Balance Einkaufen beim lokalen Velo-Händler/Internet

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Vorgestern war ich 'mal wieder beim lokalen Velo-Händler. Alle paar Monate kaufe ich auch dort etwas, der Service ist sehr gut, ich benutze regelmässig seine Druckluftstation, die vor dem Laden steht. Aber die Preise sind schon heftig: ein Kettenschloss plus zwei Speichennippel SFr 6, also umgerechnet EUR 5.50, der Pneu bzw. die Decke: Schwalbe Marathon SFr. 32 (EUR 29), das geht noch, im Versand zahle ich incl. Versandkosten ja auch schon ca. EUR 22, also SFr 25. Zugegeben, das meiste kaufe ich via Internet, dann erkundige ich mich aber auch online und nicht beim Händler... Teilweise kaufe ich auch bei aliexpress (z.B. einen 3M Klebehalter für das Smartphone).
Wie handhabt Ihr einen fairen, ökonomisch aber auch ökologisch vertretbaren Spagat?
 
Wie handhabt Ihr einen fairen, ökonomisch aber auch ökologisch vertretbaren Spagat?
Das ist eine sehr schwere Frage, die du da stellst. Ist es denn unökologischer, Sachen online zu bestellen.? Wenn ich zu meinem Radhändler gehe, dann hat er die Sachen oft nicht da und bestellt auch erst. Früher oder später wird sich sowieso das durchsetzen, was für den Konsumenten zumindest kurzfristig mehr Vorteile hat. Frag mal den schreibmaschinenhersteller, wie er es fand, dass auf einmal die ganze Welt mit Computern geschrieben hat,.
 
nun, der Versand durch aliexpress: das sind ja oft sehr kleine Briefe, die noch mit 'rein passen. Verpackung ist - im Vergleich zu den Blisterverpackungen vom "normalen" Handel reduziert. Produziert wird der Halter - um am Beispiel zu bleiben - eh in Fernost. Egal ob ich den bei m-way oder Veloplus (Schweizer Zwitter Ladengeschäft/Internethandel) oder via aliexpress kaufe: Qualität ist in diesem Fall vergleichbar (im Bezug auf die Nachhaltigkeit). Als ich den Halter bei aliexpress kaufte, hatte ich auch vorher auf der veloplus Webseite geschaut (und nichts vergleichbares gesehen). Der m-way Händler wirbt mit e-bike Spezialisierung, das möchte ich eigentlich auch ungern unterstützen. Abgesehen davon, dass ich ca. 5 mal so viel bezahlt hätte wie bei aliexpress (Versand incl.).
 
Ich versuche Alles, wenn möglich, bei meinem lokalen Fahrradhändler zu kaufen.
Dabei kommt es auch vor, daß er Sachen nicht gleich da hat
und bestellt auch erst
Darin sehe ich, dennoch, mehrere Vorteile:
- bei ihm kommt, anders als bei mir, sowieso fast jeden Tag eine Lieferung
- er hat dadurch einen zusätzlichen Umsatz, der ihn stärkt
Die Anlieferung bei mir wäre zusätzlich,
ich muß nicht extra zuhause sein und darauf warten
an diesem Tag brettert ein Sprinter weniger durch's Wohngebiet
- meine Abholung beim Fachgeschäft liegt auf dem Weg, oder ich fahre ggf. mit dem Quest hin
habe ich heute mein bestellten "Ones"abgeholt

Mein Fachhändler sagt mir aber auch, wenn sich das für ihn nicht lohnt, dann kann ich immer noch woanders bestellen.

Grüße,
Christian
 
an diesem Tag brettert ein Sprinter weniger durch's Wohngebiet
- meine Abholung beim Fachgeschäft liegt auf dem Weg, oder ich fahre ggf. mit dem Quest hin
ist nicht die letzte Meile beim gesamten Warenhandel (egal, ob direkt zum Endverbraucher per Paketdienst oder ob über lokalen Händler und per Privatfahrzeug) eh das am meisten die Umwelt belastende? Daher sind doch sogar Bananen per Fahrrad mglw. weniger umweltbelastend, als wenn ich ein Kilo Äpfel mit meinem Privat-PKW hole (sinngemäß, die genauen Zahlen weiß ich nicht).
 
Ich kaufe auch viel beim Händler vor Ort. Immerhin habe ich da den Service und die Beratung, das kostet ja auch etwas. Wenn jeder alles im Netz bestellt, braucht sich auch niemand wundern, wenn kleinere Läden verschwinden. Das ist die andere Seite der „Geiz ist Geil“ Mentalität.
LG Oliver
 
Immerhin habe ich da den Service und die Beratung, das kostet ja auch etwas.
und was ist, wenn die Händler mich nicht mehr beraten können? Auf Spezialwünsche und Spezialfragen haben die Händler heute meistens keine Lust. Du sollst die Ware, die sie im Lager haben kaufen und keine Detailfragen stellen.
Bei solchen Händlern brauche ich dann auch nichts mehr bestellen, denn dann ist es wieder sinnvoller, dass der Paketbote das Paket direkt bei mir abliefert.
 
Nachdem ich für eine 8-Fach billig Kassette im Laden 35Euros und im Internet 8Euros gezahlt habe, hat sich das "Unterstützen" ziehmlich eingestellt.
Das war und ist schlicht Abzocke in der Hoffnung die Leute würden nicht noch wo anders schauen. Und das Unterstütze ich nicht mehr.
Meist erfährt man den Preis in solchen Läden erst nachdem das angefragte Produkt 5min gesucht und zwei Kollegen gefragt wurden, sodass man sich gar nicht mehr traut bei so viel Aufwand noch einen Rückzieher zu machen. Erstaunlicherweise falle ich immer wieder auf diesen Trick rein.

Alles, was ich anfassen will und aus der Ferne nicht beurteilen kann kaufe ich dennoch im Laden, wo ich es probieren und anfassen kann.
Leider ist die Auswahl dann sehr begrenzt.

Übrigens stellen sich oft genug bei mir die Nackenhaare auf, wenn ich in den Läden die Beratung anderer Kunden mitanhören muss.
Dabei muss ich mich sehr zusammenreißen um da nicht reinzugrätschen.
Erschreckend, dass ich meist, ja meist, als Hobbysportler besser informiert bin und einen tieferen Erfahrungsschatz habe, als die Händler, die das beruflich machen.
Daher verzichte ich im Laden auf eine Beratung. Ich weiß was ich will, will es nur nochmal Anfassen und dann dort kaufen.

Man weiß dann, warum so viele Radfahrer mit unnötigen oder schlechten Zubehör rumfahren.
Mein Lieblingszubehör, mit welchem sich jeder Radler als Sonn- und Wochenmarkttagsfahrer autet: Der Fahrradkorb, aus dem sich bei über 10km/h der Inhalt gleichmäßig über den Gehweg verteilt, den jene Fahrer in Ermangelung eines abgetrennten Radwegs benutzen.
 
@Gwynfor : Das ist bei meinem (Lieblings)Händler etwas anders. Da sind zwar nur Uprights im Angebot, allerdings sind er und seine Angestellten durchaus liegeaffin eingestellt. Außerdem gibt es da einen verdammt guten Kaffee zum pläuschchen dazu.:whistle:
LG Oliver
 
Ich kaufe so gut wie alles online. Es ist gar nicht mal der Preis der mich lokal stört, sondern oft sind die gewünschten Dinge schlicht nicht vorrätig, der Händler oder ich müssten dann eh bestellen. Aber, ich bin umsonst zum Händler gefahren, das kostet Zeit und nicht zuletzt auch Geld bzw. belastet die Umwelt.
 
Die Teile, die ich benötige, haben selbst gut sortierte Radhändler selten. Also habe ich bei diversen Online-Händlern bestellt (da unterstütze ich gerne Händler mit gut gemachten Online-Auftritten und schätze diese Arbeit sehr!), bis ich bei einem der in meinen Augen besten (u.a. gut sortiert bei kleinen, schnellen Reifen!) bei den Versandoptionen "Abholung im Ladengeschäft" gesehen habe. Scherzhaft mal geschaut, wo der ist. Oh - auf meinem Arbeitsweg (y)

Jetzt fahre ich dort alle paar Monate vorbei und kann die Vorteile von "Versand" und "im Laden abholen" miteinander verbinden :)

Erinnert mich daran: Meiner Tochter ist der Hinterradreifen geplatzt. Ich glaube, ich muss da heute noch einen Schlenker fahren :sneaky:

[x] Ladenreservierung abgeschlossen
 
Ich hab hier 3 oder vier handler die kennen nur das was im katalog steht. 20 zoll schwalbe reifen? Da gibt es nur welche fur BMX. 26 zoll reifen in schmall, gibt es nicht. Und so weiter und so fort. Da hab ich einen die besonders gemutlich ist, alles was er nicht verkauft hat, hat er noch auf lager, so von denn 70er bis heute. Auch gebracht hat er gelegentlich was, weil seiner neffe gerne BMX fahrt hatt er auch dafur einiges vorhanden. Hab dort mal ein sks rennkompressor bestellt. Nur liefert der grosshandler nicht eins sondern minimal 3. Das war einungutes gefuhl.

Ich bestelle viel online und kauf lokal nur das was die bestimmt haben, wie ein bremsseil oder so. Hab kein slechtes gefuhl bei bestellen aus China, da hatt der ortliche handler es auch her, nur mussen davon dann auch die vielen zwischen handler leben.

Grusse, Jeroen
 
Ich kaufe so gut wie alles online. Es ist gar nicht mal der Preis der mich lokal stört, sondern oft sind die gewünschten Dinge schlicht nicht vorrätig, der Händler oder ich müssten dann eh bestellen.
So handhabe ich es auch.....zumal der lokale Händler 25 bzw 50km entfernt ist
 
bei ihm kommt, anders als bei mir, sowieso fast jeden Tag eine Lieferung
wenn das mal nicht der selbe Sprinter ist der beim Radladen um die Ecke hält und bei mir in der Straße.
Und der fährt da dann auch sowieso und wenn alle meine Nachbarn in der Straße einzeln mit dem Auto in die Stadt fahren um bei Zalando Amazon und Ebay ihr Zeug einkaufen würden ist das auch nicht ökologischer.
Mit dem Service ist das natürlich etwas anderes aber wo gibt es das noch, da bekommt mein Radladen dann ein ordentliches Trinkgeld von mir
 
War die Tage in einem Laden im Nachbarort in dem ich eher selten mal was kaufe. 2 Kettenschlössser 9fach, Bitte, "Moment bitte"... "so, bitteschön"! Ich so: Was bin ich schuldig? Kannste so mitnehmen, is OK.
Da war ich aber echt übergerascht.
Sowas gibt es also auch noch.
Ein ander mal im Örtlichen Radladen. Braucht für ein äälteres Hollandrad ne Inbusschraube 8x35. "hm, ne, sowas haben wir nicht" "schauen Sie doch mal im Baumarkt die sind da recht gut sortiert"... OK, alles klar!
Is ja jetzt klar wo ich demnächst hingehe. Zumindest für Kleinteile die man mal eben auf die Schnelle braucht. Ansonsten das meiste via Internet

Gruß Manni
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Vorteil, dass ich in der Nähe von Aachen wohne. Ich kann bei Bike Components (https://www.bike-components.de/) bestellen und es mir in deren Laden in der Aachener City dann abholen.

Ansonsten versuche ich Amazon und co. zu vermeiden da ich möchte, dass meine Innenstadt nicht verödet. Lässt sich sicherlich nicht immer so einrichten, aber wg. 5,-€ günstiger bestell ich nicht im Internet auch wenn ich mich durchaus zu den Leuten zähle die viel online sind.
 
Mein Lieblingszubehör, mit welchem sich jeder Radler als Sonn- und Wochenmarkttagsfahrer autet: Der Fahrradkorb, aus dem sich bei über 10km/h der Inhalt gleichmäßig über den Gehweg verteilt, den jene Fahrer in Ermangelung eines abgetrennten Radwegs benutzen.
Ich liebe meinen Fahrradkorb an meinem Hollandrad und finde ihn gerade für die kurzen Strecken sehr praktisch.
Für meine UP´s gehe ich gerne zum Fahrradhändler nebenan. Er hat gerne den einen oder anderen Tipp parat und freut sich häufig über meine alten Fahrräder, die er schnell und kostengünstig mit neuen Lampen etc. bestückt. Die Teile für das VM kaufe ich im Internet, die meisten Sachen hat er nicht am Lager und im Haus ist es üblich die Pakete der Nachbarn anzunehmen.
 
Ich kaufe regulär nur den Tagesbedarf an Lebensmitteln/Kosmetik/Hygiene/Haushalt vor Ort und fast alles andere online. Ich suche mir auch die meisten Infos selbst zusammen (und probiere nicht alles beim armen Einzelhandelsmann von nebenan, um es dann für die Hälfte des Preises woanders zu kaufen). Wenn ich mir beispielsweise mal Fahrrad- oder Campingkram vor Ort kaufe, dann schlicht, weil die Zeit zu knapp ist oder ich schon unterwegs bin und etwas vergessen habe, einzupacken (nochn paar Bremsbeläge bei Bike24 um die Ecke, n Fahrradschloss bei Globetrotter kurz bevor der Reisebus mich und mein Fahrrad einsacken will ... das Übliche eben). Diese Läden sind dann in aller Regel auch selbst größere Versender (für wen das "moralisch" einen Unterschied macht, bitte).

Natürlich könnte ich den ganzen Rest, den ich vom gelben Dreckdiesel-Transporter bis an die Haustür liefern lasse, auch mit meinem Privat-KFZ, was ich nicht besitze, in einer Stadt, die mit Autos verstopft ist (oder dem Einkaufszentrum am Stadtrand auf der grünen Wiese) selbst holen. Müsste mal jemand gegenrechnen ...

Das hat bei mir übrigens nicht angefangen, weil etwa der Onlineversandhandel derzeit immer umfangreicher und billiger wurde, sondern weil für den teilweisen Mehrpreis in Ladengeschäften vor Ort die Beratung ("Beratung") und Verfügbarkeit immer beschissener wurde. Mag nur eine Phase gewesen sein oder einfach nur mein episodischer statistischer Ausrutscher, hat aber zumindest bei meinem Umstieg einiges beigetragen.
 
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