Nordkapptour 2018

Hälfte hab ich. Bin bei Tczew auf östlicherseits des Wisla. Fetter Strom!

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Zweite Hälfte... Ächz.
Gruß Krischan

Heute morgen hab ich nen polnischen Aufrechtradler gecatcht, Sebastian.

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Wir sind ein Stück zusammen gefahren. Er hatte gestern nen 200er, er konnte nicht mehr. Nur noch bis Danzig, dann Zug.

Auch vierspurige Hauptstraßen gibts gepflastert...

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Isch abe erraischt Fromburk :p
1077km von zu Hause, nach 8 Tagen und 7 Tagen radeln. Das Ende heute war dicke, aber dafür gibts gleich polnische Mettwurst, pur, 600g.
Es gab Wald

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Sehr viel davon... Es gab ne alte Brücke mit nem dollen grünen Fahrrad...

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Es gab in Elblag ein Schild mit "Leer-980km" ohne Foto,
und es gibt Frombork mit Kathedrale

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mit viieel Wasser im Haff

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und ne coole Radkappe :LOL:

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Jetzt finde ich hoffentlich einen Campingplatz mit Dusche und dann gute Nacht Polen.
Morgen dann: Russiaaaaa :-o
Gruß Krischan
 
Wenn wir schon dabei sind, "Bitte" und "Auf Wiedersehen" fehlen noch.

Bei Google kann man sich auch die Aussprache anhören, wenn man das Lautsprecher-Symbol unter der Übersetzung anklickt:
https://translate.google.de/?hl=de#de/ru/Guten Tag ("Dobri Djen")
https://translate.google.de/?hl=de#de/ru/Bitte ("Paschalsta" mit weich ausgesprochenem "sch")
https://translate.google.de/?hl=de#de/ru/Danke ("Spassiba")
https://translate.google.de/?hl=de#de/ru/Auf Wiedersehen ("Doswiedanja")

Guten Tag, Bitte, Danke, Auf Wiedersehen... damit kommt man schonmal als freundlicher Mensch rüber, der Rest klappt dann schon irgendwie. ;)
 
Wie war bis jetzt die Erfahrung mit fremder Sprache?
Supereasy. Ich hab ne Weile mit Flüchtlingen gearbeitet, soviel Info läuft über das Lautieren... Ich brabbel also mein Deutsch und zeige auf die Sachen und halte Finger für die Menge.
Meine Befürchtungen haben sich in Nichts aufgelöst :)
Die Polen, denen ich im Vorbeifahren begegnet bin, haben alle so böse gekuckt. Das kann ich auch. Da hamse gelächelt ;)
Viele Daumen hoch fürs Liegerad, einige alte Männer, die das Rennrad in der Grille erkannt haben.

Ich liege tatsächlich auf nem Campingplatz, 25 Zlozy (~€6,-), Wäsche waschen und duschen, ein Traum. Hab meinen Packsack zur Schüttelwaschmaschine umgenutzt, klappt super. Zeug rein, Wasser, Shampoo, zumachen, schütteln. Zweimal spülen, fertig. Ahh.
Guts Nächtle wünscht Krischan.
 
Es gab in Elblag ein Schild mit "Leer-980km" ohne Foto,
und es gibt Frombork mit Kathedrale

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Krischan, du sollst dich aufs Fahren konzentrieren, deshalb hier das fehlende Foto aus dem Archiv. Wir kamen 2009 im Familien-Fahrradurlaub mit dem Schiff übers Frische Haff in Frombork an. Es war für mich die erste Radreise mit dem Liegerad. Zwar waren die Kinder alt genug, selbst in die Pedale zu treten, dennoch musste ich den zum Gepäckwagen umfunktionierten Kinderanhänger ziehen. 20 km hinter Olsztyn blieben wir im Mahlsand stecken, die Landstraßen waren auch nicht gerade tauglich für die Radreise mit Kindern, so dass das Programm ein wenig zusammengestrichen werden musste.

In Elbląg (sprich: Elblonk) waren wir nicht, obwohl es eine der Partnerstädte meiner Heimatstadt Leer ist und sicher noch einen Besuch wert wäre.
 
In Elbląg (sprich: Elblonk) waren wir nicht, obwohl es eine der Partnerstädte meiner Heimatstadt Leer ist und sicher noch einen Besuch wert wäre.
Naja, man muss sich wohl ein bisschen aufhalten, um die Juwelen zu entdecken...

Ich bin kurz vor der Grenze, bibber.... Aber die Sonne scheint trotz Sturmwarnung. Essen für den Tag hab ich soeben beim Lidl gekauft :) In Russland kein Handy, kein Roaming, kein Internet. Aber Litauen ist wieder EU. Sehr gut . Ich melde mich heute Abend.

Gruß Krischan, frisch rasiert

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...polnische Mettwurst, pur, 600g.

Halte Maß mit solcher Nahrung auf der Radreise! ;)
Nach ein paar Scheiben geräucherter finnischer Meetvursti (offenbar ein Lehnwort aus dem Deutschen) plagte mich gestern Abend auf der Weiterfahrt das Sodbrennen.

In Finnland gibt dir zwischendurch ein Pähkinäsekoitus die optimale Kraft für die Weiterfahrt.
(Wer jetzt an "doggy style" denkt: nein, das ist nicht gemeint.)

Die E8 in Finnland von nördlich Oulu bis Simo war gestern hinsichtlich der Verkehrsbelastung eine Herausforderung. Sinnvolle Alternativen gibt es nicht, daher ist der Abschnitt auch als Eurovelo-Route ausgewiesen. Letztlich gab es Pöbeleien mit der Hupe nur von einem Auto- und einem Lkw-Fahrer.

In Simo nahmen Gerda und ich nach acht Tagen gemeinsamer Reise Abschied voneinander, denn ihr Weg führt sie ab Tornio wieder Richtung Süden, während es mich weiter nordwärts zieht zu meinem diesjährigen Sehnsuchtsort. Dieser liegt, soviel sei vorab verraten, in Schweden. Auf schwedischer Seite, nun E4, lief es besser: kein Rauasphalt mehr wie in Finnland, kaum noch Verkehr, 2+1-Regelung, und wenn jemand wegen der "Mittelleitplanke" (gespannte Stahlseile) nicht überholen konnte, blieb er eben dahinter, bis sich wieder ein Überholstreifen auftat.

Es lief also gut. Was hat mich bloß geritten, nicht bis Töre auf der E4 zu bleiben und dann mit dem Ziel meiner gestrigen Etappe, Överkalix, auf die E10 zu wechseln? Google Maps Auto-Routing schlug die Abkürzung (23 km gespart und angeblich auch noch schneller) vor, und ich nahm sie. Es ging über Straßen mit dreistelligen Nummern, und dabei handelte es sich auf 50 km Länge um mehr oder weniger grob geschotterte Waldwege. Die kosteten Kraft und Zeit. Dank des Zeitzonenwechsels zwischen Finnland und Schweden war ich aber doch kurz vor 23 Uhr am Campingplatz in Överkalix.

Merke: in Schweden gibt es nördlich von Sundsvall so gut wie keine fahrbaren Alternativen zu den Europastraßen. Diese Erfahrung hatte ich bereits 2016 gemacht. Immerhin wurde ich gestern bereits nach wenigen km Schotterpiste mit der ersten Elchsichtung belohnt. Eine Elchkuh wechselte vor mir die Seite. Später gab es noch ein Rentier. 2016 hatte ich in 4 Wochen keine einzige Elchsichtung. Rentiere sieht man in Lappland häufig.
 
geräucherter finnischer Meetvursti
Wir sollten "Wurstwarnungen" zusammenstellen:
die Regel "beware of Rød pølse" in gilt für .dk. Immer. Überall.
die Spanische Chorizo habe ich auch den Rest des Tages gegessen.
Frikandel waren nie ein Problem. Vielleicht liegt 's am Pferd?

Gruß
Chris*Verdomd, de Frikandel is niet veganistisch?*toph
 
Ich bin back in EU, Litauen. Bin ich froh... Und erleichtert :) Ich wollte noch was fahren, aber es regnet immer mal wieder... Das wichtigste Bild zuerst

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Und dann Grille mit Radkappe an der Hafenmole von Nida

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Ich hoffe, ich komme nachher noch zum Schreiben, es waren bis jetzt erst 166km, aber die Hölle von Kaliningrad hat viel Energie vernichtet, buff. Und der eiserne Vorhang existiert wieder, es war entsetzlich.
Was bin ich froh, wieder unter Europäern zu sein. Hoffentlich bleibt das so, so kultiviert und fröhlich.
Erstmal, Krischan
 
Halte Maß mit solcher Nahrung auf der Radreise! ;)
Hab doch geschrieben: 600g. Reicht aber nur bis mittags. Danach nochmal soviel. Ich wusste nicht, dass mein Körper Fleisch und Fett so gut umsetzt. Dazu 8 Brötchen, 4-6 Snickers, drei Äpfel, 2 Liter Fanta, 250g Käse und gut 3 Liter Wasser.
Okay, die Wurst reichte doch den ganzen Tag ;)
Ich hab mich am Hafen von Nida verzettelt und dann kamen ein paar Schauer, also zurück über die Düne zum besten Campingplatz ever. Nach der Siff- und Bruchbude in Frombork sehr wohltuend. Für €8,5 sehr okay.
Aber der Reihe nach:
Nach einem netten Morgenschnack mit Anders, meinen schwedischen Platznachbarn (Aufrechtradelnd mit "buttpain"), kam ich um halb neun los. In Braniewo beim Lidl (ein Stück Heimat:LOL:) gabs Brötchen, besagte Wurst, Futter eben. Dann bisschen Geld tauschen, dann voll im dritten von vier Bahngleisen abpacken, aua, das schmerzte. Ein bisschen.
Der Hinweis zur Grenze kam nicht mehr mit aufs Bild, aber die Grenze selbst

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Alter, wie die DDR-Nummer damals, mit Spiegel und Kofferraumkontrolle, echt krass. Die Stimmung war bedrückend. Und nervig war der Quatsch auch: Dreimal Pass, einmal Polen und zweimal Russland. Beim zweiten nochmal extra und Fahrrad bekucken. Keine Miene verziehen. Über eine Stunde hats gedauert und fühlte sich Kacke an. Braucht man nur einmal, wenn überhaupt.
Dann gleich Anhupen, wildes Winken und Daumen hoch. Sehr sympathisch. Auch die Kontaktaufnahme durch sauknappes Überholen hatte was freundliches, es war weder Unachtsamkeit noch böse Absicht, der Platz reichte halt mal nicht. Irgendwann hab ich mich entspannt und es war nicht mehr schlimm, sie hätten mich nicht angerempelt. Hamse och nich... ;)
Dann der Storch:

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Der lief dann noch hin und her, fast hätt ich ihn mir gebraten, aber ich hatte Wurst :p

Landschaftlich wieder viel Landschaft, gähn

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Dann kam die Stadt. Hammergroß, abartiger Verkehr, Stau und Gestank, wie damals bei uns ohne Katalysator. Die ganzen alten Dreckschleudern werden hier halt totgefahren. Und dann noch als Zombies weitergenutzt. Ich finde Städte an sich schon heftig, aber dazu noch die schlechten Straßen. Dauernd musst Du wie ein Luchs auf Schlaglöcher achten, Straßenbahnschienen, allergröbstes Kopfsteinpflaster und immer wieder Hupen, Lachen, Handyfotos, ich bin bestimmt 10mal gefilmt worden! Ich kam mir vor, wie in nem asiatischen Großstadtjungel.
 
Rein

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Und raus

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Danach kam kurz vor der kurischen Nehrung das Strandbad Zelenogradsk. Ich hätte kotzen können, alles völlig verfallen und verkommen plus ein paar pompöse Neubauten und ein Stückchen Schickimicki-Strandpromenade. Wer mal in Neustadt in Holstein war und sich vorstellt, 70 Jahre nix erhalten und dann ein bisschen was hinspucken, der weiß was ich meine.
Dann endlich Ostsee

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Es war wirklich herrlich, ich bin als jeden Sommer nach Maasholm an der Schlei gefahren, Kindheitserinnerungen...

Dann Nehringa: Schranke. Ich so, schon wieder Passport?? Nee:"Naturreservat- Pay!"
Du mich auch, Du Parkwächter. 150 Rubel für die Schranke, gleich rechts gepflegtes Springkraut, Straße mit den üblichen Schlaglöchern, statt 45km lang max 60km/h das bekannte Gerase. Und um nicht sauer zu werden, immer wieder fröhliche Russen, die einem zuwinken, hupen und sich freuen. Was für ein Mentalspagat.
Mit Alexej hab ich mir ein Rennen geliefert: Alurennrad mit Carbongabel, he said:"bye" und ich zack, dran gehängt. Bis 38, da fiel er fast vom Rad... You are so fast with all your stuff... Tja, ich war selbst überrascht. Und dann, zackbumm, Gepäckträger verbogen. Mit knapp 40 muss man nicht über Entschleunigungsschwellen hüpfen. Grille schon, ich auch, aber das Rohr ist mit 10*0,6 etwas zu zierlich ausgelegt. Das wissen wir dann jetzt auch. Schaun wir mal, was das noch gibt.
Ein hab ich noch vom Haff, russische Seite:

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Und meinen Polenhotdog:

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Good nicht, sweet hearts, its time to go ;)

Krischan

Ps: Jetzt hab ich mehr "gefällt mirs" als posts. Gefällt mir, Danke. :)
 
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