Scheuer will Radfahren sicherer machen

Und wegen der Bundesmittel für die Radschnellwege haben wir auf einmal einen Rekord-Etat.

Frag mal im Verkehrsministerium nach wie der Zustand der Radwege an Bundesstraßen ist. 2017 konnten die dazu nix sagen obwohl 2013 beschlossen wurde daß die ein Kataster erstellen sollten.
Den Etat konnten die aber damals senken.
 
Zu denken sollte uns geben:
"Der Autofahrerclub ADAC lobte die Vorschläge."

Es geht doch nichts über ein gepflegtes Feindbild. :D:cool:
Wenn man was an der Situation ändern will geht das sinnvollerweise nur gemeinsam, alle Verkehrsteilnehmer zusammen. Dennoch legen auch und gerade engagierte Radfahrer starken Wert darauf, andere Verkehrsteilnehmer sowie deren Verbände abzuqualifizieren und ihnen grundsätzlich Übles zu unterstellen. Gleichzeitig fordern sie immer wieder auf's Neue Rücksichtnahme und Kooperation im Straßenverkehr - so richtig logisch kommt mir das nicht vor. Schon gar nicht mit dem Gedanken, dass die meisten Radfahrer auch mindestens ab und an mal Auto fahren, mindestens als Passagier. Und gar nicht so wenige Autofahrer mindestens ab und an mal Rad fahren. Gelebte Schizophrenie... Dieses Schwarz-Weiss-Denken und -Verhalten und sich selbst für was Besseres halten macht die Situation in meinen Augen gewiss nicht besser - im Gegenteil: es verhärtet die Fronten und verhindert Lösungen. Auf beiden Seiten.
 
In den Niederlanden findest du mehr oder weniger große Radverkehrsanlagen. Innerorts sind diese klar dem Kraftverkehr untergeordnet und zeichnet sich durchimmer noch viele Bettelampeln aus. Sicherlich gibt es Verbesserungen wie die Anzeige der Wartezeit an Bettelampel, Induktionsschleifen und Vorrangschaltungen bei schlechter Witterung. Der Kraftverkehr ist aber klar priorisiert.

War gerade wiedermal 700km in den Niederlanden unterwegs. Und klar gibt es Bettelampeln. Nur zu Hauptverkehrszeiten musste ich da nie drücken. Von daher bin ich zu diesen Zeiten dem Verkehr gleich gestellt. Und wie oft schon Samstags abend die Bettelampeln magisch auf grün sprangen kann ich gar nicht zählen.

Und an einen Kreisel innerorts ohne Radwegefurt kann ich mich nicht erinnern.
Dafür an einige Gemeinden wo ich auf Hauptradwegeachsen durch die Stadt Vorfahrt vor dem Autoverkehr hatte.
 
Viele der Radwege stehen nicht auf argumentierbaren Vorschriften verankert, sondern auf Luftschlössern nach Gusto der Entscheider. Wieso sollte sich daran etwas ändern..

Also ist Hoffnungslosigkeit die Devise? Aufgeben oder bestenfalls auswandern?
Die Frage ist doch warum so viel Radinfrastruktur falsch/schlecht geplant ist?

Liegt es an
- der Böswilligkeit der Menschen in der Verwaltung
- der Unfähigkeit der Menschen in der Verwaltung
- einem kafakesken Vorschriftendschungel voller Uneindeutigkeiten und Zielkonflikte
- einer insgesamt sehr komplexen Situation
- einer Unterprivilegierung des Radverkehrs (jede Kröte ist wichtiger als ein Radfahrer)
- der Praxisferne und mangelnden eigenen Erfahrung der Planenden?
- einer Dienst-nach-Vorschrift-Haltung in den Behörden?
- der Machtlosigkeit der für den Radverkehr zuständigen?
- zu wenig personeller Kapazität für das Thema?
- überkomplexen und nicht praxisgerechten Vorschriften, die bei Befolgung wahlweise zu Kostenexplosion oder vollständiger Handlungsunfähigkeit und Verzögerung in die Unendlichkeit führen würden?

oder was anderem?

Unterm Strich kann man wohl vermuten, dass ein Übermaß an Vorschriften zwar gute Intentionen in Sachen Gleichheit verfolgt, gleichzeitig aber im Einzelfall zu absurden, aber im Detail irrsinnigen Lösungen führt und früher oder später zur inneren Kündigung eines noch so engagierten Mitarbeiters. Bürokratie halt. Vielleicht könnten weniger Vorschriften und mehr Entscheidungsfreiheit bei gleichzeitiger klarer Zielsetzung (und Überprüfung sowie ggf. Nachbesserung) die Sache besser machen? Der Preis wäre Uneinheitlichkeit - aber wäre uneinheitlich gut nicht besser als einheitlich schlecht?
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"Sehr geehrter Herr Bundesbenzinkanister,
bitte übertragen Sie die Verkehrsplanung dem Umweltministerium."

Ich merk schon: Konstruktiv sein ist Deine Sache nicht. Ist schon lustig - üblicherweise werde ich als fahrradfanatischer Aktivist beschimpft. In dieser Diskussion hier komme ich mir teilweise vor wie ein Autofahrer (obwohl ich gar kein Auto besitze) und teilweise wie in einem Grüppchen verbitterter Hardcorereligiöser, die ihre Selbst-Definition aus der Opferrolle ziehen, sich selbst für die einzig wahren Gläubigen halten und alle anderen für günstigenfalls verwirrte Geister, aber eigentlich Feinde, die es zu bekämpfen gilt. Ohne echtes Interesse an Lösungen, gar Kooperation oder Verständnis für die Interessen anderer, weil das ja das Selbstbild als Opfer gefährden würde. Schwarz-Weiss-Sicht vom allerfeinsten.

PS: Glaubst Du wirklich, dass - ab von Verwaltungskompentenzwirrwarrerhöhung - die Umweltminister der letzten 30+ Jahre einen guten Job gemacht hätten bei der Verkehrsplanung, der zu einer besseren erlebten Praxis für Radfahrer heute geführt hätte?
 
Zuletzt bearbeitet:
@smallwheels
DieAntwort ist ganz einfach.
Die Radwegeführung ist genau so wie jemand meint dass sie so sein muss.
Oder wie jemand meint daß unter den gegebenen Platzverhältnissen man dem Radverkehr zustehen kann ohne dass der Autoverkehr gestört wird.

Solchen Leuten mit Vorschriften zu kommen kannst du vergessen.
Vorschriften sind für die nur Denkanstöße wie man das machen könnte wenn man ganz viel Platz und Geld hätte.
In der Realität wird das gebaut was der Bürgermeister will. Und das plant dann der Planer auch.
 
Die Antwort ist ganz einfach.
Die Radwegeführung ist genau so wie jemand meint dass sie so sein muss.
Oder wie jemand meint daß unter den gegebenen Platzverhältnissen man dem Radverkehr zustehen kann ohne dass der Autoverkehr gestört wird.

Solchen Leuten mit Vorschriften zu kommen kannst du vergessen.
Vorschriften sind für die nur Denkanstöße wie man das machen könnte wenn man ganz viel Platz und Geld hätte.
In der Realität wird das gebaut was der Bürgermeister will. Und das plant dann der Planer auch.
Kann es sein, dass Du ziemlich verbittert bist und in einer dezenten Filterblase lebst? Bei aller Kritik, die ich selbst an Politik wie Umsetzungspraxis habe - das ist mir doch deutlich zu schlicht.
 
Nein Realität Seligenstadt 2019.
Dort wird trotz Stadtparlamentbeschluss dass nach ERA 2010 gebaut werden muss, bei der Planung des Westrings die ERA nicht berücksichtigt. (Und das hab ich schriftlich)
Zur Abstimmung lagen 4 Vorlagen vor von denen keine der ERA entsprach.
zBsp. Fahrradstraße obwohl die rechtlichen Vorraussetzungen dafür gar nicht gegeben waren.
Gebaut wird jetzt genauso wie auf der anderen Seite des Kreisels.
Genauso war das von der regierenden Fraktion gewünscht.

Ich hab über unseren Adfc Vorsitzenden und Mitglied des Stadtparlaments nach fragen lassen wieso die ERA nicht berücksichtigt wird obwohl man daß selbst beschlossen hat.
Antwort die verstehen das Problem nicht. Im Zweifelsfall würde man den Beschluss daß nach ERA gebaut werden muss wieder zurücknehmen.

Im Moment wird diskutiert ob man aus dem nicht benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg durch Umwandlung der Tempo 30 Zone in Tempo 30 eine Benutzungspflicht anordnen kann. Dass der nur im Ausnahmefall zulässig ist und die Vorraussetzungen dafür nicht erfüllt werden, interessiert niemand.
 
Servus smallwheels,
Kann es sein, dass Du ziemlich verbittert bist und in einer dezenten Filterblase lebst?
achwas.:eek: Radwege habe genau eine Funktion: Freie Fahrt für freie Kraftfahrer in Ihren Fahrzeugen*). So, wie Radwege meistens angelegt sind, ist das Befahren häufig gefährlicher als das Befahren der Fahrbahn.

Aber selbst viele Radfahrer wünschen sich schon Radwege, sie die Initiativen Radentscheido_O, obwohl mehrfach nachgewiesen wurde, daß Radwege viel Gefahrenpotential haben. Außerdem, wo soll der Platz für neue und breitere Radwege herkommen?

Leider gibt es immer wieder Radfahrer, die irgendwann, aufgrund der Verhältnisse und des Gefährdungspotentials der vielen Autos und des Agressionspotentials/Unaufmerksamkeitszustandes manch eines Lenker, das Radfahren einschränken oder aufgeben.

Bisher komme ich in München und im Umland noch ganz gut zurecht und lasse mir nicht 'die Wurst vom Brot' nehmen und entscheide für mich selbst, ob ich einen Radweg oder die Fahrbahn benutze, egal, ob es den meist nicht viel schnelleren Kraftfahrern paßt oder nicht. Bedeutet halt höchste Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit und grundsätzlich damit zu rechnen, daß andere Verkehrtsteilnehmer sich nicht richtig verhalten und mich gefährden könnten.

Sichere Radwege, die in Kreuzungsbereichen keine Gefahrenstellen bergen, werde ich vermutlich nicht mehr erleben.

Gruß
Felix


*)Und die "Dosen"-Industrie hat genügend Einfluß, die Infrastruktur für ihre Dosen immer weiter auszubauen, damit noch mehr Dosen Platz haben.

PS: In welcher Filterblase lebst Du denn?:unsure:
PPS: Du gehst ja relativ akademisch an die Sache ran. Fährst Du eigentlich selbst Rad?
 
Kann es sein, dass Du ziemlich verbittert bist und in einer dezenten Filterblase lebst? Bei aller Kritik, die ich selbst an Politik wie Umsetzungspraxis habe - das ist mir doch deutlich zu schlicht.
Wo siehst Du Anzeichen dafür, dass es anders läuft?

Anderes ist nocht übertragbar: [...] wird am Fahrradgrünpfeil nicht passieren, ein Blockieren von Fußgängerfurten wohl auch eher nicht.
...nicht mehr als heute schon, meinst Du?
 
PS: In welcher Filterblase lebst Du denn?:unsure:
In einer hauptstädtischen. In einer, in der ich, obwohl ich kein Auto habe, dennoch gern Auto fahren kann bzw. ein Autointeressierter sein, obwohl ich es sowohl aus praktischen wie auch umweltmässigen Erwägungen heraus vermeide eines zu fahren oder zu besitzen. Ich bin früher sehr viel Auto gefahren, jetzt halt gar nicht mehr (und nicht weil ich nicht dürfte).
Ich verstehe jeden, der auf dem Land lebt, Familie hat oder Berufspendler ist und gestehe dem gerne seine Autonutzung zu - dennoch fände ich es grossartig wenn Berlin innerhalb des S-Bahn-Rings autofrei wäre (was aktuell noch nicht mal die Extremfahrradaktivisten fordern). In andern Worten: Ich versuche andere Leute und ihre Bedürfnisse zu verstehen, zu akzeptieren und zu einem tragfähigen Interessensausgleich zu kommen. Die wenigsten Leute sind meiner Erfahrung nach böswillig - sie folgen lediglich ihren Interessen. Das ist moderierbar, wenn auch mühsam. Für Dich als offenbar München-Bewohner: Leben und Leben lassen.
PPS: Du gehst ja relativ akademisch an die Sache ran. Fährst Du eigentlich selbst Rad?
Wenn akademisch das gegenteil von ideologisch ist sicherlich. Ich bemühe mich um Objektivität, soweit das möglich ist. Radfahren: Täglich mehrfach, immer und überall. Ich nutze ausser ab und an dem ÖPVN und der Bahn im Alltag kein anders Verkehrsmittel.
 
Servus smallwheels,

trotzdem Du selbst Rad fährst, gehst Du neutral bis positiv an das Thema Radweg heran.:unsure: Dann können da ja kaum alle Deine praktischen Erfahrungen mit Radwegen eingeflossen sein.:rolleyes: Ich brauche keine Ideologie um festzustellen, daß der Kraftfahrzeugverkehr stark bevorzugt wird. Da gab es doch gerade letztens einen Cartoon mit der Situation für Radfahrer und Fußgänger in Städten.
Die wenigsten Leute sind meiner Erfahrung nach böswillig - sie folgen lediglich ihren Interessen.
Wer sich im Straßenverkehr bewegt, der sollte genau ein Interesse haben: Sich und andere nicht zu gefährden. Für einige Autofahrer aber auch Radfahrer und Fußgänger scheint das Interesse an Ablenkung und Unterhaltung aber wichtiger zu sein und das finde ich nicht tolerierbar. Manche scheinen auch ohne Rücksicht auf Verluste nur auf ihr möglichst schnelles Vorankommen bedacht zu sein, was ich auch nicht akzeptieren kann.

Gruß
Felix

PS: Ich bin froh, daß ich aus Hamburg weg bin. War für mich im Vergleicht zu Berlin und München das schlimmste Radfahrer-Revier. Berlin war noch halbwegs ok, nachdem ich mir über Jahre die angenehmsten Routen gesucht hatte.
PPS:
dennoch fände ich es grossartig wenn Berlin innerhalb des S-Bahn-Rings autofrei wäre (was aktuell noch nicht mal die Extremfahrradaktivisten fordern)
(y)ich finde mich nicht extrem, finde diese Idee aber klasse. Natürlich müßten dafür die ÖPNV-Kapazitäten erhöht werden, was in den letzten Jahrzehnten versäumt wurde. Extrem finde ich den Platzbedarf eines Autos für eine Person, das Auto steht dann häufig im Stau oder später auf einem Parkplatz. Nicht extrem finde ich den Wunsch einiger Stadtbewohner nicht von so viel Blech umgeben zu sein, sondern die Flächen für andere Zwecke zu nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Na ja, das steht in deinem eigenen Link aber anders. Demnach wurden die ersten Radwege von Radfahrern angelegt, um dem Geholper auf den damaligen Strassen zu entkommen... Danke übrigens für die Info, das war mir bisher nicht bekannt.
Ansonsten ist es nun mal so, dass wir heute den motorisierten Individualverkehr als Realität haben, ob wir das nun gut finden oder nicht. Und auch, dass er für Viele die dominierende oder gar einzig wahrgenommene oder zumindest bequemste Antwort auf die Frage nach Mobilität ist, ob das nun objektiv richtig ist oder nicht. Leugnen kann man das schlecht, also muss man sich wohl mit dem motorisierten Verkehr auseinandersetzen und bis zu einem gewissen Grade auch arrangieren. Verbieten kann man ihn ja schlecht und schon gar nicht kurzfristig. Ich würde vermuten, schon allein gar nicht mal so wenige Forenmitglieder hier würden ausgesprochen sparsam gucken, würde man ihnen von jetzt auf gleich ihr Auto verbieten... Oder sind deren Autos irgendwie besser und akzeptabler als die Autos anderer Leute, weil sie ja auch Fahrrad fahren (oder zumindest in einem Fahrradforum Mitglied sind)? Also geht es für mich darum, Alternativen zum Auto aufzuzeigen und zu fördern, so schnell als möglich bessere Bedingungen für diese Alternativen zu schaffen, Anreize und die Leute zum Umsteigen zu bewegen. Unter anderem durch konsequentes Vorleben zeigen, dass das nicht nur möglich ist sondern Spass macht und man deswegen weder in Lumpen oder Latzhosen gehen muss noch sich ausschliesslich von Körnern ernähren. Kann man aber natürlich beides, wenn man will. :D Ich verstehe aber auch, dass das für unterschiedliche Leute und Anforderungen unterschiedlich schwer ist und für manche unmöglich. Und kurzfristig sowieso. Und ob sie wollen oder bereit sind ist noch mal eine andere Frage. Also muss man wohl bis auf weiteres Koexistieren. Ob das dann auf guten (!) Radwegen ist oder auf der Strasse ist mir persönlich weitgehend egal, solange es bestmöglich funktioniert. Daß da noch viel zu tun ist und zwar insbesondere in Sachen Radinfrastruktur und Akzeptanz ist offensichtlich. Und auch, dass das nicht ohne drastische Einschränkung der wahrgenommenen und teilweise heute bereits illegalen Privilegien des Autoverkehrs geht (und zwar zum Wohle aller). Das Fahrrad ist aber für mich kein heiliger Streitwagen für Leute, die qua Fahrradnutzung mehr wert wären als andere, immer Recht hätten und vor denen andere immer und überall ausschliesslich zurückstecken müssten - sie sind aber genau so viel wert und das sollte sich auch in der Infrastruktur und im Verhalten aller Verkehrsteilnehmer ausdrücken. Der Kampf gegen den motorisierten Verkehr, die Herabwürdigung von Autofahrern und das Aufbauen von Fronten erzeugt vor allem eins: Heftigen Widerstand. Und das halte ich nicht für hilfreich. Konsequent Ausgleich schaffen ja, die anderen standardmässig Verdammen, als tumbe Idioten bezeichen und automatisch in's Unrecht setzen, denen eigenen Standpunkt absolut setzen, die eigene Meinung nie hinterfragen, die Schuld und den Veränderungsbedarf immer nur bei anderen suchen: nein. Durchaus auch aus pragmatischen Gründen und zur Durchsetzung der Interessen der Radfahrer.
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trotzdem Du selbst Rad fährst, gehst Du neutral bis positiv an das Thema Radweg heran.:unsure: Dann können da ja kaum alle Deine praktischen Erfahrungen mit Radwegen eingeflossen sein.:rolleyes:
Vielleicht habe ich andere als Du oder urteile anders? Oder bist Du der Meinung, jeder, der eine andere Meinung hat als Du hat automatisch einen Dachschaden? :rolleyes::DWie gesagt: Ich habe nichts gegen Radwege, wenn sie funktionieren und gut zu befahren sind. Ist halt beides oft nicht der Fall. Wenn es der Fall ist geniesse ich es, abseits des Lärms, der Abgaswolken und der Gefährdung durch den Autoverkehr entspannt zu fahren. Wüsste nicht wo der Vorteil sein dabei sein sollte das Gegenteil zu tun. In München fand ich z.B. den Isarradweg (linksseitig, neben der Strasse) über weite Teile sehr angenehm und definitiv angenehmer als auf der Strasse mit den Autos im Abgasstau zu stehen. Ist aber schon 10+ Jahre her, da war wahrscheinlich noch weniger los da und im Winter bei Schnee war man fast der Einzige.
 
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Aber sicherlich.
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob die hohe Konzentration an Trollerit das noch zulässt.

Wenn das eigene Weltbild so eingekastelt ist und auf so tönernen Füßen steht dass alles, was ausserhalb dessen stattfindet oder der eigenen vorgefertigten Meinung widerspricht stumpf als Trollverhalten bezeichnet wird oder anderweitig diffamiert und abqualifiziert wird anstatt sich argumentativ auseinanderzusetzen spricht das schon für sich finde ich.
 
Hallo,
Die Mentaltät der Niederländer basiert auf einer völlig anderen räumlichen Ausgangssituationmit völlig anderen gesellschaftlichen Konsequenzen als in Deutschland.
klar, doch es bleibt fahrradorientierter als die deutsche Verkehrsplanung. Auch die juristische Abhandlung von Unfällen mit Radfahrern ist deutlich radfahrorientierter. Aspekte, welche ich mir in jedem Land inkl. Deutschland wünsche.

Dass nicht alles positiv ist und die Radinfrastruktur auch dort Verbesserungen und Schwerpunktverlagerungen gebrauchen könnte.. geschenkt. Bis es zu diesem Stand in Deutschland überhaupt einmal gelangt, vergehen noch 100 Jahre. Mindestens.
Wenn du hier im Münsterland eine Strecke über 100 km fahren möchtest, kommst du ohne Karte/Navi/Track nicht weit.
Wenn du dies regional bei uns nur über 20-30 Kilometer fahren wolltest, kommst du auch nicht weit. Oder fährst ohnehin auf (tagsüber schlecht zu befahrenden) vielbefahrenen KFZ-Routen. Oder mit großen Umwegen. Und Steigungen.

Das mag im Münsterland schon optimiert worden sein, doch eindeutige Fahrradrouten über hunderte Kilometer nach Art von Autobahn-/Bundesstraßenbeschriftungen.. sucht einer vergebens. Ich war froh, wenn die Radwegbeschilderung bei Touren Anno 2003 bis 2007 noch lesbar vorhanden war.

Für 35 Kilometer ohne Navi damals am Rhein sechseinhalb Stunden gebraucht, viermal die Flussseite gewechselt und durch zwei Großstädte gewuselt. Katastrophe. Das hat mit intelligenter Radwegführung nichts, gar nichts zu tun.
Also ist Hoffnungslosigkeit die Devise? Aufgeben oder bestenfalls auswandern?
Ach Quark. Ich nehme mich gefährdende Regeln einfach nicht hin. Ignoriere sie.

Das wird nicht jeder Radfahrer wollen/können, ergo ist es verständlich, wenn katastrophale Entscheidungen in Bezug auf die Fahrradmobilität zu Einschnitten in der Fahrradfahreranzahl führen. Ohne Helmpflicht wäre in Kanada auch die doppelte, dreifache Anzahl an Radfahrern unterwegs.
Wenn man was an der Situation ändern will geht das sinnvollerweise nur gemeinsam, alle Verkehrsteilnehmer zusammen.
Nein, es geht nur über Einschränkungen des uns alle benachteiligenden MIV-Konzepts. Massive Einschränkungen, massives Umdenken. Und über die Entwicklung von Ultraleichtfahrzeugen, maximal 80 km/h, maximal 350 Kg inkl. Fahrer. Dann geht es voran, dann kann die "MIV" Denkweise theoretisch sogar beibehalten werden. Leider werden sich Twikes nie massenweise durchsetzen.

Alle anderen Bemühungen sind ein Herumdoktorn an Symptomen zum dauerhaften Nachteil aller Lebewesen. Die Bequemlichkeit siegt so lange, bis niemand mehr Bequemlichkeit wahrnehmen kann, da die Nachteile zu groß geworden sind. Großartig.

Dann funktionieren allerdings auch keine Ultraleichtfahrzeuge mit geringen Maximalgeschwindigkeiten mehr, welche ansonsten praktisch unlimitiert für die nächsten 1200 Jahre genutzt werden könnten und vertretbare Einschränkungen mitbringen, ohne ihre negativen Auswirkungen zu sehr zu begünstigen. Ganz zu schweigen von energetischen Einsparungen durch Mobilitätssharing, autonomes Fahrverhalten von Taxis/Kurzstreckentransport usw. was in der Entwicklung ist.
Dort wird trotz Stadtparlamentbeschluss dass nach ERA 2010 gebaut werden muss, bei der Planung des Westrings die ERA nicht berücksichtigt. (Und das hab ich schriftlich)
Und das ist einer von.. wievielen hundert, tausend, zehntausend Fällen in den letzten 20+ Jahren? Da helfen alle Vorgaben, Leitlinien, Gesetze nichts. Da hilft nur Überwachung der Entscheidungsträger und neutrale Korrektur auf vorgabenkonforme Mindestbedingungen.
Liegt es an
..
oder was anderem?
An einigen der genannten Punkte, allerdings in Hauptsache an der Denkweise: "Jetzt sind sie schon einmal da, die MIV-KFZ.. Wenn wir dagegen angehen, werden wir abgesägt." Und das ist unproduktiv a la herumdoktorn an Symptomen.

Jedem Techniker, jedem Ingenieur, jedem Maschinenbauer ist direkt und nachhaltig klar, dass der Energieaufwand für die MIV-Mobilität >99% unserer KFZ in Deutschland in keiner Relation mehr zu sinnvollen Werten liegt. Zu möglichen Werten. Dass dort Energieumsatz betrieben wird, welcher nicht sein muss, da Leichtbau und Maximalgeschwindigkeiten weder neue Konzepte noch unmögliche Herangehensweisen wären.

Hilft allerdings alles nichts, solange Vorschriften und Gesetze zwar existieren, jedoch nicht beachtet werden brauchen. Und das gerade in öffentlicher Hand, im Entscheidungskomplex der Verkehrsplanung. Sonst wäre es möglich, über gerade diese Verkehrsplanung sowie empfindliche Strafen eine schleichende, aber nicht zu massiven Protesten führende Umdenkbewegung zu initiieren.

Viele Grüße
Wolf
 
Für 35 Kilometer ohne Navi damals am Rhein sechseinhalb Stunden gebraucht, viermal die Flussseite gewechselt und durch zwei Großstädte gewuselt. Katastrophe. Das hat mit intelligenter Radwegführung nichts, gar nichts zu tun.
Aber doch, natürlich! Du wurdest brav bei jeder Gaststätte vorbei geführt, die sich dich als Gast gewünscht hat. Radfahren ist schließlich Freizeitvergnügen und da möchtest du doch auch die landestypische Gastfreundschaft kennenlernen, oder?
 
Wo siehst Du Anzeichen dafür, dass es anders läuft?
Teilweise in Berlin jetzt gerade zum Beispiel. Und Aussagen wie

Die Radwegeführung ist (...) wie jemand meint daß unter den gegebenen Platzverhältnissen man dem Radverkehr zustehen kann ohne dass der Autoverkehr gestört wird.

mögen im Einzelfall mal zutreffen, als allgemeine Aussage halte ich sie in dieser Zuspitzung für falsch, zynisch und kontraproduktiv. In Berlin ging es auch erst voran, als via des Radentscheids den Regierenden klar wurde, dass hier keine kleine versprengte Gruppe von Verstrahlten irgendwas Beklopptes fordert sondern daß die Forderungen mehrheitsfähig waren und damit ausserdem machtgefährdend für sie.

So lange die Planer und die Politiker glauben, die Mehrheit will Auto und nicht Rad und wird Einschränkungen nicht hinnehmen werden sie entsprechend handeln. Schlicht, weil es am Einfachsten ist. Dazu braucht es noch nicht mal die Lobby der Automobilindustrie mit der ständigen Drohung von Spendenentzug und verloren gehenden Arbeitsplätzen.

Sobald die empfundene Volksmeinung weg vom Auto kippt ändert sich auch das Verhalten von Politik und Verwaltung. Mit Verzögerung, aber es ändert sich.
 
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