Schlechte Sicht auf dem Liegerad im Verkehr

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Gibt es eine Möglichkeit sich besser Sichtbar im Verkehr zu machen. Wir wohnen in einem Ballungsgebiet in Baden Württemberg. Die Bevölkerungsdichte sowie der Verkehr und natürlich auch parkende Autos werden von Monat zu monat mehr. Die Nützbarkeit vom Liegerad wird deutlich eingeschränkt. Meine Frau und ich fühlen uns zunehmend unsicherer.
Was tun?
 
Grüß Dich Nobbi.
Vielen Dank für den Link. Die Wimpel sehen ja cool aus.
na dann heißt es testen.
 
Ich fahre nahezu grundsätzlich mit leuchtgelb oder orangenen T-Shirts, bzw. hellen Jacken. Dazu findet sich bestimmt auch im Ballungsgebiet eine Route etwas "abseits", die würde ich auf jeden Fall bevorzugen. Meiner Erfahrung nach hängt die Sichtbarkeit natürlich auch stark von der Art "Tiefflieger" ab, die man fährt. Zur Not, also umsteigen auf ein höheres Rad.
 
"Nu wein ma nich gleich."
Du findest bestimmt noch einen Weg, um mit den Toxys klar zu kommen. Die Umstellung dauert oft länger als gedacht, vor allem, wenn Du Rennrad gewohnt bist.
Nix für ungut, Krischan
 
Man kann durchaus in der Stad fahren auch mit einem Toxy-ZR. Meistens lauern die Gefahren dort, wo man selbst die Lage schlecht einsieht, dort bleibt einem nichts anderes übrig als langsam zu machen oder "russisch Roulette" zu spielen.
Fairerweise aber muss ich auch gestehen (und praktiziere es auch so) das im Stadtverkehr man mit dem Up den besseren Überblick und vor allem die bessere Manövrierfähigkeit hat.
 
Hi,
ich wohne auch in BaWü, Kreis Ludwigsburg - und in der Tat, macht es erst so richtig Spaß, wenn man aus der Stadt raus ist. Aber dennoch ist selbst im städtischen Raum das Radwegenetz meist gut genug, um Dich sicher mit dem Liegerad auf selbigen zu bewegen. Dennoch bin ich beim Fahren mit dem LR in der Stadt sehr aufmerksam. Höchste Vorsicht ist geboten an Rechtsabbiger-Kreuzungen.

Ich nutze allerdings meine Liegeräder lediglich für Genussfahrten. Aus praktischen Gründen erledige ich Zweckfahrten zu 80 % wegen der Wendigkeit und besseren Übersicht aufrecht.

Ich trage auf dem Liegerad trotz alle dem Auffällige Kleidung (gelbes Trikot, neonfarbener Helm). Ich habe immer ein blitzende Rücklicht an. Diese Lichter sind zwar nicht erlaubt, aber das ist mir wurscht - "Safety First!" Ich nutze diese Blitzlichter seit 5 Jahren und hatte noch nie Ärger mit den Ordnungshütern deswegen. Hier in Betrieb:


Wer mich da nicht sieht, der sieht auch keine Aufrechtfahrer - und gehört somit sowieso aus dem Verkehr gezogen.

Von diesen Fähnchen halte ich gar nichts, weil mir die zu peinlich sind - aber das ist natürlich Geschmackssache.

Der (Auto-)Verkehr hier ist in der Tat echt nervig. Wenn man aber die Wege kennt, findet man schöne, wenig befahrene Strecken und man kann auch hier mit dem Liegerad viel Spaß haben.

Auch wenn es widersprüchlich klingt: Ausserhalb der Stadt fahre ich aus Sicherheitsgründen meist auf der Straße. Die schmalen, rumpeligen Radwege, sind für schnelle Liegeräder einfach zu gefährlich. Erstaunlicherweise akzeptieren die Autofahrer Rennradfahrer auf den Straßen und überholen meist ohne Pöbelei mit großem Abstand.

Viele Grüße:
Tüddel
 
Meine Frau und ich fühlen uns zunehmend unsicherer.
Warum fühlst du dich unsicher? Einfach nur durch die subjektiv empfundene "Bedrohung" durch die Massen an KFZ oder gab es konkrete Situationen der Gefährdung?

Aber dennoch ist selbst im städtischen Raum das Radwegenetz meist gut genug, um Dich sicher mit dem Liegerad auf selbigen zu bewegen. Dennoch bin ich beim Fahren mit dem LR in der Stadt sehr aufmerksam. Höchste Vorsicht ist geboten an Rechtsabbiger-Kreuzungen.
Die "höchste Vorsicht" brauchst du insbesondere dann, wenn du in der Stadt auf Radwegen fährst. Immerhin stehen Unfälle durch Rechtsabbieger ganz oben auf der Statistik.
Das soll nicht heißen, dass man beim Fahrbahnradeln unvorsichtiger sein darf, aber es ist objektiv sicherer.
 
Die kritischen Situationen erlebe ich fast ausschließlich auf radwegen. Auf der Fahrbahn so verhalten als würde man ein Kfz fahren und man kommt gut durch .Auch aus einem Pkw sieht man verdammt schlecht. 2m Motorhaube vor einem, Sitzhöhe auf Niveau eines Kinderfahrrades, extreme Einschränkungen bei der Sicht zur Seite und nach hinten, zudem akustisch komplett isoliert. Das man auf dem liegerad ja so schlecht sieht ist dementsprechend ziemlicher Käse und extrem subjektiv empfunden. Auch weil einem jeder diesen Umstand einreden will, gerade Pkw Fahrer die nicht gucken wo sie hinfahren.
 
Das man auf dem liegerad ja so schlecht sieht ist dementsprechend ziemlicher Käse und extrem subjektiv empfunden. Auch weil einem jeder diesen Umstand einreden will, gerade Pkw Fahrer die nicht gucken wo sie hinfahren.
Du wirfst da zwei Dinge durcheinander. Ich finde die Übersicht auf'm Liegerad auch nicht schlecht. Aber ob Du was siehst, ist den Autofahrern einigermaßen egal, wenn sie Dich nicht sehen. Und ja, an zugeparkten Einmündungen ist man etwas schlechter zu sehen, aber das kompensiert man halt bestmöglich durch Fahren nicht zu weit am Rand, durch angepasste Geschwindigkeit, Bremsbereitschaft und durch aktives eigenes Schauen.
Kurz gesagt: Vielleicht wird es mit dem Liegerad wichtiger, offensichtlich und erkennbar zu fahren, aber das ist eigentlich ein Rat, den man allen Radfahrern mitgeben kann, denn die Sichtbarrieren verstecken schon länger nicht mehr nur Liegeräder:
[Pkw] Sitzhöhe auf Niveau eines Kinderfahrrades
Als alter SUV-Kritiker solltest Du mitbekommen haben, dass das so nicht mehr stimmt...

Gruß,
Martin
 
Nach den "Regeln" des Verkehrs müssten ja jeden Tag platt gefahrene Smart Coupe-Fahrer stehen. Die Kiste ist 119cm hoch. (Davon fahren einige in Gera rum)
Nein, an der Höhe liegt es nicht, eher an der Breite. Die gefährlichsten Situationen auf der Straße sind die, wenn jemand aus zweiter Reihe überholt weil er sich fragt warum der vor ihm so langsam fährt. Und da ein Fahrrad so schmal ist und die meisten schön rechts fahren, kann der Fahrer hinter dem Hintermann den Radler nicht sehen (nein, auch keinen Rennradfahrer. Getönte Scheiben und SUV sei Dank). Dann wird einfach blind überholt. Da hilft aber nur am linken Fahrbahnrand fahren und das wird wohl zu versuchtem Mord div. KFZ Fahrer führen, weil man "ihre" Straße beansprucht.

Heist: Man muss selber aufpassen, auch für andere. Mir ist bisher (auf 150000km mit dem Rad) nur ein einziges mal passiert das jemand in meine Richtung schaut und mich trotzdem "übersehen" hat. Auf dem Touren-Up vor 7Jahren. Denke er dachte "das schaff ich noch", bis ich in seinen Kotflügel eingeschlagen bin. Die Leute die mich "übersehen" haben nicht in meine Richtung geschaut. Da hätte ich auch nen Rosa Elefanten reiten können ;)
 
Die Leute die mich "übersehen" haben ... Die Leute die mich "übersehen" haben nicht in meine Richtung geschaut. Da hätte ich auch nen Rosa Elefanten reiten können

Übersehen im Sinne von nicht wahrnehmen trotz physikalischem Blickkontakt ist auch ein Problem, wobei wie mit unseren sonderbaren Rädern da eher besser geschützt sind.

2 Beispiel:

Als Kind, meine Mutter fuhr auf der Autobahn, vor uns begann eine Baustelle, unsere Spur gesperrt. Ich bekam zusehens den Eindruck, meine Mutter hätte das nicht wahrgenommen und sagte dann auch was. Meine Mutter "Huch" und "gut, dass Du was gesagt hast, ich hab' das nicht realisiert."

Auch als Kind, nachts in die Küche, noch was zu Naschen stibitzen. Plötzlich höre ich meine Mutter in offenbar gleicher Absicht. Oh, oh, das gibt Ärger, ich konnte nirgends hin, jede Bewegung hätte mich verraten. Also beschloss ich, unsichtbar zu werden. Einfach mitten in der Küche stehen geblieben und mich nicht gerührt und mir eingeredet, ich sei unsichtbar. Meine Mutter kam in die Küche und machte sich ein paar Scheiben Brot, ging dazu mehrfach direkt an mit vorbei, hin und her, ich hätte ihr ins Gesicht pusten können - und dann raus. Puuuuh ...
 
Ergänzend:

"Die Lebenszeitprävalenz schwerwiegender dissoziativer Symptome liegt in der Allgemeinbevölkerung bei 2 bis 4 %, bei ambulanten psychiatrischen Patienten bei ca. 15 % und bei stationären psychiatrischen Patienten bei bis zu 30 %. Leichte Symptome, mindestens einmal im Leben, hat dagegen nahezu jeder. Generell nimmt die Häufigkeit der Symptome mit zunehmendem Alter ab."

https://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziation_(Psychologie)

So was findet auch im Straßenverkehr statt. Hier war irgendwo doch letztlich eine Diskussion bzgl. kurzfristiger Ausfälle dieser Art auch beim Radfahren.
 
Ich habe immer ein blitzende Rücklicht an. Diese Lichter sind zwar nicht erlaubt, aber das ist mir wurscht - "Safety First!"
Je nach dem wie hell dein Blitz ist machst du Leute die hinter dir Radeln oder fahren blind und lenkst sie schön vom Verkehr ab. Das ist der große Nachteil von Blitzlichtern, aber das ist dir ja wurscht oder vielleicht nicht bewußt.
Das mit peinlicher Fahne kann och aber auch gut verstehen. Das Übersehenwerden von vorne bekommt man mit dem Blitzen leider auch nicht in den Griff.
Eigendlich hilft nur doppelt und dreifach aufpassen und für andere Verkehrsteilnehmer mitdenken.
Übrigens Menschen die Nachtblind sind triffst du doppelt hart auch am Tage.
LG
 
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