Am Freitag um 12:00 Uhr an der Arbeitsstelle (Kirchheim/Teck) losgefahren und vorm Einbiegen auf die Straße noch schnell angehalten, denn ich merkte, dass die Scheibenbremsen nicht optimal zupackten. Schnell am Stellrad gedreht und es ging los. Erst nach 5 km fiel mir auf, dass ich (wie beim Pendeln auf meiner hügeligen Strecke selbstverständlich) den kleinen Cute 100 eingeschaltet hatte. Das kann ich nur am Schlüsselschalter am Akku machen - und dieser ist in der Toptasche. Also angehalten und den Schlüsel ausgedreht. Am Neckar entlang ging es nach Plochingen. Den Schurwald hoch wieder mit Motörchen, oben angekommen wurde er flugs ausgeschaltet. Irgendwie lief es aber nicht so richtig und ich schaute nach Wind - zwar eher von vorne, jedoch nicht so stark. Ich schob es auf die Marathon Plus, die ich drauf habe, da ich sie ja "irgendwann mal runterfahren muss" (ganz der Schwabe).
Aber es lief zäh - über Korb nach Steinheim. Dort bei km 57 habe ich mich bei einem Bäcker gestärkt und dann den Motor bewusst eingeschaltet - ich war platt. Mein Akku ist nicht groß und kann das Motörchen auch nur etwa 60 km lang unterstützen. So lange schätzte ich meine Reststrecke ein.
Ich erhoffte mir Erleichterung, doch die Unterstützung war weniger, als ich vermutet hatte. Immer wieder plagten mich Krämpfe - und das kenne ich sonst überhaupt nicht. Steile Abschnitte habe ich deshalb hochgeschoben, wenn ich merkte, dass der Krampf wieder kommt. Auch das rechte Knie spürte ich kräftig (hatte ich auch noch nie).
Sicherlich hattet ihr beim Lesen schon eine Vermutung - mir ist es dann auch eingefallen: ich hob das Vorderrad an und drehte das Rad..... nach keinen 3 Umdrehungen stand es still! Wie blöd kann man sein! Ich hatte die Scheibenbremsen zu fest zugedreht.
Das erklärte den enormen Kraftverbrauch. Die beiden Bremsen wurden daraufhin schleiffrei eingestellt. Ich war geknickt und hungrig - deshalb in den nächsten Laden rein und eine Tafel Schokolade und 2 Bananen gekauft und gefuttert. Es folgten noch einige Höhenmeter und Kilometer ohne Motor (Akku war schnelle alle) - und zum Abendessen war ich dann im Kloster Schöntal. Garmin sagt 122 km bei 1139 hm in 5,5 Stunden (plus Essenspausen).
Das Knie habe ich noch das ganze Wochenende gespürt - trotzdem war die entschleunigte Anfahrt eine gute Einstimmung auf ein Schweigewochenende, das mir sehr gut tat.
Eigentlich wollte ich mit dem Rad am Sonntag wieder zurückfahren, doch das wollte ich meinem Knie nicht antun. Es traf sich gut, dass jemand aus unserer Gruppe einen Fahrradträger am Heck hatte, so dass ich mich gerne ins Auto gesetzt habe.
Heute Morgen war dann wieder alles gut - und deshalb auch mit dem Fahrrad gependelt.