erste Schritt war es natürlich das Velo auf mich einzustellen. Und ich war erstaunt wie schnell ich eine angenehme Sitzposition gefunden habe. Vielleicht half mir da die erfahrung vom Upright, aber nach zwei einstellungen am Sitz und Tretlager habe ich nun ein Position mit der ich problemlos längere Strecken fahren kann. Und das einzige was Schmerzt sind die Muskeln. Naja die Jahre der Radabzinenz hinterlassen halt ihre Spuren. Gefeiert habe ich den Fakt das ich nicht ewig nach einem passendem Sattel suchen musste. Das hat mich an meinem Rädern immer ein haufen Geld und Zeit gekostet.
Meine Strecke zur Arbeit ist 20km lang. Davon sind rund 13km Überland und der rest geht durch eine Grosstadt. Einige ordenliche Anstiege sind auch dabei. Vom reinem Fahrprofil ist die Strecke nicht optimal für ein Velomobil. Gerade in der Stadt ist ein normales Rad sicher klar im Vorteil und das zusätzliche Gewicht macht sich bergauf natürlich bemerkbar. Allerdings sind beide Punkte nicht so extrem wie ich sie mir ausgemalt habe. Wer vorausschauend fährt (mit jedem Rad pflicht) und bergauf einen Gang runterschaltet kommt mit dem Strada in beiden fällen gut zurecht. In der ebene spielt das Strada dann seine Vorteile aus. Direkt bei der ersten fahrt konnte ich 30kmh locker erreichen und auch jeglicher Gegenwind verliert sofort seinen schrecken. Bei Regenwetter ist man relativ gut geschützt. Nur gefällt mir der Seriendeckel nicht. Er ist mit zu nah am Gesicht. Ich fühle mich eingeengt und die belüftung leidet auch sehr. Aber für den Notfall habe ich ihn immer dabei. Allerdings ist die fahrt bei Regen noch ein Abenteuer. Mit Brille sieht man schnell sehr schlecht da die Tropfen aufs Velo regnen und man ständig einen Sprühnebel im Gesicht hat. Ohne Brille sieht man dann gar nichts mehr. Da muss ich mir noch was überlegen. Vielleicht eine Windschutzscheibe? Mal sehen...
Allgemein hatte ich in den 850km nur eine Panne. Mir ist beim Schalten auf große Kettenblatt vorne die Kette runtergefallen. Natürlich mitten in der Nacht. Klar war das Problemlos zu beheben, bringt mich aber zu zwei Punkten die ich ansprechen muss. Erstens ist das arbeiten an einem Velomobil klar schwerer als an einem normalen Rad. Gerade das einstellen der Schaltung oder Dinge wie der Kettenabfaller ist ein graus (aber immer noch machbar). Und zweitens sollte man ein wenig Technikverständnis mitbringen. Zum Kettenawurf kam es nur weil die Anschläge des Umwerferst nicht korrekt eingestellt waren. Genauso war meine Schaltung hinten nicht sauber justiert. Ein problem das ich immer noch nicht hunderprozentig abgestellt habe. Ich denke das die Sram 11fach Schaltung hinten nicht für das Strada gedacht ist und am limit läuft. Das Schaltwerk ist zu weit von der Kasette entfernt aber ich bin mit der Einstellschraube schon an der Grenze. Da muss ich noch ein wenig basteln. Genauso bin ich mir sicher das eine der Schrauben von der Carbonschwinge von Anfang an zu lose war. Das Pendeln beim mitreten über 40kmh hab ich als eigendschaft des Strada abgetan (ist kein Rennvelo, nicht steif genut und was man hier so hört). Nun ist mir die lose Schraube gestern durch zufall aufgefallen und das Strada fährt sich wie ein ganz anders Fahrzeug. Auch scheuern sich die Schutztüllen der Bremszüge gefährlich an der Karosse auf. Das muss ich dringend angehen und verstehe nicht ganz warum da nicht im Detail schon längst was verbessert wurde.
Unterm Strich hatte ich noch nie so viel Spass beim Radeln. Das Strada ist ist ein zuverlässiges Alltagsfahrzeug. Aber jedermann kann man es nicht empfehlen. Ohne schrauben geht es nicht. Auch bei einer bewärten Plattform. Ich denke gerade der Punkt hält das Velomobil zurück. Lastenräder sieht man bei uns überall. Aber ausser einer Leiba habe ich noch kein Velomobil bei uns gesehen.
Na dann auf die nächsten 850km. Und falls es sich nicht so angehört hat. Ich liebe das Strada und ich merke erst jetzt wie ich das Radeln vermisst habe.