Tip zur Kajakreparatur

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Meine Frau will Paddeln, also hat sie sich aus den Kleinanzeigen ein Kajak gekauft. Älteres Modell, Holzpaddel und Steueranlage mit bei. Das ganze nur zwei Orte weiter und so kam es, wie es kommen musste: Dachträger auf den Panda geschraubt und das Ding nachhause geholt. Das Gute daran:es ist ein Zweier - ich darf also mitpaddeln. Das schlechte daran: bevor es soweit ist, muß ich es ein klein wenig heile machen.

Neben ein paar kleineren und größeren Kratzern im Gelcoat ist das Lagerrohr für das Ruder ausgebrochen.

36485427bn.jpg


Woran erkenne ich, ob es Polyester oder Epoxyd ist.

Reparaturspachtel fürs Gelcoat brauche ich, ist klar, aber kann ich für die größere Sache das da nehmen?
https://www.yachtshop24.com/epages/63294650.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63294650/Products/149.528
Da wäre wohl für den Anfang alles mit bei.

Danke und Gruß vom spargelix
 
Man sieht Wirrfaser, die eigentlich nur mit Polyester- oder Vinylesterharz verarbeitet wird.
Man kann aber beides auch mit Epoxy reparieren, wenn man will.
 
Ich habe bei meinem Bugschaden noch einkomponenten Gelcoat auch aus dem Yachtzubehör aufgebracht. Man braucht mehrere Schichten um eine (einigermaßen) glatte bündige Oberfläche zu erreichen. @flensboards kann das aber sehr viel besser! Rwd
 
Bei Dingen, die aus irgendeinem Grund nicht gehalten haben, würde ich nachdenken, ob man's verbessern kann.
Kein Ahnung warum diese Ruderlagerung nicht gehalten hat. Wenn Unfall: Der könnte ja wieder passieren?

Und noch etwas:
@Elmi hatte hier #17 ein Bild seines Kanus drin. Dort hatte er 2 Steckhülsen für Rollstuhlräder mit einlaminiert.
Dies finde ich so genial, das würde ich auf jeden Fall auch überlegen, wenn ich schon am Kleben und laminieren bin.
Vielleicht hat Elmi auch noch ein Foto davon? Das konnte ich im alten Thread nicht mehr finden.
Ein wenig zu meiner Version von "Anhänger" gibt's hier.
 
Zuerst danke für Eure Antworten.

Natürlich musste ich gleich bei gehen; also erstmal die zerschraddelte Bauchbinde abgezogen. War schmierig-klebrig und hatte die Anmutung von altem Isolierband in breit. Dann mit Papiertuch, später mit Schleifvlies und diversen Lösemitteln die Kleberschmocke runtergepfriemelt.
Zuletzt das ganze Unterschiff mit Wasser und feinem Schleifvlies gereinigt, um die diversen Kratzer besser beurteilen zu können.
Schaut gar nicht mehr sooo schlimm aus. Die meisten Kratzer sind nur im Gelcoat, einige gehen an wenigen Stellen bis an die GFK-Schicht, aber nicht bis zur Faser. So bleiben als größere Macken das Heck und ein Anlandungsschaden am Bug.

Kann ich die Kratzer einfach mit Gelcoatspachtel abziehen, oder wird das nicht halten?

Ich habe halt bisher nur am Auto gespachtelt, aber da geht es nicht ganz so elastisch zu.

Gruß vom spargelix
 
Das Bild zeigt das Heck des Kajaks und nicht das Steuer , oder? Das Steuer selbst müsste dann ein Klappsteuer, meist aus Metall sein, wenn es ein älteres Modell ist. Oder eben smarttrack oder sowas. Je nach Steuer und Einsatz können da erhebliche (Scher)Kräfte wirken! Das muss also schon stabil werden. Größere Gelcoatkratzer würde ich verfüllen, da meines Wissens das Polyesther Wasser ziehen kann. Rwd
 
Bei Dingen, die aus irgendeinem Grund nicht gehalten haben, würde ich nachdenken, ob man's verbessern kann.
Kein Ahnung warum diese Ruderlagerung nicht gehalten hat. Wenn Unfall: Der könnte ja wieder passieren?

Bei dem Schaden ist nicht klar, wie (stabil) die Ruderanlage mit dem Rumpf verbunden war. Die rausgebrochenen Teile fehlen?
Wenn Du dazu nichts findest, auch einfach zulaminieren wäre eine Lösung. Kajak mit vs. ohne Ruder ist eine ähnliche (Glaubens?)frage wie Fahrrad mit/ohne Helm. Man sollte es ohne gut können, aber einige finden es mit bequemer bzw. sicherer. Wobei sich das erlernen “ohne“ eventuell umgekehrt angeht, beim Kajak unbedingt ohne.
Dieser Vorschlag aber ungeachtet einer möglichen Verwendung mit Treiber(segel) oder als Seekajak, da spielen Ruder eine andere Rolle.
@Fanfan hat vielleicht noch Ideen zum gewässertauglichen laminieren.

Gruss, anabas13
 
@Fanfan hat vielleicht noch Ideen zum gewässertauglichen laminieren.
Da gibt's hier im Forum aber Leute mit mehr Wissen und Erfahrung. Zum Problem von Polyesterlaminat mit Wasser und zur Reparatur findet man außerhalb des Forums mit den Suchwörtern "Polyester Osmose" einiges, da geht's dann auch fast immer um Bootsrümpfe.
Wenn irgendwo ein "Kratzer bis auf's Harz" ist, würde ich noch gucken, ob ich die Art der Beschädigung feststellen kann. War das ein scharfer Stein, der wirklich nur Gelcoat weggehobelt hat, oder ist das Boot da mit ordentlich Druck über eine stumpfe Kante gerumpelt und hat auch Risse im Laminat abbekommen? Wenn sich die klassische "Rissspinne" außen im Gelcoat findet, war es wahrscheinlich letzteres, und selbst wenn nicht, würde ich diesen Bereich komplett wegschleifen.
 
Epoxi hält auf Epoxi und Polyester. Umgekehrt Polyester nicht auf Epoxi. Also Epoxi nehmen, das hält immer. Aber akribisch aufs Mischungsverhältnis achten, sonst klebts in 20 Jahren noch. Für ein solches Loch evtl. Epoxi mit microballs eindicken und als Kleber verwenden. Gelcoat unsichtbar reparieren ist nahezu unmöglich. Ansätze/Übergänge sieht man immer. Am besten vor dem Anschleifen abkleben.
Lagerrohr: Zuerst prüfen, ob da eine Art Bajonetverschluß für das Ruder drin ist, dann auf die Einbaulage achten. Ggf einkleben und dann das Boot auf die Spitz stellen, Epoxi reinlaufen lassen. (Vorher das Loch zukleben, ausgelaufenes Epoxi klebt wie die Hölle) Osmose ist eigentich nur bei beschichteten Holzrümpfen ein Thema. (Fecute rein, aber nicht mehr raus=Fäulnis)
Es gibt auch wasserfesten 2-K Spachtel.
 
Osmose ist eigentich nur bei beschichteten Holzrümpfen ein Thema. (Fecute rein, aber nicht mehr raus=Fäulnis)
Da kommt das Wasser vielleicht auch durch Osmose rein, aber ich meinte was anderes: https://www.yacht.de/ratgeber/wissen/reparatur-spezial-osmose-behandeln/a109241-page2.html#start

Wobei ich die Empfehlung zur Suche wohl revidieren muss. Vor 5-10 Jahren waren damit noch einige Reparaturanleitungen für schadhaftes Gelcoat an Booten zu finden, heute stehen mehr "professionelle" Angebote und Gutachter im Ergebnis. :rolleyes:
 
Das mag für im Wasser liegende Boote (Segelboote/Motorboote) gelten, Aber Kajaks liegen ausser bei Benutzung ja meist an Land.
 
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