das es wohl in Südschweden ein paar Straßen gibt, wo ich nicht lang fahren darf.
Ich bin gerade letzte Wochen einen Brevet in Schweden (um Örebro herum, von Hjo im Süden bis Höhe Falun im Norden) gefahren und habe darüber mit einen RR-Fahrer aus Schweden gesprochen. Verboten für Fahrräder sind wohl alle Straßen, die "kraftfahrstraßenmäßig" ausgebaut sind, d.h. die Richtungsfahrbahnen baulich getrennt sind (Pfosten mit dazwischen gespannten Stahlseilen). Das werden leider immer mehr der großen Straßen (die mit 2-stelligen Nummern). Leider kann der Ausbauzustand schnell von nicht getrennt zu getrennt ohne Vorwarnung und Abfahrmöglichkeit wechseln. Ein "Fahrradverbotsschild" oder "Kraftfahrstraßenschild" (wie in D oder DK) wird man da aber kaum sehen. So sind wir beim dem Brevet auch kurze Stücke (max. 1km, rauf und dann wieder bei der nächsten Gelgenheit abgebogen) auf solchen Straßen gefahren.
Die besten Erfahrungen bei der Routenplanung zur Erkennung solcher verbotenen Straßen habe ich mit der Routenplanung von
gpies gemacht:
"Wegen folgen" aktivieren
- bei Typ "Rennrad" wird über alle erlaubten Straßen geroutet
- bei Typ "Fahrradtour" wird wenn als Alternative ein Radweg vorhanden ist, der benutzt
Das habe ich gerade nocheinmal mit mir gut bekannten Straßen um Jönköping getestet. Garmin MapSource / BaseCamp mit OSM-Karten aber auch BRouter routen über eine solche "Kraftfahrstraße", sind dafür
nicht tauglich.
viele geschotterte Strassen
Da kann man leider auch keine pauschalen Aussagen machen.
- Alle "blauen" (blaue Hinweisschilder) Straßen mit 3-stelligen Nummer sind immer asphaltiert (diese Nummern sind auch an den Straßenschildern verzeichnet)
- "blaue" Straßen mit Buchstaben + 3- oder 4-stelliger Zahl sind meistens, aber nicht immer asphaltiert
- "gelbe" Straßen sind meistens geschottert (aber es gibt auch asphaltierte Ausnahmen)
Zur Erkennung von nicht asphaltierten Straßen habe ich die besten Erfahrungen mit Garmin MapSource / BaseCamp in Verbindung mit der OSM-Karte von
garmin.openstreetmap.nl mit Typ "Generic Routable (new style)" gemacht. Dann wird in MapSource das Attribut "unpaved" angezeigt.
allerdings ist dort nicht eine Kirche mitten im Ort, umgeben von einem Friedhof, sondern die Dörfer sind oft Streusiedlungen, und die Kirche, falls vorhanden, irgendwo
Guck nach weißen Hinweisschildern "Ortsname K:A". Die Kirchen sind ausgeschildert, die Friedhöfe liegen meistens um die Kirchen herum.
Eine so hohe Tankstellendichte wie in Deutschland findet man wohl in keinem anderen Land. Allerdings gibt es in Schweden kaum Autobahnen, der Fernverkehr (mit einer viel geringeren Verkehrsdichte) erfolgt über Landstraßen, d.h. dort gibt es schon Tankstellen.
Ich würde sogar behaupten, daß die Tankstellendichte in Schweden (bis Höhe Mora/Gävle) sogar größer als in Deutschland ist. In vielen kleinen Orten aber dann nur Automaten, d.h. keine Möglichkeit Wasser/Vorräte zu kaufen. Nach Norden wird die Anzahl und Größe der Orte deutlich geringer, aber dort würde ich aus fließenden Gewässern (in Wasser aus Seen gibt's zuviel Proteineinlage in Form von Mückenlarven...) auch bedenkenlos Wasser trinken.
Supermärkte haben zu 90% jeden Tag offen. Dichte ist wesentlich geringer wie bei uns.
Jein, hier gilt das gleiche wie bei den Tankstellen. Fahr mal durch die Altmark in Sachsen-Anhalt, Nord Thüringen oder McPomm... nur noch Supermärkte in den größeren Städten. Dagegen findet man in Schweden auch noch in kleineren Orten Einkaufmöglichkeiten.
mit dem Zelt irgendwo schlaffen
Es gibt zwar das Jedermannsrecht, es ist aber gar nicht so leicht eine passende/schöne Stelle zu finden. In Sichtweite von Häusern sollte man nicht sein Zelt aufbauen und Schweden ist verdammt zersiedelt, d.h. überall im Wald steht hier und da ein Haus. Nach Norden (über Östersund) wird es außerdem verdammt morastig neben den Straßen. Da muß man regelrecht nach einer geeigneten Stelle suchen, wo man ein Zelt aufbauen könnte. Campingplätze sind aber nicht so teuer, wenn man nur mit Zelt kommt, recht häufig, gutr ausgeschildert und man hat immer eine Küche zur Verfügung. Den sanitären Standard darf man aber nicht mit dem auf deutschen Campingplätzen vergleichen.
das man in Norwegen darüber nachdenkt, das Jedermannsrecht einzuschränken
Das betrifft vor allem das Angeln an der Küste. Ich habe auf meinen (Motorrad-)Touren durch Norwegen genug Deutsche gesehen/gesprochen, die mit gemieteten Kleintransportern und Kühlboxen an den Fjorden unterwegs waren und ihr Auto mit frei geangelten Fisch gefüllt haben...
Du wirst viel Spaß haben. Für mich ist Schweden das gelobte Land für Radfahrer, nicht NL oder DK!
Gruß Hartmut