Einschlafende Füße ... was kann ich dagegen tun?

Burt · 07.06.2019

Hallo,

bin seit Anfang des Jahres stolzer DF-Besitzer und hochzufrieden! Die ersten 2.000km liefen wie geschnitten Brot und es macht einfach nur Bock auf mehr

Einziges Problem sind meine einschlafenden Füße bzw. mit den Zehen fängt es an so nach 30 Minuten. Anfangs dachte ich es hätte mit den niedrigen Temperaturen zu tun, aber nach den letzten Touren um die 30 Grad kann ich das wohl als Ursache ausschließen.

Zum fahren trage ich MTB-Schuhe mit Cleats. Die nutze ich schon lange auch am MTB und hatte dort keine Probleme. Habe auch schon andere Schuhe probiert ... ohne Erfolg.

Habt Ihr Tipps für mich?

THX!

Nasenbaer76 · 07.06.2019

1. Was für eine Hose trägst Du?
Hose mit Kompression kann die Durchblutung verbessern, eine Jeans kann sie unterbrechen.

2. Prüfe mal die Rekapillarisierungszeit. Also nach einer langen Tour schnell raus aus den Schuhen und Socken und aufs Nagelbett vom Zehn drücken, besser wäre es, wenn das jemand anders durch die Wartungsluke machen würde. Wie lange braucht das Nagelbett, bis es wieder rosig ist? > 2 Sekunden = Durchblutungsproblem, <= 2 Sekunden = Nervenproblem/Sitzproblem.

Kid Karacho · 07.06.2019

Mir fallen da drei Dinge ein die du machen könntest:
1. Pedalcleat in Richtung Ferse verschieben
2. Orthopädische Einlagen die Fehlstellungen kompensieren
3. Breitere Schuhe wählen

crummel · 07.06.2019

Burt · 08.06.2019

oha ... da hatte ich wohl im falschen Unterforum gesucht.

Danke das werde ich mir mal ansehen bzw. probieren

Burt · 09.06.2019

so ... heute 130km gefahren ... Schuhe hatte ich recht locker gelassen, zudem habe ich die Cleats so weit es ging Richtung Ferse verschoben und Kompressionsstrümpfe (trage ich sonst nur beim Laufen) getragen ... keine Verbesserung

Nach 20km fing es mit einem Taubheitsgefühl in den kleinen Zehen an. Durch Bewegung der Zehen konnte ich Schlimmeres verhindern. Wirklich besser wurde es aber nur nach einer kurzen aufrechten Pause.

Werde die Woche mal zum Orthopäden gehen wegen Einlagen für die Schuhe. Vielleicht lässt sich damit der Druck von den Cleats bzw Pedalen besser verteilen.

Und wenn das nichts bringt, werd ich wohl mal neue Schuhe mit steiferer Sohle testen ... aber Eins nach den Anderen

Ralf87 · 09.06.2019

Schon mal was untern Arsch gelegt, sodass die Sitzkante nicht gegen die Oberschenkel-Rückseite drückt. Hatte ich damals in einer A-Klasse am linken Bein, nach ner halben Stunde musste ich aufpassen beim aussteigen...

Burt · 13.06.2019

Ralf87 schrieb:
Schon mal was untern Arsch gelegt, sodass die Sitzkante nicht gegen die Oberschenkel-Rückseite drückt. Hatte ich damals in einer A-Klasse am linken Bein, nach ner halben Stunde musste ich aufpassen beim aussteigen...

Daran liegts nicht, die Sitzkante drückt nicht ... trotzdem Danke! ;-)

Burt · 24.06.2019

Update: War beim Orthopäden; der hat einen leichten Spreiz-/Senk-Fuß festgestellt ... was nichts Besonderes ist und mir auch schon bewusst war. Andere Probleme wie z.B. schlechte Durchblutung konnte er aber ausschließen, was mich natürlich ungemein beruhigt hat! Danach ab zum Fachgeschäft und Einlagen in Auftrag gegeben; dauert ca. 1 Woche.

Zwischenzeitlich hab ich mir neue Schuhe und Pedale gekauft: RR-Schuhe mit knallharter Carbon-Sohle und SPD-SL Cleats. Mein Plan ist es, so den Druck vom Pedal besser auf den gesamten Fuß bzw. die ganze Sohle zu verteilen. Bin gerade eine längere und schnelle Proberunde mit viel Druck auf´m gefahren ... bin begeistert. Verspürte jetzt erst nach längerer Fahrt ein leichtes Kribbeln in den Zehen, was durch kurze Bewegungen im Schuh aber schnell wieder nachließ. Ist also noch nicht 100%ig o.k. aber schon ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.

Bin jetzt gespannt was die Sohle noch bewirken können ... melde mich ;-)

sedan1200 · 24.06.2019

Ev Sitz flacher stellen, dann ist der Druck auf das Gesäß nicht so hoch und verteilt sich mehr auf den Rücken
Das hilft erfahrungsgemäß oft.

Karlsruhe · 24.06.2019

Versuche mal mit den Socken zu experimentieren. Hatte bei meiner Frankreichtour auch Probleme, die ich hauptsächlich auf die Socken zurückführte. habe jetzt welche die an der Spitze breiter geschnitten sind und vor allem auch dehnbar. Was mir auf geholfen hatte, war die syntetische Sohle des Schuhes gegen eine aus Leder zu tauschen.

schlawag · 24.06.2019

Burt schrieb:
Daran liegts nicht, die Sitzkante drückt nicht

evtl drückt eine Naht (der Unterhose oder der Hose)?

Karlsruhe schrieb:
Versuche mal mit den Socken zu experimentieren.

Manche sind oberhalb und teilweise auch unterhalb des Knöchels sehr eng bzw. mit Lycra (?) oder Gummifäden versehen, da spüre ich persönlich im Bezug auf Krämpfe im Fuss grosse Unterschiede.

schlawag · 24.06.2019

ist der Q-Faktor zwischen MTB und DF unterschiedlich?

Opti · 24.06.2019

Burt schrieb:
...
Habt Ihr Tipps für mich?

THX!

Ich habe am Lieger mal einen Erfolg gegen einschlafende Füsse erzielen können, in dem ich den Ausleger weiter reingeschoben habe. Ich hatte das Gefühl die Fussgelenke zu sehr strecken zu müssen und das der Druck dadurch vor allem auf die vordere Fusshälfte gegangen ist, wodurch die Füsse taub wurden.

1Hz · 24.06.2019

Mit ursächlich kann auch eine zu kleine Pedalauflagefläche sein.

labella-baron · 24.06.2019

1Hz schrieb:
Mit ursächlich kann auch eine zu kleine Pedalauflagefläche sein.

Auch bei Cleats ?

HFKLR · 24.06.2019

schlawag schrieb:
st der Q-Faktor zwischen MTB und DF unterschiedlich?

Auf jeden Fall ist der Q-faktor zwischen aufrecht RR und MTB ziemlich gewaltig (2cm oder mehr)
Je größer um so unnatürlicher wirds mit dem Treten, stell dir vor dein Pferd hätte Pedale zum antreiben...

labella-baron · 24.06.2019

HFKLR schrieb:
Je größer um so unnatürlicher wirds mit dem Treten, stell dir vor dein Pferd hätte Pedale zum antreiben...

Aber er kommt ja dann von breit (MTB) und fährt jetzt schmal (DF). Probleme sollte es doch nur in der umgekehrten Richtung geben.

schlawag · 24.06.2019

labella-baron schrieb:
Aber er kommt ja dann von breit (MTB) und fährt jetzt schmal (DF). Probleme sollte es doch nur in der umgekehrten Richtung geben.

Beim Trekking rad mit breiten Q-Faktor tut mir nichts weh, auf dem Urwolf mit schmälerem Q-Faktor und cleats habe ich eher Knieschmerzen. Teste jetzt 'mal ein paar Tage normale Schuhe (habe Kombi-Pedale), wo ich automatisch breitspuriger trete. Gut, hier geht's ja um eingeschlafene Füsse. Denke, die Abstände müssen halt dem "natürlichen Gang" entsprechen (wobei ich hoffe, dass ich nicht so daher komme...).

SebHeine · 24.06.2019

Als Ortopädiemechaniker habe ich es bislang nie geschafft das Problem mit den tauben Füßen durch Einlagen zu lösen. Man kann es aber damit durchaus deutlich verbessern. Die Einlagen sollten dazu allerdings völlig unorthodox gefertigt werden. Üblicherweise dienen sie nämlich der Verbesserung der Fuß- und damit der Körperstatik und des Abrollverhaltens. Beides sind Punkte, die mit liegendem Radfahren sowas von garnichts zu tun haben, dass ich hier fast versucht bin das Wörtchen "wirkungslos" in den Ring zu werfen. Aber nur fast, weil man bei tauben Füßen nie genau weiß wo's hauptsächlich herkommt. Vielleicht hilft ein bisschen Standardform und ein bisschen weich ja doch schonmal weiter.

Was meiner Erfahrung nach garantiert taube Füße macht ist ein konstant hoher Druck im Vorfußbereich auf kleiner Fläche. Vergrößern dieser Fläche ist sehr sinnvoll, rythmisches Entlasten des Vorfußes durch runderen Tritt noch viel mehr, Herabsetzen der Druckspitzen durch höhere Trittfrequenz sowiso. Wenn man es schafft all dies mit einer persönlich idealen Sitzstellung und Sitzposition zu kombinieren, ist das Problem weg.
Gruß, Sebastian