Gefährt codieren lassen?

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Habt ihr euer Gefährt codieren lassen? Wenn ja mit Aufkleber oder Gravur?

Grüße aus dem Schwabenland
Uwe
 
Moin,
mit Gravur ist codieren, mit Aufkleber ist registrieren.
Ich habe einige registriert, ist einfach und geht schnell.
Gruß hein ein
 
Hallo,

ich kann nicht erkennen, dass das Nageln besser sei als das Fräsen, ich persönlich finde eine gut gemachte Fräsung schöner als die Punkte des Naglers. Allerdings ist der Nagler flexibler einsetzbar und die Codierung komplizierter Rahmen mit ihm einfacher als mit der Fräse am Pantografen. Allerdings ist mir in meinen ca. 10 Codierjahren kein Spezialradrahmen untergekommen, den ich nicht mit der Fräse codieren konnte. Da waren Rohre von Fingerdicke (Pedersen) bis ca. 6 cm Durchmesser (Flux, Ostrad, Scorpion) dabei, außerdem Vierkantrohre wie beim Anthrotech.

Ich habe meine Liegen selbst mit der Kirba-Fräse codiert, da ich mich aber von der ADFC-Arbeit zurückgezogen habe, habe ich keinen Zugriff mehr auf die Geräte.

Der Unterschied zwischen Codierung und Registrieren ist die Erstellung der Buchstaben-Ziffern-Kombination. Beim Registrieren verwendet man eine fortlaufende Nummer hinter dem Ortskennzeichen und führt dann eine Datenbank, die Eigentümer und Registriernummer miteinander verknüpft. Solche datenbankbasierten Registrationen sind in der Vergangenheit immer daran gescheitert, dass die karteileichenreichen Listen (Eigentümer melden die Fahrräder beim Verschrotten nicht ab) nicht gepflegt und irgendwann aufgegeben wurden. Hier in NRW wird diese Methode von der Polizei unkorrekt als Codierung verkauft. Es werden dann Aufkleber auf die Rahmen geklebt, die beim Abziehen zerreißen, aber mit etwas Mühe rückstandslos abgehen.
Beim Codieren werden die Adresse und die Initialen des Eigentümers, ggf. auch die Jahreszahl, zu einem Code verarbeitet. Dabei wird die Straße anhand einer Datenbank verschlüsselt, in der für andere Zwecke bereits jeder Straße eine Ziffernkombination zugeordnet ist. Es wird keine neue Datenbank angelegt, die gepflegt werden müsste. Die Codierung wird entweder in den Rahmen gefräst oder genagelt oder eben per Aufkleber mit o.g. Eigenschaften geklebt. Aufkleber würde ich nur als Notlösung für sehr dünne Metallrahmen (dann Schaden nehmen beim Fräsen oder Nageln) oder Carbonrahmen (wird mit der Fräse oder dem Nagler garantiert zerstört) sehen, handelsübliche Liegeräder würde ich immer nageln oder fräsen. Allerdings schreiben manche Hersteller Stellen für die Codierung vor, die liegt bei den Scorpionen von HP übrigens an schlecht einsehbaren Stellen unterhalb des Sitzes, die teilweise zudem mit der Fräse eher nicht und mit dem Nagler schlecht erreichbar sind. Meinen Scorpion habe ich gut sichtbar am Hautrohr codiert, dort wo der Tretlagerauszug im Rohr steckt:

CodierungScorpionPlusK.jpg


Trotz der "Empfehlung" von HP, an für die Polizei kaum zu findenden Stellen zu codieren oder nur Aufkleber zu verwenden, gibt es bisher nach 12000 km und 3,75 Jahren keinerlei Folgeschäden.

Gruß, Klaus
 
Hallo,

Das genagelte kannst du nicht mehr rausschleifen, es wird auch nichts abgetragen beim nageln.

Hast Du ersteres ausprobiert? Abgesehen davon ist es egal, bei welcher Codierung Du herumschleifst, der Anfangsverdacht des Diebstahls ergibt sich in jedem Fall. Und ob der rauchgeschliffene genagelte Code mit kriminaltechnischen Mitteln besser wieder lesbar gemacht werden kann als der gefräste, würde nur eine Rolle spielen, wenn die Polizei diese aufwendige Methode bei gestohlenen Fahrrädern anwenden würde. Wenn ich ein codiertes Fahrrad gestohlen hätte, würde ich die Codierung mit einem festen Aufkleber überkleben und einen Kaufvertrag fälschen und mich dann als Betrugsopfer verkaufen, wenn ich erwischt würde. Zu schleifen wäre mir zu aufwendig und zu riskant.

Beim Nageln wird nichts abgetragen, aber gestaucht. Meine Materialkundekenntnisse sind nicht gut genug, zu bewerten, was sich stärker auf die Stabilität auswirkt.

Gruß, Klaus
 
Hast Du ersteres ausprobiert?
Nicht selbst gemacht, aber dabei gestanden und zugesehen wie es geht.

Beim Nageln wird nichts abgetragen, aber gestaucht.
Und das kann nach Abschleifen durch Ätzen wieder sichtbar gemacht werden.
Wenn das gefräste weggeschliffen wurde, ist es weg.
Das Fräsen wird weniger genutzt werden weil das Nageln einfacher und schneller geht.
Auch die Polizei hat hier das Fräsgerät eingemottet und ist auf den Nagler umgestiegen.

gibt es bisher nach 12000 km und 3,75 Jahren keinerlei Folgeschäden
Auch unser Chefcodierer in Hessen mit über 20 Jahren Erfahrung im Codieren hatte noch nie mit irgendwelchen Folgeschäden zu tun.

Das schlechtreden der Codierung kommt nach meiner Meinung von der Hoffnung, ein neues Rad verkaufen zu können, als Ersatzbeschaffung
 
Hallo,

Und das kann nach Abschleifen durch Ätzen wieder sichtbar gemacht werden.
Wenn das gefräste weggeschliffen wurde, ist es weg.

Danke für die Info.

Das Fräsen wird weniger genutzt werden weil das Nageln einfacher und schneller geht.

Das sehen nicht alle so, ich habe insbesondere Personen mit weniger Handkraft kennengelernt, die die Fräse vorziehen.

Auch die Polizei hat hier das Fräsgerät eingemottet und ist auf den Nagler umgestiegen.

In NRW hat die Polizei nur wenige Geräte besessen und hat die Codierung dem ADFC und anderen ORganisationen überlassen. Inzwischen tritt sie durch das Angebot der kostenlosen Registrierung als Konkurrent auf, zumal Sie die Kunden verarscht, indem sie durch irreführende Verwendung des Begriffes Codierung für die Registrierung gleiche Qualität vortäuscht.

Auch unser Chefcodierer in Hessen mit über 20 Jahren Erfahrung im Codieren hatte noch nie mit irgendwelchen Folgeschäden zu tun.

Die Codierung wurde meines Wissens nicht nur von Alfred Lindner, sondern von allen Codieren im ADFC bisher ohne Folgeschäden durchgeführt. Und ich habe wie Alfred 1996 angefangen und auch in 20 Jahren tausende Fahrräder codiert. Darum ging es aber nicht, sondern es ging um die Codierung an "verbotener Stelle" des Scorpions, nicht um die Codierung an sich. Ich habe keine Ahnung, ob und wieviele Liegeräder und sonstige Spezialräder Alfred bisher codiert hat, bei mir waren zahlreiche dabei, reklamationsfrei versteht sich.

Das schlechtreden der Codierung kommt nach meiner Meinung von der Hoffnung, ein neues Rad verkaufen zu können, als Ersatzbeschaffung

Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe die Codierung niemals schlecht geredet, sondern sie immer gerade auch für Liegeräder empfohlen. Wenn ich mich nicht aus dem ADFC zurückgezogen hätte (Chefgehabe mancher Zeitgenossen war einer der Gründe), würde ich an dieser Stelle wie schon mehrfach wieder anbieten, kostenlose Codierungen an Liegerädern durchzuführen. Leider geht das nicht mehr, weil ich keinen Zugriff mehr auf ein Gerät habe.

Um zur Eingangsfrage zurückzukommen: Ich empfehle uneingeschränkt, Liegeräder zu codieren. Dabei ist es nachrangig, ob gefräst oder genagelt wird, denn die Wahrscheinlichkeit, das jemand alle Anbauteile vom gestohlenen Liegerad abbaut, die Codierung herausfräst, den Schaden sorgfältig beispachtelt und den Rahmen neu lackiert, um dann die Teile wieder anzubauen, ist ziemlich gering. Ich empfehle zudem, ein gut einsehbares Rahmenrohr als Ort zu wählen, z.B. auf der Oberseite des Hauptrohres in dem Bereich, in dem der Tretlagerauszug steckt (siehe Foto oben). Das Rohr dort ist dick genug und wird durch den Auszug stabilisiert, so dass es dort nicht brechen wird. Alfred verwechselt übrigens in seinem "Katechismus" Garantie und Gewährleistung. Die Gewährleistung (steht dem Kunden gesetzlich zu, wenn er das Liegerad normal benutzt hat, und es codieren zu lassen gehört laut ADFC-Jurist Huhn dazu) kann nur dann wegen einer Codierung erlöschen, wenn selbige Ursache für den Schaden am Fahrrad ist. Das ist aber irrelevant, denn genau dann greift die Haftpflicht dessen, der die Codierung verbockt hat. ADFC-Leute sind entsprechend versichert. Bei der Garantie ist es schwieriger: Weil dieses eine freiwillige Leistung des Herstellers oder Händlers ist, kann er Bedingungen festlegen. Wenn also der Hersteller sagt, dass Fahrrad darf nicht oder nur an einer bestimmten Stelle codiert werden, dann kann die Garantie erlöschen. Man hat also dann - und hier liegt Alfred wieder richtig, die Wahl zwischen Teufel und Belzebub: Wird das Fahrrad gestohlen, weil eine den Dieb abschreckende Codierung fehlte, nützt einem die Rahmengarantie über zehn Jahre nichts. Reißt die Schweißnaht am Rahmen und man bekommt keinen kostenlosen Ersatz, hat die Codierung nichts genützt. Die Vorsichtigen mögen deshalb einen Aufkleber mit Codierung als Kompromiss verwenden, ich habe meine Liegeräder am Hauptrohr gut sichtbar codiert. Allerdings ist mein Garantieanspruch schon deshalb erloschen, weil ich mein Scorpion weder zur Erstinspektion noch zu den folgenden, vorgeschriebene gebracht habe, denn ich hatte aufgrund der tollen Endmontage das Vertrauen in die Werkstatt des Verkäufers komplett verloren.

Übrigens: Bei meinem Ostrad erlitt zwar der Rahmen durch einen Unfall einen Totalschaden
Unfall-Ostrad2.jpg
,
aber der Rahmen ist nur verbogen und nicht etwa im Bereich der Codierung gerissen.

Gruß, Klaus
 
Hallo,

ich habe mein Fahrrad kurz nach dem Kauf auf Codieren lassen und kann nur sagen, das bis jetzt keine Schäden erkennbar sind. Das natürlich mit der Zeit viele Kratzer am Rahmen sind, sollte aber auch erwähnt werden. Daher, wenn das Material dick genug ist und nicht aus Karbon, sehe ich da keine Probleme. Aber die Menschen vor Ort, die das machen, können das durchaus einschätzen. Also einfach mal fragen.
 
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe die Codierung niemals schlecht geredet
Das war auch nicht auf dich bezogen.
Schlechtreden ist meine Erfahrung mit hiesigen Händlern.
Die Polizei macht uns hier auch Konkurrenz, mit dem Fräsen waren sie nicht so schnell.
Aber dieses Jahr haben sie auch einen Nagler bekommen und codieren auf Staatskosten,
dh. für den Radler und sein Rad kostenfrei.
 
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