Witz des Tages

So jetzt will ich auch mal meinen Senf dazugeben, denn mir kamen deine Ausführungen etwas ungewöhnlich vor. Also habe ich deinen Text meiner Freundin geschickt die aus Muri (Großraum Zürich) stammt und sie hat soeben folgendes geantwortet:

Übrigens, hier im Landkreis Tuttlingen ist es eindeutig "Gwää" in den verschiedensten Schattierungen von Dorf zu Dorf. Daher passt der bekannte Witz von #crummel auch, wenn ein Schwoab im Zugabteil sitzen würde

:D
Hallo Jürgen,
danke für Deine Erklärungen! Mir wurde diese "dialektische Frage" durch einen Witz nahegelegt, den mir ein Berner (!) etwa 1992 erzählt hat. Also dürften die sprachlichen Fraglichkeiten auf ihn zurückzuführen sein:
In einem Eisenbahnabteil der SBB sitzen ein Zür(i)cher, ein Bebbi (Basler) und ein junger amerikanischer Soldat in Uniform, des Deutschen noch unfähig.
Der Zürcher versucht, ein Gespräch zu beginnen und er spricht den GI an: "Seind Sie scho in Tsüri gwää?"
Der GI versteht keine Silbe.
Der Zürcher wiederholt seine Frage: "Seind Sie scho in Tsüri gwää?"
Der GI wendet sich in wortloser Hilflosigkeit an den Mitreisenden aus Basel und der antwortet ganz eifrig:
"D´r meynt gsii!"

Ich fand das "gwää" damals so saukomisch, dass ich mir diesen Witz praktisch silbengetreu eingeprägt habe.
Was also den Berner dazu gebracht hat, ihn so zu erzählen, kann ich nicht mehr herausbekommen.
 
Also in meiner historischen Überlieferung (der ich ja nun im Stuttharter Raum aufgewachsen bin) ist es der Zug von Zürich nach Stuttgart. Der Scheizer (Kanton wird nicht genannt) sagt "gsia" und der hilfsbereite (württemberger) Schwabe "Der moind gwää".

OT: Warum gibt es eigentlich keine passenden Buchstaben für die beiden Laute:
Mittlere Silbe von schwäbisch unangenehm (o'å'gnehm) geht noch mit norwegischem å.
Aber zweite Silbe von schwäbisch arbeiten (schaff?) kann man nirgends entlehnen.
Schriftsprache ist so kulturarm da fehlen sogar Buchstaben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch klar, dass es solche Witze in 'zig Varianten gibt.

Ein Berliner hat Urlaub in der Schweiz gemacht. Zurück zuhause geht er abends in die Kneipe und trifft Freunde, denen er stolz erklärt: "Icke kann jetzt Schweizerisch reden, nicht wahr." - "Echt? Mach mal!" fordern die Freunde auf. Er also: "Herr Ober! Kch! Ein Bier, kch, bitte, kch!"
 
Aus den Einsendungen für den Slogan für Braunschweig:
"Gestern war'n wir braun, heute schweigen wir." *Lachenimhalssteckbleibsmiley*
Ebenfalls vorn im Rennen war "auf der Südseite des Nordens". Wurde dann aber doch als Kapitulationserklärung erkannt.
Geworden ist es glaube ich der ebenfalls nicht ernst gemeinte "Joker an der Oker". Die Erklärung des Versmasses hätte Loriot in den Schatten gestellt. Einfach furztrocken ernst bleiben dann kannst Du alles verkaufen.
 
Warum heisst der Grünkohl in Braunschweig Braunkohl?

Spoiler(wie bekommt man den Knopf hierhin?):

Sonst hiesse Braunschweig Grünschweig.
 
@alex123
Warum heisst der Grünkohl in Braunschweig Braunkohl?
Sonst hiesse Braunschweig Grünschweig.

Spoiler.JPG
 
Aber zweite Silbe von schwäbisch arbeiten (schaff?) kann man nirgends entlehnen.
Na doch, nur wenn man's nicht kennt heißt's ja nicht, dass es das nicht gibt!
Das ist ein Schwa-Laut oder: https://de.wikipedia.org/wiki/Ungerundeter_geschlossener_Hinterzungenvokal
also Türkisch "ı" (ohne Punkt*) oder Lautschrift "ə"
*Auf das Thema wäre ich auch nie gekommen, wenn ich nicht mal vor Jahren beim Vesper einen türkischstämmigen Kollegen gefragt hätte, was eigentlich das i ohne Punkt soll...

"Schaffı" sieht halt nur komisch aus, dann doch bess°r "Schaffə"
"°" gefällt mir für lautmalerische Schwa-Os recht gut...
 
Das ist jetzt kein Witz, das habe ich tatsächlich so erlebt und man kann nur wirklich lachen, wenn man das auch direkt wahrgenommen hat. Ich versuche es trotzdem:
Ich hatte eine Studienkollegin aus "Schtuegert", eine bildhübsche, ausgesprochen agile und intelligente Frau, die sich Vokabular und Grammatik neuer Sprachen in bewundernswertem Tempo anzueignen vermochte. Wenn es allerdings an die Aussprache ging, dann stand ihr die sprachliche Heimat leider massiv im Wege.
Besonders heftig wurde das mit dem Italienischen.
Stellt Euch also die folgenden Sätze in jenem dem Schwäbischen eigenen eher bedächtigen, leicht singenden, kehligen Tonfall und mit der zugehörigen, leicht "versetzten" Betonung vor:
"Io vengo di Stoccarda, ma non si sente. La lingua italiana é una lingua bellissima. Perche sbottate a ridere???"
(Ich komme aus Stuttgart, aber man hört es nicht. Die italienische Sprache ist eine wunderschöne Sprache. Warum lacht ihr alle auf einmal los???)
 
Hallo,

ich pendelte zwischenWohnort und Uni. Manchmal traf ich dabei eine Kommilitonin, die mich ein Stück der Strecke begleitete.
Szene eins: Wir fahren in den Bahnhof ein, in dem Sie aussteigen und ich umsteigen muss. Sie sagt zu mir "Klaus, trink aus, wir gehen". Irritierte Blicke im Abteil. :cool:
Szene zwei: Ich huste, Sie: "Klaus, mach endlich was gegen Deine offene TBC!" :eek:
Das hat aber offenbar keiner von denen verstanden, die es gehört haben mussten.
Szene drei: Ich benötigte eine Verbundübergreifende Monatskarte der DB, die jeden Monat komplett neu war, sie hatte eine Monatskarte mit Kunststoffhülle, in der jeden Monat nur die Monatsmarke ausgetauscht wurde. Der Kontrolleur bemängelt am Anfang eines Monats, dass auf meiner Karte meine Unterschrift fehlt. Ich denke, "Man, schaut der genau hin!". Ihre Karte geht ohne Beanstandung durch, als sie sie mir zeigt, kommen wir aus dem Lachen kaum heraus: Sie hatte mit einer Mensa-Getränkemarke mit dem deutlichen Aufdruck 0,50 DM :D, die sie mit in die Kartenhülle geschoben hatte, die Monatsmarke komplett verdeckt. Offenbar war der Kontrolleur an diesem Tag auf DB-Karten spezialisiert. :sleep:

Gruß, Klaus
 
Bist du sicher dass man in Italien nicht "gwää" sagt? Abgesehen davon klingt das nicht gerade intelligent...
Ja gut, das war ein bisschen überspitzt geschrieben. Der entscheidende Punkt sollte weniger der Wortlaut, als die Sprachmelodie sein, die sich aber nur denen erschließt, die dergleichen schon einmal "genießen" durften.
 
Wenn es allerdings an die Aussprache ging, dann stand ihr die sprachliche Heimat leider massiv im Wege.

Einer meiner Professoren, der deutlich hörbar aus dem Stuttgarter Raum stammte, raunzte einmal einen Kommilitonen an, dieser solle sich seinen (ebenfalls sehr ausgeprägten) Pfälzer Akzent abgewöhnen. Auf dessen Widerspruch antwortete er:"Ich kann mich akzentfrei (schriftlich!) ausdrücken!"

Soviel zum Thema Fakten und Hierarchie...

Viele Grüße
Luise
(die inzwischen froh ist, wenn die Leute hier im Münsterland ihren [minimalen!!! ;)] Akzent als schwäbisch erkennen und sie nicht darauf ansprechen, dass sie ja hörbar aus Bayern kommt...)
 
Weil wir hier gerade im Phonetiklabor wandeln... Folgende Anekdote einer gebürtigen Amerikanerin, die ins Schwäbische geheiratet hat, jedoch auch nach Jahren dort leben und Aufnahme der lokalen Küchen und allem, was dazu gehört, immer noch einen starken englischen Akzent hatte:

Sie geht in die Metzgerei und sagt: "Isch 'ätte gerne ein Pfund Brät." (Wurstbrät)
Die Metzgereifachverkäuferin (jaja, "die fette grobe ist heute in der Berufsschule"): "Brot gibt es nebenan in der Bäckerei."
Die Amerikanerin wieder: "Nein, BRÄT."

Mit englischem Akzent klingt "Brät" halt wie "bread"...
 
Die Geschichte gibts aber auch in mereren Versionen, ich kenne sie mit 3 Amerikanern im Hofbräuhaus.
 
In der Nähe von Athen fragte uns eine Pensionswirtin am Morgen der Abreise mit Mietwagen: "Hen Taxi?" Wir verneinten. Dabei meinte sie aber "En Taxi?" (In Ordnung?). Es brauchte einige Zeit, um das Missverständnis aufzuklären. Was so ein Spiritus asper oder lenis anrichten kann, wenn man nicht genau hinhört! Und die Kirche der Taxiarchontes ist nicht die Kirche der irdischen, sondern der himmlischen Heerführer, auch Erzengel genannt.
 
"Hen Taxi?" Wir verneinten. Dabei meinte sie aber "En Taxi?" (In Ordnung?).

Hmm - wenn Ihr daraufhin aber "nää, nää" gesagt habt, d.h. "ja, ja!", müsste sie doch zufrieden gewesen sein??

Viele Grüße
Luise
(die das mit "Nä" für Ja! und "Ochi" für Nein! in Griechenland noch einfacher fand als das Nicken für Nein! und Kopfschütteln für Ja! in Bulgarien)
 
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