Kervelo

Ich bin das Tiltingtrike gefahren. Es hat starke "cruizbike"-Eigenschaften, doch schon nach 20m konnte ich die Treteinflüsse auf die Lenkung kontrollieren. Ohne Kette Vorderantrieb fahren ist unglaublich, in mehrfacher Hinsicht. Es war zu voll auf dem Straßenabschnitt vor Halle 3 (?), um richtig reinzutreten, ich könnte mir vorstellen, dass man recht schnell werden kann.
Die hochwertige Verarbeitung stach ebenfalls ins Auge.
Gruß Krischan
 
Auf den Zeichnungen sieht das aber "Todschick" aus! Absolut cool minimalistisch!

Wenn man dann bei youtube das Video ansieht, denke ich unvermittelt an mein Scooterbike - der hat doch das Tretlager viel tiefer als den Sitz.
Auf den Zeichnungen ist die Tretlagererhöhung scheinbar null...? Außerdem "eiert" er ziemlich doll, finde ich.
Wäre schön, mehr darüber zu erfahren.

schöne Grüße
Flittchen
 
Das Rumeiern kommt vom Lenker. Er kann sich nicht anlehnen und entspannt fahren. Furchtbar. Beim Tiltingtrike stört das nicht so doll, aber beim diesem "Low"Racer es ist ein konstruktiver Mangel.
Ergo: Arme wachsen lassen, oder Streckbank :LOL:
Gruß Krischan
 
Ich konnte das TiltingTrike freihändig fahren, man lernt die Beinsteuerung recht schnell.
@Nemberch, was sagst Du dazu?
Gruß Krischan
 
Interessantes Fahrzeug. Die aufgeräumte Optik gefällt mir. Der Prototyp auf dem Video hat eine mir zu steile Sitzlehne, und offenbar trotzdem Probleme den Lenker zu fassen. Die Zeichnung des Carbonmodells scheint eher flacher zu sein. Ob das Klappt? Evtl Tiller? Die Tiefe Kurbel würde auch vor Kauf testen wollen. Trotzdem, endlich mal ein neuer flotter Einspurer. Thumbs up!

Rwd
 
Ich denke trotzdem, dass dies ein Knackpunkt ist. Die Arme arbeiten sozusagen immer gegen die Beine an.
Immer wenn ein Bein ins Pedal tritt, entsteht ein Drehmoment, das kompensiert werden muß, wenn das Rad nicht gedreht werden oder kippen soll.
Beim 'normalen' Rad fällt uns die über Lenker oder Sattel eingeleitete entsprechende Kraft neben der kleinen Pendelbewegung nur nicht mehr auf. [Beim Trike noch weniger].
Bei Cruzbike & Co müssen anfangs aber erst andere Muskeln angelernt werden. Energetisch gesehen besteht kaum ein Unterschied zwischen den Konzepten. Wegen der fast nicht vorhandenen Bewegung bei der Drehmomentskompensation wird keine Arbeit an einem externen System (Luftwiderstand, Rollwiderstand, Lagerreibung etc) verrichtet. Der Körper muß nur Energie zur Bereitstellung der Muskelkraft aufwenden, zum Lenken aber viel weniger als zum Fahren.

Vor-und Nachteile sind weitgehend subjektiv. Ich habe seit 1 Woche einen Frontantriebler mit von der Nabe getrenntem Tretlager, aber immer wenn die geistige Energieanzeige auf 'träge' steht', kommt das alte Strassenmountainbike mit den breiten Reifen zum Einsatz.

Oder besitzt gar jemand eins?

Das scheint die wichtigere Frage zu sein. Hat jemand schon erfolgreich Kontakt zu Kervelo aufgenommen?
Mehrere Versuche in meinem Umfeld sind ins Leere gelaufen.....
 
Das gesamte Konzept von Kervelo, der Verzicht auf eine Kette durch Nabendirektantrieb, ist aus meiner Sicht eine Sackgasse. Den einzig sinnvollen Einsatz sehe ich bei Sesselrädern à la HP Spirit, Scooterbike etc.

Für alle anderen Liegeradtypen sind praktisch keine Möglichkeiten für eine nennenswerte Tretlagerüberhöhung vorhanden, außer man baut ein riesiges Vorderrad mit entsprechender Nabenhöhe ein und legt den Sitz auf Bordsteinniveau.

Von den dynamischen Nachteilen ganz zu schweigen. Und dazu der enorme Entwicklungsaufwand für den Antrieb (Pinion in eine Nabe integriert:confused:).

Beneidenswerte Tüftler und Konstrukteure, die sich verrannt haben. Schade drum.
 
Am Lenker lässt sich hoffentlich noch was verbessern, aber ein UDK wird wohl auf der kurveninneren Seite recht weit runterkommen bei dem flachen Steuerwinkel.

Ich kann mir vorstellen, dass es mit zunehmender (auch Kunden-)Erfahrung mit der Nabe noch einige Entwicklungsschritte gibt. Die Vorderradachse ist zwangsweise ungewöhnlich weit vorn und das Tretlager ist ziemlich niedrig im Vergleich zu anderen Liegerädern, egal ob mit MBB oder festem Tretlager. Der flache Steuerwinkel ist wahrscheinlich auch für den Bewegungsablauf beim Treten ganz gut (Lenkachse nicht zu weit weg vom Becken). Meine erste Idee war, dass man doch eigentlich eine Sitzposition ähnlich wie im VM realisieren könnte, um bei der Tretlagerhöhe nicht zu gestreckt oder zu aufrecht zu sitzen, aber das ist wegen des Bewegungsablaufs vielleicht gar nicht so gut.
 
der enorme Entwicklungsaufwand für den Antrieb
ist sicher das beste an diesem Fahrzeug. Einräder, Python-Lowracer, neue, echte Knicklenker, Heckantrieb von b2b-Tandems, Heikos @rikschaprofi s Lastenrad, soo kurz ist die Liste nicht. Todd Reichert hat auch schon mal über ein Einrad für battle mountain nachgedacht... ;)
Gruß Krischan
 
Bin auf der Spezi auch ein Kervelo probegefahren, mir hat es gefallen. Kam schnell damit zurecht. Dabei hatte ich weniger an dem Rad als mehr am Vorderrad Interesse. Ich könnte mir auf dieser Basis in Faltsesselrad vorstellen, das extrem aufgeräumt ist, nichts dreckig macht und sehr klein faltet.
Laut Kervelo kann man das Pinionrad auch einzeln beziehen!
 
Ich glaube das Rad alleine nutzt niemandem, braucht man doch eine spezielle Gabel mit Tretlagern etc....
Die sollten sich mit Runbike zusammen tun, spart die komplizierte Kettenführung dort.
Und wenn man beim Lowracer nicht per Gabelkrümmung das Tretlager weiter aus der Lenkachse rückt hat man mE keine Chance die Treteinflüsse auf die Lenkung mit den Beinen selbst zu kompensieren, wie das bei Flevo, MBB und Phyton geht...
Aber sonst aufgeräumtes Konzept.
 
Wie wäre es mit großem Rad vorne und kleinem Hinterrad? Damit wenigstens ein bissel das TL höher kommt.
 
Der Antrieb muss in diesem Fall mehr von oben kommen, weil man sonst die Einlenkung drastisch verringert;
man hätte das Vorderrad im Gegensatz zu Python und Co hier dann zwischen den Beinen statt darunter.
Ich denke, eine Knicklenkung wäre für diesen Antrieb günstiger.
Bei der vorliegenden Bauform würde ich einen echten Lenkungsdämpfer wie von Cane Creek verwenden.
 
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