Einfluss von Klickpedalen auf Verletzungen bei Sturz

habe mittlerweile mal mein Rad genauer angeschaut und auch so etwas Zeit gehabt, den Unfall gedanklich zu rekonstruieren. So wie ich das Ganze aktuell beurteile, würde ich inzwischen auch sagen, dass die Klickpedale nicht das Problem sind bzw waren. Ich denke, die haben rechtzeitig ausgelöst und ich habe mich nach rechts vom Rad weg bewegt, bevor es sich nach vorne überschlagen hat. Dabei bin ich mit dem rechten Fuß wohl zuerst aufgekommen, der hat den größten Teil der Energie abbekommen, den Oberkörper hat der linke Ellbogen aufgefangen, allerdings ohne nennenswerte Verletzungen. Also kein negativer Einfluss der Klickpedale.
 
Servus Harald,
Bei unerwarteten raschen Bewegungen aufgrund von Schlaglöchern und Ähnlichem stellt sich dann die Frage wie man die Füße sicher auf den Pedalen halten kann:
angesichts Deiner folgenden Äußerung kann ich das oben nicht so ganz verstehen. ;)
Als Hilfe gegen Bordsteinkanten, die unerwartet bei 30 km/h plötzlich hervorspringen, lässt sich vieleicht der Fahrstil bzw. die Aufmerksamkeit anpassen.

Gruß
Felix

PS: Insgesamt finde ich ohne Klickpedale gefährlicher als ohne.
PPS: Die Magnetpedale von Dürr hat es mal gegeben - leider - die Shopseite führt hierhin:
http://www.shop.magnet-pedale.de/public/start.aspx?suid=1858
Das z.Z. kann wohl noch etwas länger dauern. Schade, die Pedale waren wirklich gut.
 
Servus Harald,
es macht ja nix, so lange Dir keine Bordsteinkanten in den Weg springen...
da muß man schon sehr vorsichtig sein. Vor über zwanzig Jahren hat mich mal ein Bordstein gestopt, nachdem ich einem rechts abbiegenden Motorrad ausweichen mußte. Das ging aber nach einem Salto mit ein paar Schürfwunden und einem eckigen Vorderrad glimpflich ab.

Was mich bei Deinen Aussagen verwunderte, war der Gegensatz zwischen von Dir "unerwarteten" Ereignissen und der Empfehlung die Aufmerksamkeit anzupassen.
Bei meinen Fahrten passiert sehr selten was Unerwartetes, da ich mit Hindernissen und unbewußten bis rücksichtslosen Verkehrsteilnehmern rechne.

Gruß
Felix
 
Muss mich leider mit einer negativen Klickie-Erfahrung hier einreihen. Mich hat's vor einer Woche vom CHR abgelegt, wobei ich mir einen Bänderriss am linken Fuß zugezogen habe. Erwischt hat es das Außenband, d. h. der Fuß muss nach innen weggeknickt sein.

Ich kann leider auch nicht mehr genau sagen, wie ich aus dem Pedal (Look Keo) gekommen bin, dafür ging alles zu schnell. Rad lag nach dem Sturz auf der linken Seite, ich "saß" links daneben.

Meine Theorie: bin vom Rad gefallen, während Fuß noch eingeklickt war. Wenn das ganze Rad unter mir eine Rollbewegung nach links macht, während ich ohne Drehung senkrecht nach unten falle, wird der Fuß nach innen gedreht.
Wenn ich vorher rausgekommen wäre, kann ich mir nicht vorstellen, dass das bloße Abfangen des Falles mit dem Fuß ein dermaßen krasses Abknicken des Fußes nach innen bewirkt haben könnte. Das war am Ende im Grunde nur noch ein Umkippen mit sehr geringer Geschwindigkeit, den kurzen Schleifspuren auf dem Grasstreifen, wo ich landete, nach zu urteilen. Wenn aber das komplette Rad noch am Fuß hängt, dürften die Hebelkräfte für derartige Verletzungen ausreichen.

Wenn ich wieder fahren darf, möchte ich nochmal die SH-56 ausprobieren. Oder gibt's was ähnliches auch für RR-Pedalsysteme? Wünschenswert wäre durch Drehen der Ferse sowie seitliches Kippen des Fußes, aber nicht durch Ziehen rauszukommen. Letzteres ist mir schonmal mit den SH-56 bei "sportlicher" Fahrweise passiert und hat fast zum Sturz geführt. Vielleicht waren die aber auch zu locker eingestellt?
 
Letzteres ist mir schonmal mit den SH-56 bei "sportlicher" Fahrweise passiert und hat fast zum Sturz geführt. Vielleicht waren die aber auch zu locker eingestellt?
Nein, die SH-56 sind so "locker". Kann man meiner Meinung nach für engagiertes Fahren vergessen. Die SH-51 sind dagegen Gold wert und die Auslösehärte ist bei denen gut einstellbar.
 
dass das bloße Abfangen des Falles mit dem Fuß ein dermaßen krasses Abknicken des Fußes nach innen bewirkt haben könnte

Doch.... bin mit dem Knicklenker nachts in losem Sand gestürzt - keine Klickpedale. Und war sehr überrascht, wie heftig und wie "verbogen" sich das Aufkommen mit dem Fuß angefühlt hat - mein Gewicht hat ja noch nachgeschoben, als der Fuß schon unten war (aber keine ernste Verletzung als Folge). Wahrscheinlich ist es gesünder, mit eingeklicktem Fuß als ganzes umzufallen. Beim Up ist das halt so, dass man mit dem Fuß den Sturz noch hält, beim Lieger scheint mir das schwieriger, weil der Fuß eben nicht untern Schwerpunkt kommt, sondern davor auf den Boden. Braucht viel mehr Kraft und Koordination.
 
An der Farbe. Falls noch etwas Schwarz dran ist, sind es die SH-51. Die SH-56 sind silber.

gesünder, mit eingeklicktem Fuß als ganzes umzufallen
Die Frage ist, ob man es schafft immer "als Ganzes" zusammen mit dem Rad umzufallen. In meinem Fall saß ich nach dem Umfallen neben dem Rad auf dem Boden, wäre der Fuß da noch im Pedal gewesen, wären Fuß oder Bein auch eklig verdreht gewesen. Mglw. ist ja genau das passiert.
Außerdem könnte es schwierig werden, schnell aus dem Pedal herauszukommen, wenn dieses auf dem Boden aufliegt. Wenn man irgendwo mitten auf der Fahrbahn verunfallt ist, möchte man die Gefahrenzone so schnell wie möglich verlassen. Dann lieber doch den jahrzehntelang einstudierten Reflexen freien Lauf lassen.
 
Bin jetzt mit klickies bereits n gutes dutzend mal gestürzt und war immer "draußen" bevor ich den Boden berührt habe. Die einzigen Verletzungen waren leifhte Narben auf dem Schienbeinen durch Kombination von UDK und ausgeleierten shimano mtb Pedalen... Beim ziehen ausgeklickt, aua. Umstieg auf eggbeater und anschließend sl2 sorgten aber dafür das daß nie wieder passierte ist.

Verletzungen aufgrund fehlender Klickpedale hatte ich aber auch schon.. Am trike von der Pedale gerutscht und den eigenen Fuß überfahren, zum Glück sehr langsam unterwegs... Kann hässlich enden. Oder zu Up Zeiten... Kette gesprungen, ins Leere getreten, von der Pedale gerutscht und den Schwung via Kronjuwelen gestoppt :sick:
 
Die ersten paar hundert kilometer auf einen lieger hab ich auch ohne klickpedale gemacht. Fast jeder fahrt hatte ich vorfalle wo ein oder gar zwei fusse von die pedale los kamen, wegen baumwurzel, locher, kanten usw. Diverse malen hat das zu schlenker und beinahe unfalle gefuhrt. Verletzt hab ich mich dabei auch. Bei den restlichen 100.000 und mehr liegeradkilometer mit klickpedale hab ich mir nie verletzt wegen die klickpedale.

Ich hab die ausklickfeder sehr leicht eingestellt.

Grusse, Jeroen
 
ins Leere getreten, von der Pedale gerutscht und den Schwung via Kronjuwelen gestoppt
Das hatte ich ählich am Up im Wiegetritt bei knapp 20 km/h, als die Pedalachse gebrochen ist.
Da der Rahmen ordentlich auf die Seite gekippt ist, hat's bei mir aber nur den Oberschenkel innen mit einem blauen Fleck verschönert...
 
Na wenn ich so die Jahre der Einträge hier anschaue, war ja immerhin 4 Jahre Pause mit solchen Verletzungen. Meine Erfahrung: sportliche Liegeräder mit flachem Sitz und Tretlagerüberhöhung sollten auf jeden Fall mit Klickies gefahren werden.
Bei meinem letzten LR Bastelprojekt hab ich die alten Klickpedale ausm Keller drangebaut. Beim einen ist ein Stück der Auflage abgebrochen, es funktioniert aber noch. Dieses LR hat einen steilen Sitz und Tretlager ist ungefähr auf Popohöhe. Da ist mir beim langsam fahren aufgefallen, daß der Fuß sich in beide Richtungen Ferse drehn von der Pedale trennen lässt (Shimano doppel). Ist das bei leichter Auslösung-Einstellung normal? Das würde für mich dann gut erklären, warum in fast allen Fällen nach einem Sturz mit einem LR die Füße nicht mehr an den klickies sind (Also wenn der Fuß sich hinten reflexartig dreht, schwupps, weg vom Pedal...)
[DOUBLEPOST=1570807730][/DOUBLEPOST]Nachtrag: ein Rennrad-Klickiepedal sollte doch nie durch Ziehen ausgelöst werden... dann wäre ja gar kein wirklich runder Tritt möglich; das verbreitetste System ist doch immer noch: Ferse nach außen drehn fürs ausklicken oder?
 
Da ist mir beim langsam fahren aufgefallen, daß der Fuß sich in beide Richtungen Ferse drehn von der Pedale trennen lässt (Shimano doppel). Ist das bei leichter Auslösung-Einstellung normal?
Nicht nur bei leichter Einstellung. Die Cleats am Schuh und die Haken am Pedal sind ja symmetrisch (jedenfalls im Neuzustand), deshalb ist nur wichtig, wie weit du den Fuß aus der Mittellage drehst, aber nicht, in welche Richtung.
Nach innen kommt man recht schnell an die Kurbel, an den Tretlagermast oder bei Ups an die Streben oder an den Reifen, deswegen ist es da nicht ganz so einfach, gezielt und sicher nach innen auszuklicken.
 
Meinen Oberschenkel habe ich mir mit Multi-Release Cleats gebrochen (SM-SH55 Cleats und PD-M424 Pedale). Die Einstellschraube für die Auslösehärte habe ich allerdings angezogen, nachdem ich mir vorher das Schienbein am UDK Lenker heftig gestossen hatte. Dass ich noch Multi-Release Cleats am Schuh habe, hatte ich vergessen. Egal, genutzt hat's jedenfalls nichts. ;)

Vielleicht geschadet? Wer weiss. Eine Abfahrt, glatter Asphalt und das einzige Schlagloch weit und breit etwas vor der mutmasslichen Endposition. Im Schreck, als mein Vorderrad beim Bremsen weg rutschte und ich dachte "Nicht schon wieder ein aufgeschürfter Hintern!", hat mein Fuss vielleicht dieses Schlagloch gefunden.

Gegen diese Theorie spricht der Unfall von @eisenherz , der sich bei langsamer Geschwindigkeit einen verblüffend ähnlichen Knochenbruch eingefangen hat. Ich hatte allerdings noch ein geprelltes Knie und Sprunggelenk. Und natürlich den aufgeschürften Hintern. :D
 
Habe SPD Klickis montiert , leichteste Auslösehärte, einige harmlose Stürze aus niedriger Geschwindigkeit... nie Probleme gehabt.
 
Fanfan, danke für die Erklärung/Bestätigung. Ist dann ja auch klar, dass die normale "Ausklick"-Methode, Fuß nach außen drehn ist, aber wahrscheinlich eben wegen Sicherheitsgedanken die Klickpedale auf "auslösbar in beide Fersendrehrichtung" gebaut werden
 
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