Lohnt sich der Umstieg auf Schlauchreifen?

Jag

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Hallo,
da es ja für 406 keine riesige Auswahl an schnellen kaufbaren Reifen gibt, spiele ich mit dem Gedanken, auf Schlauchreifen umzustellen. Schlauchreifen sollen sich kürzen lassen.
Laut bikerollingresitance wäre der schnellste Schlauchreifen ein Vittoria. Verglichen mit Pro One würde man bei 8 bar (und 30 km/h?) ungefähr 2 Watt sparen. Dafür lohnt es sich sicher nicht, aber man kann den Vittoria-Reifen auf 14 bar aufpumpen. Sieht dann vielleicht anders aus.
Ein Problem wär natürlich die passende Felge in 20´´. Hab bislang keine gefunden ausser der teuren Carbon-Felge von Gingko.
Also wär das ein teures Experiment und der Rollwiderstandsvorteil äußerst gering? (Der passende Vergleich wär ja wohl Erlkönig oder Scorcher. Die finden sich aber nicht in der Liste von bikerollingresitance.)
 
Die Schlauchreifen gehen schön leicht drauf und sind sehr sicher, aber der Pannenschutz war mies. Dazu gibts kaum Felgen und jenseits von 8bar wird der Rollwiderstand nicht wirklich besser. So als Spielerei ganz nett, aber lohnen tut sich das nicht!
 
Hab noch zwei Sätze Laufräder für Schlauchreifen. Mir waren die Reifen schlussendlich zu teuer im Alltag. Komfort und rollwiderstand ist aber spitze. Bei gingko gibt's sogar 20" Schlauchreifen
 
Gerade eben habe ich einen Vittoria Corsa zerschnitten, der ist schon toll gemacht!
 
Mir waren die Reifen schlussendlich zu teuer im Alltag.
Eigentlich kann man die doch auch flicken.
Könnte man eigentlich unterwegs einen Reservereifen aufziehen, oder muss der aufgeklebt werden und viele Stunden trocknen?
Gerade eben habe ich einen Vittoria Corsa zerschnitten, der ist schon toll gemacht!
Der Vittoria Corsa ist ein kompromissloser Rennreifen, d.h. es macht nur Sinn, den sich anzutun, wenn der Rollwiderstand deutlich geringer ist als beim Scorcher, der eine hohe Laufleistung haben soll und tubeless gefahren werden kann. So gesehen ist es mit Schlauchreifen vielleicht doch keine so gute Idee (außer bei wie gesagt unschlagbaren Rollwiderstand?).
 
Könnte man eigentlich unterwegs einen Reservereifen aufziehen, oder muss der aufgeklebt werden und viele Stunden trocknen?
Nein, den kann man schnell aufziehen, ich hab immer dünn frischen Kleber drauf gemacht, der hat sich dann mit dem alten verbunden.
Nicht ganz die vorgesehene Methode, aber der Kleber muss nicht viel halten.
 
Eigentlich kann man die doch auch flicken.
Ja. Eigentlich ist ja bekanntlich der kleine Bruder von Sch...
„Flicken“ bedeutet:
- Reifen runter
- Ort des Lochs schätzen
- Gummiband über der Naht lösen
- markieren
- Naht auftrennen
- hoffen, dass man nahe am Loch ist
- flicken
- gerade (!) zunähen, Markierungen helfen.
- Gummi aufvulkanisieren
- Reifen drauf
- schauen, ob man keinen „Schlag“ genäht hat, sonst s.o.

Bei mir hat das immer weit über 1 h gedauert. Hab mir dann stets neue Reifen gekauft.
Das Wechseln selbst ist übrigens sehr einfach.

Gruß
Christoph
 
Ich bin später einfach dazu übergegangen Pannenmilch einzufüllen. Kein flicken mehr.
Reifenwechsel geht schneller als mit normalen Drahtreifen und viel schneller als mit tubeless
 
Ja. mit Schlauchreifen kann man schon leicht und haltbar bauen. Wir hatten mal eine zeitlang VM Räder mit Holzfelgen gebaut. Feine Sache, aber mit der Speichenspannung waren wir nie ganz zufrieden. Irgendwann zogen sich die Nippel ins Holz. Dann war es eines Tages soweit, dass man sich mit dem Hersteller zerstritt, weil die Felge nicht hielt, was versprochen wurde. Schade.
Aber ist eine andere Geschichte.
Meines Wissens nach gibts den Corsa nicht in 20 Zoll sondern nur den Juniores. Der ist nicht so gut. Wir hatten dann mal dünne Schlauchreifen von Panaracer. Dann vielverprechende von FMB Frankreich. Hier konnten wir zwischen Seiden und Baumwollkarkasse wählen. Sehr vielversprechend. Aber meist wurde die Lauffläche auf 20 Zoll gekürzt und an einer Stelle des Reifens stumpf gestoßen. Das mag im Allgemeinen auch gehen, solange man nicht 80 oder 90 km/h fährt und im Stand die Lenkung betätigt und zufällig auf dem Stoß steht. Naja, das war dann auch der Grund, dass wir mit FMB gebrochen haben. Die haben nicht eingesehen, dass das Murks ist. Die letzten Reifen haben wir von Dugast Belgien machen lassen. Die waren sehr gut, allerdings auch an der Lauffläche gestoßen. Aber schon geschickter gemacht und schräg angeschnitten.Die Reifen sind halt kompromisslos leicht und wenn man einen Hersteller mit Geld zwingt, leichte Carbonfelgen dafür zu machen, dann hat man Rekordgewichte beim Laufrad. Aber Aufwand und erwartbare Stückzahlen stehen in keinem Verhältnis zueinander. Das müssen wir schon sagen und wir sind bei vielen Projekten, was Stückzahlen betrifft, schon nicht anspruchsvoll und ziemlich schmerzfrei.
Es bleiben halt immer das Manko des Reifenwechselns, welches eigentlich keines ist, wenn man es schonmal probiert hat und natürlich die geringen Laufleistungen wirklich namhafter Reifen. Das ist einfach Wettkampfmaterial, welches im Alltag nicht wirklich viel zu suchen hat.
Flicken würde ich die Dinger auch nicht. Wie Patrick schrieb-Dichtmilch rein und fahren solange es geht.

viele Grüße
Der Lutz
 
...und wir hatten die Reifen von A-Dugast, die nicht stumpf zusammen geklebt wurden. Der Stoß war besser, aber die FMB in Seide laufen einfach besser.
Laut mbi03 sollen 20" Corsa im Umlauf sein, aber nicht öffentlich. Aber wir haben das Projekt nicht weiter verfolgt.

Ciao
 
@Delta Hotel : Bin meine Juniores schlicht mit dem komschen Zeug von Schwalbe gefahren (DocBlue oder so).
Die Reifen waren vom Speed etwas langsamer als der normale GP, aber bei weitem komfortabler.

Am Rennrad bin ich lange Vitorria Corsa gefahren. DIE liefen mal leicht!
 
Den habe ich hier immer gern gelesen.
@Delta HotelAm Rennrad bin ich lange Vitorria Corsa gefahren. DIE liefen mal leicht!
Schwalbe Stelvio waren wegen des Komforts meine erste Wahl.
Haben denn (schnelle) Schlauchreifen öfter Pannen als andere?
Ein GP hat als Schlauchreifen nicht mehr Pannen als die „normale“ Version, aber jede Panne kostet 35 € oder 1 1/2 h.
Schlauchreifen haben sich m.E. durch die Tubeless-Technik erledigt. Komfort ist (fast) gleich hoch und die Pannenfestigkeit um Klassen besser.
@eisenherz hat einen Pro-One und einen angespitzten Schraubenzieher im Laden....
...beeindruckende Vorführung.
Nur die Reparatur-Zeit unterwegs bleibt ungeschlagen.

Gruß
Christoph
 
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