Umwelt schützen, vom Zug aufs Auto umsteigen?

@Gasi : Das würde ich nicht behaupten.
Das Mehreinkommen fließt aktuell z.B. in den Umbau auf E-Antrieb, in "besseres" essen (fast ausschließlich ausm Bioladen um die Ecke), in teueren Urlaub in Deutschland (Obwohl z.B. Türkei weniger als halb so teuer wäre), in sau teuere Fahrräder...

@runwithdog : Diese Betrachtung hat die FAZ aufgestellt und da steht der "Durchschnittsautofahrer" nicht allzuviel schlechter da wie die Bahn. Mein Beispiel zeigt aber wie weit ich vom "Durchschnitt" weg bin bei dem Thema :p
Auch der WWF CO2 Footprintrechner zeigt recht eindrucksvoll wie klein mein Footprint (Siehe Anhang Beitrag 42) im Bereich "Mobilität" ist. Bei 20000km im Jahr stoße ich dadurch 0,6t CO2 aus. Ein durchschnittlicher SChweizer hingegen 4,1t !
 
Auto wiegt ca.800kg vollgetankt und ist 15Jahre alt. [...] Alles in Allem siehts in meinem speziellen Fall irgendwie arg schlecht für die Bahn als "Ökowunder" aus :/

Na, wenn Ihr (wie ich) einen längst abgeschriebenen Audi A2 3l fahrt, wird es auch schwierig, den per Bahn zu schlagen.
Denn er wurde damals als Ökowunder konstruiert und verkauft.
Man kauft sich sowas ja unter anderem, damit man nicht bei jeder Fahrt vor Scham im Boden versinken muss (sondern nur bei jeder zweiten oder so).

Im Vergleich zu dem, was hier in der Nachbarschaft neuerdings die Straßen unsicher macht - zwei Tonnen, Haltezeit max. 5 Jahre, immer nur einer drin - ist die Bahn IMMER besser.

Und die Bahnstrecke, die Ihr benutzen müsst, ist auch nicht typisch. Wenn ich im Ruhrgebiet pendel, sind die Züge:
-alle elektrisch
-immer rappelvoll, selbst spätabends noch
-hochmodern, meist doppelstöckig
-mit Verkehrsverbund-Ticket einigermaßen erschwinglich.

Du vergleichst Hase und Igel, aber einen Hasen mit gebrochenem Hinterlauf und einen aerodynamisch stachelfrei rasierten Igel mit anabolisch aufgepimpten Muskeln.
 
Es ist doch andersrum, dass Geld das gespart wird in anderen Kosum gesteckt wird. Man steigert oder senkt in der Regel nicht sein Einkommen nach Verbrauch, sodern steigert oder senkt seinen Verbauch nach Einkommen.

Ich habe heute Morgen auf WDR5 einen Beitrag (im Autoradio:eek:) gehört das es gute Organisationen gibt, wo man sich ein besseres CO²-Gewissen durch eine Spende kaufen kann. Davon werde ich mir eine aussuchen und für die Flugsünden der Vergangenheit mein Gewissen erleichtern. Pro Malle Flug sind da 12€ fällig. Das fand ich relativ wenig, da bin ich von mehr ausgegangen. Man kann sich dann aussuchen worin das Geld investiert werden soll. Also Aufforstungen oder technische Hilfen in Entwicklungsländern, wo veraltete Technik durch effizientere ersetzt wird. Mit dem Geld was ich da dann los werde, kann ich keine neuen Konsumsünden mehr begehen. Das macht natürlich nur Sinn, wenn man das Geld unabhängig von anderen persönlichen Maßnahmen zur Senkung des CO²Ausstoßes spendet, denke ich. Das aktuelle "Flugschämen" hat übrigens schon Einfluss auf das Buchungsaufkommen. Es werden möglicherweise 10% weniger Flüge für 2019 werden, wenn ich das richtig gehört habe.(y) das wäre ja mal was, wenn sich das bestätigt.
 
Du vergleichst Hase und Igel, aber einen Hasen mit gebrochenem Hinterlauf und einen aerodynamisch stachelfrei rasierten Igel mit anabolisch aufgepimpten Muskeln.
Genau das hat Jack-Lee doch von Anfang an geschrieben: in seinem Fall ist die Bahn „schlechter“, und man sollte immer den Einzelfall analysieren.
Und ja, ich gebe zu, ich bin nicht bereit, aus ökologischen Gründen weniger Einkommen in Kauf zu nehmen, dadurch meine Kids weniger unterstützen zu können, eine Wohnung statt ein Haus zu mieten, meine Absicherung (Berufsunfähigkeit, Rente etc.) zu reduzieren, weniger und anders Urlaub zu machen usw.
Es könnte bei mir noch schlimmer sein mit dem Ökologischen Fußabdruck, es könnte auch besser sein, für mich ist es aber der richtige Kompromiss zwischen Lebensqualität und Umweltschutz.
Und daß ich der Meinung bin, andere sollten ihren persönlichen Kompromiss verschieben, gibt mir das Recht, z. B. für ein Tempolimit auf Autobahnen zu sein oder Radverkehr mehr fördern zu wollen (Aluräder sind ja eigentlich auch bäh, wie ökologisch ist GfK/CfK?), aber mehr nicht.

In diesem Sinne,
wolf (der nachher immerhin mit der Bahn auf Dienstreise fährt)
 
mein Gewissen erleichtern ... sind da 12€ fällig

Da würde ich lieber die Euronen benutzen, um irgendwo im Niemandsland Baumsetzlinge - z.B. seltene Äppel, Birnen und Quitten- einzupflanzen und mich eine Weile drum kümmern.
CO2 machen die auch weg, und zur Belohnung kann man hinterher davon essen ;)
 
Pro Malle Flug sind da 12€ fällig. Das fand ich relativ wenig, da bin ich von mehr ausgegangen. .
hmm...
laut hier: 21,1 Kilogramm auf eine 100 Kilometer weit fliegende Person

also D - Malle - D => min. 600kg Co2

das geht aber mit den 12Euro für Aufforstung denke ich nicht wirklich einher...

siehe hier:
https://www.handelsblatt.com/techni...tml?ticket=ST-838811-fQs7EYwsEbq30Wa1aNBm-ap4

eine Buche, die 80 Jahre gewachsen ist, 23 Meter hoch, kann in diesen 80 Jahren 1 Tonne CO2 speichern

dieser 80 Jahre alte Baum bindet also in seiner LEbenszeit EINE relativ kurze Flugreise (hin/retour)

kann man für 12 Euro tatsächlich einen Grund kaufen oder für Jahrzehnte Mieten, um dort eine Buche groß werden zu lassen ?
und das alles kompensiert EINEN Flug

ich glaub da macht man sich was vor...


anders Beispiel:
der Wiener Flughafen sieht im Jahr 27 Millionen Fluggäste
lassen wir sie im Schnitt alle ne Mallorca-Flugreise machen..

80 Jahre braucht so ein Baum bis er groß ist und die Menge gebunden hat (hin+retour)

dann bräuchten wir ja bei 27 Millionen Fluggästen
27/2 = 13 Millionen 80 Jahre gewachsene Buchen !

oder: in 80 Jahren (bei konstanten Passagierzahlen) eine Milliarde Buchen !

wo sollen die alle stehen ?
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Und die Bahnstrecke, die Ihr benutzen müsst, ist auch nicht typisch. Wenn ich im Ruhrgebiet pendel, sind die Züge:
-alle elektrisch.
CO2 kennt keine Grenzen...
drum ist es jetzt Rosinen-Picken, wenn ich Österreichische Bahn heranziehe
(wir haben halt Glück viel Wasserkraft hier im Land zu haben):

bei uns fahren die elektischen Züge nicht nur effizienter (weil REkuperation, Rückspeisung beim Bremsen, höherer Wirkungsgrad der E-MOtoren als Diesel-MOtoren), sondern auch

die ÖBB seit Juli 2018 ihren Bahnstrombedarf komplett aus erneuerbaren Energien decken - mehrheitlich aus Wasserkraft. Insgesamt konnten die ÖBB ihre gesamten CO2-Emissionen aus dem Verkehrssektor von ca. 535.000 Tonnen im Jahr 2016 auf ca. 375.000 Tonnen reduzieren. Eine Einsparung von 30 Prozent.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jesusfreak , die Studie erscheint mir etwas dünn, ich empfinde sie als einen Beitrag zur Debatte, aber keinesfalls für die Conclusio. Und ich finde Durchaus das Kleinvieh Mist macht und „mit dem Rad zur Arbeit“ und ggf energieeffiziente Beleuchtung und Konsumgegenstände Sinn machen,
Die Studie stellt fest, daß die effektivste Möglichkeit der C02-Reduktion in den Schulbüchern Kanadas überhaupt nicht vorkommt, sondern andere Aspekte die praktisch vernachlässigt werden können. Die von dir genannte Energie-effiziente Beleuchtung ist mit <0,2t CO2 so ein Beispiel. Allgemein gilt wenn man etwas erreichen möchte dann konzentriert man sich auf die Dinge die den größten Einfluß auf die Zielgröße haben (siehe Paretoprinzip).

@Jesusfreak
Wir könnten auch unsere Internet Nutzung einschränken. Gem waz vom 21. 03.2018 sind die mobilen vernetzten Geräte für global 3% des Energieverbrauchs verantwortlich, der Energiebedarf steigt um jährlich 4%. Die Daten sind unsicher. Gem. ZDF ist das Internet der 6 größte Energieverbraucher (2018)
Daß du hier im Form unterwegs bist zeigt, daß du nicht bereit bist diesen Schritt zu gehen. Ich bin es auch nicht. Aber ich könnte z.B. gut auf Militär verzichten, das für ca. 1/7 der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist.
 
Ja, die Internet Nutzung ist einer meiner Punkte, Bei dem ich mich nicht wohl fühle. Auf was verzichteten können, was dann Andere betrifft ist etwas wohlfeil.

Professionell ist das Netz eine enorme Hilfe, aber es ist auch energetisch ein Energiefresser. Wäre mal was für die nächste Fastenaktion, 40 Tage ohne privates Internet. . Rwd
 
Also ich bin jedem Job hinterhergezogen. Meine Frau auch. Nennt dich dann Wochenendpendler. Radius 800km. Das hört erst auf wenn man Kinder hat.
Andere kleben an ihrem Wohnort. Netzwerken seit dem Kindergarten. Verlassen die Komfortzone nie. Sitzen überall wo du hinkommst schon im gemachten Nest, wie die Dauercamper. Auch eine Strategie. Aber dann bitte nicht über den Arbeitsweg beklagen.
 
Bin extra nicht zur Arbeit gezogen, damit ich mit dem VM hinpendeln kann. :whistle:

Hat schon mal einer die Unwägbarkeiten mit der Bahn pro Umstieg einbezogen? Als geldwerter Zeitverlust gerade Abends, wo durch Anschluss verpasst sich das Fortkommen dann um einen Takt verschiebt?
Nach meiner Bahnerfahrung relevant...

Gerade jetzt, billig für 24€ nach Meppen und zurück. Aber 2h verplempert auf Rückweg.
 
Andere kleben an ihrem Wohnort. Netzwerken seit dem Kindergarten. Verlassen die Komfortzone nie. Sitzen überall wo du hinkommst schon im gemachten Nest, wie die Dauercamper.
Das kann man machen, dann sollte man sich berufsmäßig eher in Richtung von etwas wie Allgemeinmedizin orientieren als Raumfahrt oder so.
 
@JKL : ich soll 10jahre das gleichen vm fahren? Das halte ich ja nejst nicht mal eins durch :sneaky:
Zudem treiben Spielzeug wie Leistungsmessung, extra schnelle Reifen, Zubehör und Co den Preis nach oben. Alles in allem liegen die Kosten aber selbst für 10000€ Fahrräder niedrig wenn mans über mehrere Jahre betrachtet, besonders weil vm kaum Wertverlust haben. Kann aber nicht zu 100% aufs Fahrrad, daher muss immer Bahnticket oder Auto vorgehalten werden, was das Fahrrad bei mir zum "Spaßfahrzeug" degradiert. War die letzten 8jahre anders.
 
Wenn also Dein Auto ökonomischer ist als die Bahn, ist es übern Daumen auch ökologischer.

Das würde nur in einem funktionierendem Markt gelten. Den haben wir aber nicht. Kraftverkehr wird 3 mal so stark subventioniert wie öffentlicher Verkehr.
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Das würde ich nicht behaupten.

In der Tat haben wir hier aber ein Problem. Mit steigendem Einkommen steigt in der Regel der Umweltverbrauch. Ich vermute auch Du bekommst zunehmend Schwierigkeiten, dies zu verhindern. Löblich ist sicher, das höhere Einkommen zunächst einmel in höhere Qualität zu stecken, wie Bio-Lebensmittel. Aber das ist dann auch bald ausgereizt. Und dann? Eigentlich muss man dann aufhören, den Mehrverdienst zu verkonsumieren. Bleibt Investition. Aber auch Investition führt meist zu Umweltverbrauch und verschärft auch das Problem, weil in Folge das Einkommen steigt.

Wie da rauskommen?
 
Du hast recht, im Zug viel mir das Beispiel mit den beknackten Solarsubventionen ein.
Aber inwiefern wird das Auto den 3x mehr subventioniert? LKW vielleicht, aber PKW??
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Wie da rauskommen?
Geld unters Kopfkissen stecken :D
Und wenn genug zusammen ist, trotz Inflation (die ja gebremst wird, wenn alle das machen), Job hinschmeißen und nur noch mir Rad (ein billiges, aber solides Stahl-Up) rumgondeln... :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kommt noch ein zweiter Punkt hinzu. Sry, aber ich nehme Dich, @Jack-Lee, weiter als Beispiel. Du eignest Dich tatsächlich gerade sehr gut dafür :)

Zuvor hast Du Deinen Lebensunterhalt bereits mit umweltschädlichen Produkten bestritten, mit Fahrrädern. Diese kann man aber positiv sehen, da die Umweltschädigung sehr gering ist und das Produkt als nachhaltig gelten kann, sofern es auch entsprechend genutzt wird.

Da war für Dich aber das Verhältnis aus Arbeitseinsatz und Verdienst nicht ausreichend.

Also hast Du gewechselt. Und verdienst mehr bei weniger Arbeit. Ist denn das Produkt, mit dem Du Dein Geld verdienst, auch nachhaltig?

Wie kommen wir aus der Nummer raus?
 
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