Welches Faltrad?

Das Brompton (kurzer Radstand, kurzer Nachlauf, steiler (? nicht gemessen) Lenkwinkel, zu wenig Last auf dem Vorderrad) wendet auf der Stelle.

Miss mal nach und vergleich das Ergebnis mit einem "normalen" Rad. Das Brompton hat 104cm Radstand (der alte Rahmen vor 2004 hatte 101 cim) - das ist nicht kurz, auch nicht im Vergleich mit "normalgrossen" Rädern. Die Geometrie ist im grossen und ganzen so wie bei einem normalen Rad - was allerdings aufgrund der Optik nicht so wirkt. Beides ist bei vielen konkurrierenden Faltern anders: kurzer Radstand und andere Geometrie. Die Last auf dem Vorderrad hängt vom Lenker ab H ist da anders als S. Grundsätzlich verbessert aber eine beladene Fronttasche das Fahrverhalten fühlbar, insbesondere wenn's schneller wird (nicht dass es ohne problematisch wäre). Nach einer recht kurzen Eingewöhnungszeit hat man sich an die Agilität gewöhnt und mag sie nicht mehr missen. Und auch ich muss hier in den Chor einstimmen: Brompton ist die Marke meiner Wahl, ohne gehe ich kaum je aus dem Haus und auf die geschilderten Bedürfnisse des OP passt es wie die Faust auf's Auge.
 
Ich kann von drei Faltern berichten:

Birdy Race:
Erstaunlich schnell, knapp 10 kg, 20-Gang Ultegra Schaltung, die nur mittelmäßig präzise schaltet. Durch den RR-Lenker ist das Packmaß eher mau. Selbst einhändiges Fahren am Rennlenker ist sehr instabil! Trotzdem kommt es bei mir immer wieder mal zum Einsatz und ich habe dann viel Freude mit.

BMW-Mini Faltrad der ersten Serie mit schwarzem Rahmen:
Damals neu um 400 € erhältlich und dafür ordentliche Funktion und Gewicht akzeptabel (ca 12 kg?). Lief auch mit serienmäßigen Kojaks recht flott. Wer von den asiatischen Herstellern dahinter steckt, keine Ahnung. Ich habe immer wieder mal auf Kleinanzeigen nachgesehen, ob jemand das als Paket mit seinem Mini gekauft hat und dann billig verscherbelt. Vielleicht kann man da Glück haben?

Aktuelles Brompton mit 6-Gang:
Das habe ich meiner Freundin geschenkt und seitdem verstehe ich die Faszination für Brommis! Es ist einfach im Detail sehr durchdacht, im Vergleich zu meinem Birdy Race stabiles Fahrverhalten. Über das Faltmaß wurde schon genug gesagt.

Mein Fazit: Wenn es eher ums (schnelle) Fahren geht, nehme ich mein Birdy Race, wenn es um Transport geht, wähle ich das Brommi!
 
Vollsperrung auf der Autobahn aus München heraus. Im Auto mit einigen Kollegen, das Ziel war das Hotel in knapp 30 km Entfernung. Gefühlt 10 min habe ich solidarisch mitgewartet, dann habe ich unter großem Gejohle nicht nur der Kollegen, auch der umliegenden Stehzeuginsassen, mein Brommi entfaltet (das geht ja so schick wie das Aufstellen bei einem Wurfzelt :) ) und bin auf dem Standstreifen zurückgefahren, bis zur nächsten Lücke im Zaun und selbst ins Hotel gestrampelt. Ich kam dort zwar dann doch nach meinen Kollegen an, aber glücklich und zufrieden nach der bitter nötigen Bewegung (Messestanddienst).

Ach ja, zum Faltrad gehört ein Smartphone mit Osmand und Brouter sowie den runtergeladenen Karten sämtlicher denkbarer Länder.... dann ist es egal wo man aus dem Zug fällt.

Bin auch schon mal wegen einer Zugentgleisung Brommi gefahren, aber den Bericht findet ihr bei dem Bromptonauten.

Gestern kam etwas unerwartet lieber Besuch vorbei, aus Belgien, mit dem Brommi angeradelt auf Deutschlandtour. Ein wilder Mix aus Radfahren und Zugfahren, so eine Tour mache ich auch mal. Faltrad ist einfach genial.
 
Miss mal nach und vergleich das Ergebnis mit einem "normalen" Rad. Das Brompton hat 104cm Radstand (der alte Rahmen vor 2004 hatte 101 cim) - das ist nicht kurz, auch nicht im Vergleich mit "normalgrossen" Rädern. Die Geometrie ist im grossen und ganzen so wie bei einem normalen Rad

Mir ging es um einen Vergleich mit einem Hollandrad! Die dürften kaum einen Radstand von unter 110 cm haben, und der Lenkkopfwinkel ist mit 65° (geschätzt!) sehr flach. Wenn ich das Brommi neben meinen Alltagsrenner stelle, sind die Unterschiede in der Tat marginal, in der Sitzposition, aber auch im Fahrverhalten.
 
Ich hatte ein Birdy mehrere Jahre als Hauptrad. Fährt sehr gut und sportlich auch längere Strecken. Es sind viele normale Komponenten (Bremse, Schaltung etc.) montierbar. Ich hatte eine Magura HS33 drangebaut.

Im Moment habe ich eine altes Brompton. Die Sitzposition ist aufrechter und weniger ergonomisch. Ich fahre damit einiges langsamer, könnte aber auch an den uralten Reifen liegen. Viele Spezialkomponenten und mäßige Seitenzugbremsen. Aber das Packmaß ist deutlich besser als beim Birdy. Und es gibt sehr praktische Fronttaschen, die man schnell auf den "Front carrier block" befestigen und abnehmen kann. Für den aktuellen Einsatz als Drittrad auf kürzeren Strecken die beste Wahl.

Ich liebäugel damit mir irgenwann mal ein leichteres Faltrad mit besseren Komponenten zuzulegen.
 
Meiner Frau ist z.B. mal der Zug wegen technischem Defekts auf freier Strecke liegengeblieben.
Alle mussten auf einen Ersatzbus warten, bis auf eine Brompton Fahrerin...
Das Spielchen mach ich jetzt schon seit über 15 Jahren, nur mit dem Birdy:D.
Das Brompton sieht mir immer irgendwie nach Hinterhofgebastelt aus. Dann noch das Schanier im maximal belasteten Rahmen, da rollen sich mir die Fußnägel. Das mag noch so gut ausgeführt sein, eine potentielle Schwachstelle ist das. Das finde ich technisch beim Birdy weit aus besser gelöst (bis auf das Gelenk oberhalb des Steuerrohres). Aber vielleicht ist das auch nur Berufskrankheit.

Die Bremsen beim Brompton sehen für mich irgendwie nicht wirklich vertrauenserweckend aus. Die V-brakes beim meinem Birdy, mit den richtigen Gummis, da steht man ratz-fatz:D, wenn man nicht aufpasst kann man allerdings ebenso ratz-fatz über den Lenker absteigen:eek:.

Das Packmaß: das ist doch nur ein ziemlich sinnfreier Werbegag. Wann kommt der Fall vor, wo es interessant ist, ob es sich ncoh ein paar cm kleiner falten lässt? Mir ist er noch nie begegnet, weder in der Bahn, noch im Bus, noch im Büro oder sonstwo.

Transport: das Rad hat Räder zur natürlich Fortbewegung. Falls mal Treppen im Weg sind, wird das Birdy mit der Sattelspitze auf die Schulter gehängt, bei ausgewogen beladenem Fahrrad hält sich das Birdy so bequem von alleine und man hat die Hände frei und kann das/die Geländer benutzen. Mit dem Brompton habe ich so noch nie jemanden gesehen, die halten das Brompton immer irgendwie mit den Händen fest. Ob das so sein muss, keine Ahnung.

In hügeliger Umgebung vielleicht auch nicht ganz unwichtig, die Gangzahl kann ziemlich weit nach oben getrieben werden.

Das Bird setzt die Tretkraft ziemlich direkt in Vortrieb um, da war das Bernds im Vergleich dazu damals richtig zäh, wenngleich mir der Stahlrahmen deutlich besser zugesagt hätte. Der Rahmen war wie befürchtet die Schwachstelle am damaligen Birdy, mit dem neuen Rahmen ist Haltbarkeit des Rahmens deutlich besser, wie lange werden die nächsten Jahre zeigen (oder infolge des Alters des Fahrers, auch nicht mehr:)).

Was mir am Birdy etwas fehlt ist die Befestigungsmöglichkeit von Taschen an der Front à la Brompton. So ein KlickFix mit einer leichten Tasche am Lenker macht das Vorderrad fürchterlich nervös und der Lenker will dann gut festgehalten werden und die Geschwindigkeit darf nicht zu hoch werden:eek:.

Das Birdy war nicht billig und ist auch nicht billiger geworden. Andererseits habe ich inzwischen gut über 25 TKm runter, da hat sich das Rad trotzdem schon mehrfach bezahlt gemacht (bezogen auf die Monatskarten für ein "normales" Fahrrad) und trotz der Teile die zusätzlich noch für nötig hielt oder die dem normalen Verschleiß unterliegen.

Als Vorbau nehme ich die nach vorne geneigte Version, da kommt man auch zu einer geeigneten Haltung, so dass man auch Kraft auf die Pedalen bringen kann. Entsprechend leicht und zügig fährt sich das Birdy dann auch.
Für mich fährt sich das Birdy fast wie ein normales Rad. Man kann damit auch ganze Tagestouren machen, da ist nicht das Fahrrad der limitierende Faktor:D.

Für mich geht keine Bahnfahrt ohne mein Birdy, da komme ich sonst so wie amputiert vor:eek:. Ich benutze es nicht nur für die letzte Meile oder wenn der Zugverkehr gestört ist , sondern, bei geeignetem Wetter, springe ich auch schon mal ein paar Haltestellen vorher aus dem Zug, damit ich noch ein wenig den Spaß genießen kann:D.
 
Was mir am Birdy etwas fehlt ist die Befestigungsmöglichkeit von Taschen an der Front à la Brompton. So ein KlickFix mit einer leichten Tasche am Lenker macht das Vorderrad fürchterlich nervös und der Lenker will dann gut festgehalten werden und die Geschwindigkeit darf nicht zu hoch werden

Beim Birdy-Pedelec wurde doch der Akku an den Lenker gehängt, war das der oder ein Grund, dass es das nicht mehr gibt?
 
Im Moment habe ich eine altes Brompton. Die Sitzposition ist aufrechter und weniger ergonomisch. Ich fahre damit einiges langsamer, könnte aber auch an den uralten Reifen liegen. Viele Spezialkomponenten und mäßige Seitenzugbremsen. Aber das Packmaß ist deutlich besser als beim Birdy.
Ich liebäugel damit mir irgenwann mal ein leichteres Faltrad mit besseren Komponenten zuzulegen.
Das ist auch meine Einschätzung: Wenn es ums Packmaß (und ums schnelle Falten) geht: Brompton, ansonsten Birdy (letzteres habe ich allerdings nur eine längere Tour probegefahren).
Das Brommi ist mit den Original-Reifen (die mit dem gelben Aufkleber, nicht die Kevlar-verstärkten, grüner Aufkleber) recht flott. Mus man aber beu Voss direkt anfragen.
Ich habe mir kleine Lenkerhörnchen (so 2-3 cm) ans Brommi geschraubt. Für Menschen > 1,85 m verbessern die die Ergonomie beträchtlich. Das einzige was ich bereue ist, das Rad gekauft zu haben, brvor es den leichteren Titanrahmen gab. Am Bahnsteig zählt jedes Pfund.

Gruß
Christoph
 
Das Brompton sieht mir immer irgendwie nach Hinterhofgebastelt aus. Dann noch das Schanier im maximal belasteten Rahmen, da rollen sich mir die Fußnägel. Das mag noch so gut ausgeführt sein, eine potentielle Schwachstelle ist das. Das finde ich technisch beim Birdy weit aus besser gelöst (bis auf das Gelenk oberhalb des Steuerrohres). Aber vielleicht ist das auch nur Berufskrankheit.

An einem Brompton mit dem neueren Faltscharnier, das seit 2004 (!) verbaut ist, habe ich noch nie von einem Rahmenbruch im Scharnierbereich gehört. Bei denen mit dem Älteren kam das eine Weile lang gelegentlich vor, aber selten. Ursache bis heute nicht eindeutig. Und verlief glimpflich dank des Stahlrahmens. Beim Birdy liest man dagegen auch in neuen Baujahren von brechenden Gabeln, brechenden Vorbauten und brechenden hinteren Schwingen - im Faltradforum wurden allein drei Fälle von brechenden hinteren Schwingen in den letzen Jahren berichtet, teilweise mit Sturz als Folge. Riese und Müller haben ja schon lange recht rigide Vorschriften was den Tausch von Vorbau und vorderer Schwinge angeht - das macht die Birdyhaltung teuer, reicht aber anscheinend nicht und von der hinteren Schwinge ist erst gar keine Rede. Die kurzen Tauschintervalle mit heftigen Kosten und der kolportiere miserable Kundenservice von R+M bei gleichzeitig sehr hohem Einstandspreis haben mich vom Birdy seinerzeit Abstand nehmen lassen.

Die Bremsen beim Brompton sehen für mich irgendwie nicht wirklich vertrauenserweckend aus.

Don't judge a book by it's cover. Ich hatte noch nie das Gefühl, am Brompton mehr Bremsleistung zu benötigen, auch nicht in den Alpen, und kann das Gebashe der Brompton-Bremsen beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Das Packmaß: das ist doch nur ein ziemlich sinnfreier Werbegag. Wann kommt der Fall vor, wo es interessant ist, ob es sich ncoh ein paar cm kleiner falten lässt? Mir ist er noch nie begegnet, weder in der Bahn, noch im Bus, noch im Büro oder sonstwo.

Ich habe Brompton und Birdy noch nie im direkten Faltvergleich gehabt, kann aber sagen, dass das kleine Faltmaß des Brompton sich schon sehr häufig als segensreich erwiesen hat im Alltag und was auch nur geringfügig Größeres nicht gepasst hätte.

Falls mal Treppen im Weg sind, wird das Birdy mit der Sattelspitze auf die Schulter gehängt, bei ausgewogen beladenem Fahrrad hält sich das Birdy so bequem von alleine und man hat die Hände frei und kann das/die Geländer benutzen. Mit dem Brompton habe ich so noch nie jemanden gesehen, die halten das Brompton immer irgendwie mit den Händen fest. Ob das so sein muss, keine Ahnung.

Ist zumindest bei mir der Standard um das Brompton zu tragen, sogar mit Tasche vornedran. U.a. täglich im Treppenhaus. Und funktioniert genau wie von Dir beschrieben: Die Hand wird maximal zum kraftfreien seitlichen Stabilisieren gebraucht, nicht zum Tragen.
Zum Rollen des gefalteten Rades schreibst Du vermutlich nicht grundlos nichts... Da glänzt das Birdy ebensowenig wie bei der von Dir erwähnten Taschenfrage. vermutlich hat R+M zuletzt nicht umsonst die Gepäckträgerrollen des Brompton nachgebaut, so dass man das gute Stück jetzt endlich in Längsrichtung rollen kann.
Daß Langstrecke mit einem Brompton jetzt nicht das Problem ist hat neben vielen anderen ja auch Heinz Stucke gezeigt.

Ich fand das Birdy immer schick und interessant. Mittlerweile bin ich froh, dass es damals dann doch ein Brompton geworden ist. Für meinen Bedarf ist das Brompton in Summe aller Eigenschaften wohl das deutlich geeignetere Rad als das Birdy.
[DOUBLEPOST=1565681087][/DOUBLEPOST]
Das Brommi ist mit den Original-Reifen (die mit dem gelben Aufkleber, nicht die Kevlar-verstärkten, grüner Aufkleber) recht flott.

Die gibt es seit über zehn Jahren nicht mehr. Aber dafür reichlich Alternativen.

Ich habe mir kleine Lenkerhörnchen (so 2-3 cm) ans Brommi geschraubt. Für Menschen > 1,85 m verbessern die die Ergonomie beträchtlich.

Es gibt seit 2005 zusätzlich zum klassischen M den niedrigeren S-Lenker sowie etwas höheren P-Lenker (bzw. nicht mehr, wurde gerade eingestellt) und seit 2012 den nochmals höheren H-Lenker. Mittlerweile sollte sich da also für jede Topfgröße ein Deckelchen finden lassen. ;)
 
Ich hatte noch nie das Gefühl, am Brompton mehr Bremsleistung zu benötigen, auch nicht in den Alpen, und kann das Gebashe der Brompton-Bremsen beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Dann hast Du wahrscheinlich nie ein richtig altes Brompton mit alten Bremsen gehabt.
Mein Brompton ist das erste Rad, bei dem ich wegen schlechter Bremsleistung neu Bremsen gekauft habe.

Jetzt, mit den neuen Bremsen, ist's nicht wirklich gut... aber durchaus akzeptabel.
 
Dann hast Du wahrscheinlich nie ein richtig altes Brompton mit alten Bremsen gehabt.

Doch. Und die wurden und werden zu recht als nicht besonders toll kritisiert. Bloss sind die schon im Jahr 2000 von denen abgelöst worden, die bis Anfang letzten Jahres der Serienstandard waren und die sind vollkommen ok. Gab sogar Aufrüstkits dafür, als sie eingeführt wurden. Im Jahr 2019 ein aktuelles Rad für Bremsen zu kritisieren, die seit fast 20 Jahren nicht mehr verbaut werden ist ein wenig seltsam.

@winido hat ja nicht mal das getan - er sagte
Die Bremsen beim Brompton sehen für mich irgendwie nicht wirklich vertrauenserweckend aus.

Das ist jetzt nicht direkt eine fundierte technische Kritik und anhand des Aussehens über technische Dinge zu urteilen ist speziell in einem Liegerad- und Velomobilforum etwas, gegen das sich die Mitglieder eigentlich fast täglich zur Wehr setzen... ;) Zumal die Brompton Dual Pivots technisch nichts anderes sind als Rennradbremsen.


Mein Brompton ist das erste Rad, bei dem ich wegen schlechter Bremsleistung neu Bremsen gekauft habe.

Jetzt, mit den neuen Bremsen, ist's nicht wirklich gut... aber durchaus akzeptabel.

Mit dem Upgrade hast Du wohl getan. Und wenn Du jetzt noch die Bremsgriffe auf den Standard seit 2013 aufrüstest und, wenn's Dir dann immer noch nicht reichen sollte, Coolstop Salomons draufmachst sollte der Bremserei genüge getan sein. Eigentlich schon ohne Belagwechsel - die Bremsgriffe machen einen gewaltigen Unterschied und die seit über 10 Jahren verbauten Jagwirekabel legen noch ein Quäntchen drauf.

Kritik ist ja schön und gut - bloss sollte man IMHO halt aktuelle Dinge kritisieren und nicht irgendwas von anno Tuk, das schon so lange her ist, dass die meisten heutigen Bromptonkäufer noch nicht mal mehr wissen, dass es das je gab. :whistle: Oder zumindest kenntlich machen, dass man Dinge kritisiert, die mal waren, aber schon lange nicht mehr sind.
 
Dann hast Du wahrscheinlich nie ein richtig altes Brompton mit alten Bremsen gehabt.
Mein Brompton ist das erste Rad, bei dem ich wegen schlechter Bremsleistung neu Bremsen gekauft habe.

Selbst beim Brommi gibt es eine eine - zugegebenermaßen behutsame - Evolution.
Ein Brommi von vor 1990 ist aufgrund der Form als Brommi erkennbar, hat aber bis auf den genialen Faltvorgang nur noch wenig mit aktuellen Modellen vergleichbar. Das gilt vor allem für die an Stammtischen stets kolportierten Mängel.

Das ist ja ungefähr so wie beim Käfer: keine Leistung, schlechte Bremsen, und miese Heizung - eben alles scheisse.

Wie so oft das übliche Stammtischgelaber, aber Jammern und Lamentieren wird ja stets stärker wahrgenommen.

Antworte doch mal auf die alltägliche Frage: "Na, wie geht's?" mit "Saugut, alles prima, könnte nicht besser sein!". Du wirst ein irritiertes Gegenüber sehen, das eventuell noch ein "Das ist ja schön." rausbringt, aber das ist dann auch das Ende des Gesprächs.
 
Selbst beim Brommi gibt es eine eine - zugegebenermaßen behutsame - Evolution.
Ein Brommi von vor 1990 ist aufgrund der Form als Brommi erkennbar, hat aber bis auf den genialen Faltvorgang nur noch wenig mit aktuellen Modellen vergleichbar.

Genau genommen gibt es nur zwei Bauteile, die am Brompton unverändert geblieben sind seit Ende der 80er: Das hintere Schwingenlager und der Plastiknupsi an der Lenksäule zum Zusammenhalten des gefalteten Rades. Alles andere wurde, teils mehrfach, verändert. Die Bremskörper z.B. insgesamt sechs mal in dieser Zeit. Deswegen hat ein Rad aus den 90ern mit einem Aktuellen trotz sehr ähnlicher Optik und weitgehender Abwärtskompatiblität aktueller Teile deutlich weniger gemein als die meisten Leute glauben.
 
Ich fahre seit zwei Jahren ein Birdy Speed mit Scheibenbremsen. Ich nutze es nicht zum regelmäßigen Pendeln, sondern ab und zu im ÖPNV, wo ich es auch ungefaltet kostenlos mitnehmen kann. Weil ich damit auch längere Strecken und Steigungen fahren können möchte, habe ich Wert auf eine gute Schaltung gelegt und das hat dazu geführt, dass ich mich gegen das 2x3 Gang Brompton entschieden habe.

Die agilen Fahreigenschaften des Birdys gefallen mir sehr gut, auch wenn einhändiges Abbiegen über Kopfsteinpflaster oder Straßenbahnschienen schon etwas Vertrauen und Kraft im Handgelenk erfordert... ;)

Allerdings habe ich den Eindruck, dass ich das Birdy durch meine Beinlänge in den Grenzbereich bringe. Die Sattelstütze habe ich fast komplett ausgezogen (Markierung 1 bis 2). Dadurch scheinen sich die Hebelkräfte ungünstig zu ändern, so dass die Hinterradschwinge auch beim Treten mit wenig Kraft immer spürbar einfedert (ich verwende schon das harte Federelement). So habe ich das Gefühl, dass da permanent Energie verloren geht. Außerdem habe ich den Eindruck, dass durch die Länge der Sattelstütze auch die Sattelstützenhalterung immer etwas knarzt. Wenn eine kleinere Person mit dem Birdy fährt scheinen diese Effekte deutlich weniger ausgeprägt zu sein. Kennt jemand mit langen Beinen diese Probleme auch?
 
Dann hast Du wahrscheinlich nie ein richtig altes Brompton mit alten Bremsen gehabt.

Schlechte Bremsen waren aber kein Alleinstellungsmerkmal des Brommi, die der ersten Birdys waren auch nicht das Gelbe vom Ei. Meines der zweiten Generation hat hinten eine Rücktrittbremse und vorne eine mäßig funktionierende Seitenzugbremse. Das aktuelle hingegen hat gute bis sehr gute Bremsen.

auch wenn einhändiges Abbiegen über Kopfsteinpflaster oder Straßenbahnschienen schon etwas Vertrauen und Kraft im Handgelenk erfordert...

Genau das sollte man sich auf jedem Fahrrad spätestens nach der Radfahrprüfung in de Grundschule abgewöhnen. Ja, einen Blinker muss man während des Abbiegevorganges laufen lassen, die Hand soll aber unbedingt an den Lenker.
 
Dann hast Du wahrscheinlich nie ein richtig altes Brompton mit alten Bremsen gehabt.
Mein Brompton ist das erste Rad, bei dem ich wegen schlechter Bremsleistung neu Bremsen gekauft habe.

Jetzt, mit den neuen Bremsen, ist's nicht wirklich gut... aber durchaus akzeptabel.

Ich besitze ein Brompton Bj. 1993. Die ursprünglichen Bremsen waren tatsächlich grenzwertig, aber alleine der Tausch der Griffe (gegen modernere aus einer Grabbelkiste), der Zughüllen (Jagwire kompressionsfrei) und der Bremsgummis (Kool Stop) hat schon Wunder gewirkt. Den teuren Tausch der Bremszangen auf Dual Pivot finde ich bei innerstädtischem Gebrauch des Rades jetzt trotz meiner 93 kg nicht mehr zwingend notwendig.

Gruß

Fetzer
 
die Hand soll aber unbedingt an den Lenker.
Ich habe das missverständlich formuliert und meinte: Einhändiges Fahren über Kopfsteinpflaster oder Schienen, z.B. vor dem Abbiegen. Egal ob geradeaus oder in der Kurve - einhändig mit dem Birdy über Kopfsteinpflaster oder andere Unebenheiten fahren ist anstrengender als mit den meisten anderen Uprights.
 
Zurück
Oben Unten