Interessantes Antriebskonzept

Interessant, und sieht eigentlich ganz elegant aus. Es werden 49% weniger Reibungsverluste im Vergleich zu den besten Kettenschaltungen versprochen. Bei einem Wirkungsgrad von 98% bei Kettenschaltungen, liegt man bei diesem System nun also bei 99%. Schön, dass es auch dort noch Fortschritt gibt, wo man glaubte das Ende der Fahnenstange sei erreicht.
 
In der Tat ein interessanter Ansatz. Die offenen Kugellager würde ich allerdings im Alltagseinsatz (möglicherweise sogar im Regen und mit Dreckwasser) nicht fahren wollen. Da sind die 99% Wirkungsgrad schnell Makulatur und mit Abdichtungen sinkt der Wirkungsgrad wieder.
 
Ich habs auf der Eurobike begutachtet - es war DER Magnet auf der Eurobike-Award-Ausstellungsfläche.

Mir hat es gut gefallen, weils mal wirklich was ist, was ich bisher noch nie gesehen habe und so ein Ding wo man denkt: Warum ist da eigentlich vorher keiner draufgekommen?

Wie es jetzt mit der tatsächlichen praktischen Realisierung aussieht bin ich mal gespannt. Ich habe mit mehreren (Fach-)Leuten das Für und Wider diskutiert, war interessant.

Grüße, Martin
 
Interessant, aber die Gangabstufung ist doch systembedingt für die Tonne, oder? Auf den Bildern sieht es so aus, als wäre von Ritzel zu Ritzel immer der gleiche Unterschied an Zähnen (und ich wüsste auch nicht, wie das sinnvoll anders gehen sollte). Damit werden die Gangsprünge immer größer, je größer die Übersetzung wird - genau das Gegenteil dessen, was "wir alle" uns mit viel Aufwand und Custom-Kassetten zusammenbasteln...

Gruß, Peer
 
Ja das stimmt natürlich, also nix für die echte Praxis
Insgesamt muss es auch sehr steif ausgeführt werden um überhaupt Reibungslos zu funktionieren
 
Die offenen Kugellager würde ich allerdings im Alltagseinsatz (möglicherweise sogar im Regen und mit Dreckwasser) nicht fahren wollen. Da sind die 99% Wirkungsgrad schnell Makulatur und mit Abdichtungen sinkt der Wirkungsgrad wieder.
Man kann sie auch ungedichtet lassen und mit einem simplen Gehäuse um das Ganze drumrum verkleiden, geht hier leichter als bei einer Kettenschaltung mit langem Spannwerk.
 
Habe es mir auf der Eurobike angeguckt. Sehr interessanter Ansatz. Lt. Entwickler wird es ein Unikat bleiben.

Ciao
 
Nur weil es technisch machbar ist und gut präsentiert wird, muss es nicht gleich tauglich sein ;-)
 
Gangabstufung ist doch systembedingt für die Tonne, oder?
So wie sie da gezeigt ist, ist sie wenig sinnvoll, aber ich verstehe nicht, was daran systembedingt sein soll? Insbesondere kann man beliebig mehr Berggänge hinzufügen ohne daß man Probleme mit der Einbaubreite bekommt.
 
Das Problem mit der Gangabstufung sehe ich nicht. Es ist völlig problemlos eine nicht-lineare Abstufung über verschiedene Ritzeldurchmesser hin zu bekommen. Der klassische Umwerfer kompensiert den Unterschied zwischen linearen Schaltzug-Sprüngen und nicht-linearen Gangsprüngen doch auch über einen nicht linear wirkenden Anlenkhebel, bzw. Kurvenscheibe (am Schaltwerk).
Auch gibt es hier nicht so große Limitationen, was die Anzahl der Gänge angeht.

Ansonsten sehe ich bei dem Konzept noch folgende interessante Aspekte:
  • Prinzipbedingt ergeben sich in kleinen Gängen durchaus erhebliche Axialkräfte auf die Ritzel. Die Kasette muß relativ steif ausgelegt sein. Sollte aber mit entsprechendne Rippen auf der Speichenseite problemlos machbar sein.
  • Das radiale Gleiten der Kugellager in der Ritzelverzahnung dürfte, wenn überhaupt, nur in hohen Gängen relevant werden. Es wäre die einzige Stelle, an der Gleitreibung auftritt - im Gegensatz zur klassischen Kette, bei der bis auf eine Stelle NUR Gleitreibung auftritt. Vermutlich ist der Wellenantrieb dadurch auch in hohen Gängen besser als ein Kettenantrieb.
  • Umwelteinflüsse: Ein Staub-/Spritzwasserschutz kann hier relativ einfach realisiert werden. Daher dürfte der Antrieb im Alltag sehr viel länger einen hohen Wirkungsgrad halten als ein Kettenantrieb - gerade für Ganzjahresbetrieb sehr interessant!
  • Wartung: die Kasette ohne Staubschutz wäre durchaus gut zu reinigen da man Dreck "durchbürsten" kann. Klassische Kettenritzelblöcke versiffen ja zwischen den Ritzeln, wo man den Dreck nur schwer wieder heraus bekommt. Das dürfte hier einfacher sein.
    Mit Staubschutz dürfte der Wartungsaufwand sehr viel geringer ausfallen als bei einer Kettenschaltung.
  • Ein großer Vorteil ist auch die geringe Bautiefe der Kasette. Das verringert die Asymmetrie der Verspeichung und verbessert damit die Steifigkeit und Lebensdauer des Hinterrads.
  • Nachteilig könnte bei der vorgestellten Konstruktion mit einfachen Kugellagern als "Zahnrad" der Gangwechsel sein. Das müsste sicher für einen hakelfreien Schaltvorgang noch optimiert werden. Die Außenlager der kleinen Kugellager müssten an der Stelle vielleicht etwas formoptimiert werden (Schalthilfen einbauen).
Die wollen das wirklich nicht in Serie gehen lassen?? Ok, vielleicht wollen sie erst mal die Resonanz abwarten...
Mir gefällt das Konzept jedenfalls sehr gut. Bei angemessenem Preis und anpassbarer Wellenlänge kann ich mir das sehr gut an meinem LR vorstellen!
 
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Das Schönste daran finde ich: unterwegs ist die Gemüseraspel für den Rohkostsalat am Hinterrad immer mit dabei : ) Warum jetzt aber der Wirkungsgrad von Zahn greift in Kugellager soviel besser sein soll als Zahn greift in Zahn erschließt sich mir nicht. Das GAnze erinnert doch sehr an Kardanantrieb und der hat bekanntlich am Fahrrad einen viel schlechteren Wirkungsgrad als eine Kette. Es ist eine interessante Idee, aber alltagstauglich?
Und bei der Tour der France werden die Veranstalter spätestens meckern über die Verletzungsgefahr der "Beinraspel" im Hinterrad...
 
Bei angemessenem Preis
Die haben auch einen Shop mit diversen Artikeln. Die Preise dort sind, nun ja, doch etwas überzogen / abgehoben ... Und da geht es nur um Teile für eine Schaltung. Die komplette Schaltung wie an dem Demo-Bike dürfte eher in Richtung 5-stellig gehen ... Wohlgemerkt ohne Bike.
 
Warum jetzt aber der Wirkungsgrad von Zahn greift in Kugellager soviel besser sein soll als Zahn greift in Zahn erschließt sich mir nicht.
hmm. ich denke weil hier eben nicht Zahn auf Zahn sich "abreibt" sondern Kugellager zwischen 2 Zähnen drinnen liegt, ohne Bewegung unter last, und das Abrollen im Kugellager passiert

Verschleiss müsste hier doch eigentlich deutlich geringer sein, als bei einer Kettenschaltung..
(auf der anderen Seite: im VM hält ne Kettenschaltung viele viele 1000km ;) )

außerdem: im VM wäre das ja nochmal was anders - wie kriegt man die Kraft von vorne nach hinten ?
 
Der Wirkungsgrad kann nicht so gut sein denn die Lager gleiten Seitlich an der Kurbel vorne und in Hohen Gängen ganz heftig. Das Problem lässt sich nicht lösen. Außer alles im Ölbad
 
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