DFXL-Radlager wechseln vorne

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Hallo zusammen,

ich bin seit April nun auch Besitzer eines schwarz-gelben DFXL. Soweit bin ich ganz zufrieden mit der Rakete, aber leider scheint es bei einem Vorderrad jetzt nach 6700 km schon einen Lagerschaden zu geben. Die Laufgeräusche werden immer lauter und wenn man das Rad an der Achse drehen lässt fühlt es sich "ruckelig" an. Deshalb möchte ich jetzt auf beiden Seiten die Kugellager austauschen. Ersatzlager von FAG sind schon bestellt, nur wie mache ich das? Müssen die Radabdeckungen ab, braucht man Spezialwerkzeug? Suche im Forum hat nichts eindeutiges zum Thema ergeben. Wer kann mir weiterhelfen?

Btw. Ist es sinnvoll dort Keramik-Kugellager einzubauen, hat das schon mal jemand gemacht?

Viele Grüße
Marc
 
War bei mir bei etwas weniger km auch so - und wie Du dachte ich, Hilfe wie mache ich das. Zur Beruhigung: Es ist einfach. Aber nimm Dir Zeit.

Rad abschrauben

Ich habe die Radabdeckung nicht abgenommen, sondern das Loch in der Mitte mit dem Teppichmesser vergrößert bis auf exakt den Aussendurchmesser des Lagers. Hinsichtlich zukünftiger Lagerwechsel.... sehr sauber geschnitten sieht das gut aus.

mit einem Stab mit scharfer Kante schräg das erste Lager herausgeschlagen (an der feinen Kante zwischen Abstandshülse und Lager anschlagen, randlich rundum im Wechsel)

Bei mir musste ich ordentlich zuhauen (Holzhammer). Kann sein es fällt Dir auch einfach entgegen. Irgendwo in den Tiefen des Forums hat @Jack-Lee mal geschrieben, wenn Gewalt nicht hilft, hilft mehr Gewalt.

Wenn die Lager draussen sind: Suche Dir anhand der ausgebauten etwas, das genau passt um die neuen einzupressen ohne Druck auf den Innenteil. Ich habe mit passenden Ringen (gemacht aus den alten Lagern: Kugeln und Innenring rausgemacht) und einer Gewindestange plus Karosseriescheiben eingepresst.

fürs erste Rad habe ich ewig gebraucht und war nervös.

Beim zweiten war es eine Sache von Minuten!

Viel Erfolg!
 
Ich habe bei meinem xl einfach gedichtete rs2? Lager eingebaut 4 Stück um 15 Euro... einfach die Lager von innen vorsichtig mit einem Schraubendreher und kleinem Hammer raus befördern dann die neuen Lager einziehen. Habe es mit einer Gewindestange und den alten Lagern nebst Unterlegscheiben zusammengezogen. Ist keine 10min Sache und es ist wieder ruhe. Bin also nicht der einzige dem die Lager früh verrecken... viel Erfolg
Marcel
 
Btw. Ist es sinnvoll dort Keramik-Kugellager einzubauen, hat das schon mal jemand gemacht?
Ich nicht, obwohl ich es gerne probiert hätte (da ich am Rennrad solche drinnen habe), bis ich das hier las. Auszug:
Diverse Lastspitzen in Kurven können den Lagern schon zusetzen. Es gab ja auch mal Versuche mit Keramiklagern. Diese versagten, obwohl sie die Kräfte auch eigentlich aushalten sollten.

Daher werde ich demnächst auch einen Satz 6001-2RSH beschaffen, denn auch an meinem DF (nicht XL) wackelt ein Vorderrad mit mächtig spiel in den Lagern und wurde auch schon mal etwas laut nach einem Regenguß. Lager sind Verschleißteile. Die werde ich vermutlich häufiger tauschen, als es notwendig sein wird, die Carbonabdeckungen aus noch anderen Gründen abzutrennen und neu zu verkleben. Deshalb werde auch ich dann die Carbonabdeckung in Lager-Außendurchmesser "aufbohren", also im Ergebnis wie @ulibarbara es oben beschrieben hat, um die Carbonabdeckungen nicht abnehmen zu müssen, wenn die Lager getauscht werden.
 
mit einem Stab mit scharfer Kante schräg das erste Lager herausgeschlagen (an der feinen Kante zwischen Abstandshülse und Lager anschlagen, randlich rundum im Wechsel)
Wenn ich darf ulibarbara... eine kleine Ergänzung.
Die Hülse in der Nabe, zwischen den beiden Lagern lässt sich verschieben. Also aus der Mitte rauß. Danach kommst durch die Nabe durch an das untere Lager dran (auf die Kante) um es dort raus zu schlagen. Zum Beispiel mit einem grösseren Schraubendreher (kein Kreuzschlitz :whistle:)

Aus dem Faden hier "Lagerspiel..." dieses Bild, auf dem Du die verschobene Hülse sehen kannst
index.php
 
Elegant wäre es, wenn man sich eine Art Kugellagerabzieher baut und statt rausklopfen diesen langsam rauszieht
 
Ich nicht, obwohl ich es gerne probiert hätte (da ich am Rennrad solche drinnen habe), bis ich das hier las. Auszug:


Daher werde ich demnächst auch einen Satz 6001-2RSH beschaffen, denn auch an meinem DF (nicht XL) wackelt ein Vorderrad mit mächtig spiel in den Lagern und wurde auch schon mal etwas laut nach einem Regenguß. Lager sind Verschleißteile. Die werde ich vermutlich häufiger tauschen, als es notwendig sein wird, die Carbonabdeckungen aus noch anderen Gründen abzutrennen und neu zu verkleben. Deshalb werde auch ich dann die Carbonabdeckung in Lager-Außendurchmesser "aufbohren", also im Ergebnis wie @ulibarbara es oben beschrieben hat, um die Carbonabdeckungen nicht abnehmen zu müssen, wenn die Lager getauscht werden.

Ich fahre an meinem Milan GT inzwischen im zweiten Jahr Vollkeramiklager mit ZZ Adichtung. Ich schmiere sie einmal im Jahr mit Rivolta. Ansonsten laufen sie trocken. Aufallend ist der Leichtlauf der Räder sowie die lauten Rollgeräusche. Das Laufrad pflegt beim händischen Drehen noch zwei cm links und rechts des Stoßes zu pendeln (und es wiegt nur 615gr., die Ryde Edge hat auch nur einen sehr leichten Einschiebling am Stoß) Beim Kurvenfahren hört man den "Lagersound" der Vollkeramiklager sehr deutlich. Ansonsten verhalten sie sich sehr unauffällig.
Übrigens haben wir festgestellt, dass die neuen Carbonabdeckungen von ICB mit großer Bohrung geliefert werden. Dass heisst, bei Lagerwechsel muß man nun die Carbonscheibe nicht mehr demontieren.

viele Grüße
Der Lutz
 
Elegant wäre es, wenn man sich eine Art Kugellagerabzieher baut und statt rausklopfen diesen langsam rauszieht

Abzieher gibts hier.
Diese verwenden wir im allgemeinen.Die funktionieren sehr gut. Allerdings muß man immer bedenken, dass man als User ja die Lager meist erst wechselt, wenn sie defekt sind. Da kann man sie dann auch rausschlagen. Ausserdem funzen die Abzieher auch nicht auf den Carbonverkleidungen.
 
Zu erwähnen sei auch noch, dass die Toleranzen bei den SA-Naben ziemlich groß sind:
Bei manchen Leuten fallen die Lager fasst schon raus.
ich musste sie so stark einpressen das die Press Schraube am Gewinde extrem gelitten hat.
 
Zu erwähnen sei auch noch, dass die Toleranzen bei den SA-Naben ziemlich groß sind:
Bei manchen Leuten fallen die Lager fasst schon raus.
ich musste sie so stark einpressen das die Press Schraube am Gewinde extrem gelitten hat.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. Vielleicht ist irgendwas in den Lagersitz gekrochen (Flüssigkeiten, keine Tiere...;))
Mir ist im Gegenteil bei dem Umbau neuer Naben aufgefallen, dass die Lagersitze alle passen. Dass heisst , ich presse sie auf der Dornpresse aus und kann sie auch ohne Gewalt mit Gefühl wieder einpressen. Das habe ich ca. 200 mal in dieser Saison gemacht. Es war keine Nabe auffällig.

Natürlich ist warmmachen bei festgegammelten Lagern eine gute Lösung. Wenn die Passung auffällig schwergängig beim Einbau ist, ist es vielleicht gut, mal eben mit einem Schleifvlies durch zureiningen, den entstandenen Staub zu entfernen und eine Messerspitze Fett hineinzugeben.
 
Moin,

Mission erfüllt, die Lager sind getauscht. Vielen Dank für die Hinweise. Beim ersten Rad hatte ich es ohne Heißluftfön versucht und erstmal 2 neue Lager geschrottet. Zum Glück hatte ich 6 Stück bestellt, man weiss ja nie ;-) . Mit den Warmfönen ging es dann wie von selbst, nur die Pfoten sollte man sich dann nicht verbrennen. Den Ausschnitt in der Radscheibe musste ich dann leider auch erweitern um die Lager rauszubekommen. Mal schauen, vielleicht fällt mir noch eine schöne Abdeckung dafür ein.

Grüße
Marc
 
Das kann ich so nicht nachvollziehen. Vielleicht ist irgendwas in den Lagersitz gekrochen (Flüssigkeiten, keine Tiere...;))
Sah zumindest optisch unauffällig aus.
Ich weiss jetzt auch nicht mehr ob es das original Laufrad von 2011 ist oder das, was ich mal paar Jahre später bei euch nachbestellt habe.
Werde aber beim nächsten mal explizit auf sauberen Lagersitz achten.
Ich kenn übrigens auch das Gegenteil:
Bei den Vorderradnaben vom Razzfazz waren die Passungen so groß, das ich die Lager mit Tesa umwickelt und dann reimgeklopft habe.
Das waren aber hand gefertigte Naben , die nicht von irgendeiner Firma stammten.
 
Ich weiß jetzt leider nicht mehr, welche Lager im Razzfazz verbaut waren. Manche Lager sind auch extrem anfällig gegen zu enge Lagerpassungen. Da fallen mir schnell die Dünnringlager eine, welche in der DF HR Nabe eingebaut werden. Diese Lage mögen es gar nicht und strafen einen gleich mit Schwerlauf und Lagerversagen ab. Die 6001 er Lager sind in der Beziehung echt gutmütig.
 
Moin,

Mission erfüllt, die Lager sind getauscht. Vielen Dank für die Hinweise. Beim ersten Rad hatte ich es ohne Heißluftfön versucht und erstmal 2 neue Lager geschrottet. Zum Glück hatte ich 6 Stück bestellt, man weiss ja nie ;-) . Mit den Warmfönen ging es dann wie von selbst, nur die Pfoten sollte man sich dann nicht verbrennen. Den Ausschnitt in der Radscheibe musste ich dann leider auch erweitern um die Lager rauszubekommen. Mal schauen, vielleicht fällt mir noch eine schöne Abdeckung dafür ein.

Grüße
Marc

Hast du eigentlich einen Effekt bemerkt (außer ggf. leiserem Lauf)?
Mach die Abdeckung aber so, dass sie nicht von der Achsschraube durchgescheuert wird...
 
Ich fahre an meinem Milan GT inzwischen im zweiten Jahr Vollkeramiklager mit ZZ Adichtung. Ich schmiere sie einmal im Jahr mit Rivolta. Ansonsten laufen sie trocken. Aufallend ist der Leichtlauf der Räder sowie die lauten Rollgeräusche. Das Laufrad pflegt beim händischen Drehen noch zwei cm links und rechts des Stoßes zu pendeln (und es wiegt nur 615gr., die Ryde Edge hat auch nur einen sehr leichten Einschiebling am Stoß) Beim Kurvenfahren hört man den "Lagersound" der Vollkeramiklager sehr deutlich. Ansonsten verhalten sie sich sehr unauffällig.
Diese Deine positive Erfahrungsschilderung widerspricht ja Deiner von mir oben zitierten Aussage, wonach es mal Versuche gab, in denen Keramiklager versagten.
Wie darf ich das interpretieren? Hattest Du von diesen von Dir genannten Versuchen lediglich gehört / gelesen und es dann trotzdem selbst versucht? Oder weist Du mehr über die ursprünglichen Versuche bezüglich des von Dir genannten Lager-Versagens? Welche Keramiklager genau fährst Du? Ich habe bisher nur offene Vollkeramiklager in der von uns benötigten Größe 6001 gefunden. Schön an den Vollkeramiklagern ist halt, neben dem ausgesprochenen Leichtlauf und der hohen Korrosionsbeständigkeit, daß die auch dauerhaft bis 240° C Temperaturbeständig sind.
 
Hallo,

@PeterH : Einen Effekt bzgl. Leichtlauf kann ich mangels Messmöglichkeit nicht feststellen. Gefühlt fahre ich jetzt wieder 3 km/h schneller, das kann aber auch Autosuggestion sein :).

Gruß
Marc
 
So geht's mir auch. Icb hab zwar nur ein Vorderrad neu gelagert, weil das äußere Lager ruckelte wie ein Nabendynamo, aber schneller bin ich deshalb nicht geworden.
Eigentlich auch klar: der Rollwiderstand eines Kugellagers ist nur ein Bruchteil dessen, was der Reifen hat.
 
Welche Keramiklager genau fährst Du? Ich habe bisher nur offene Vollkeramiklager in der von uns benötigten Größe 6001 gefunden.
Okay, soeben bin ich fündig geworden, nachdem ich mal auf die Idee kam, daß Du, @Lutz/Co, wenn Du solche Lager selbst fährst, sie ja möglicherweise auch in Eurem shop zum Verkauf anbietest. Also, dachte ich mir, erleichtere ich Dir mal eine mögliche Antwort auf meine übrigen Fragen.;)
Dann habe ich noch eine weitere Frage:
Mit wieviel kn Statiklast sind die verlinkten spezifiziert?
 
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