Anschluss elektrischer Komponenten an das Bordnetz - Anfängerfragen

Also ich habe 3 LEDs in Reihe, jede kann bis zu 3 V ab, also zusammen 9V. (siehe hier)
Mein Akku hat proppevoll aber nur 8,4 V.
Geht es jetzt doch ohne Vorwiderstand?

LEDs funktionieren niemals ohne Vorwiderstand. Entweder sie brennen sofort durch, oder sie funktionieren gar nicht. Dass eine LED xyz Volt "ab" kann, ist sowieso irreführend, denn nicht die Spannung ist begrenzt, sondern der Strom. Bei diesem Strom stellt sich eben eine bestimmte Durchlassspannung ein, die an der LED abfällt. Der Grund für dieses ungewohnte Verhalten ist, dass der Widerstand der LED hochgradig non-linear bzw. progressiv ist. Ist eine bestimmte Spannung erreicht, fängt sie an zu leuchten, was wiederum zu einer Absenkung des Widerstandes führt, so dass noch mehr Strom fließt. Dieser Vorgang eskaliert soweit, bis die LED zerstört ist. Man braucht entweder eine Konstantstomquelle oder einen Widerstand, damit es funktioniert.
 
Also funktionieren - also blinken - tun sie schon ohne. Brennen auch nicht gleich durch bzw. sind noch nie durchgebrannt.
Aber gut, für die Lebensdauer ist es dann wohl nicht förderlich.

Das liegt daran, dass deine Spannungsquelle keine reale Spannungsquelle ist. Wenn die Batterie eine ausreichend hohen Innenwiderstand hat, begrenzt der schon den Strom mehr oder weniger, so dass die LED nicht sofort zerstört wird. Einige billige LED Taschenlampen funktionieren auch so. Auf Kurz oder lang werden aber die leds beschädigt, weil der Strom sehr wahrscheinlich viel zu hoch ist. Heller wird die LED dadurch kaum noch.
 

In Reihenschaltung addiert sich nur die Spannung. Der Strom bleibt gleich. Wären also
(8.4-7.5)V/0.8A=1.125Ohm
Leistung (Beim Widerstand ist alle Leistung Verlustleistung es sei denn es handelt sich um eine Heizung) P = U*I = 0.9V*0.8A = 0.72W. Ist also etwas dicker als die billigsten aber noch kein Monster.
Wie hell das noch bei abnehmender Batteriespannung ist könnte man anhand der LED Kennlinie herausfinden. Gefühlt mau...
 
Wie schließe ich mein Batterierücklicht an meinen Bordakku an? Ich weiß nur, dass es 2 x 1,5 V Batterien benötigt, sonst steht da nix drauf. Ich brauch doch bestimmt ein KSQ - aber wenn ich den Strom nicht weiß?
 
Ohne größeren Umbau: kompakten DC-DC Step-Down-Wandler mit Doppellitze / Leitung am Eingang versehen (Länge von Rücklicht zum Bordnetzanschluss plus Sicherheitszuschlag) an (Bordnetzspannung) anklemmen, auf 3V ausgangsseitig regulieren, mittels kurzen Litzen ausgangsseitig an die Batteriekontakte im Rücklicht mit richtiger Polarität anlöten (direkt im Batteriefach unterbringen erspart Dir externe Umhausung).

Dann musst Du nur noch die Zuleitung am Bordnetz anklemmen..

KSQ würde Dir nur helfen, sofern das Rücklicht keine interne Elektronik besitzt, welche damit in Konflikt gerät (selbst, wenn es nur ein Vorwiderstand wäre, würden dieser eine KSQ aus dem Konzept bringen).

Viele Grüße
Wolf
 
aber wenn ich den Strom nicht weiß?
...kannst Du ihn messen. Um das an einer eingelegten Batterie zu tun, habe ich mal ein Stück PE-Folie beidseitig mit selbstklebender Kupferfolie beklebt und zwischen Batteriepol und Kontakt geklemmt.
Wenn Du nicht sicher bist, ob Du die Folie mit dem Messgerät vernünftig kontaktieren kannst, löte vor(!) dem Aufkleben noch Kabel an.

Viel Strom verbraucht so ein Rücklicht ja nicht, insofern verballerst Du nicht so schlimm viel Akku-Energie, wenn Du da einfach einen Vorwiderstand einbaust. Wenn Du eine KSQ verwendest, dann solltest Du das Rücklicht meiner Meinung nach etwas weiter zerlegen und diese direkt an der LED anschließen.
 
Wie versprochen das Bild des Lupine Adapters. Ja, er ist hässlich. Leider war mit der schwarze Schrumpfschlauch ausgegegangen, sonst hätte er schicker ausgesehen. Und sorry für das unvorteilhafte Blitz-Foto. Für vernünftige Beleuchtung hatte ich keine Zeit.

Lupine-Adapter.jpg
 
Ohne größeren Umbau: kompakten DC-DC Step-Down-Wandler mit Doppellitze / Leitung am Eingang versehen (Länge von Rücklicht zum Bordnetzanschluss plus Sicherheitszuschlag) an (Bordnetzspannung) anklemmen, auf 3V ausgangsseitig regulieren, mittels kurzen Litzen ausgangsseitig an die Batteriekontakte im Rücklicht mit richtiger Polarität anlöten (direkt im Batteriefach unterbringen erspart Dir externe Umhausung).
Hallo TitanWolf,
bzgl. des Anschließens meines Rücklichts an den Bordakku habe ich mir folgendes Teil besorgt:
14122018012.jpg https://www.conrad.de/de/mean-well-...print-156-w-anzahl-ausgaenge-1-x-1292800.html

Leider habe ich keine Ahnung, ob ich damit was anfangen kann. Ist das evetuell zu gebrauchen?
Wenn nicht, kannst Du mir bitte ein Produkt empfehlen, das ich einfach bestellen kann? Mein Akku hat max. 8,4 V, das Rücklicht 3 V.
 
Hallo @Ich ,

das ist eine Konstantstromquelle mit 300 mA Ausgangsstrom und 9-36V Eingangsspannung (Gleichspannung). Das würde Dir demnach nur dann sinnvoll weiterhelfen, wenn Du es a) dauerhaft auf deutlich geringeren Ausgangsstrom herunterregelst und b) es direkt an die Rücklicht-LED(s?) anklemmst.

Allerdings liegt zwischen den 300 mA Ausgangsstrom und den üblichen 5V Rücklicht-Leuchtdioden-Betriebsströmen der Faktor 30.. Selbst bei 5mm "0,5W" LEDs wäre >100 mA sehr viel und diese sind bei Fertiglösungen nicht verbaut.

Selbst bei 700mA PowerLEDs wären 300 mA ohne Kühlkörper oder Wärmeableitung zu viel (nur für den Träger-Star).

Demnach alles andere als "einfach", wenn Du dies an ein fertiges Rücklicht mit wahrscheinlich vorgeschalteten Vorwiderständen (primitive Variante) oder vorgeschalteter KSQ (teuere Variante) hängen möchtest. In der Woche nach Weihnachten bin ich wieder im Lande, dann kann ich Dir einen Wandler auf 3V ausgangsseitig justieren und zusenden.. für schmalen Taler. Wenn Du das willst.. wiegt dann auch einen Bruchteil der KSQ im Bild.

Viele Grüße
Wolf
 
Danke Wolf @TitanWolf
Wenn ich Dich jetzt beauftrage muss ich mir erst noch überlegen, ob ich das Rücklicht behalten will. Es hat nur 8 € gekostet (was erstmal kein Fehler ist). Das Licht hat einen ziemlich kleinen Winkel und wird im Dunkeln wahrscheinlich eher blenden und aus einem seitlichen Winkel eher nicht so auffallen. Den Blinkmodus halte ich für einen Sicherheitsvorteil. (Polizei hat auch nix gegen das Blinken.)
Würde so ein Billiglicht verschwenderisch mit meinem Akku umgehen?
(Hab auch noch andere Baustellen, z.B. Frontscheinwerfer. Könnten besser sein, würden dann aber auch meinen Akku schneller leeren.)
 
Hallo @Ich ,
Würde so ein Billiglicht verschwenderisch mit meinem Akku umgehen?
nein, das wird keine hohe Leistung aufnehmen, allerdings ist die "Wirksamkeit" abhängig von der Sichtbarkeit und Aufmerksamkeitserheischung - das Blinken wird Dir vermutlich einen Vorteil hierbei verschaffen (für alle anderen Verkehrsteilnehmer - gerade jene ohne KFZ - jedoch einen Nachteil, da sie in den Hintergrund rutschen).

Andererseits wird die Elektronik sicherlich kein state-of-the-art der Effizienz darstellen, wenn es komplett 8€ kostete. Vorwiderstand und gut ist.. vermutlich. Daher ließe sich bei gleicher Leistungsaufnahme theoretisch eine deutlich höhere Helligkeit und/oder Abstrahlwinkel/Flächenleuchtwirkung herauskitzeln, jedoch würde der Preis um ein Vielfaches steigen.

Der reine Wandler, sofern Du ihn selbst verlötest und davorhängst, ist jedoch nicht teuer. Die 3V Ausgangsspannung einzustellen ist kein großes Ding.

Viele Grüße
Wolf
 
Jetzt habe ich den Spannungswandler an das Batterierücklicht gelötet und habe nun das nächste Problem: Wo schließe ich das ganze an, so dass es leuchtet, wenn ich den linken oder rechten Scheinwerfer einschalte. Ich vermute, es geht nicht, Frag aber zur Sicherheit nochmal.
So sieht es bei mir aus (Bitte die Unkenntnis der entsprechenden Fachzeichen entschuldigen.):
17012019020.jpg
 
Du zweigst nach dem jeweiligen Lampenschalter die Pluslitze ab. Die geradeaus zur Lampe führende wird direkt an die vom Schalter kommende Litze angebunden.

Zwischen die Abzweigungslitze und das Rücklicht jeder Lampe hängst Du eine Schottkydiode mit 0,5-2A (das sind sehr kompakte Bauformen) und einer Spannungsauslegung, welche mindestens auf Betriebsspannung - oder höher - liegt.

Diese bindest Du so ein, dass sie in Flussrichtung der Zuleitung leitend werden und gegenläufig sperren.

NACH den Dioden kannst Du beide Zuleitungen zu einer einzelnen, zum Rücklicht führenden Litze kombinieren. Die Minuszuleitung des Rücklichts schließt Du direkt an die Akku-Minuslitze an, diese ist dauerhaft verbunden.

So ist - von jeweils einer der abgezweigten Plus-Zuleitungen des Schalters aus gesehen - der "Zurück"weg zum anderen Schalter (und somit der anderen Lampe) über das Rücklicht gesperrt, da gegen Flussrichtung mit Diode versehen.

Schottkydioden haben eine recht niedrige Spannungsreduktion zur Folge, etwa 0,3V. Demnach unproblematisch.

Viele Grüße
Wolf
 
Was kann man von einer (guten) Lötstelle erwarten? Dass man etwas dran ziehen kann? Oder muss man die Elektrik so verlegen, dass man nie an die Leitungen kommt?
 
Eigentlich gibt's dafür ja Zugentlastungen (Leitungen in der Nähe der Lötstelle einklemmen), und wenn die fehlen, solltest Du bei Fahrzeugen auch an Schwingungsbrüche denken. Gegen die hilft "nicht dagegenkommen" nicht.
 
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