Aber dafür müssten wir in einer Marktwirtschaft leben. Eine Marktwirtschaft ist aber generell nicht kompatibel mit Großkonzernen. Denn diese bilden automatisch entweder Oligopole oder Monopole. Wir müssten also echte Preise einführen und alle Konzerne zerschlagen.Und das in einer Zeit, in der die Konzerne genug Macht haben, ihre Interessen zu wahren. Mithin wird das also nicht passieren.
Das hat Mitte des letzten Jahrhunderts bereits Wilhelm Röpke erkannt. Er war der Berater von Ludwig Erhard und auf ihn sind die damaligen Schutzmechanismen gegen Monopole und Oligopole sowie in Teilen auch die Zustimmung der konservativen Parteien zur Verankerung der Tarifautonomie zurückzuführen. Habe neulich sein altes Buch "Maß und Mitte" gelesen - top aktuell!!! Habe selten über so viel Weitsicht gestaunt. Dagegen sind die heutigen Liberalen reine Manchesterkapitalisten und die heutigen CDU-Wirtschaftsleute reinste Mittelstandskiller.
Nun aber auch was zu e-Mobilität damit der Thread nicht zugemacht wird:
Das IFO-Institut ist weder böse noch dumm. Immerhin ist Hans Werner Sinn dabei, und in anderen Analysen, zur Eurokrise oder zur Bargeldabschaffung z.B., ist das einer der klarsten Wirtschaftsdenker der Jetztzeit.
Die Grundannahmen beruhen jedoch auf veralteten Entwicklungsständen. In der Akkuwelt sind zwei Jahre eine ganze Epoche. Der Gehalt an seltenen Erden geht gnadenlos nach unten, allein schon, weil die Hersteller der Akkus eine Kostenexplosion fürchten und kein Sackgassenprodukt entwickeln wollen, das bei einer Lieferkrise nicht mehr herstellbar ist. Zudem wird die Recyclingkette sehr intensiv mitentwickelt. Der Entsorger Remondis hat glaube ich schon dick die Finger im Kuchen beim großen Batterieforschungszentrum in Münster. Das drückt den langfristigen Bedarf um mehr als nur ein paar Prozente unter den im Gutachten prognostizierten Wert herab, die Diskrepanz liegt wohl so bei einem Faktor fünf bis sieben. Immer noch viel, aber halt nicht sooo viel.
Die Fehlkonstruktionen a la "Herkömmliches Auto mit Elektromotor statt Benzinmotor" sind allen, auch den Herstellern, bewusst. Das ist eine vorübergehende Erscheinung, die marketingtechnisch und in der bescheuerten Regel des "Flottenausstoßes" begründet ist: Für jedes herkömmliche Modell, besonders für die dicken Brummer, eine e-Variante anzubieten, ist bezüglich der Flottenrechnung viel lohnender, als ein oder zwei rModelle anzubieten, die nur und ausschließlich mit e-Antrieb einen Sinn ergeben.