Vor- und Nachteile Radgröße

Servus Stefan,

wie schon geschrieben, Deine Meinung ist Dir unbenommen, ich versuche sie, unabhängig von meinem eigenen Fuhrpark, zu relativieren. Der Übersetzungsbereich einer DD ist mit einer üblichen Kassette 11-34 ist rund 576%*), wenn man denn den 1. und 3. Gang auch nutzt.;) Warum sollte man, oder konkret, warum hast Du Dir, die DD ans Rad geschraubt, wenn Du die Gänge mit "schlechtem Wirkungsgrad" eh nicht nutzt?:confused: Schraub´ Dir doch einfach ein Laufrad mit Kassetten-Nabe ans Rad und spar´ Dir das Zusatzgewicht der DD.;) Viele Nutzer der DD benutzen laufend alle 3 Gänge ohne sich sorgen über den Wirkungsgrad der Nabe zu machen. Stattdessen achten sie eher auf den Wirkungsgrad des Motors, der sich meistens bei 70-90/min wohl fühlt und haben eben mit der DD die Möglichkeit in weiten Geschwindigkeitsbereichen mit der Frequenz treten zu können.
Bei einem meiner ungefederten Liegeradrahmen habe ich den Komfort durch einen dicken Reifen, der mit wenig Druck gefahren wird, erhöht. Und das ist offensichtlich auch die Idee hinter dem Konzept Wolf&Wolf.

Gruß
Felix

*)Die Rohloff hat sogar nur einen Übersetzungsbereich von 526%.
PS: Ich habe an allen meinen Liegerädern gebastelt, "verbaut" sind sie deswegen trotzdem nicht, sie funktionieren alle einwandfrei, wie ich es vorgesehen habe.
[DOUBLEPOST=1559654094][/DOUBLEPOST]Servus Kraeuterbutter,
wir reden hier von wieviel Unterschied? 300 Gramm? 400 Gramm ?
das Gewicht ist ein Faktor, nicht unbedeutend ist aber auch der Radius, bzw. der Abstand der Masse zur Drehachse.;)
hier hat mal jemand mit guten Physikkentnissen den Unterschied zwischen 20" und 26" beim Beschleunigen ausgerechnet....
mein Studium ist schon lange her, aber ein Stichwort ist 'Massenträgheitsmoment'.;) Hier gibt es einen schöne Online-Rechner (etwas weiter unten auf der Seite), wenn Du als Werkstoff eine Holzsorte wählst, dann könntest Du ähnliche Massen wie bei der Felge mit Schlauch und Reifen hinbekommen. Meine grobe Abschätzung ergab zwischen 20" und 26" ein etwas 3 mal so großes Trägheitsmoment. Was das beim Beschleunigung an Leistungsunterschied ergibt, könnten ja mal andere beisteuern.

Gruß
Felix

PS: Wenn es aber rollt, dann rollt es.(y) Und große Laufräder rollen einfach leichter über Unebenheiten als kleine, deswegen ist das Flux S900 auch so beliebt gegenüber den 20"-Modellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
[DOUBLEPOST=1559654094][/DOUBLEPOST]Servus Kraeuterbutter,
das Gewicht ist ein Faktor, nicht unbedeutend ist aber auch der Radius, bzw. der Abstand der Masse zur Drehachse.;)
natürlich, das ist mir klar...
trotzdem sinds dann vielleicht 300g oder so die so ein Laufrad dann schwerer ist, die weiter dann weiter außen (Hebel) zu beschleunigen sind
drum meinte ich ja, dass das jemand der sich auskennt (Physikgrundlagen) mal hier im Forum durchgerechnet hat, wieviel BEschleunigungsarbeit da tatsächlich zusätzlich nötig ist
und es war eben recht wenig was ich mich erinnern kann
 
Das mit den dicken Reifen finde ich hochinteressant. Klar, der Rollwiderstand hängt nur mit der Aufstandsfläche und der dort verrichteten Walkarbeit zusammen. Moderne Materialien ermöglichen hier vielleicht einen Fortschritt. @Kräuterbutter: Weißt Du, was die bei den Vergleichsfahrten für Drücke gefahren sind? Kann mir vorstellen, daß da heutzutage mehr möglich ist als vor 10 Jahren.
Kann mir einer einen so breiten 20"-Reifen empfehlen, der einen ähnlich guten Pannenschutz hat wie der Marathon Plus? Ohne das hats auf meiner Strecke keinen Sinn. Ich fürchte, der Pannenschutz macht den Rollwiderstand dann zu groß, da hilft auch kein hart aufpumpen.
Ich möchte mit wenig Rollwiederstand fahren und würde gerne breite Reifen nehmen, da die genau im Gelände vielseitiger sind und auch noch bei weichem Untergrund halbweg laufen werden.

Gruß

Stefan
 
29 Zoll Laufräder im MTB-Bereich
Das sind allerdings nur fake–29"… 622er Felge = 28", das war den Schlammspringern aber vllt nich "fett" genug.

Und ob das Fahrverhalten der 29er bei Unebenheiten so deutlich besser ist? Ich habe da meine Zweifel… s. Anhang: 26" in grün, 29er in schwarz (Durchmesser 659 mm bzw 722 mm; also mit 50 mm dicken Reifen auf der Felge), daneben zum Vergleich drei Rechtecke 3", 2" und 1" hoch. Wie hoch muss eine "Unebenheit" sein, damit der 29er seine Vorteile zeigen kann?
 

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Du hast sicher kürzere Kurbeln, richtig?
170er. Den Unterschied zu 175ern schätze ich aber als eher gering ein, das sind ja keine Welten. So ineffizient ist der dritte Nabengang übrigens nicht, wenn man durch seine Benutzung eben nicht im kleinen Ritzel fahren muss, sondern ein größeres in der Mitte nehmen kann. Kleine Ritzel sind schließlich auch weniger effizient als große und Kettenschräglauf ist auch nicht toll. Bei Dir sehe ich es aber ähnlich wie Felix: Laut Deiner Schilderung brauchst Du die DD gar nicht, zumal Du ja auch noch das kleinere Blatt hast.
Du hast Dich ziemlich eingeschossen auf die These, dass es hier einige Leute gibt, die die DD nur fahren, um die kleinen Räder auszugleichen, aber das ist nicht so: Ohne Dualdrive würde ich zum Beispiel halt drei Kettenblätter fahren, das mittlere wäre weiterhin ein 52er, das große wäre vielleicht ein 65er, das kleine wäre vielleicht ein 34er. Das zu schalten ist dann schon echt anspruchsvoll. Deswegen die Dualdrive. Bei großen Laufrädern würde ich alle Kettenblätter verhältnismäßig verkleinern. Das zu schalten ist dann schon deutlich einfacher. Und dennoch wäre ich in der Ebene wahrscheinlich häufiger im dritten Gang unterwegs.
Ein 10Bar-24mm Reifen rollt ganz anders als ein 50er mit 5 bar.
Klar, weil ersterer wahrscheinlich totgepumpt ist und übliche Unebenheiten auf Straßen absolut nicht mehr abfedern kann. Wenn der Hobel erst mal so richtig schön im Takt der Asphaltkörnung vibriert, fühlt sich das ordentlich flott an ;)
Mein schnellstes Rad hat 50mm Reifen auf 33mm Felgen und braucht die 5 Bar aber wegen der etwas größeren Auflast der zwei Fahrer...

Gruß,
Martin
 
Du hast Dich ziemlich eingeschossen auf die These, dass es hier einige Leute gibt, die die DD nur fahren, um die kleinen Räder auszugleichen, aber das ist nicht so:
Es gibt sogar Leute, die fahren 3-fach Blatt, 9-fach Ritzel und 3-Gang DD (am Trike) … ;). Ein richtiger Trecker halt, aber manchmal auch großes Blatt, kleines Ritzel und 3. Gang … :D.
 
mein Studium ist schon lange her, aber ein Stichwort ist 'Massenträgheitsmoment'.;)
Wenn man darüber verschieden große Räder vergleichen will, sollte man aber den Zusammenhang zwischen Radgröße und Drehzahl nicht vergessen.
Übrig bleibt ein Korrekturfaktor für die rotierende Masse. Bei Massen am Außenumfang (Reifen, Felge) liegt der bei 2,0 oder knapp darunter, bei Massen im Zentrum (Nabe) bei 1,0 oder knapp darüber.
 
@Prion
Meine grobe Abschätzung ergab zwischen 20" und 26" ein etwas 3 mal so großes Trägheitsmoment. Was das beim Beschleunigung an Leistungsunterschied ergibt, könnten ja mal andere beisteuern.

das klingt vorerst mal schlimm..
abschwächend haben wir:
20/20" vs. 20/26"

also nur ein Laufrad ist größer

ich hab mal mein Velomobil aufgebockt für Schaltungstests, freies Hinterrad...
somit nur bissal luftwiderstand der Speichen, Reibung von Kette/Umlenkrollen/ritzel und die Massenträgheit..

da reicht mit den Beinen seher wenig kraft um das Laurad in kürzester zeit auf hohe Drehzahl zu beschleunigen
das ist wirklich nur ein kleiner kleiner Anteil an dem, was man beim tatsächlichen Beschleunigen mit dem ganzen Velomobilgewicht das über viele Sekunden läuft aufwenden muss
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nur das Trägheitsmoment allein betrachten ist aber keine gute Idee. Das wäre nur hinreichend bei identischer Drehzahl. Das große Rad hat zwar ein größeres Trägheitsmoment, jedoch ist die Drehfrequenz bei gleicher Fahrgeschwindigkeit entsprechend kleiner und die gespreicherte Energie ist direkt davon abhändig. Ob sich beide Änderungen gegenseitig aufheben, weiß ich adhoc nicht, dazu müßte ich mir das Ganze in Ruhe anschauen. Aber zumindest laufen beide Funktionen komplementär und heben sich auf jeden Fall teilweise auf.
 
Das große Rad hat zwar ein größeres Trägheitsmoment, jedoch ist die Drehfrequenz bei gleicher Fahrgeschwindigkeit entsprechend kleiner und die gespreicherte Energie ist direkt davon abhändig. Ob sich beide Änderungen gegenseitig aufheben, weiß ich adhoc nicht
Ja – aber nur, wenn man von gleicher Masse ausgeht:
  • In die Rotationsenergie geht das Trägheitsmoment linear und die Winkelgeschwindigkeit quadratisch ein.
  • Bei gleicher Außengeschwindigkeit nimmt die Winkelgeschwindigkeit linear mit dem Radius ab (d.h. halber Radius => halber Umfang => doppelte Winkelgeschwindigkeit).
  • => Bei der Rotationsenergie geht der Radius über die Winkelgeschwindigkeit quadratisch ein.
  • Das Trägheitsmoment erhöht sich quadratisch mit dem Radius (Satz von Steiner).
  • => Beide heben sich exakt auf: ein doppelt so großes Rad hat das vierfache Trägheitsmoment und die halbe Winkelgeschwindigkeit, was quadriert 1/4 ergibt.
Allerdings ist ein größeres Rad eben auch schwerer. Und deshalb ist seine Rotationsenergie höher. Die Nabe ist in beiden Fällen gleich; die längeren Speichen tragen nur wenig bei, der Hauptteil der Zusatzmasse ist ganz außen, bei Felge und Reifen, d.h. die Masse nimmt – bis auf den Anteil von Nabe und Speichen – ungefähr auch linear mit dem Radius zu, da so der Umfang zunimmt.
 
Im Vergleich zur kinetischen Energie meines Körpers bleibt jene der Laufräder im Alltag leider vernachlässigbar...
 
Bei welcher Radgröße war Alex Moulton noch einmal angekommen, als er die schnellste Version für "durchschnittliche englische Straßen" ermittelt hat?
 
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