1. Liegerad - Entscheidungshilfe :-)

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Hallo liebe Liegeradexperten :)

Ich benötige ein wenig fachlichen Input und hoffe hier auf Entscheidungshilfe...

Mein erstes eigenes Liegerad darf einziehen. Ich hätte mir für ca 1 Jahr ein uralt-ATL von Radnabel geliehen, welches komplett ein Auto für mich ersetzte. Zu meiner Situation: ich bin vom Land, ohne Auto dafür mit einem Doppelkinderanhänger mit fester Bodenwanne der mir zum einen auf Radtouren als auch beim Wocheneinkauf gute Dienste leistet (durchaus auch mit 6 jährigem und 21/2 jährigem Kind und Einkauf bepackt). Wir leben am Rande der schwäbischen Alb, dh ich fahre durchaus auch die ein oder andere Steige hoch. Wenn wir mit meinem Mann auf Fahrradtour sind, dann sitzt er auf seinem schicken Rad und wird durch unser 6 jähriges Kind fleißig angeschoben, der auf dem Nachläuferrad kräftig mittritt während Mutti durch ihre unglaublich dickköpfige Art mit viel Durchhaltevermögen und Biß den Hänger mit Kind und Gepäck jeden noch so langen Berg hochzieht . Der ein oder andere Waldweg oder Schotterstraße ist auch gefragt, im Sommer wollen wir auch Mehrtagestouren machen.

Von dem, was ich bisher recherchiert habe gefallen mir die Fluxe sehr gut, ich würde mir konkret dieses hier gerne anschauen: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...buttons&utm_source=copylink&utm_medium=social

Nun meine Frage: was haltet ihr von dem Flux für meine Situation? Gibt es Kommentare zu dem konkreten Angebot und Preis? Auf was soll ich achten? Gibt es Alternativen die ihr passender fändet oder die ich anschauen sollte?

Herzlichen Dank schon mal
 
Schönes Rad, Obenlenker ist gut für den Einstieg, der Preis scheint fair zu sein.

Würde angesichts deines Anforderungsprofils allerdings Jehova ins Spiel bringen und über E-Unterstützung nachdenken. Nen Doppel-Chariot mit Kind würde ich ungern die Schwäbische Alb hochfahren wollen.
 
Servus,

bei dem Rad sollte man beachten, dass es nur in einem begrenzten Bereich an die Körpergröße angepasst werden kann, dieses Rad scheint für größere Personen zu sein.
Beim Besichtigen unbedingt korrekt einstellen, wenn das nicht geht, ist es die falsche Rahmengröße.

In der Nähe von München steht auch noch eins in gelb, das scheint einen kürzeren Rahmen zu haben.

Auch wenn der Preis verlockend ist, würde ich dennoch ein Flux (S600, S900 oder S- Comp) mit gefederter Hinterradschwinge kaufen, auf die gefederte Vorderradgabel kann man verzichten.


Gruß,
Mark
 
Wenn wir mit meinem Mann auf Fahrradtour sind, dann sitzt er auf seinem schicken Rad und wird durch unser 6 jähriges Kind fleißig angeschoben, der auf dem Nachläuferrad kräftig mittritt während Mutti durch ihre unglaublich dickköpfige Art mit viel Durchhaltevermögen und Biß den Hänger mit Kind und Gepäck jeden noch so langen Berg hochzieht . Der ein oder andere Waldweg oder Schotterstraße ist auch gefragt, im Sommer wollen wir auch Mehrtagestouren machen.
Ein Gepäckanhänger für das Nachläufergespann kommt nicht in Frage? :whistle:
Nun meine Frage: was haltet ihr von dem Flux für meine Situation?
Der ungefederte Hinterbau ist zwar gut, wenn du höheres Gewicht bergauf schleppen musst (Federung schluckt immer Leistung), aber nicht gerade optimal für Schotter, Kanten oder Wurzeln. So wie es dasteht, scheinen zumindest etwas breitere (42mm? 47mm?) Reifen hinten reinzupassen. Eins der heckgefederten Modelle scheint mir da besser geeignet, für die Steigungen wenn möglich mit sperrbarem Federbein (kann man theoretisch nachrüsten, praktisch sind aber für 150 mm Einbaulänge kaum noch sperrbare Federbeine zu bekommen).

Für Steigungen von 10% oder mehr kalkuliere auf jeden Fall ein, dass Du kurze Gänge brauchst. Mit einigen Kilo hintendran wirklich kurze, eine Entfaltung (Fahrstrecke pro Kurbelumdrehung) von 1,2m ist da m.E. nicht zu kurz, denn den Wiegetritt beim Aufrechtrad sollte man beim Liegerad durch Drehzahl ersetzen, nicht dadurch, dass man sich in den Sitz stemmt. Evtl. ist für das resultierende Tempo bergauf auch ein Trike interessant, aber wenn Du es bisher mit Aufrechtrad und Anhänger geschafft hast, geht es nach etwas Übung sicher auch mit einem einspurigen Liegerad und Anhänger. Da die meisten Räder wahrscheinlich nicht so bergtauglich ausgestattet sind, musst Du vor dem Kauf gucken, ob sich der Antrieb so umbauen lässt.
 
Ganz ganz herzlichen Dank für die vielen sehr hilfreichen Antworten! Da klemme ich mich mal dahinter und mache meine Hausaufgaben :).

Jehova werde ich mal recherchieren, danke.

Für E-Unterstützung bin ich (noch) zu stolz . Ich finde es ist ein tolles Gefühl eine Wegstrecke aus eigener Kraft bewältigt zu haben und bisher habe ich mich immer durchbeißen können. Und auch für die Kinder ist es in unserer “verwöhnten” Kultur sicher auch nicht falsch zu sehen, dass die Mutter sich durchkämpft und Pedaltritt um Pedaltritt den Berg bewältigt.

Aber ein Gepäckanhänger für den Mann und Sohn ist eine ganz fantastische Idee

Ich denke ich arbeite mich noch mal durch die ganzen Infos von euch durch und warte noch mal etwas ab was an sinnvollen Optionen auf dem Gebrauchtmarkt aufkreuzt. Ein Trike soll es auf keinen Fall werden, das passt hier nicht mehr in die Garage.
Bei dem von mir genannten Flux ist es gerade auch die fehlende Heckfederung die mich zögern lässt sowie die fragliche Bergtauglichkeit ... Eventuell lässt mein Mann ja doch auch den Gedanken reifen und ich kann mir ein neues zusammen stellen :)

Ich werde auf jeden Fall berichten und wahrscheinlich davor noch Löcher in den Bauch fragen . Auf jeden Fall empfinde ich dieses Forum als extrem hilfreich und Danke für die sehr ausführlichen Antworten, sehr angenehm empfinde ich, dass man hier Antworten erhält, mit denen ich als absoluter Anfänger in diesem Bereich was anfangen kann ohne das Gefühl zu haben, dass ich aufgrund meiner Naivität belächelt werde. Danke dafür!
 
Konkret zu dem Flux: das ist über 20 Jahre alt. Komponenten somit nicht mehr stand der Technik.
Dafür finde ich 500€ schon etwas teuer. Bremse mit Vbrake und Canti nicht mehr zeitgemäß. Das Schaltwerkhinten wurde erneuert, aber mit was billigem. Es stand wohl nicht rum sondern wurde gefahren und moderat erneuert.
Bei dem verbauten Sitz haben manche Probleme (recumbent butt).
Ansonsten ein vernünftiges Rad. Bitte auch guckem was als breitester Reifen hinten passt.
Bei Anhänger ziehen sinnvoll, da hinterbau ungefedert. Bei vielen Hinterbaugefederten Rädern darf man keinen Hänger dran machen. Bergfähigkeit von dem Rad ist gut.
 
Bitte auch guckem was als breitester Reifen hinten passt.

Bei meinem S Comp gehen maximal 35mm breite Reifen drauf, allerdings hier limitiert durch die Rennradbremse (keine Cantisockel vorhanden). Mit den Cantisockeln beim angebotenen SRX sollten 40mm breite Reifen montierbar sein, vll. ginge sogar noch mehr, das aber ohne Gewähr.

Bei vielen Hinterbaugefederten Rädern darf man keinen Hänger dran machen.

Laut Flux Handbuch dürfen die hinterradgefederten S- Modelle einen Hänger mit einem Gesamtgewicht von 35kg ziehen.


Gruß,
Mark
 
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jo, jetzt hat’s übermüdete Hirn auch geschaltet...

@GandalfderGraue Danke für das Willkommen heißen :)

@RaptoRacer danke, das war jetzt noch mal eine gute Rückmeldung, die mich darin bestärkt noch mal langsam zu machen. Dorthin zu fahren wäre mit den Kindern ein ziemlicher Aufwand gewesen und mein Mann hat die Sinnhaftigkeit schon sehr hinterfragt.

Welche Reifenbreiten würdest du denn für meinen Fall hinten empfehlen?
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Laut Flux Handbuch dürfen die hinterradgefederten S- Modelle einen Hänger mit einem Gesamtgewicht von 35kg ziehen.


Gruß,
Mark

Ui, das haben ja fast die Kinder schon zusammen, ohne dass ein Hänger drumrum ist . Vorhin würde von einem Sperrbaren Federbein gesprochen, wäre das dann eine Option für mich gefedert zu fahren wenn alleine unterwegs und mit Kids dann ungefedert? Oder ist dann trotzdem eine Gewichtsbegrenzung bei so einer Federung drauf?
 
Obenlenker ist gut für den Einstieg,
...und wahrscheinlich auch für Touren mit Hänger. Ich wüsste zwar beim Obenlenker, wie ich beim Absteigen durchgängig eine Hand an der Bremse habe, bis ich das Rad schieben kann, aber beim Untenlenker müsste ich dabei mindestens einmal umgreifen. Hätte ich damals, als ich einen Kinderanhänger an meiner Hornet hatte, schon von arretierbaren Bremshebeln gewusst, hätte ich mir wahrscheinlich mindestens einen angebaut.
Vorhin würde von einem Sperrbaren Federbein gesprochen, wäre das dann eine Option für mich gefedert zu fahren wenn alleine unterwegs und mit Kids dann ungefedert? Oder ist dann trotzdem eine Gewichtsbegrenzung bei so einer Federung drauf?
Solche Begrenzungen haben mit der Konstruktion des Rahmens zu tun. An der ändert sich ja nichts, wenn man das Federbein sperrt.

Je nachdem, was ihr für Wege fahrt, können auch breitere Reifen sinnvoller sein als Federung. Breite Reifen dämpfen jeden Kieselstein und rollen auch über groben Kies und kleineres Pflaster noch gut drüber, sind aber mit dickeren Wurzeln, mit Kanten, etc. überfordert. Federung taugt eher für diese gröberen Sachen und ändert wenig daran, wie Du Kies und schlechten, rauhen Asphalt im Rücken spürst. Wenn ihr viel Kies- und Waldwege und anderes abseits von Asphalt fahrt, ist ein breiterer Reifen auch deswegen sinnvoll, weil schmale Reifen auf solchen Untergründen nicht so gut greifen. Beim Alpentourer von Wolf & Wolf wurden solche Dinge glaube ich öfter mal andiskutiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@RaptoRacer danke, das war jetzt noch mal eine gute Rückmeldung, die mich darin bestärkt noch mal langsam zu machen. Dorthin zu fahren wäre mit den Kindern ein ziemlicher Aufwand gewesen und mein Mann hat die Sinnhaftigkeit schon sehr hinterfragt.

Welche Reifenbreiten würdest du denn für meinen Fall hinten empfehlen?
Wenn man keine Federung hat und etwas Komfort möchte dann wäre 40mm Reifenbreite das minimum. Aus meiner Sicht.

Das Rad an sich ist nicht schlecht sofern der Rahmen ok ist, aber man muss es so akzeptieren wie es da steht. Weil Umrüstug auf moderne Komponenten Geld kosten.
Zb Naben dynamo bedingt neues Vorderrad, umrüstung auf Discbrake vorne bedingt neue Gabel und Vorderrad. Mehr Gänge bedingt kompletten austausch der Antriebs und Schaltungskomponenten. Statt Federgabel könnte man in dem Rad auch ne ungefederte Gabel und ein größeres Vr verbauen.
Gut an dem Rad ist der klassische Hinterbau, speziell für Anhängerziehen und das der Rahmen wenig Biegung hat und somit die Kette in Rahmenrichtung geht.das ergibt wenig Verluste. Der Sitz ist relativ steil, somit wenig aero , aber gut für Kraftschluss am Berg.
Aus meiner Sicht ist das Rad 300-350€ wert. Wichtig ist das der Rahmen keine Korrosion aufweist.
 
Hallo Chrisli,

Ich hätte mir für ca 1 Jahr ein uralt-ATL von Radnabel geliehen, welches komplett ein Auto für mich ersetzte.
ich bin mir nicht sicher, ob das heisst, Du hast bereits ein Jahr Erfahrung mit einem Liegerad? Auf den Strecken, die Du fahren willst?

Falls Nein, wirst Du Dich drauf einstellen müssen, dass Steigungen am Liegerad anders zu fahren sind, als mit einem normalen Rad.
Ohne Wiegetritt braucht's stetiges Kurbeln mit entsprechend angepassten Gängen, auf diesen Betrieb eingestellte Muskulatur, etc...

Gruß, Harald
 
Wenn man keine Federung hat und etwas Komfort möchte dann wäre 40mm Reifenbreite das minimum.
Das kommt doch sehr auf das jeweilige Fahrzeug an. Der m5 lowracer beispielsweise ist selbst mit 25 mm Rennradreifen erstaunlich komfortabel. Mein früheres Reiserad war nach der Umrüstung auf Starrgabel mit 40 mm Reifen unerträglich.
 
wenn ich das richtig verstanden habe, sind 45kg plus hinten d'ran. Da könnte Frau sich schon Scheibe vorne und hinten überlegen. Und wie schon empfohlen für den Alltag einen Nabendynamo. Und mindestens 1x11 oder besser 1x12 Gänge für die Alb.
 
@Chrisli Wo wohnst Du denn? @einrad s Frage hat sich mir nämlich auch gestellt: hast du Erfahrung? Wenn nicht: Kannst Dir mal meinen berggängig umgebauten Seiran für eine Weile leihen. Steht auf der mittleren Alb. Ist heckgefedert.
 
Es ist m. E. nicht das Federelement, das die Anhängelast begrenzt, sondern die Lagerung und Konstruktion der Hinterradschwinge. Kundigere mögen mich bitte korrigieren, falls ich falsch liege.
Zur Bequemlichkeit wirst Du zig Meinungen hören, das ist einfach ein subjektiver, individueller Maßstab.
Mein Tipp: Bauchgefühl unbedingt nutzen. Das Rad sollte Dich einfach anmachen, Dir gefallen, auf einer Probefahrt sympathisch sein.
Viel Nachrüsten geht flott ins Geld, und das bekommt man bei einem Verkauf nie wieder raus.
Ich persönlich würde kein ungefedertes Rad kaufen, wenn ich vorhabe, ruppelige Strecken zu fahren. Mich nerven die Stöße, und ich mag es nicht, deshalb bei Radwegkanten etc. Runter zu bremsen und danach wieder zu beschleunigen.
 
Hallo,

herzlich willkommen, Chrisli.

Bei vielen Hinterbaugefederten Rädern darf man keinen Hänger dran machen.

Das kenne ich eigentlich nur von Trikes und Einspuranhängern.

Oft sind Gewichtsbeschränkungen für Anhänger eher dem Umstand geschuldet, dass man die Fuhre vernünftig bremsen können muss, und das geht mit dem Liegerad aufgrund des niedrigeren Schwerpunkt einfacher, besonders, wenn man eine eigentlich für 26- bis 28zöllige Hinterräder konzipierte Deichsel an ein 20zölliges Rad kuppelt. Ich habe mit meinen einspurigen Kurzlieger mit gefederter Schwinge (Ostrad Presto) problemlos zweispurige Anhänger mit bis zu gut 100 kg Gesamtgewicht gezogen und gebremst, allerdings nur im Flachland. Bei Anhängern mit eigener Bremse ist das dann sowieso kein Thema. Ostrad hatte auch keine Beschränkungen bezüglich Anhängelasten (und erlaubte 50 kg auf dem Gepäckträger), aber damals (1997) war das mit den seitenlangen Manuals sowieso noch nicht verbreitet.

Viel Erfolg bei der Suche
Klaus
 
Hallo Chrisli,
hier ein paar Gedanken von mir dazu.

ein Liegerad für 500€ bei ebay? Da muss doch ein Pferdefuß dabei sein.
Ich vermute, Du kaufst damit eine große Baustelle, an der an allen Ecken Handlungsbedarf besteht.
Im Thread Qualitätsunterschiede zwischen denMarken hatte ich solche Baustellen am Beispiel meines 17 Jahre alten Flux beschrieben.

Wenn Dich ein Liegerad interessiert gibt es 3 Regeln zur Auswahl. Probefahren, Probefahren und - Du ahnst es - Probefahren.
Fahre alles, was Du finden kannst, nur dann bekommst Du eine Übersicht, was für Dich richtig ist.
Wenn ein Modell in die nähere Auswahl kommt, versuche es für ein Wochenende zu testen und so kannst Du ein für Dich
optimmales Gefährt finden.
Und dann ist der Zeitpunkt, Angebote zu vergleichen und dann vielleicht zuzugreifen, ob neu oder gebraucht wird sich dann zeigen.

Tut mir Leid so auf die Bremse zu treten, aber so übers Knie brechen geht eher nicht.
Liebe Grüße aus Aachen,
UweS
 
ein Liegerad für 500€ bei ebay? Da muss doch ein Pferdefuß dabei sein.

Hallo Uwe,

es ging um ein altes SRX, da muss es für 500€ noch in gutem Zustand sein.
Die heckgefederten Modelle bekommt man selten unter 1000€ angeboten und dann muss man schnell sein und in den meisten Fällen auch wieder viel Geld reinstecken.


Gruß,
Mark
 
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