Zickiges Licht

Wenn ich einen (egal welchen) BUMM-Scheinwerfer auch nur näherungsweise so einstelle, dass ewas rauskommt, was auch nur entfernt an die Werbebilder zur Lichtverteilung und Ausleuchtung erinnert signalisiert mir alles und jeder Entgegenkommende sehr klar heftigste Blendung.
Das liegt aber in der Natur der Sache:
  • Wenn man eine möglichst gleichmäßige Lichtverteilung auf der Straße haben will, muss der Scheinwerfer nach oben immer heller werden, aber dann schlagartig eine Grenze setzen, um den Gegenverkehr nicht zu blenden.
  • Bei einem helleren Scheinwerfer will man nicht unbedingt mehr Licht im Nahfeld auf der Straße (und sich damit selber blenden), sondern eine höhere Reichweite.
  • => Das ganze zusätzliche Licht soll größtenteils in den schmalen Bereich unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze gehen.
  • => Damit wird der Hell-Dunkel-Übergang nicht nur schmäler, sondern auch noch kontrastreicher.
  • => So ist es kein Wunder, dass die Einstellung sehr viel kritischer ist, und der Gegenverkehr viel leichter geblendet wird.
  • Und auf einem Spezialrad (Velomobil, Liegerad, Faltrad) hat man eine tiefe Anbauposition, d.h ein flacher Lichtkegel, und noch mehr Blendgefahr.
Der Edelux lässt sich im Vergleich sehr viel einfacher einstellen - sitzt auf Anhieb. Das Lichtbild ist weicher, weniger spektakulär von der Helligkeit her, aber gerade dadurch eben unterm Strich besser nutzbar und der Scheinwerfer auch blendfrei deutlich höher und weiter einstellbar als der IQ X. Wie gesagt am Brompton.
Schmidt verwendet beim Edelux BUMM-Reflektoren. D.h. hier wurde möglicherweise ein alter Reflektor (= auf geringe Reichweite ausgelegt) mit einer helleren LED (= modernere LED, plus höhere Effizienz durch bessere Kühlung im Metallgehäuse) kombiniert.
 
Ich vermute, dass das auch ein wenig an der Anbauposition hängt. Beim Brompton ist der Scheinwerfer deutlich niedriger positioniert als an einem normalgrossen Rad.
Wie hoch denn genau? An meiner Cheetah hängt er mit den Tagfahrlicht-LEDs auf 69cm. Das ist von der Ausleuchtung her nicht optimal, aber brauchbar, jedenfalls ist das Nahfeld nicht so hell, dass der weiter entfernte Teil des Lichtkegels in Dunkelheit versinkt. 80-90cm Anbauhöhe wäre wahrscheinlich besser.
Einstellen geht finde ich am besten, wenn man nach einer ausreichend langen Fahrt (Standlicht voll geladen) die Höhe des Scheinwerfers und des auf eine Wand geworfenen Lichtstreifens (Oberkante) ausmisst. Scheinwerfer auf 69cm und Lichtstreifen in 4m Entfernung auf 60cm bedeutet z.B. 30m Leuchtweite. An Bodenwellen blitzt das wahrscheinlich auch mal über die Horizontale hinaus nach oben (rein rechnerisch müsste das bei 1,25m Radstand ab knapp 3cm Bodenwellenhöhe der Fall sein), aber Beschwerden oder Hinweise habe ich mit der Einstellung seit Monaten nicht bekommen.
 
Das liegt aber in der Natur der Sache:
  • (...)
  • => So ist es kein Wunder, dass die Einstellung sehr viel kritischer ist, und der Gegenverkehr viel leichter geblendet wird.
  • Und auf einem Spezialrad (Velomobil, Liegerad, Faltrad) hat man eine tiefe Anbauposition, d.h ein flacher Lichtkegel, und noch mehr Blendgefahr.
Da gehe ich im Prinzip mit und ergänze, dass für mich persönlich die harte hell-dunkel-Grenze nach vorne weniger störend ist als zur Seite. Der Edelux legt einen sehr breiten, ziemlich gleichmässigen Lichtteppich, der IQ-X ist deutlich schmaler und länger (wenn man die Blendgrenze ignoriert) mit sehr viel deutlicheren Kontrasten am Rand des Lichtfelds. Da sich eine zum Edelux vergleichbare Menge Licht beim IQ X auf weniger Fläche verteilt wirkt er heller, was aber die beschriebenen Kolateralschäden hat.

Was das aber eben nicht erklärt ist durch Deine Argumentation ist, warum die Ausleuchtung aus dem Bumm-Werbebild nicht mal ansatzweise ohne massive Fremdblendung erreicht werden kann, wohingegen das beim Edelux kein Problem ist. In dem Ausmaß hat das schon Auswirkungen auf meine Einschätzung der Glaubwürdigkeit der jeweiligen Firmen.

Schmidt verwendet beim Edelux BUMM-Reflektoren. D.h. hier wurde möglicherweise ein alter Reflektor (= auf geringe Reichweite ausgelegt) mit einer helleren LED (= modernere LED, plus höhere Effizienz durch bessere Kühlung im Metallgehäuse) kombiniert.

Mag sein. Allerdings ist die Einstellerei beim Herrmans Black Pro, der ebenfalls eine neue Linse hat, und beim Herrmans MR4 (desgleichen) ähnlich unspektakulär wie beim Edelux. Am alten Reflektor würde ich daher nicht festmachen sondern eher eine suboptimale Konstruktion des Neuen beim IQ-X vermuten. Zumal sich auch sonst so ziemlich jede Lampe schnell und brauchbar einstellen lies (der Edelux ist aber besonders einfach) - (fast*) einzig der IQ X ist da in meinem Erfahrungsbereich eine Ausnahme.

*ein paar von den Chinaböllern waren dahingehend auch eher interessant :whistle:, aber das würde ich jetzt weder als überraschend noch als relevant einstufen.
Wie hoch denn genau? An meiner Cheetah hängt er mit den Tagfahrlicht-LEDs auf 69cm.

Beim Brompton untere Kante Scheinwerfer bei ~46cm.
 
Beim Brompton untere Kante Scheinwerfer bei ~46cm.
Auf der Höhe habe ich den IQ-X erst gar nicht versucht. Einen Eyc am Gekko hatte ich mal ungefähr auf der Höhe, und einen Cyo Premium an der Cheetah auf ca. 53-55cm, aber die haben so bei mir keine vernünftige Ausleuchtung gebracht. Deshalb habe ich beide recht schnell weiter nach oben verlegt.
Angesichts meines Ergebnisses mit dem Cyo Premium wundert mich nur, dass ein Edelux so niedrig bei dir eine gute Ausleuchtung bringt. Der hat ja meines Wissens die gleiche Optik wie der Cyo (Edelux 1 = Cyo, Edelux 2 = Cyo Premium).
 
Ich finde mich in der Kritik am Schalter vollkommen wieder, im beschriebenen Verhalten dagegen nicht ganz. Bei meinem zuletzt gekauften IQ-X ist es so:
1) Nach Entladen des Standlichtspeichers (einige Stunden stehen reicht auf jeden Fall) ist er grundsätzlich "eingeschaltet", auch wenn ich ihn während der Fahrt vorher ausgeschaltet hatte. Das war bei einem älteren Exemplar möglicherweise anders, muss ich bei Gelegenheit nochmal testen.
Da gibt's offenbar Unterschiede. Ein letztes Jahr gekaufter schwarzer IQ-X ist jetzt immer noch aus, nachdem ich ihn vor zwei Tagen bei laufendem Dynamo ausgeschaltet hatte. Ein vor ca. zwei Monaten gekaufter silberner IQ-X blieb nach einer Stunde noch aus, nach drei weiteren Stunden ging er wieder an. Beide mussten erst so viel Ladung annehmen, dass das Standlicht angeht, bevor sie sich ein Ausschalten bei laufendem Dynamo über den nächsten kurzen Stopp hinweg gemerkt haben. Mit genug Ladung scheint wichtig zu sein, ob man den Scheinwerfer bei laufendem Dynamo ausschaltet oder in der Standlicht-Phase. Letzteres schaltet wohl nur das Standlicht aus, und der Scheinwerfer geht wieder an, wenn man 10 Sekunden später wieder am Dynamo dreht.
Wer nicht gerade elektronik-affin ist, dürfte mit der neueren Variante und dem Rat "nie ausschalten" noch am besten zurechtkommen.
 
Der Edelux legt einen sehr breiten, ziemlich gleichmässigen Lichtteppich, der IQ-X ist deutlich schmaler und länger (wenn man die Blendgrenze ignoriert) mit sehr viel deutlicheren Kontrasten am Rand des Lichtfelds.
Da stimmt irgendwas nicht? "Bei mir" wirft der IQ-X ein deutlich breiteres Lichtfeld als der Edelux 2?
 
scheint wichtig zu sein, ob man den Scheinwerfer bei laufendem Dynamo ausschaltet oder in der Standlicht-Phase. Letzteres schaltet wohl nur das Standlicht aus, und der Scheinwerfer geht wieder an, wenn man 10 Sekunden später wieder am Dynamo dreht.
Das bestätigt meine Beobachtung, dass der IQ–X an meiner SPM nach Feierabend wieder "von selbst" einschaltet, nachdem ich ihn morgens in der Tiefgarage (am stehenden Fahrzeug) ausgeschaltet habe.
Wer nicht gerade elektronik-affin ist, dürfte mit der neueren Variante und dem Rat "nie ausschalten" noch am besten zurechtkommen.
Wenn ich irgendwann mal die Lust dazu verspüre, mal wieder an der gerade erst sauber verlegten Verkabelung zu arbeiten, werde ich dort einen mechanischen Ein–/Aus–Schalter integrieren.

Diese Entmündigung durch Elektronik finde ich schlicht zum :sick::censored:
 
Produktstreuung? Schließlich richtet Schmidt nicht aus Jux und Dollerei jede einzelne LED genau im Reflektor aus.
Und jetzt streut der BUM IQ-X dann ausgerechnet bei mir in Richtung besseres Licht? Oder alle meine 4 (unterschiedlich alten) Edelux 2 sind Kernschrott? Nein. Die hiesigen Edelux 2 sind "just perfect". Die Ausleuchtung ist - abgesehen von Einbauhöhenunterschieden - gleich. Sie stimmen von der Lichtverteilung auch ziemlich gut mit zwei ebenfalls hier wohnenden Ixon IQ Premium Speed überein.
Der IQ-X schafft dennoch mehr Breite. Allerdings stimmt die Beobachtung, dass die Helligkeitsverteilung beim IQ-X anders ist als beim Edelux 2. Der letztere liefert wirklich schön homogen ab; der IQ-X ist ein wenig fleckiger; deutlich heller im Kern bzw. mehr Lichtabfall zum Rand. Ja, ein Edelux 3 wäre wünschenswert. :)
Allerdings arbeitet mein IQ-X auch unter den erschwerten Bedingungen des sehr tiefen Einbaus im DF XL (welches nachts von zwei Edelux 2 vor seinen Spiegeln träumt).
 
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