Werden HPV-Räder durch E-Scooter verdrängt?

Erste Frage die sich mir stellt. Autos haben 80% der Verkehrsfläche. Den Rest treilen sich die anderen, so "gut" wie wir es täglich alle hier erleben. Wo soll da noch Platz für ein weiteres Verkehrsmittel sein?
 
hmm..
das erinnert mich an ein Posting im Helmthread, wo jemand anmerkte, dass ein Arzt in der Unfallmedizin meinte, dass die Kopfverletzungen bei Radlern ohne Helm schlimmer wären...
der Arzt wurde hier im Forum zerrissen..

Und womit? Mit Recht.
Persönliche Erlebnisse und Anedoktische Erzählungen beeinflußen uns emotional sehr, sind aber zur rationalen Beurteilung eines Risikos (oder der Verhinderung/Milderung eines solchens) völlig ungeeignet.

.. "der hat doch eine Ahung.. der kriegt im Jahr vielleicht 5-10 Radler mit Kopfverletzung rein, was will der wissen"

Genau. Stichwort selektive Wahrnehmung. Ein Arzt hat noch vorher noch nie mit durch Elektrorollern verursachte Verletzungen zu tun, nun kommen gleich zwei oder mehrere Patienten. Aus subjektiver Sicht ist der Schluß: oh, das ist aber gefährlich, schlimm, schlimm, völlig richtig.
In gleichen Zeitraum hat derselbe Arzt vermutlich 50 Autofahrer , 2 Fußgänger und 2 Radfahrer behandelt, die werden aber bereits als "normal" angesehen, fallen somit aus dem Aufmerksamkeitsraster.
Aus (einigermaßen) objektiver Sicht ist klar, das es natürlich früher (tm) keine solchen Verletzungen gegeben haben kann, da gab es diese Fahrzeuge schlichtweg nicht. Wie gefährlich die Dinger am Ende des Tages wirklich sind, wird sich erst zeigen wenn es vernünftige Statistiken dazu gibt und natürlcih muß auch erst einmal die Eingewöhnungsphase verstreichen, die Neuen Fahrer ihr Spielzeug beherrschen lernen und die anderen Verkehrsteilnehmer sich auf die veränderten Bedingungen einstellen.
 
So ein eScooter ist doch perfekt für den Weg vom Parkplatz zum Büro! Also Kofferaum bis Schreibtisch. SNCR

Ich arbeite in einem Industriepark mit rund 3500 Leuten. Außen sind 4 Parkplätze, man läuft dann vom Parkplatz durchs Drehkreuz zum Arbeitsplatz. Eine Kollegin einer Nachbarfirma kam tatsächlich mit Roller, den sie aus dem Kofferraum nahm, über den Parkplatz zum Tor rolllerte (immerhin bis zu 200m) und dann weiter ins Büro (noch mal knapp 500 m). Wie sie zur Kantine (vielleicht 1000m) gekommen ist, weiss ich nicht...

Zum Thema: Ich denke nicht, dass e-scooter das Mobilitätsverhalten grundsätzlich ändern. Man kommt ggf. Schneller durch die Fussgängerzone, aber für Strecken >1 km halte ich die teile nicht für brauchbar.

--Rainaari
 
So ein eScooter ist doch perfekt für den Weg vom Parkplatz zum Büro! Also Kofferaum bis Schreibtisch.
Genau das brauchen wir! Das hält die Wirtschaft in Schwung (oder was weiß ich, wer da welches Interesse hat). *Ironie aus*

Sehr erschreckend ist dabei aber, dass der Raum, wo der Mensch das, was er seit Urzeiten macht und wofür sein Organismus optimiert ist, immer weniger wird.

die Schmerzen in der kleinen Großstadt stärker sind als in der großen. Die hat den Vorteil dass drumherum nicht so viele Leute wohnen, die alle mit dem Auto in die Stadt wollen.
Jau...

Noch schmerzhafter sind Vororte kleiner Großstädte: Dort werden teilweise FUSSGÄNGERWEGE (gerade mal so breit, dass Omma mit Rollator durch kommt, Sitzbänke am Rand, Blumenbeet etc.) als benutzungspflichtige Radwege in beide(!) Richtungen deklariert, mit dem Schild 240 (oben Fußgänger, darunter Radfahrer). Alternativen zur Umfahrung dieser "Radwege" gibt es nicht. Die Straße ist zwar nicht besonders breit, aber die Autos können immerhin in beide Richtungen durchfahren.

Wenn's nach mir ginge, würde ich Stadt- und Wohngebiete für FUSSGÄNGER einrichten. Blechdosen müssten komplett draußen bleiben. Fahrbare Unterteile, egal ob bio oder E, dürften nur auf ausgewiesenen (Um-)Wegen fahren. Und ich würde den ÖPNV ausbauen. Aber das Zentrum wäre ausschließlich für Fußgänger.
 
Vermutlich wäre das Zentrum dann recht leer …
Das glaube ich nicht.
Im Zentrum besagter kleinerer Großstadt sind in erster Linie Fußgänger unterwegs. Mangels Umfahrungsmöglichkeit heizen Radfahrer durch die Fußgängerzone. Die meisten, die mit dem Rad in dieser Fußgängerzone unterwegs sind, wollen eigentlich nur durchfahren. Das resultierende Durcheinander von Fuß- und Radverkehr ist für alle nervig. Wenn die Scooter kommen, wird's noch lustiger. Ein (befahrbarer) Radweg um die Fußgängerzone herum würde es für alle einfacher machen. Aber leider ist dafür kein Platz - weil 80% der Fläche für Autoverkehr:confused:

Probleme entstehen dadurch, dass Leute mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf den gleichen Wegen unterwegs sind.

Klingt wie Wünsch Dir was von Fuss e.V.
Die Forderungen von denen finde ich nicht verkehrt.
 
Vermutlich wäre das Zentrum dann recht leer ... Klingt wie Wünsch Dir was von Fuss e.V.

Ich glaube, er meint das Zentrum des Wohngebietes [OT: kann die Software nested Quotes ohne Handarbeit?].

Die Idee, die Wohnquartiere den Menschen zurück zu geben und Autos tatsächlich auszusperren, hat was...
Im Befriedeten Bereich gäbe es dann Läden, Spielplätze, Cafés...

--Rainaari
 
Im Zentrum besagter kleinerer Großstadt sind in erster Linie Fußgänger unterwegs. Mangels Umfahrungsmöglichkeit heizen Radfahrer durch die Fußgängerzone.

Stimmt. Der gesamte alte Stadtkern ist Fußgängerzone. Dem Radverkehr fehlt eine zweite Nord-Süd-Achse und entsprechende Ost-West-Anbindungen durch diese Zone, Fahrradstraßen, am besten wohl Tempo beschränkt.
 
Ein Arbeitskollege wurde von einer spontan entschlossenen Rechtsabbiegerin vom Rennrad geholt. Helm, Brille und Jochbein haben nachgegeben. Jochbein konnte man mit Titanplatten und -spax flicken. Aufrecht im Verkehr unterwegs bedeutet halt auch dass man Kopf voraus stürzt.
kann aber auch übers auto fliegen..
ist mir mal passiert - außer abschürfung nix...
ob das so glimpflich mit nem Liegerad in dem Fall ausgegangen wäre - ich weiß ned

es gibt einfach solche und solche Fälle..
was man auf jedenfall objektiv feststellen kann: der Abstand Kopf <-> FAhrbahn ist beim Liegerad geringer als beim Aufrechtrad, was im Falle eines STurzes ein Vorteil sein kann (und ich denke oft auch ist)
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Hallo,
ein E-Scooter kostet ab 250 €. Ich habe gerade gelesen, dass er zumindest im Verleih nach durchschnittlich 100 Tagen (!) Schrott ist. Sollte er jetzt im Privatgebrauch ein Jahr halten, wären Faltpedelecs eher preiswerter.
und Fahrräder kosten ab 180 €

du kriegst wofür du bezahlst
ich hatte mal ein Faltrad aus China mir eingebildet weils so günstig war und online bestellt -> weils Auto am RAnd der STadt parkte und ich dachte mir, so kannst dann vom Auto zur Wohnung fahren und umgekehrt (Auto wurde damals vielleicht alle 6 Wochen mal verwendet wenn überhaupt)
bereits beim RAusheben aus dem Karton ist eine STrebe des GEpäckträges abgebrochen
leicht bergab musste ich zutreten um auf das Tempo zu kommen, dass ich auf der selben Strecke bergauf mit dem MTB gefahren bin
die Bremse war wie Gummi, an ein stehenbleiben fast nicht zu denken
ich habs nach ca. 30-40 gefahrenen km für ich glaub 20 Euro an eine Nachbarin verkauft (mehrmals mit dem Hinweis dass es wirklich einScheiss ist und maximal für die 500m zum Bäcker taugt) - sie wollt es trotzdem haben

was ich sagen will: Billigen Müll gibts da und dort
dass die Verleihdinger nach 100 TAgen (Bei uns in Wien hab ich wo in der ZEitung die Zahl 40 Tage !! gelesen) schon kaputt sind...
versteh ich nicht.. welcher Verleiher will das haben? warum ist dem so?
was wird kaputt ?
das würde ich gern wissen
 
Und womit? Mit Recht.
Persönliche Erlebnisse und Anedoktische Erzählungen beeinflußen uns emotional sehr, sind aber zur rationalen Beurteilung eines Risikos (oder der Verhinderung/Milderung eines solchens) völlig ungeeignet.



Genau. Stichwort selektive Wahrnehmung. Ein Arzt hat noch vorher noch nie mit durch Elektrorollern verursachte Verletzungen zu tun, nun kommen gleich zwei oder mehrere Patienten. Aus subjektiver Sicht ist der Schluß: oh, das ist aber gefährlich, schlimm, schlimm, völlig richtig.
In gleichen Zeitraum hat derselbe Arzt vermutlich 50 Autofahrer , 2 Fußgänger und 2 Radfahrer behandelt, die werden aber bereits als "normal" angesehen, fallen somit aus dem Aufmerksamkeitsraster.
Aus (einigermaßen) objektiver Sicht ist klar, das es natürlich früher (tm) keine solchen Verletzungen gegeben haben kann, da gab es diese Fahrzeuge schlichtweg nicht. Wie gefährlich die Dinger am Ende des Tages wirklich sind, wird sich erst zeigen wenn es vernünftige Statistiken dazu gibt und natürlcih muß auch erst einmal die Eingewöhnungsphase verstreichen, die Neuen Fahrer ihr Spielzeug beherrschen lernen und die anderen Verkehrsteilnehmer sich auf die veränderten Bedingungen einstellen.
Erstaunlich was man anderen unterstellen kann und dies dann als Basis für eigene „Argumente“ nimmt.
 
auch ein E-Scooter DER EIN AUTO ERSETZT
E-Scouter sind allerdings perfektes Autozubehör, es passen mind. 3 Stück in jeden PKW-Kofferraum. Ergonomie ist dank E egal. Den letzten km zum Essen, Café, etc Laufen?Nee.
Gutes Licht, gutes Fahrwerk und Bremsen egal, bei Schlechtwetter, Kälte, Dunkelheit fährt man ja PKW.
Kalkulierte Lebensdauer im Sharing-Betrieb 4-8 Monate. Dann (Teil-)Defekt.
Wie das jetzt ein solides HPV ersetzen können sollte, erschließt sich mir nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema: Ich denke nicht, dass e-scooter das Mobilitätsverhalten grundsätzlich ändern. Man kommt ggf. Schneller durch die Fussgängerzone, aber für Strecken >1 km halte ich die teile nicht für brauchbar.
Frage: für >1km nicht für geeignet...
bist du denn so ein Teil überhaupt schon mal gefahren ?
mir kommt vor, hier wird ins blaue fabuliert...

so wie anderOrts (z.b. Youtube), wo man lesen kann, dass Velomobile extrem umbequem sind, weil ungefedert - man beim Fahren blaue Flecken kriegt
die Theorien sind dann alle von Leuten aufgestellt worden, die noch nie sowas gefahren sind..

ich bin nach einem Treffen mit Freunden von hier nach da gefahren:
https://www.google.at/maps/dir/48.1...0x476d05e4c111a895:0x35b48c47f21b98b1!1m0!3e1

ca. 16km
das war vom TEmpo her nicht langsamer als es jetzt mit nem normalen FAhrrad gewesen wäre
die Bremse war in Ordnung (da gibts auf manch Rädern schlechtere, von Rücktritt was heute immernoch teils gibt gar nicht zu reden),
es hat mich auch nicht über SChlaglöcher gehaut oder sonst was
Kopfsteinpflaster war aber auch keines dabei (vermeide ich aber auch mit dem Liegerad)

das funktionierte ganz gut... das STehen war ungewohnt und etwas mühsam
auf der langen Strecke wäre es mit Fahrrad oder Liegerad (trotz treten) bequemer gewesen

aber vonwegen Fahren und Bremsen hatte ich da nix auszusetzen an dem Teil
die Luftreifen federn auch erstaunlich gut (man steht ja auch und sitzt - da darf man nicht ERfahrungen aus dem ungefederten FAhrradbereich heranziehen)

also wenn Leute sowas ablehnen vonwegen 100% Muskelkraft - is ja in Ordnung

aber was da teils für ARgumente angeführt werden, dass sich jetzt die LEute das Gesicht zertrümmern,
am Gehsteig alle umgefahren werden, man bei jedem Gullideckel sich langlegt, die teile für mehr als 1km STrecke völlig untauglich sind
das stimmt so zumindest nicht für alle

mir begegnet auch auf bei meinem AReitsweg jetzt immerwieder ein E-Scooter-Fahrer.. zwischen Jedleseerbrücke und Floridsdorferbrücke...
nicht jeden TAg, aber doch sehr oft - und da ich immer wieder zu anderen Zeiten fahre denke ich dass der Mann doch recht regelmässig dort fahren dürfte...
das sind 2,5km zwischen den Brücken...
und an den beiden Enden ist er ja noch nirgends.. also da kommt ja noch auf jedenfall was dazu

also die >1km untauglich-Aussage kann ich so nicht stehen lassen..

aber 16km - würd ich - einfach weil bequem veranlagt, halt ein Komfortmensch - immer mit dem FAhrradfahren fahren

das ist ma sonst zu lange stehen
 
Ich hab nicht das Gefühl, dass irgendjemand auf die Politik wartet, ob und wie das erlaubt wird. Die Leute fahren die Dinger einfach. Täglich zur Arbeit. Ein schwergewichtiger Arbeitkollege hat sich sogar einen breiten Sattel und Rückspiegel montiert, Beleuchtung sowieso. Luftreifen mit rund 20cm Durchmesser, Federung, Scheibenbremsen. Und ja, sie halten länger als 4 Wochen. Und ja, sie fahren schneller als 16km/h.
 
Frage: für >1km nicht für geeignet...
bist du denn so ein Teil überhaupt schon mal gefahren ?

Ich hab mal mit einem Tretroller mit 8" (können auch 6" geweseen sein) Gummireifen rumgespielt. 'Nett'.

Ich weiss, dass der Markt vielfältig ist und dass es wunderbar coole Lösungen (incl Luftbereiften 10 oder 16" Rädern) gibt. Für den Massenverleihbetrieb sind die aber zu anfällig.

Selbstgenutzte E-Scooter haben vermutlich bessere / Ergonomische Technik verbaut, da ist einfache, billigste Wartbarkeit nicht das Haupt-Konstruktionsargrument.


Diese Verleihräder in den Städten finde ich auch sub-optimal...

Ich formuliere also um: ich halte Billig-Verleih-E Scooter für Strecken >1 km nicht geeignet.

Bei längeren Strecken kommt dann, wie von dir beschrieben, die Ergonomie eines Fahrrades mehr zum tragen. Das Nutzbare Fenster für Tretroller ist also eher klein...

--Rainaari
 
Ich denke nicht, dass e-scooter das Mobilitätsverhalten grundsätzlich ändern. Man kommt ggf. Schneller durch die Fussgängerzone, aber für Strecken >1 km halte ich die teile nicht für brauchbar.
Wat, noch weniger als ein Klapproller? :confused:
Ich trau den Dingern allemal zu, dass sie in einer Stadt wie München den Bus ersetzen, zumindest den von der S-Bahn zum Ziel. Aber wenn die Leihroller ähnliche Qualitöt haben wie die Obike-Leihräder, dürfte der Hype zumindest im Verleihgeschäft recht kurzlebig sein.
Und ja, auch ein E-Scooter DER EIN AUTO ERSETZT ist positiv zu bewerten, ich glaube aber, das dies extrem selten passieren wird.
Glaube ich auch. Es gibt schon Roller, Baumarktfahrräder und Baumarkt-Pedelecs, und wer bisher nicht auf die Idee gekommen ist, damit irgendwelche max. 3km weiten Strecken zu fahren, der wird das wohl auch nicht mit einem e-Scooter machen.
 
Ich glaube nicht, dass E-Scooter HPV-Räder verdrängen werden. Viele von uns fahren in der Stadt sowieso mit dem Sattelrad, also in dem Gebiet, indem auch die Scooter fahren werden. Wenn überhaupt, dann stehen sie in Konkurrenz zum Up.
Und überhaupt, wer schon mit einem LR in urbanen Gebieten unterwegs ist, lässt sich erst recht nicht von so nem Zeugs beeindrucken .
Häns
 
Wie das jetzt ein solides HPV ersetzen können sollte, erschließt sich mir nicht.

du solltest mich schon vollständig zitieren, ich hatte geschrieben:

Und ja, auch ein E-Scooter DER EIN AUTO ERSETZT ist positiv zu bewerten, ich glaube aber, das dies extrem selten passieren wird.

Natürlich KÖNNTE ein E-Scooter ein Auto ersetzen, nämlich dann, wenn jemand der üblicherweise die 1 km (z.B. bis zur Bahn) auch mit dem Auto fährt,
diesen Weg dann mit dem E-Scooter zurücklegt, aber das wird extrem selten sein. Für mich sind die Dinger reiner Freizeitspass.
[DOUBLEPOST=1558105044][/DOUBLEPOST]
Mir wäre geholfen, Herr Doktor, wenn Sie mir jährlich ein paar Woche Juist verschreiben könnten ...

Nein, nein, das gibt es nur für Privat-Patienten.

Bei ausgeprägter Motor-Phobie hilft nur eine KONFRONTATIONS-THERAPIE :D
 
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