wer fährt (noch gern) bei Niederschlägen?

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Wir (meine Frau + ich) fuhren über 10 J. lang ziemlich exakt (weil unser Ehrgeiz es von uns abverlangte) 1100 km mon. Fahrrad zusammen (also 13200 km/J.). Seit Sommeranfang 2018 nicht mehr, weil ich anfing, Liegeradfahren mit einem Knicklenker zu erlernen... Als ich damit "gut" zurecht kam, wollte ich trotzdem nur "meine" geeignete Strecken fahren, jeder fuhr damit Solo, und zwar täglich...

Das hat sich seit einem Vierteljahr geändert: Ich habe auch jetzt ein Grasshopper von HP-Velotechnik und das Ding fährt sich so gut wie ein herkömmliches Trekking-Rad, wirklich. Wir fahren wieder zusammen!

Der Sommer war zu trocken, nie Probleme gehabt; nur jetzt hat sich das auch geändert: Niederschläge haben sich dazu eingeladen.

Da der Grasshopper von HP-Velotechnik eine Schale ist und das Wetter noch eher warm ist (bei wirklich kalter Witterung, no problem: Ich ziehe ein dichtes Ocean-Boot-Overall an... Da kommt kein Wasser rein, höchstens an den Schuhen + Strümpfen. Ist jemand schon Liegerad mit Gummi-Stiefeln vielleicht schon regelmäßig gefahren? Da soll schrecklich rutschig sein, oder?).

Aber in der Bootsbekleidung schwitzt man ja wie ein Tier (man wird innen so nass, wie es draußen ist ;-) )!

Also nix wirklich für die milde Übergangszeit!

Wer fährt regelmäßig bei Regen auf dem einspurigen Liegerad (oder auf dem Tadepole, aber meint, er würde wirklich auch so auf dem einspurigen vorgehen)?

Mit welchen Vorkehrungen bzw. Regenbekleidung?
 
Mit welchen Vorkehrungen bzw. Regenbekleidung?

Um es aufzusummieren: ein Spritzschutz zwischen Vorderrad und Unterseite der Oberschenkel hilft, man will etwas, das den Regen daran hindert, hinten in den Kragen zu tropfen, eine atmungsaktive Jacke, die man unter den Armen aufmachen kann, will man haben, und die Hose sollte am Hintern dicht sein. Manche ziehen sogar Plastiktüten IN die Schuhe an, aber Überzieher reichen üblicherweise.

Das meiste steht hier: Winter- und Regenbekleidung
 
Ich fahre zwar nur rund 500km pro Monat auf dem einspurigen Lieger, aber ich verwende handelsübliche atmungsaktive Regenklamotten. Ohne weitere "Vorkehrungen". Auch keine Gamaschen oder irgendwelche Schuhüberzieher (im Gegensatz zum Upright trifft das Spritzwasser des VR nicht auf die Schuhe). Da muss es schon kräftig schütten, damit die Socken nass werden. O.K. , ich habe den Vorteil, am Arbeitsplatz eine Dusche nutzen zu können und über einen Spind zu verfügen. Die Büroklamotten werden in der Ortlieb Tasche transportiert. Und wir reden ja nur über Wasser ... :)
 
Also, wie man den Oberkörper schützt, weiß ich als erfahrener Normalradfahrer bestens. Auch die Beine sind mit total egal (am Normalrad waren sie sowieso da nass bzw. die alte Regenhose kann ich auch Liegerad rüberziehen, wenn man noch Zeit hat, bei Wolkenbruch oft nicht).

Mein Problem ist die Sitzschale (und die Tatsache, dass wenn der Sitzpolster nass wurde, es ein mehrere Tage andauerndes Problem sein wird). HP-Velotechnik hat an allem Gedacht, das aber scheinbar nicht (oder kenne ich mich nur noch nicht so genau aus?). Am Knicklenker habe ich den Sitzpolster, der in Köln vertrieben wird (aero-Dickschichtgitterwerk), angebracht, da liegt das Problem anders: Das Muldenblech ist so dicht wie ein Kochtopf... Dito am Leiba-Velomobil (ich hätte da die Füße trocken, nur, das ist ein Tandem, da will bei Regen keiner mitfahren, auch vorn nicht, schon gar nicht in einer Wanne voller Wasser...).
 
Spritzschutz zwischen Vorderrad und Unterseite der Oberschenkel
Von Fachleuten auch schlicht Schutzblech genannt… ;)

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Ich kenne das Problem von einer Norwegen Tour. Keine Regenkleidung konnte mich trocken halten. Würde ich so eine Tour noch einmal machen, würde ich versuchen, mir aus einer campingmatte einen einfachen Regenschutz zu bauen. Darunter würde ich vor Regen geschützt sitzen und trotzdem wäre die Lüftung ausgezeichnet.
 
Mein Problem ist die Sitzschale (und die Tatsache, dass wenn der Sitzpolster nass wurde, es ein mehrere Tage andauerndes Problem sein wird).

Achso, verstanden. Am Nöll SL4L meiner Frau ist in der Sitzschale an der tiefsten Stelle ein Loch gebohrt, durch das Wasser abtropfen kann. Und die Sitzschale an meinem Flux besteht ja 'eh fast nur aus Löchern. Ich kenne jetzt nicht die Struktur der HPV Sitzschale, aber könnte man dort nicht auch ein Loch bohren ? 5mm Durchmesser würden ja genügen, um zumindest stehendes Wasser in der Sitzschale zu vermeiden. Sowohl am SL4L als auch am Flux haben wir eine Sitzauflage dieser Art: https://www.liegerad-versand.com/49262/jan-cordes-sitzauflage-fuer-flux-sitzschale- . Die Auflage ist sehr offenporig (kein EVA-Schaum), es sammelt sich relativ wenig Wasser und trocknet auch recht schnell. Auch wenn man mal das Rad im Regen geparkt hat, genügt Ausschütteln, um zumindest das meiste Wasser los zu werden (klar, auch hier wird der Rücken feucht, wenn man dann gleich losfährt).

Viele Grüße, Thomas
 
schlicht Schutzblech genannt

Also meiner Erfahrung nach spritzt, wenn der Einspurer tief genug ist oder wenn man ein Trike fährt, da wesentlich mehr, als ein simples Schutzblech abhalten könnte. Vor allem auf einem Trike. Hier im Forum finden sich Bastelberichte von breiten "Unterbodenmatten" aus alten Isomatten.

Aberum zurück zum Thema zu kommen: wirkliche Regenklamotten braucht man eigentlich nur bei starkem Regen oder langen Fahrten, und bei letzteren wird man dann sowieso von innen nass. Bei den Kilometerangaben des threaderstellers wird das wohl der Fall sein, und meine Meinung dazu ist, dass das eine feine Gradwanderung ist. Ja, es gibt tolle atmungsaktive Klamotten, aber ab einer gewissen Menge aktiver Betätigung hilft das alles nichts und man wird trotzdem nass. Ausserdem werden die Klamotten alt und werden undicht, wenn man sie nicht richtig pflegt. Da gibt es so viele Einflüsse... Nicht zuletzt sind die meisten Klamotten für Wandern oder aufrechtes Fahren gedacht, und nicht für unsere liegenden Anwendungszwecke - d.h. es können sich auf dem Bauch/Hüfte Pfützen bilden, die beim aufrechten Fahren nicht entstehen würden, und die nässen irgendwann durch. Und der Rücken wird früher oder später sowieso nass.

Und nun? Einfach feucht werden akzeptieren.
 
Mein Problem ist die Sitzschale (und die Tatsache, dass wenn der Sitzpolster nass wurde, es ein mehrere Tage andauerndes Problem sein wird).
also...ich nehme meine Rucksackregenhülle und zieh die über mein Sitzpolster und wenn es dann wieder aufgehört hat zu regnen...dann ziehe ich meine Rucksackregenhülle wieder ab...Toll:sneaky::sneaky:!!
Manchmal ist es ganz einfach!;);)
 
Bei Anthra (<-):

kurzer/leichter Regen: Nase (essentiell!) + Jacke (auch gegen den nassen Sitz - auf dem liegt normalerweise nochn Handtuch) + Visierhelm

gestern bei andauerndem Starkregen: + alter Regenponcho, der an der Nase befestigt (ca. 2min wegen fehlender Übung, rauskramen usw.) wird (brauche ich ca. 2x im Jahr bei ca. 3-4.000 km Jahresleistung)
War sehr angenehm, als ich ankam war ich trocken und die Sonne schien wieder.
 
Bei Scheißwetter helfen normale Regenhose + Regenjacke, Gamaschen über den Klickschuhen, Helm mit Überzug. Die Matte wird beim Trike noch nasser, trocknet aber auch innerhalb weniger Stunden wieder.
Wem das nicht gefällt, wird Bastler und fährt Velomobil oder kauft sich ein normales Fahrrad!
 
Bei Anthra (<-):

kurzer/leichter Regen: Nase (essentiell!)

tschuldigung aber ist mir unklar

+ Jacke (auch gegen den nassen Sitz - auf dem liegt normalerweise nochn Handtuch) + Visierhelm

mein Schwager fährt auch mit Visierhelm und ist superzufrieden (ich warte noch: ich möchte / würde einen Helm mit integrierter Dash-Cam, möglich einer 360°. Finde ich aber nicht)

gestern bei andauerndem Starkregen: + alter Regenponcho, der an der Nase befestigt (ca. 2min wegen fehlender Übung, rauskramen usw.) wird (brauche ich ca. 2x im Jahr bei ca. 3-4.000 km Jahresleistung)
War sehr angenehm, als ich ankam war ich trocken und die Sonne schien wieder.

Das war an sich DIE Info, die ich aus diesem Thread erwartete: Sind Ponchos am Liegerad (keine Rock-/Mantelnetze am Hinterrad, weitläufige Ketten) brauchbar, oder wird man bald jäh auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt, weil sich etwas verfangen hat, und die ganze Mechanik voller Kram ist und blockiert (ich dachte sogar an einem Regenponcho für jugendliche, damit es nicht "ausufert" und diese Risiken somit begrenzt werden)? Ausserdem habe ich eine HP-Kopfstütze, die stört, um die Matte wirksam zu schützen, indem man das Poncho über den Rücksitz beim Hinsetzen anhebt! Ausserdem war für mich fraglich, ob unbedenklich oder nicht, wenn man einen Teil seiner Bewegungsfreiheit einbüsst, weil die Schale unter dem Poncho mit dabei ist.

@Pilgrim: auch toll! Kriegt man sie auch einzeln?

@Alttagsradler: «Die Matte wird beim Trike noch nasser, trocknet aber auch innerhalb weniger Stunden wieder.» Hum... Bin ich gar nicht so sicher, ob in der nicht belüfteten Garage, die HP-Matte binnen weniger Stunden wieder trocken ist («Am Knicklenker habe ich den Sitzpolster, der in Köln vertrieben wird (aero-Dickschichtgitterwerk)», das sieht ganz anders aus! Am Foto von wormwood sieht man meine Matte, sie erinnert nur vage daran...)

Danke allen, für diese Hinweise!

@Alttagsradler: mein Velomobil hat ein granz grosses Loch durch welches ich meine Nase usw. hinausstrecke - naß wird man genug kann aber mit Sandalen relative trocken treten, wenn die Pfütze/Pfützen unter dem Fussbremsen-Loch, das 2. Loch von 3 (hinten habe ich keine Wand, sondern ein Loch) nicht zu tief...
 
also nun sind doch die meisten Erfahrungen schon genannt: Auf dem Liegerad wird man bei Regen sowieso nässer als mit dem up und je tiefer man sitzt umso nässer wegen Spritzwasser aus allen möglichen Richtungen und die Isomatten-Idee von "Ich" kann ich aus der Praxis bestätigen, funktioniert gut bei nicht zu starkem Wind : )
Und Sitzschalen füllen sich nun mal namensgerecht schön mit Regenwasser, die in meinem Fall darüberliegende Ventisit bleibt recht trocken bzw. trocknet ruckzuck
 
Ich hatte die auch n Jahr lang am Taifun tieflieger. Geht alles.

Nach jahrelangem quälen habe ich die einzig sinnvolle Lösung für Mistwetter und Kälte gefunden : ein vm..
 
Kriegt man sie auch einzeln?
Klar...!in jedem Outdoor-Laden oder im Internet ab 6€. aufwärts. Ich glaub meine Regenhülle hat mich 6€ gekostet. Oder so!
Der Begriff Regenschutz kommt bei den Dingern auch voll zur Geltung. (Die Regenhüllen eines Namenhaft nicht weiter genannten Liegerad-Herstellers, sehen nur schick aus)...:D

Ahoi, Meister...
 
Gegen den Regen habe ich mir vor einiger Zeit einen Militär-Regenponcho (gebraucht) bestellt, bis jetzt einmal im Originalzustand auf dem Anthrotech verwendet.

Fazit: Da etliches schwerer als ein herkömmlicher Regenponcho macht ihm der Fahrtwind nicht allzuviel aus, zum Problem wurde der lange Schlitz unterhalb der Knopfleiste, so dass er beim Bergabfahren dann doch rechts und links von den Knien rutschte. Da sitzen nun 3 Druckknöpfe, deren Funktionalität ich noch nicht testen konnte.

Da der Poncho aber bis auf dies gut zu gebrauchen war denke ich, dass dies die Lösung meines Problems gewesen sein sollte.

Auf Wunsch werde ich nach dem nächsten Regen (bei dem ich den Poncho dabei habe) berichten.
 
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