Neubeschichtung Federbeine

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Hallo,

mal wieder apelliere ich hier auf Euer Schwarmwissen.

Ich würde gern die HP Scorpion Federbeine neubeschichtung lassen, kriege jedoch die Stahlhülsen aus dem Inneren nicht raus. Unwissend möchte ich keine Gewalt anwenden und etwas kaputt machen. In den HP-IMG_20190701_211330.jpg Bedienungsanleitung habe ich nichts gefunden.

Danke im Voraus.IMG_20190701_211326.jpg
 
Warum willst Du die Hülsen herausnehmen? Sowohl beim Lackieren als auch bei der Pulverbeschichtung darf die Oberseite nicht mitbehandelt werden. Die müssen plan bleiben. So sehen die auf dem Foto ja auch aus. Nur abkleben, macht normalerweise der Lackierer oder Beschichter mit.
Oder habe ich Dich missverstanden?
 
Eine Schwierigkeit kann daraus entstehen, dass die Oberfläche üblicherweise vor dem Neulackieren / Pulverbeschichten gestrahlt wird, alleine schon, um ausreichend Haftvermittlung zu erzielen. Es beim Strahlen abzukleben.. ist so eine Sache. In Gewinde kann einer saubere Restschrauben eindrehen (erspart das Gewindenachschneiden), doch plane Flächen ließen sich am ehesten und sichersten mit einem fest anschraubbaren, planen Aluklotz o.Ä. "sichern" gegen ungewolltes Beschichten und beim Strahlen Strahlguteintrag.

Alternativ: vorher abschleifen oder zumindest gut anschleifen, reinigen, dann ohne Vorbehandlung neu beschichten lassen.

Die Hülse[n] würde ich nicht entfernen, wenn sie verpresst und/oder verklebt wirken.@Martin kann dir sicherlich einen Tipp bzgl. dem Aufbau geben.

Viele Grüße
Wolf
 
Danke Patrick. Ich lasse es lieber sein und beschichte nur die problemlosen Teile wie Lenker und Querlenker und Mesh-Sitz. Bei den Spurstangen bin ich auch auf großen Widerstand gestoßen, da die Gelenkköpfe auf der fixen Seite, die man für die Spureinstellung nicht verstellen kann, sehr schwer rauszuschrauben sind. Wahrscheinlich werden sie beim reinschrauen fix angeklebt.
 
Sind die Achsschenkel tatsächlich pulverbeschichtet? Die blanken Schrammen auf dem ersten Bild sehen für mich eher nach Lack oder vielleicht Eloxal aus.
Gedanken solltest du dir auch über die Passflächen der Achsaufnahme machen. Auch abkleben, oder kann man die nach dem Beschichten anhand des Tragbildes der testhalber eingesetzten Achse wieder genau kegelig schleifen?
 
Die Federbeine kannst du mit etwas Handarbeit recht einfach überlackieren.

Anschleifen mit 180 - 240er Schleifpapier, sorgfältig säubern (Spiritus bspw.), mit gebogenem Stahldraht-Haken an einer Bohrung aufhängen, offene Seite abkleben.

Mit Heißluftpistole aus 20-30 cm Entfernung etwas erwärmen, nicht zu viel, 50-60°C reichen.

Eine qualitativ bessere Grundierung aus der Dose gleichmäßig auftragen, etwas aus Distanz anheizen (dabei drehen). Fehlende Stellen nachgrundieren. 1h trocknen lassen.
Anschließend gewünschten Farbton in qualitativ brauchbarer Dosenfarbe auftragen, etwas anheizen, dünne zweite Lage drauf, anheizen, trocknen lassen - mindestens 12h.

Dann hast du ordentliche, optisch ansprechende Federbeine, welche du aufgrund des dünnen Auftrags nicht nachschneiden oder -schleifen musst. Klebeband der abgeklebten Stelle abziehen, zusammenschrauben, fertig.

Viele Grüße
Wolf
 
OK dann sage ich dem Beschichter unbedingt abdecken/markieren bevor er mit Ätze alles Innere kaputt
macht.
Ich weiß ja nicht, wie sie das bei Euch machen. Bei uns hier im Pott werden die Teile mit feinem Sand gestrahlt wenn sie schon pulverbeschichtet sind und dann erneut beschichtet (Natürlich nachdem Öffnungen und Gewinde abgedeckt werden). Wenn sie nur lackiert werden, werden die Teile vor der Lackierung entweder nur geschmirgelt oder je nach Zustand abgebeizt. Die Beize ist nicht so aggressiv das sie die Hülsen beschädigen könnte.
Aber vielleicht habe ich Dich ja missverstanden und Du wolltest die Federbeine von innen beschichten lassen???
 
Du wolltest die Federbeine von innen beschichten lassen???
Nein. Nur von außen. Unmöglich wird es wohl sein die Oberfläche zu eloxieren. Die Schutzschicht geht wohl dabei verloren. LG
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Dann hast du ordentliche, optisch ansprechende Federbeine,
Super Anweisung. So werde ich es mache. Die Grundierung werde ich noch suchen/kaufen müssen.
Ich hoffe, die Methode gilt auch für Lenker, Querlenker, Mesh-Sitz und Spurstange.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @horsewithnoname ,
Ich hoffe, die Methode gilt auch für Lenker, Querlenker, Mesh-Sitz und Spurstange.
die Methode funktioniert auch mit den genannten Komponenten. Beim Mesh-Sitz natürlich nur für das Gestell, die Spannsitzauflage sollte nicht lackiert werden.

Alle Komponenten, welche ohne Kunststoff und Verpressungen auskommen, können auch etwas höher erwärmt werden (~70-80°C). Nicht zu hoch und vor allem: nicht zu nah mit der Heißluftpistole herangehen, ansonsten verbrennst du die Lackschichten und es führt zu Blasenbildung/Verfärbung oder Flecken.

Beim Lackieren niemals "unlackierte Restflächen" direkt mit ordentlich Farbauftrag einfärben, wenn ringsherum bereits ordentlich Farbauftrag generiert wurde. Ansonsten hast du schnell Laufnasen und zu dicke Farbschichten. Lieber komplett dünn einsprühen, trocknen lassen (3-5 Minuten unter distanzierter Warmlufteinwirkung) und anschließend erneut dünn einsprühen mit Fokus auf die noch nicht eingefärbten Bereiche. So ist das Ergebnis deutlich gleichmäßiger, als bei einmaligem "Überauftrag".

Viele Grüße
Wolf
 
Danke Wolf. Ihr seid die Besten! Beim letzten von mir schlechtweg laienhaften einfaches Beprühen von Querlenker und Meshsitzgestell war das Resultat doch miserable und färbte auch massiv ab. Mal schauen, ob die dünnen Farbschichten mit der Grundierung und jeweiligen vorsichtigen Beheizen ein besseres Resultat erzielt. Ich habe echt kein Geld um hier noch zu investieren. Zur Not kann ich es ja nachher trotzdem noch zum Beschichter bringen, wenn es nichts wird
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich für Schwarz matt entschieden. Jedoch bleibt die Oberfläche sehr rauh. Ich glaube eine Lackschicht würde die Oberfläche glatter machen oder? Vorher stehen noch weitere schwarze Schichten aus. Dose war sehr schnell leer. Gruß Juan
 
Hallo Juan,

die Einebnung kleiner Unebenheiten ist eigentlich nicht Aufgabe der Deckschicht, sondern der Grundierung oder bei größeren Unebenheiten des Fillers oder Spachtels, wobei ich ein Spachteln in Deinem Fall für übertrieben halte.

Schwarz Matt ist keine schlechte Wahl, doch da du die Einzelteile nicht für gleichmäßige Oberfläche strahlst und somit die Übergänge angleichst (auch vom Reflektionsgrad), sondern nur anschleifst, ist eine Grundierung sinnvoll.

Auch zwecks Einebnung etwaiger geringer Unebenheiten..

Je nachdem, wie gering Du die Oberfläche an- oder abschleifst, werden weiterhin Unebenheiten und Übergänge sichtbar sein. Rein mit dem Decklack in Schwarz Matt kannst Du diese jedoch nicht sinnvoll angleichen.

Viele Grüße
Wolf
 
Es gibt ja Klarlacke 2 Schichten, damit die Farbe (2. Schicht habe ich mit Tiefenschwarz gesprüht) auch nicht so leicht abfäbrt und evtl. die Oberfläche glatter wird. Danke Dir Patrick. Vielleicht habe ich die Oberfläche zu sehr aufgerauht oder zu wenig Grundierung verwendet. Eine Dose hat auch nicht ganz gereicht. Ein Lenkerteil muss ich noch Grundieren und entsprechend besprühen. Das Resultat sieht jetzt schon ordentlich aus. Aber ich würde die Farbe doch gerne mit Klarlack beschützen und weniger matt aussehen lassen. Grundieren und Schleifen habe ich alles schon hinter mit und möchte nun zum guten Schluss kommen. Fotos folgen.
 
Ich sehe hier immer noch keinen Patrick.. :confused:
Eine Dose hat nicht ganz gereicht? Für zwei Achsschenkel oder kamen dazu noch andere Komponenten bei diesem Versuch?
Achsschenkel solltest Du gut zehn Stück mit einer Dose decklackieren können.

Du meinst Zweikomponentenklarlack? Klar, gibt es, allerdings ist eine solche Dose nach dem Mixen nur X Stunden nutzbar (da es dann auch innerhalb der Dose aushärtet). Die schwarze Deckschicht färbt hauptsächlich bei Kontakt mit Lösemitteln a la Spiritus ab. Da helfen dann 2K Klarlackaufträge.

Ansonsten wäre das Perlen vor die Säue, da die Klarlackschichten ebenfalls nur dünn aufzutragen sind und somit keinen wirklichen mechanischen Abriebschutz bieten. Eine Zweischicht-Pulverbeschichtung ist und wird immer robuster bleiben ggü. mechanischer Belastung. Würde mir die 100% Aufpreis demnach sparen.. gerade, wenn es ohnehin nur Schwarz Matt lackiert wird und nicht mit Effektlack o.Ä.

Die Oberfläche sollte nach dem Schleifen glatt genug sein, um lackiert zu werden (mit Grundierung). 240er Schleifpapier reicht dafür aus, die verbleibenden Schleifspuren werden von praktisch jeder Grundierung ausreichend gefüllt.

Wenn das bei Dir nicht geklappt hat, ist es schon merkwürdig. Was für eine Sprühdosenmarke hast Du denn erworben?

Viele Grüße
Wolf
 
Entschuldigung ! Hab Dich wohl mit @Jack-Lee verwechselt.
Für zwei Achsschenkel oder kamen dazu noch andere Komponenten bei diesem Versuch?
Federbeine, 2 Spurstangen, Mesh-Sitz-Gestell, 2 Querlenker, Unterbaulenker-Stangen recht/links.
2K Klarlackaufträge.
Genau, die meine ich.
Die erste Schicht war schwarz matt von Dupli-Color (Bauhaus) aber für die zweite Schichte habe dann, glaube ich, eine hochwertige Spray-Dose (Toom-Markt) KWASNY Tiefenschwarz gekauft. Mit dem Resultat bin ich zufrieden, würde es jedoch gerne etwas glatter, glänzend und das es nicht abfährt, haben. LG Juan (Sorry für die Verwechselung)
 
Hallo Juan,
Sorry für die Verwechselung
kein Problem. :)
Federbeine, 2 Spurstangen, Mesh-Sitz-Gestell, 2 Querlenker, Unterbaulenker-Stangen recht/links.
Dann kann ich den Verbrauch nachvollziehen. Das summiert sich, sowohl bzgl. der Oberfläche als auch bzgl. der schwerer erreichbaren Bereiche (welche somit höhere Verluste beim Sprühen aufweisen).
Mit dem Resultat bin ich zufrieden, würde es jedoch gerne etwas glatter, glänzend und das es nicht abfährt, haben.
"Glatter" bezogen auf den Materialuntergrund bekommst Du es nur, wenn der Untergrund feiner abgeschliffen und/oder gleichmäßig gestrahlt wird.

"Glatter" in Bezug auf die Lackoberfläche klappt auch mit Klarlackauftrag, aber die Hubbel und sonstigen Unebenheiten des Untergrunds wirst Du dann noch merken.

Wenn es glänzen soll, ist "Schwarz Matt" nicht sinnvoll. :D Keine andere Farbe deckt so gut matt ab.. Doch kannst Du mittels glänzendem 2K Klarlack die Oberfläche natürlich wieder glänzend gestalten, das funktioniert.

Ein Unterschied gegenüber glänzendem Klarlack auf glänzenden Farblack liegt in der Tiefenwirkung. Diese wirkt etwas anders, wenn Matt und Glanz kombiniert wird.

Viele Grüße
Wolf
 
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