Empfehlung für Scheibenbremse mit hoher Standzeit?

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Ich stelle die Frage hier nochmal weil im Lastenradforum bisher keine Resonanz zu verzeichnen ist. Ein Christiania-Lastenrad welches als Leihfahrzeug im Einsatz ist soll hinten eine neue Scheibenbremse bekommen. Welches ist derzeit das Modell der Wahl für folgende Anforderungen?

- Mineralöl
- hohe Standzeit, Bremsbeläge mit ordentlich Material drauf, zuverlässige Funktion
- 4 Finger-Bremshebel
- bezahlbar
- Beläge im Fachhandel erhältlich
- Gewicht egal

Verbaut ist derzeit eine Shimano BL-M395 deren Beläge ca. alle 4 Wochen getauscht werden müssen. Die Nutzer bremsen anscheinend immer nur hinten, obwohl vorn eine wesentlich potentere Bremse verbaut ist.
 
Also ich brauche mindestens 2 Jahre um die ShimanoBeläge wegzubremsen.:rolleyes:

Wäre es da nicht mal angebracht über Alternativen aus einem anderen Sektor nachzudenken?
Ich denke da an die Kleinkraft-Motorroller.
Könnte man deren Scheiben nicht mit Vertretbarem Aufwand an das Rad bekommen?

Oder die Alte Sachs Scheinbenbremse, die kam wohl auch eher aus dem KleinkraftSektor:
bild:
https://www.mtb-news.de/forum/attachments/dsc07327-jpg.613189/
Beitrag
https://www.mtb-news.de/forum/t/zwei-fuchs-mtb-von-1993.848568/
 
Nimm eine 90er Trommelbremse.
Ist eine Motornabe.
[DOUBLEPOST=1533300658][/DOUBLEPOST]
Wäre es da nicht mal angebracht über Alternativen aus einem anderen Sektor nachzudenken?
Ich denke da an die Kleinkraft-Motorroller.
Könnte man deren Scheiben nicht mit Vertretbarem Aufwand an das Rad bekommen?
Da müsste dann auch der Lochkreis der Scheibe passen. Habe bisher noch nicht gehört, daß das mal jemand erfolgreich umgebaut hat.

Oder die Alte Sachs Scheinbenbremse, die kam wohl auch eher aus dem KleinkraftSektor:
Die hat kein IS2000 oder PM, sondern irgendwas davor. Und Beläge+Scheiben gibts meines Wissens nicht mehr außer Privatbestände von Leuten die das gebunkert haben.
 
Da müsste dann auch der Lochkreis der Scheibe passen. Habe bisher noch nicht gehört, daß das mal jemand erfolgreich umgebaut hat.
Die hat kein IS2000 oder PM, sondern irgendwas davor. Und Beläge+Scheiben gibts meines Wissens nicht mehr außer Privatbestände von Leuten die das gebunkert haben.
Alles richtig, aber ich denke nicht dass du mit Scheibenbremsen aus dem Radsektor dein Problem lösen kannst...

Evtl würd es helfen auch nur den Bremssattel und die Beläge aus dem Mopped-sektor zu verbauen und die disc aus dem Radsektor zu lassen.
Dann müsste man nur am Rahmen rumschweissen...
 
- hohe Standzeit, Bremsbeläge mit ordentlich Material drauf, zuverlässige Funktion
Ich vermute, dass recht bullige, massive Bremsen auch große Beläge haben. Also würde ich mal im Downhillbereich schauen, wo das Gewicht egal ist, und nicht im Rennradbereich.

Aber mir ist noch nie ein Vergleich der Bremsbeläge begegnet. Dabei muss es doch Unterschiede geben. Der Kolbenweg dürfte überall ähnlich sein, aber die Fläche dürfte sich schon etwas unterscheiden.

Aber: Ich denke, am wichtigsten sind die Scheiben. Eine Scheibe mit vielen Löchern bzw. einem gewellten Rand hat viele „Schnittkanten“, die den Belag wegraspeln – und damit den Belag immer schön griffig halten. Daher unbedingt eine Scheibe nehmen, die möglichst wenige Löcher hat; dann ist die Bremse vielleicht nicht so bissig, aber hält länger.
- 4 Finger-Bremshebel
Bremshebel kann man wohl recht gut austauschen, d.h. daran sollte es eigentlich nicht scheitern.
Also ich brauche mindestens 2 Jahre um die ShimanoBeläge wegzubremsen.:rolleyes:
Das hängt sehr von den Randbedingungen ab. Bei Dauernieselregen mit entsprechend viel Dreck hat ein Bremsbelag auch mal nur einen Tag lang gehalten, weil im Radkasten der Dreck permanent wie eine Schleifpaste gewirkt hat.
 
Vielleicht müssten wir auch nur den vorderen Bremshebel nach rechts tauschen und schon würden die Nutzer die vordere Bremse mehr benutzen. Falls nicht, hätten wir zumindest erwiesen, dass die Nutzer nicht gewohnheitsmäßig rechts bremsen, sondern bewusst die hintere Bremse nehmen, weil sie den Lenkeinfluss der vorderen Bremse fürchten...

Gruß,
Martin, der besagtes Rad auch gelegentlich schon in der Wartung hatte
 
Hallo,

@Racertje Bremstausch ist keine gute Idee. Ich durfte mal den neuen Randonneur von einem Arbeitskollegen probefahren. Als ich bremsen wollte, fand ich erst aufgrund des Rennlenkers die Bremsgriffe nicht. Als ich sie dann hatte, zog ich den rechten, weil ich ja immer mit inversen Bremsen fahre. Der betätigte aber die noch nicht funktionsbereite Hinterradbremse, also blieb nur mit dem Bein an der Hauswand zu bremsen und danach den Lenker wieder zu richten. :oops::whistle:

viele Grüße

Christoph
 
@christoph_d: Das Rad gehört zu einem freien Lastenrad-Projekt, hat also per Definition keine festen Nutzer (was nicht heißt, dass es keine häufigeren Nutzer gäbe) und fährt sich als Dreirad mit 45 kg Leermasse mit Zusatzantrieb deutlich anders als ein normales. Die vorderen Bremsen packen ordentlich zu, hauen aber niemand übern Lenker. Die Nutzer müssen sich also eh besonders mit dem Rad vertraut machen und sollen keine Geschwindigkeitsrekorde anstreben. Insofern hielte ich das Risiko beim Tausch für überschaubar. Aber falls es für die Standzeit nix bringt, bleibt die Frage:
Welches ist derzeit das Modell der Wahl für folgende Anforderungen?

Gruß,
Martin
 
Zum Seitentausch der Bremsgriffe:
Aus meiner Sicht gibt's keine vernünftige Norm für links oder rechts.
Ein Mal ist's so wie bei Mopeds und Motorrädern , sonst so wie bei Fahrrädern.
Allen wird man's einfach nie recht machen können.
 
Vielleicht müssten wir auch nur den vorderen Bremshebel nach rechts tauschen und schon würden die Nutzer die vordere Bremse mehr benutzen.
Ich bin mir sicher, dass diese Anordnung der Bremshebel mal Standard war. Meine Jugendräder hatten das ab Händler. Ich bin dann dabei geblieben, aber heute muss ich tauschen.

Gruß
Christoph
 
Hallo Christoph,

Ich bin mir sicher, dass diese Anordnung der Bremshebel mal Standard war. Meine Jugendräder hatten das ab Händler.

Das ist es bei Fahrrädern mit Rücktritt immer noch, außerdem war es bei allen meinen Liegen so, dass der linke Hebel für hinten war. Sinnvoll ist es, wenn die vordere Bremse mit der "Schreibhand" bedient wird, weil man damit üblicherweise feinfühliger arbeiten kann.

Ich bin über den starken Verschleiß der Hinterradbremse am Lastentrike etwas erstaunt, weil ich überhaupt nicht mit einer guten Bremswirkung rechnen würde. Ich hätte dem Trike hinten gar keine Bremse verpasst und die beiden vorderen Trommeln über eigene Bremshebel angesteuert.

Gruß, Klaus
 
Vielleicht müssten wir auch nur den vorderen Bremshebel nach rechts tauschen und schon würden die Nutzer die vordere Bremse mehr benutzen.
Der Knopf für die Feststellbremse läge dann auf der Unterseite, es sei denn man kann das umbauen.

Eingefallen ist mir noch die Gustav M, wird nicht mehr produziert ist aber noch gebraucht zu bekommen.
 
Ihr verschleisst also die Beläge, aber Überhitzung ist kein Problem und mangelnde Bremswirkung wohl auch nicht. Dann ist es ja Wurst welche Bremszange da montiert ist. Am Bremsverhalten der Nutzer könnt Ihr nix ändern.

Lediglich Scheibe, Beläge und Verschmutzung bleiben als Variablen. Dass Beläge nach 4 Wochen bei moderater Nutzung abgenutzt sind ist nicht normal. Also wenigstens eines von den dreien faul und die Chance durch wahlloses Ändern etwas wesentlich zu verbessern. Erste Massnahme andere Beläge desselben Herstellers oder eines Drittanbieters (Koolstop und wie die alle heissen).
Wenn das nix hilft Scheibe tauschen. Eventuell auch grösserer Durchmesser.
Und zuletzt ein Scheibenschutzblech wenn denn Schmutz auf die Scheibe tropft.

Dann kann man noch die Fühler zu anderen schweren Nutzergruppen ausstrecken, als da wären Bremssysteme mit 45er E-Bike Zulassung und solche für Tandems.
 
Wie wäre es mit gesinterten Bremsbelägen? Sollte aber die Scheibe dazu passen, sonst verschleißt die fast schneller als die Beläge und quietscht.
 
Vergleich Bremsbeläge:
https://www.bike-magazin.de/kompone...n-30-bremsbelaege-im-grossen-test/a23181.html

Meine Idee dazu:
1) Für welche maximale Bremsscheibengröße ist der Rahmen überhaupt zugelassen
2) gucken, ob einer der handelsüblichen Adapter den Abstand zwischen Bremszange und Rahmen erhöhen kann.
https://www.fahrrad.de/fahrradteile/bremsen/scheibenbremsadapter.html
3) nach dem maximal möglichen Abstand die neue Bremsscheibe wählen. 140, 160, 180, 203/205 mm Durchmesser sind mir momentan bekannt.
https://www.bike-discount.de/de/shop/bremsscheiben-283

Die angehängten Links dienen nur der Veranschaulichung und sind nicht als Werbung zu verstehen...
 
Verbaut ist derzeit eine Shimano BL-M395 deren Beläge ca. alle 4 Wochen getauscht werden müssen. Die Nutzer bremsen anscheinend immer nur hinten, obwohl vorn eine wesentlich potentere Bremse verbaut ist.
Welcher Fahrstrecke entsprechen denn die vier Wochen ungefähr?
Könnt Ihr beim Zurückbringen des Rades die Nutzer fragen, warum sie nur hinten bremsen? Wenn es vorn zu bissig bremst, hilft es evtl., beide Bremsen etwas zu entschärfen, aber das hier klingt jetzt nicht unbedingt danach.

Bei den Christiania-Dreirädern dreht sich beim Lenken das gesamte Vorderteil samt Vorderrädern als Einheit, oder? In dem Fall würde ich die vorderen Bremsen auf einem gemeinsamen Hebel lassen, denn einseitiges Bremsen würde stark in die Lenkung greifen.
 
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