Ein freundliches Hallo in die Runde

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Moin Zusammen,

Ich heiße Sven, 34 Jahre alt und wollte mich eigentlich schon viel früher hier vorstellen, allerdings kam dann leider alles als gedacht.
Da ich gerade in letzter Zeit vermehrt schwere Unfälle mit Velos mitbekomme, möchte ich Euch auch von Meinem berichten und vielleicht ein paar Einschätzungen erhalten.

Mein Milan GT durfte gerade einmal ein knappes, halbes Jahr alt werden, bis ich beim Abbiegen durch eine mich überholende Autofahrerin Ende Januar quer über die Straße geschleudert wurde.
positiv: Der Milan hat meinen Kopf geschützt und ich bin im Fahrzeug geblieben.
negativ: Der Aufprall war so stark, dass das KFZ seitlich eindrang und mir die Rippen brach und die Lunge schädigte.
Es folgte das Martyrium aus Intensivstation, langer Krankschreibung und Rehabilitation.

Zum Glück ist viel von meiner Beweglichkeit wiedergekommen, Einschränkungen werden aber wohl bleiben und der Muskelapparat war natürlich durch das lange Liegen komplett abgebaut.

Eigentlich möchte ich auch gerne wieder Velomobil fahren, dazu hat das halbe Jahr viel zu viel Spaß gemacht und ich merke täglich auf dem Liegerad (HP Velotechnik Streetmachien), wie mir das Velo fehlt, gerade bei Gegenwind oder längeren Strecken.
Ob der Kopf da mit macht, muss ich dann in einer Probefahrt mal vorsichtig ausprobieren.

Was für Eindrücke habt ihr? Nimmt die Unfallhäufigkeit in letzter Zeit generell zu? Ich hatte bei mir extra eine vollständige Lichtanlage sowie jede Menge Reflektionsaufkleber angebracht und dachte eigentlich, ich wäre gut genug sichtbar. Ich habe aber auch erfahren, dass die Polizei sehr schnell voreilig zugunsten des Autofahrers urteilt, da die Rechtslage den wenigsten bekannt ist.

Ich wäre auch gerne beim Treffen ende August dabei, aber mit der Streetmachine würde ich vermutlich nicht mithalten können, oder wie Weit/Schnell fahrt ihr?

Soweit von mir, hoffe das ich irgendwann mal mitfahren kann.

Anbei noch ein Bild meines Velos aus guten Zeiten, die Unfallbilder poste ich erstmal nicht, will Euch nicht die sonnige Morgenstimmung versauen ;)

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Moin Sven,
erstmal Glückwunsch zu deinem zweiten Geburtstag.
Wie mit mit solchen Erlebnissen umgeht und wie man sie verarbeiten kann, das liegt vielleicht auch in der Verantwortung eines Experten. Solltest du dabei Schwierigkeiten haben, kann ich dir nur dazu raten jemanden um Hilfe zu fragen.
Ja...es scheint so, dass wir in der näheren Vergangenheit mehrere schwere Unfälle hier in unserem Umfeld erlebt haben. jeder dieser Vorfälle hat aber seine eigene Geschichte. Pauschalierungen (Velomobilfahren ist unsicher) helfen hier nicht weiter.
Diverse Aspekte wurden schon vor und zurück diskutiert. Die Wahrheit wird wahrscheinlich irgendwo in der Mitte von "schlechte Sichtbarkeit", "zu hohe Geschwindigkeit", "eigener Fahrfehler" oder "Unachtsamkeit auf beiden Seiten" liegen.
Ich war glücklicherweise noch in keinem heftigen Unfall mit dem Velomobil verwickelt und kann daher garnicht sagen, wie ich in diesem Falle reagieren würde.

Beste Grüße

Klaus
 
Hallo. Schade das zu lesen. Dein Milan sah sehr schön aus. Auch sein Nest gefällt mir ausgesprochen gut.
Ich denke die Fragen von Dir wurden vor kurzem bereits HIER diskutiert. Lass doch dieses Faden sauber und nutze ihn lieber um Fotos nach der Reparatur und den anschließenden Ausflügen mit uns zu teilen.
Denn wie Du bereits selber schreibst:
Eigentlich möchte ich auch gerne wieder Velomobil fahren, dazu hat das halbe Jahr viel zu viel Spaß gemacht und ich merke täglich auf dem Liegerad (HP Velotechnik Streetmachien), wie mir das Velo fehlt, gerade bei Gegenwind oder längeren Strecken. Ob der Kopf da mit macht, muss ich dann in einer Probefahrt mal vorsichtig ausprobieren.
Wenn Kopf und Körper Spaß hatten, werden sie von alleine dazu wieder zurück finden.
 
bis ich beim Abbiegen durch eine mich überholende Autofahrerin Ende Januar quer über die Straße geschleudert wurde.
Autsch! Schon mal weiterhin von mir Gute Besserung!

Verstehe ich dich richtig:
Du wolltest auf der Straße geradeaus und die Autofahrerin hat dich überholt und ist dann rechts abgebogen?

Mein Erfahrungen sagen:
Radwegen meiden(!!!!!) und eine Hupe hilft Autofahrer aufzuwecken...
Tendenziell hilft es auch sich auf der Fahrbahn mehr zur Mitte zu halten und nicht am Straßenrand zu kleben.
Dazu auch noch den umliegenden Verkehr im Auge behalten, was IMHO ohne Kaufhaube besser geht.
 
erstmal Glückwunsch zu deinem zweiten Geburtstag.
Danke, der wird auch mehr gefeiert als der erste. :)
Solltest du dabei Schwierigkeiten haben, kann ich dir nur dazu raten jemanden um Hilfe zu fragen.
Hatte ich in meiner Reha schon kurz. Ich denke, das Thema wird aber auch erst wieder aufkommen (ob es eines ist oder nicht), wenn ich wieder im Velo sitze.
Meine Vermutung ist aber weniger die schlechte Sichtbarkeit (Motorräder sind von der Silhouette meist ja schmaler) als eher der Zustand, dass die meisten Autofahrer Velomobile einfach nicht einschätzen können.
In der Mitte fahren geht bedingt, wurde dabei auch schon aggressiv hupend von einem Autofahrer geschnitten/überholt, der erbost war, dass ich ihn 10 Sekunden seiner Zeit gekostet habe.o_O

...
um Fotos nach der Reparatur und den anschließenden Ausflügen mit uns zu teilen.
Würde ich gern, ist aber leider ein Totalschaden, daher muss ich nun den Prozess abwarten um mir dann wieder einen neues bestellen zu können.

Verstehe ich dich richtig:
Du wolltest auf der Straße geradeaus und die Autofahrerin hat dich überholt und ist dann rechts abgebogen?
Nicht ganz, ich fahre grundsätzlich immer Straße, da die Radwege bei uns die Eigenschaft haben, kleine Kurven um Bäume zu machen, die ich nicht schaffe. Zudem habe ich mich auf der Straße immer sicher(er) gefühlt.
Ich wollte von der Straße abbiegen, habe mich auch eingeordnet und sehr früh geblinkt, das Auto kam von hinten und meinte mich dann noch überholen zu wollen.
Da keine zeugen da waren, wird natürlich nun von allem das Gegenteil behauptet (nicht geblinkt, nicht eingeordnet, gaaanz plötzlich los gefahren etc.).

Tendenziell hilft es auch sich auf der Fahrbahn mehr zur Mitte zu halten und nicht am Straßenrand zu kleben.
Dazu auch noch den umliegenden Verkehr im Auge behalten, was IMHO ohne Kaufhaube besser geht.
Hilft alles nichts, wenn der Unfallgegner selbst das Blinken nicht mitbekommt (wer die Blinker vom Räderwerk kennt, weiß, wie hell die sind).
Keine Ahnung, wo die Gedanken der Autofahrerin waren, scheinbar aber nicht 100%ig auf der Straße.
Sicher ist´s ohne Kopfhaube "offener", aber da bleibt dir im Winter/Frühjahr das lächeln im Gesicht noch ne Stunde nach dem Aussteigen stehen. ;)
 
Tut mir leid zu hören, aber 2 Geburtstage sind auch was Feines und ich weiß, wovon ich rede.
Wenn Kopf und Körper Spaß hatten, werden sie von alleine dazu wieder zurück finden.
Das denke ich auch, wenn die Liege angstfrei geht, wird auch auch das VM funktionieren
Dennoch rate ich vor einem Neukauf zum Ausprobieren: hatte mir direkt ein neues Rennrad gekauft, als ich aus der Chirurgie und Reha herauskam. 4-5 Fahrten mit den Radsportfreunden, ein Urlaub am Coll de Rates, dannach war mir klar, dass ich bergab immer doppelt so lang wie alle anderen brauchen würde.
Seit dem steht es rum und aufrecht bin ich auch auf allen anderen Rädern immer noch ein Angsthase; fahre gend in die Stadt, sportliches Fahren... nein.
Mit der Liege alles kein Problem, auch etwas zu "couragiert angefahrene" Kurven gehen wie vorher.
Meine Meinung zur Unfallhäufung:
Hier im Forum herrscht ein dicker "Observer bias"; wir bekommen (fast) alle Unfälle mit und es gibt mehr VMs (in .de) als noch vor einigen Jahren.
Gleichzeitig werden die Dinger natürlich immer schneller, und können später noch besser optimiert werden (vergleiche einen Kojak mit einem pro-One). Vor allem gibt es gibt mehr Leute, bei denen das VM die erste Liege ist.
Die (frühere) typische "Karriere" vom Kurzlieger über die Rennliege zum VM hat einiges an Erfahrung gebracht, was das Fahren mit dem Quest sicherer machte.
Eine Neuling in einem DF geht diese 2 zusätzlichen Risiken ein.

Du hattest mutmaßlich einfach nur "Pech", denn vermutlich (jedenfalls mutmaße ich das) haben die (schweren) Unfälle durch unachtsame Kraftfahrer nicht zugenommen.

Gruß
Christoph
 
Warst Du auf der Strasse oder auf dem Radweg unterwegs?
Ich wollte von der Straße abbiegen, habe mich auch eingeordnet und sehr früh geblinkt, das Auto kam von hinten und meinte mich dann noch überholen zu wollen.
Verstehe ich so, dass er auf der Straße fahrend nach links abbiegen wollte, den Abbiegevorgang auch schon begonnen hat und die Autofahrerin dann in ihn rein ist.
 
Verstehe ich so, dass er auf der Straße fahrend nach links abbiegen wollte, den Abbiegevorgang auch schon begonnen hat und die Autofahrerin dann in ihn rein ist.
Genau, ich stand eingeordnet auf der Straße, weil hinter dem Wirtschaftsweg, in den ich einbiegen wollte, eine Kurve ist, sodass ich dort immer halte, um erst einen Überblick zu bekommen.
Als ich das letzte mal in den Rückspiegel schaute, war das Auto noch hinter mir, da bin ich angefahren und dann hat es auch schon gekracht.
Nun frag mich aber nicht, wieso man als Autofahrer direkt vor einer un-einsehbaren Kurve zum Überholen ansetzt, die Frage stell ich mir schon seit dem Unfall.(n)
 
@Sevn die Frage braucht man sich nicht zu stellen....Sie hat es getan. Wenn ich mir so tagtäglich anschaue was Verkehrsteilnehmer so alles Verzapfen...mich wundert ehrlich gesagt nichts mehr
 
Bin ja kein Jurist, aber nachdem Blinker an einem Fahrrad nicht vorgeschrieben sein können, kann doch auch ein eventuelles nicht (wahrgenommenes) Blinken Dir nicht angelastet werden! Das Einordnen und Verlangsamen zum links Abbiegen ist ja (für alle die nicht zu blöd oder zu schnell sind) bereits Signal genug!

Hätte denn die Verursacherin einen zum Abbiegen eingeordneten Traktor/Heuladewagen o.ä. auch überholt, wenn sie in der Situation kein Blinken erkennen konnte?

Was die Polizei angeht: die haben gar nix zu beurteilen - nur festzuhalten "was ist". Sollte sich in deren Protokoll auch nur irgend eine Form von Wertung befinden, ist die natürlich herauszureklamieren!

Ich wünsch Dir einen mit allen Wassern gewaschenen Anwalt und gesundheitlich bestmögliche Wiederherstellung!
 
Genau, ich stand eingeordnet auf der Straße
Magst Du mal angeben wo das war? Nur das wir die Lage besser verstehen.

wieso man als Autofahrer direkt vor einer uneinsehbaren Kurve zum Überholen ansetzt
a) durchgezogene weiße Linie, weil Kurve die auf eine Brücke führt. Ich im DF etwa am Ende es ersten Drittels mit noch Schwung etwa 45 km/h (50 ist erlaubt) Autofahrer überholt und es hätte fast einen Frontalunfall mit Gegenverkehr gegeben.
b) fast bei mir vor der Haustür, wenig befahrende Straße (50er Zone, keine Markierung) ich auf dem UP (normales Rad) höre Auto von hinten, vergewissere mich, halte deswegen den Arm nach links um deutlich an zu zeigen, dass ich in meine Auffahrt möchte. Auto zieht/drängt sich an mir vorbei. Etwa 70m weiter ist eine Vorfahrt-Rechts-Kreuzung an der Auto ohne zu bremsen vorbei fährt.

Fazit: mich wundert - leider - nichts mehr was andere Verkehrsteilnehmer machen
 
Erst mal willkommem im Forum. Wünsch dir auf jeden Fall gute Besserung und einen guten Anwalt der auf Verkehrsrecht und Fahrrad spezialisiert ist.
Nachfragen beim Adfc kann da nicht schaden.

Und natürlich wollen wir alle das du wieder Rad fährst. Und falls du auch nur Ansatzweise das Gefühl hast dein Geist dich davon abhält. Dann hol dir schnell Hilfe. Wartezeiten bei Psychologen sind extrem lange.
 
halte deswegen den Arm nach links um deutlich an zu zeigen, dass ich in meine Auffahrt möchte. Auto zieht/drängt sich an mir vorbei.
Ich habe den Eindruck, das viele "eilige" Autofahrer ein Handzeichen als Aufforderung verstehen, "eben noch schnell" zu überholen.
Böse Zungen behaupten, für ein wirkungsvolles Handzeichen nach links müsse man einen 1 1/2-pfündigen Morgenstern schwenken.

Gruß
Christoph
 
Nein, ich vergaß, dass bei allen Sicherheitsdiskussionen irgendwan das Argument "Kinder(TM)" gebracht werden muss. Also besser gleich solch einen.
Die initiale Idee war freilich "Fahrtrichtungsanzeiger, antik"o_O
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wieso man als Autofahrer direkt vor einer un-einsehbaren Kurve zum Überholen ansetzt
Gibt Leute, auch hier im Forum, die das cool finden und sich auch noch dabei filmen.
Und zugegeben, auf der Hausstrecke macht man sowas bei extrem langsamen Hindernissen eben doch mal...
Velomobile sind im Vergleich auch extrem "wendig", wers nicht kennt weiss es nicht, soll aber keine Entschuldigung sein.
[DOUBLEPOST=1532696082][/DOUBLEPOST]
etwa 45 km/h (50 ist erlaubt) Autofahrer überholt und es hätte fast einen Frontalunfall mit Gegenverkehr gegeben
habe ich regelmäßig obwohl ich in der Mitte der Spur fahre und mit dem Arm den Rest der verbleibenden Fahrbahn "belege" ,dann noch Diesel...->:mad: Meist Leute ohne Fahrradpraxis
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe, daß du und der Milan bald wieder hergestellt seit.
bis ich beim Abbiegen durch eine mich überholende Autofahrerin Ende Januar quer über die Straße geschleudert wurde.
....
da die Rechtslage den wenigsten bekannt ist.
Leider gibt es in diesem Fall nicht DIE Rechtslage... Die Haftungsteilung kann von 0% bis 100% gehen, hier eine schöne Linksammlung zum Thema: CLICK
Ich gehe beim Linksabbiegen inzwischen nicht mehr davon aus, daß ich nicht mehr überholt werde. Immer der 2. und 3. Blick in den Rückspiegel bzw. Schulterblick, auch im Auto.
 
Ich gehe beim Linksabbiegen inzwischen nicht mehr davon aus, dass ich nicht mehr überholt werde. Immer der 2. und 3. Blick in den Rückspiegel bzw. Schulterblick, auch im Auto.
Da kann ich Dir leider nur beipflichten.
@Sevn : Steig wieder ein, wenn Du kannst. Dein Körper und Geist braucht sicher Bewegung zu "Wiederaufbau".
 
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