Umwelt schützen, vom Zug aufs Auto umsteigen?

@Spaceballs : Ich zitiere meine Oma (sie hatte 5 Kinder) : "Wenn ich heute nochmal entscheiden könnte... Ich hätte keine gehabt!" (mit leichtem Grinsen auf den Lippen).
Ich bin auch "Nur" Einzelkind und das noch zur "Kinderboomzeit" im Osten. Darüber zu diskutieren das jemand traurig wäre nie existiert zu haben ist vollkommen sinnlos. Da finde ich es bei weitem schlimmer das mittlerweile locker 1Milliarde Menschen in Kriegen abgeschlachtet wurden. Und das hat NIEMANDEM geholfen.
 
Um mal wieder auf das Thema zurückzukommen, ich denke man kann weitere Ansätze verfolgen:

1) die Grenzbelastung betrachten. Vieviel CO2 zusätzlich produziert meine Mobilität. Existiert ein ÖPNV und fahre ich zusätzlich? Ggf ist das Ergebnis anders als bei einer Betrachtung der Gesamtbelastung .

2) Wo liegen die Grenzen der Zuordnung? Dafür gibt es Regeln, (product category rules) die Vergleichbarkeit erreichen wollen. Ich kenne diese für Verkehr aber nicht. Durch geschicktes, nicht zu verwechseln mit falschen, Grenzsetzen lässt sich das Eine oder Andere Verkehrsmittel (für sich selbst) „schönrechnen“

Letztlich wird es aber Fälle geben, wo der MIV tatsächlich effektiver ist als eine ÖPNV Struktur. Oder aber umgekehrt.

Und es ist auch nicht verkehrt, wenn man für sich Zeitersparnis und weniger Generve prioritisiert. (Gestern auf 7km einmal aus Auto mit unberechtigtem „Radweg“ angeblökt, einmal bei Gegenverkehr überholt) Man sollte dann aber dazu stehen, und sich das nicht selbst schönrechnen.

Rwd
 
Anderes Beispiel gabs gestern. Jemand hat ca. 15km Arbeitsweg, nutzt dafür den Firmenwagen der auch Privat hergenommen werden kann gegen ca. 600€ im Monat vermögenswirksamer Leistungen. Private Fahrten außerhalb des "zur Arbeit pendelns" sind eher selten.
Derjenige hat sich dann schlussendlich n Rad und ein Busticket (26€/Monat) gekauft und fährt jetzt so. Zeitverlust kaum merklich.

Man muss es situationsbedingt betrachten.
Ein Monatsticket für ganz Hamburg+Randgebiete kostet 90€ und man kann damit von einem Ende zum anderen Ende fahren (was in etwa meiner aktuellen Strecke entspricht). Ist schneller als mit dem Auto, halb so teuer wie mein aktuelles Ticket und VIEL flexibler da man alle Öffis nutzen kann. Ich darf ausschließlich von Gera HBF nach Jena Göschwitz fahren, für z.B. eine Fahrt von Gera nach Weida lege ich extra 8,40€ hin (2x12km!). So lockt man niemanden hinter dem Ofen hervor...
 
Anscheinend hattest du das Glück, dass deine Eltern dies etwas anders sahen, wer weiss, du (oder deine Partnerin) in einigen Jahren vielleicht auch...:sneaky:
Meiner Erfahrung nach handelt es sich bei einem großen Teil der Kinder hierzulande um "Unfälle". In meinem ehemaligen WG-Haus sind das 5 von 6 Kindern. Ich selber zähle übrigens auch dazu.
 
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Ein Mensch mit 2 Kindern sind drei Menschen.
Hat dieser Mensch sich selber gecloned?

Wer sich aus Umweltschutzgründen selbst umbringen möchte dem steht es doch frei das zu machen.
Warum wollen einige Menschen immer bei anderen und nicht bei sich anfangen?
Mal das von mir verlinkte paper gelesen? Ich habe bereits bei mir angefangen und meinen Fußabdruck (nicht nur was CO2 angeht) auf ein Minimum reduziert. Allerdings nicht aus Umweltschutzgründen sondern weil ich das als sinnvoll empfand. Ich hatte z.B. von 1992 bis 1999 einen VW Golf. Den hab ich abgeschafft weil das Teil am Ende nur noch herumstand und ich meine Wege anfangs gelaufen und später mit dem Rad gefahren bin. Dazu keine Flugreisen seit 16 Jahren, 0 Kinder.

Was CO2 angeht liege ich bei ca. 2% der Durchschnittsfamilie mit 2 Kindern. Ich würde vorschlagen erstmal bei sich selbst anzufangen bevor wir irgendwelche Auffordungen diskutieren Suizid zu begehen,
 
ich kenn es so dass man sich einen Job findet der passt und sich dann in dem Teil der Welt eine Wohnung oder ein Haus sucht.
Hört sich gut an.
Nun habe ich eine Frau, die einen Job hat, den sie nicht aufgeben will, weil da einfach alles paßt.
Außerdem leben ihre Kinder und Enkel alle am Ort, und diese will sie häufig sehen (und vice versa). Wenn ich mich beruflich verändere - freiwillig oder gezwungenermaßen- würde daher ein Umzug massive Einschränkungen für das Leben außerhalb des Jobs bedeuten, entweder bei ihr oder bei mir. Also fahre ich zweimal täglich mit dem Auto (nur noch) 50 km in je 45 Minuten.
Öffis: mit Weg zum/vom Bahnhof im Auto: je 1:30 h oder länger, mit Fahrrad + Zug noch länger, macht im Anzug auch keinen Spaß und ich hätte immer Angst um das Fahrrad, das am Bahnhof steht.
Eheleben aufgeben aus Umweltgründen ist für mich keine Alternative, Weg mit VM (müßte bei der Strecke und meiner Fitness Elektrounterstützung haben) würde laut Google Maps 2:40 h bei 109 hm hin und 2:45 h bei 193 hm zurück dauern (19 km/h im Schnitt, könnte vermutlich sogar beim Arbeitgeber duschen), aber die zusätzliche Fahrzeit würde voll von der gemeinsamen Zeit abgehen.
Einen adäquaten Job vor Ort gibt es leider nicht, höchstens in der Rüstungsindustrie, was für mich aber nicht in Frage kommt.

Heimarbeitsplatz ist bei meiner Tätigkeit auch nicht gut möglich.

Und so geht es sicher vielen Pendlern.

Wir sind eben alle Einzelfälle, und wer mit dem Rad zur Arbeit fahren kann (wie z. B. @baulchen), hat meinen Respekt bzw. es freut mich für ihn.
Wirklich umweltverträglich wird unser Leben aber wohl tatsächlich erst dann, wenn es endet ...
Edit: Nein, das möchte ich niemandem vorschlagen, das künstlich herbeizuführen- wobei, wie erhöhen ja das Risiko, sobald wir uns aufs Rad legen ...
Und meine Kinder sind -ebenso wie meine Enkel - alle geplant.

Grüße wolf
 
@Jesusfreak , die Studie erscheint mir etwas dünn, ich empfinde sie als einen Beitrag zur Debatte, aber keinesfalls für die Conclusio. Und ich finde Durchaus das Kleinvieh Mist macht und „mit dem Rad zur Arbeit“ und ggf energieeffiziente Beleuchtung und Konsumgegenstände Sinn machen,

Wir könnten auch unsere Internet Nutzung einschränken. Gem waz vom 21. 03.2018 sind die mobilen vernetzten Geräte für global 3% des Energieverbrauchs verantwortlich, der Energiebedarf steigt um jährlich 4%. Die Daten sind unsicher. Gem. ZDF ist das Internet der 6 größte Energieverbraucher (2018)

Wir sollten uns nicht entmutigen lassen die kleinen Schritte zu gehen. Jeder Marathon beginnt mit dem ersten Schritt.

Rwd
 
Nun habe ich eine Frau, die einen Job hat, den sie nicht aufgeben will, weil da einfach alles paßt.
Das ist doch bei vielen so, meine Freundin könnte am besten in Italien arbeiten, Überschallflgzeuge werden aber, im Gegensatz zu Autos, steuerlich nicht gefördert.

Also fahre ich zweimal täglich mit dem Auto (nur noch) 50 km in je 45 Minuten.
Was würdest du denn ohne Auto machen? Oder wenn der Job 200km entfernt wäre?

Weg mit VM (müßte bei der Strecke und meiner Fitness Elektrounterstützung haben) würde laut Google Maps 2:40 h bei 109 hm hin und 2:45 h bei 193 hm zurück dauern (19 km/h im Schnitt, könnte vermutlich sogar beim Arbeitgeber duschen), aber die zusätzliche Fahrzeit würde voll von der gemeinsamen Zeit abgehen.
Dafür spart man sich den Sport am Abend oder am Wochenende der auch von der gemeinsamen Zeit abgeht.
 
Was würdest du denn ohne Auto machen?.
Arbeitssuchend oder Arbeitslos.... Den Job meiner Frau würden wir nicht (erneut) aufgeben.... aber da mein Gehalt durchaus wesentlich zum Familieneinkommen beiträgt, fahre ich auch reichlich Kfz. ÖPNV ist keine Option, Alternative wäre Fliegen.

Rwd
 
und in der Regel ist die Bahn erheblich umweltschonender,
Wieso soll das so sein?
Ich bin ja immer noch der Meinung, wenn ein Transportmittel pro Kilometer teurer ist als ein anderes, dann belastet es auch mehr die Umwelt, weil Kostentreiber ist Energieumsatz in der Gesamtbilanz. Dazu zähle ich auch Umwelt-Fußabdruck im handwerklichen Teil.
 
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@bumfidel : Beispiel wäre mein Arbeitskollege. Gleiche Strecke wie ich, wohnt auch in Gera. Er fährt (allein) aber einen neuen Skoda Octavia RS Kombi mit 240PS. Verbrauch um die 8l/100km. Da noch die 1,9l/100km für "Allgemeines" drauf gerechnet sind wir bei fast 10l/100km. Fixkosten liegen ca. bei Faktor 4 zu meinem Fahrzeug (und ich hab SF1 und er SF9), Wertverlust im Bereich von 3000-4000€/Jahr (Faktor 10 zu meinem Fahrzeug).
Landen wir am Ende um die 600€ pro MONAT fürs Auto. Bei höherem Schadstoffausstoß und Verbrauch als die Bahn. Bisher bin ich auch immer von solchen Werten ausgegangen, bis ich für meinen Fall mal gerechnet habe...

Wie gesagt...es ist extrem Situationsabhängig was als Ergebnis hinten raus kommt. Ich bin ganz froh das ich für die gleiche Leistung weniger als 1/6tel des Preisaufwands (pro Kopf) habe.
 
Wie gesagt...es ist extrem Situationsabhängig was als Ergebnis hinten raus kommt.
Genau.

Wenn also Dein Auto ökonomischer ist als die Bahn, ist es übern Daumen auch ökologischer. Nach meiner Meinung. Weil Geld, das sparst, brauchst Du nicht umweltbelastend verdienen.
 
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Weil Geld, das sparst, brauchst Du nicht umweltbelastend verdienen.
Es ist doch andersrum, dass Geld das gespart wird in anderen Kosum gesteckt wird. Man steigert oder senkt in der Regel nicht sein Einkommen nach Verbrauch, sodern steigert oder senkt seinen Verbauch nach Einkommen.
 
@Jack-Lee , ich kenne den ÖPNV bei Dir nicht, und Du kannst durchaus Recht haben, aber ich würde vermuten, bei einer reinen Grenzkostenbetrachtung (Footprint, nicht eur) würden beide Kfz schlechter als der ÖPNV abschneiden. Das ein Skoda RS „teuer“ ist, leuchtet ein.

Ich würde wohl auch den MIV wählen, ob ich es ökologisch begründen würde, weis ich nicht.
 
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