War die Zukunft schon gestern? Mein Blick auf die Spezi aus der Ferne

... und doch nimmt der Fahrradmarkt zu (auch ohne Pedelecs)
und auch die gefahrenen FahrradKilometer pro Jahr nehmen zu

also tatsächlich alles so schlimm (wegen der Pedelecs und E-Scooter) ??
 
Moin moin!
hmm… auf der anderen Seite haben heute sehr viele Haushalte 2 Autos, wos früher nur eines war...
vielleicht liegts auch daran ? Die Zulassungsstatistik für Deutschland, letzten 15 Jahre zeigt, das praktisch Jahr für jahr mehr Autos zugelassen werden.
Vor Kurzem hörte ich einem Vortrag eines Wissenschaftlers für Raumplanung zu diesen Themen zu: Meßbaren(!) Einfluss auf diese Tatsache haben auch neuzeitliche Beziehungsmodelle. Während sich früher ein Paar am Arbeitsort des Hauptverdieners bzw. der Hauptverdienerin ansiedelte und der/die jeweilige Nebenverdiener/in sich an diesem Ort einen "Job" suchte, behalten viele Partner ihre gut dotierten Arbeitssstellen auch dann, wenn sie an verschiedenen Orten liegen und hundert oder mehr Kilometer auseinander liegen. Diese nicht wenigen Paare siedeln sich etwa in der Mitte zwischen den beiden Orten an...
Bis denne,
HeinzH.
 
In Holland werden Pedelecs steuerlich bevorteilt UND es gibt eine seit 50! Jahren gewachsene und gepflegt Infrastruktur.
und (für mich der wichtigste Punkt) es gibt eine Wirkungskontrolle der Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs.
https://maastricht.fietsersbond.nl/varia/fietsroutenetwerk/fietsbalans/
daraus:
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Die Evaluation erfolgt landesweit und nach definierten Kriterien:
  • Direktheit
  • Komfort (Behinderung)
  • Komfort (Ebenheit der Fahrbahndecke)
  • Attraktivität
  • Konkurrenzposition im Vergleich zum Auto
  • Abstellen
  • Fahrradgebrauch
  • Verkehrssicherheit
  • Städtische Dichte
  • Direktheit
  • Radfahrerzufriedenheit
  • Verkehrskonzepte
Wer sich näher informieren möchte, es gibt einen guten Vortrag des damaligen Projektleiters (Frank Borgman) als PDF.
Außerdem wird zwischen Radverkehr und Radtourismus unterschieden.In .de gelten ja Radwanderwege an Flüssen auch als "Radverkehrsförderung"

Mich interessiert bei den ganzen Verkaufszahlen auch die Frage, ein wie großer Anteil der Pedelecs lediglich auf dem Heckträger des PKW Durchgangsverkehr erzeugt, anstatt im Alltag gefahren zu werden.
@Kurt hat das schön beschrieben.

Gruß
Christoph
 
Mich interessiert bei den ganzen Verkaufszahlen auch die Frage, ein wie großer Anteil der Pedelecs lediglich auf dem Heckträger des PKW Durchgangsverkehr erzeugt, anstatt im Alltag gefahren zu werden.
wahrscheinlich weniger am Heckträger als normale Fahrräder,
da Pedelecs heute (leideR) oft so schwer sind, dass man sie gar nicht (offiziell) auf den Heckträger stellen darf ;)

aber da mit Pedelecs im schnitt mehr km gefahren werden als mit normalen Rädern dürfte der Alltagsanteil nicht sooo gering sein
 
Ersetzen sie dagegen die bisherigen Fahrräder, bedeuten sie eher eine Aufrüstung, mehr Stress auf den eh schon zu engen Wegen, und eine weitere Verschlechterung der Situation vor allem für die schwächeren und weniger leistungsfähigen Radfahrer.
Nicht nur das: Als meine Mutter für kleinere Besorgungen und bei Touren noch Rad gefahren ist (nach einem Autounfall kann sie den Kopf nicht mehr gut drehen und fühlt sich daher nicht mehr fit genug, um aktiv am Verkehr teilzunehmen), hat sie oft Touren mit anderen Rentnern gemacht. Bis: "Die haben sich jetzt eBikes gekauft, ich komme nicht mehr mit."
Gleiches in Sportvereinen: Ein älteres Mitglied besorgt sich ein Rennrad mit Unterstützung, um noch an den Touren teilnehmen zu können, dann das nächste und noch einer. Zwei, drei Frauen hatten sowieso schon immer e-Unterstüzung, weil die ja eh nichts können, und am Ende gibt es statt einer zusätzlichen Gruppe, die entspannter fährt, eine Art Zwang, sich auch so ein Ding zuzulegen.
 
Gleiches in Sportvereinen: Ein älteres Mitglied besorgt sich ein Rennrad mit Unterstützung, um noch an den Touren teilnehmen zu können, dann das nächste und noch einer. Zwei, drei Frauen hatten sowieso schon immer e-Unterstüzung, weil die ja eh nichts können, und am Ende gibt es statt einer zusätzlichen Gruppe, die entspannter fährt, eine Art Zwang, sich auch so ein Ding zuzulegen.
Ja, das habe ich auch schon erlebt: Die Leute ohne Motor fahren nicht mehr mit, weil die Mopedfahrer nicht willens sind, sich den selber fahrenden Senioren anzupassen. Letztendlich wird gar nicht mehr gefahren.
Mein Nachbar fuhr mit 78 noch regelmäßig um den See (120 km) mit seinen Kumpels, alle ohne Motor. Dann kaufte einer ein Pedelec, zwei weitere auch und im Jahr drauf fuhr keiner mehr die Strecke und zusammen wurde auch nichts mehr unternommen. Die Pedelecs kamen nicht um den See und die kurzen Strecken wurden für meinen Nachbar und den anderen Radler zu schnell gefahren.

Gruß,

Tim
 
Mein Nachbar fährt in einer Pedelec-Gruppe. Bis vor zwei Jahren wurde immer ein verlängertes Wochenende gemeinsam mit Biobikern gefahren. Weil nun alle Mitglieder Pedelecs fahren, ging letztes Jahre die Tour über 'ne ganze Woche und für dieses Jahr ist das auch so geplant. Allerdings wollten sie es gern noch etwas hügeliger/bergiger haben … Altersbereich ist 68 - 82 Jahre.
 
Ich verfolge die Diskussion seit Beginn und muss nun auch mal meinen Senf dazugeben.

Was @eisenherz hier schreibt, stimme ich zu 100% zu. Aber, so sehr ich mir im Kollegen-, oder Freundeskreis auch den Mund fusselig Rede, werde ich doch nur müde belächelt.

Die Verkehrswende klappt nur, wenn man den MIV drastisch sanktioniert. Auf die Einsicht der Menschen braucht man nicht zu warten.

Bei uns in der Abteilung arbeiten ca. 160 Leute, ca. 80% Wohnen Standortnah, d.h. Arbeitsweg < 8 Km und davon kommen vielleicht 10 ab und an mit dem Rad.

Viele von denen haben sich ein E-Bike gekauft, weil sie ja jetzt "immer" mit dem Rad fahren wollen. Beim "wollen" ist es dann auch geblieben.

Wenn ich dann in Diskussionen meine "natürlich" provokante Forderung anbringe, dass man allen im Umkreis von 5 Km die Parkmarke entziehen sollte, bin ich der spinnerte Aussenseiter.

Deshalb: die Verkehrswende wird nur gelingen, wenn die Politik mal mutig ist und einen radikalen Einschnitt wagt.

Wir sind schon überzeugt, da helfen auch weitere 34 Seiten hier nicht weiter...leider:(
 
Aber, so sehr ich mir im Kollegen-, oder Freundeskreis auch den Mund fusselig Rede, werde ich doch nur müde belächelt.

Deshalb: die Verkehrswende wird nur gelingen, wenn die Politik mal mutig ist und einen radikalen Einschnitt wagt.

Engagiere dich, finde Mehrheiten, setze es um. Dass dies ein schwieriges Unterfangen ist, hast du schon erfahren. Ich zumindest möchte grundsätzlich keine Politik, die „radikale Einschnitte“ (schlimmstenfalls ohne demokratische Legitimation) wagt. Ich möchte gut erklärte Wahlprogramme, die durch Mehrheiten in einem demokratischen Prozess getragen und umgesetzt werden. Das ist mühsam, das dauert lange. Die Demokratie die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen ;-)
 
Servus titanim,
Die Demokratie die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen ;-)
bist Du wirklich der Meinung das, was draufsteht, ist auch drin?;)

Gruß
Felix

PS: Mehrheiten lassen sich nicht so einfach finden, jedenfalls nicht welche, die auch neue Ideen haben. Das ist wohl am Anfang ein zu dickes Brett. Aber immerhin kann man sich mit Gleichgesinnten verbinden und sich hin und wieder mal bei andere mit seinen Ideen in den Wind stellen - Stück für Stück verändert sich dann etwas.(y) Eine Idee wäre doch, daß eisenherz nicht nur Pedelecinteressierte auf leichte Fahrräder ohne Motor setzt, sondern auch jeden münsteraner Kraftfahrer, der in der Dose an seinem Laden vorbeirollt, aus dem Auto zerrt und mal auf ein leichtes Radl setzt, damit dieser die Leichtigkeit des selbstbestimmten Rollens erfährt.:D
 
Eine Idee wäre doch, daß eisenherz nicht nur Pedelecinteressierte auf leichte Fahrräder ohne Motor setzt, sondern auch jeden münsteraner Kraftfahrer, der in der Dose an seinem Laden vorbeirollt, aus dem Auto zerrt und mal auf ein leichtes Radl setzt, damit dieser die Leichtigkeit des selbstbestimmten Rollens erfährt.:D
Verarschen kann ich mich selber.
Ich weiß wie es gemeint war und nehme es auch nicht persönlich.
Zeigt mir aber das meine Botschaft selbst hier auf taube Ohren trifft
[DOUBLEPOST=1557833350][/DOUBLEPOST]
wahrscheinlich weniger am Heckträger als normale Fahrräder,
da Pedelecs heute (leideR) oft so schwer sind, dass man sie gar nicht (offiziell) auf den Heckträger stellen darf ;)

aber da mit Pedelecs im schnitt mehr km gefahren werden als mit normalen Rädern dürfte der Alltagsanteil nicht sooo gering sein
Wahrscheinlich ... dürfte ... finde den Fehler
 

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Wahrscheinlich ... dürfte ... finde den Fehler
tja.. manche sind davon überzeugt dass sie im Besitz der absoluten Wahrheit sind...
die verwenden dann eben keine Konjunktive

wie auch immer..
Pedelecs brauchen im Schnitt 100mal weniger Energie als ein Auto
(und: Teil der Energie wird heute schon durch Strom aus regenerativen Energiequellen bereitgestellt)

schei... egal wenn da paar Radfahrer sich jetzt nen Motor ans Radl schrauben, wenn nur ein paar Autofahrer/Fahrten (die 100fache Energie benötigen) dadurch auch ersetzt werden...

mir is lieber, es setzt jemand einen 3kg Akku in sein Pedelec, der 2 jahre hält und 40 Gramm Lithium enthält (heute ca. 0,6Gramm jeh 18650er-Zelle)
als es fährt einer mehr mit Auto und haut für die gleiche Strecke knapp 1.000.000 Gramm Benzin durch den Auspuff


und wenn du meinst, dass alle Pedelecer nur Sonntagsfahrer sind, für Pendeln sowas eh nicht benutzt wird, und und und..
schau mal rüber ins Pedelec-Forum.. da sind sehr viele die tatsächlich auch das Auto oder 2te-Auto abgeschafft haben, seit sie Pedelec haben..
das sind nicht nur die HPV-Leute und Velomobilfahrer die sowas machen

es gibt jedenfalls beim Thema Verkehr WAHRLICH größere Baustellen, als Pedelec vs. motorlos
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus eisenherz,

Ich weiß wie es gemeint war und nehme es auch nicht persönlich.
(y)
Zeigt mir aber das meine Botschaft selbst hier auf taube Ohren trifft
ich lese nicht mit den Ohren.:p
Dieser von Dir gestartete Faden ist schon sehr lang und es ist vieles schon mehrfach geschrieben worden. Ich habe fast alles gelesen, meine Meinung zu Pedelec hat sich nicht grundlegend geändert. Beruflich muß ich mich damit befassen - für einige meiner Kunden (ältere oder körperlich eingeschränkte Fahrer) ist es die z.T. einzige Möglichkeit mobil zu bleiben oder wieder zu werden. Ein paar Liegetrike-Pendler haben sich aus verschiedenen Gründen auch für einen Motor entschieden. In Liegezweirädern, die ja eh nur noch wenig verkauft werden, kommen Motoren ganz selten vor. Ich fahr fast nur ohne Motor, finde ihn aber bei Lastentransporten ganz praktisch beim Anfahren und bei Steigungen.
Wir im Forum spielen insgesamt keine große Rolle. Die Fahrradhersteller haben eben den Motor für größere Umsätze entdeckt und z.B. (Riese & Müller) kompett umgestellt und die Masse der Radfahrer läßt sich das Zeugs andrehen - wir werden es nicht merklich ändern können.

Gruß
Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Chritoph,
Nur noch wenig verkauft evtl. auch, weil z.B. für Pendler das Pedelec eher Kunkurrent der Liege als des Ups ist?
aus meiner Sicht auf die Liegeradinteressenten, die bei mir im Laden erscheinen, gibt es doch einige, die ein Liegezweirad getestet haben und auch schon ganz gut beherrschen, es dann aber doch als etwas zu wacklig bewerten und auf einem Trike landen. Die Fahrradinteressierten, welche sich vorher schon bei den Alternativen Liegerad und Pedelec für das Letzere entscheiden, bekomme ich gar nicht zu Gesicht.

Gruß
Felix
 
gibt es doch einige, die ein Liegezweirad getestet haben und auch schon ganz gut beherrschen, es dann aber doch als etwas zu wacklig bewerten und auf einem Trike landen.
Oh Einspurer und Trike sind für mich so gar keine Alternative zueinander. Selbst wenn man sie gleich schnell bekommt (was beim Trike ins Geld geht).

Der Vorteil der Pedelecs ist, dass die Nachbarn einen nicht mehr für total spinnert halten, wenn sie die Preise der Liege erfahren*.

Gruß
Christoph

*Anekdote:
Als ich meinen Dalli-Rahmen gekauft habe, holte sich mein Brüderchen für ungefähr die selbe Menge D-Mark Alufelgen für sein Auto.
Ergebnis: Einer von uns wurde vom Rest der Familie spontan für wahnsinnig erklärt:
"Waaas, sooo viel Geld für..."​
der Andere erntete ein gewisses Maß an Verständnis:
"na, ja, hätte ich nicht gemacht, aber Du fährst ja auch viel, da kann man sich schon mal so etwas gönnen".​
Magst Du zuordneno_O?
 
*Anekdote:
Als ich meinen Dalli-Rahmen gekauft habe, holte sich mein Brüderchen für ungefähr die selbe Menge D-Mark Alufelgen für sein Auto.
Ergebnis: Einer von uns wurde vom Rest der Familie spontan für wahnsinnig erklärt:
"Waaas, sooo viel Geld für..."​
der Andere erntete ein gewisses Maß an Verständnis:
"na, ja, hätte ich nicht gemacht, aber Du fährst ja auch viel, da kann man sich schon mal so etwas gönnen".​
Magst Du zuordneno_O?
als ich mir letztens bei Ginkgo die Laufradteile mit Kühltürmen etc. gekauft habe, hat die Freundin auch gemeint...
"was? soviel Geld für die "Reifen" (sie meinte die Laufräder)... wozu brauchst du die überhaupt?"

ich hab dann gemeint: "hast recht.. die rumschrauberrei geht mir eh auch auf den Geist.. weist was: ich werd mir jetzt einfach auch ein Auto kaufen, für die Fahrt zur Arbeit... nur ein kleines für so 14.000 Euro.. dann noch nen Satz Winterreifen dazu ....{...}"
irgendwie meinte sie dann, sinngemäß: nene, is eh in Ordnung.. mach nur, kauf nur die Teile fürs Radl
*g*
 
Servus Christoph,

Der Vorteil der Pedelecs ist, dass die Nachbarn einen nicht mehr für total spinnert halten, wenn sie die Preise der Liege erfahren*.
wenn ich mich recht erinnere, hatte Dein Wolf keinen Motor. Oder erscheint man trotzdem noch spinnert, wenn man ein Liegerad mit Motor hat und dann ist eh alles wurscht?
Als ich meinen Dalli-Rahmen gekauft habe
hattest Du Dein Dalli selbst aufgebaut? Du hast das Dalli doch verkauft, oder? In Deinem Profil steht es immer noch drin.

Gruß
Felix
 
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