Liegeräder in der aktuellen Radwelt

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Der ADFC hat mal wieder das Thema Liegeräder in seine Mitgliederzeitschrift Radwelt gebracht. Ich war angenehm überrascht. Etwas mehr Realitätssinn wäre wünschenswert.
Wer hat's noch gelesen? Meinungen?
 
Insgesamt ein unaufgeregter Artikel, der natürlich in seiner Länge nicht in alle Besonderheiten steigen kann, dabei aber immerhin keinen grundsätzlichen Quatsch erzählt.

Gruß,
Martin
 
Angenehm geschrieben. Da hat wohl jemand mehr gemacht als nur mal schnell zum nächsten HP-Händler zu fahren und kurz StM, SpM und Scorpion abzulichten.

Ein paar Punkte klingen trotzdem schief, oder vielleicht auch nur zu stark zusammengestrichen. Wer würde denn z.B. das Erklettern von Bordsteinen als Kriterium für Federung heranziehen? Warum werden Tieflieger neben Lang- und Kurzlieger gestellt, und seit wann ist die Sitzhöhe und nicht der Sitzwinkel für die Windschnittigkeit ausschlaggebend? Bei der Kletterfähigkeit und der Empfehlung zum E-Antrieb werden ein paar Sachen zu viel durcheinandergeworfen. Aber im Vergleich zu den Klöpsen in anderen Artikeln ist das eher Kleinkram.

Wer traut sich, 'ne Mail an den Autor zu schreiben, dass er das nächste Mal vorher hier fragen soll? :ROFLMAO:
 
Habe den Artikel auch gelesen. Immerhin wurde hier nicht wie sonst oft Ängste geschürt bezgl. schlechter Sichtbarkeit und deswegen unendlicher Unfallträchtigkeit. Und aus der Perspektive des "Normalradlers" betrachtet, der das Thema überhaupt nicht kennt: solche Einzelheiten, wie ihr sie richtigerweise dargestellt habt, spielen da ja mal gar keine Rolle. Da finde ich es schon sehr gut, dass der Tenor des Artikels sehr wohlwollend ist.
 
Da finde ich es schon sehr gut, dass der Tenor des Artikels sehr wohlwollend ist.
Naja, ich lese da mehr Nachteile als Vorteile raus. Da wird über fragwürdige Radsport-Trends und haarsträubend schwere Fahrräder oft viel wohlwollender bzw. kaum reflektiert berichtet.
Wenn man gleichzeitig die Erfahrung gemacht hat, welche Welt mit dem Aufsitzen auf ein Liegerad geöffnet wird, dann liest sich der Bericht wie das Abwägen zweier Materialien bei der Zahnverplombung.
Neugier wird wenig geweckt. Als Otto-Normal-Up-Fahrer wird man in der Gewissheit das "Richtige" zu fahren wenig gestört.
 
mehr Nachteile als Vorteile
Ich finde es schon recht ausgewogen geschrieben, für jemanden der wahrscheinlich noch nie selbst mit einem Liegerad gefahren ist.

Der entscheidende Vorteil, der mich bei meiner ersten Probefahrt mit einem Liegerad wirklich begeistert hat, wurde aber vergessen:
Der unbeschreibliche Panoramablick, verbunden mit dem Gefühl des unbeschwerten Dahingleitens. Dieses Fahrgefühl hat bei mir erst den "Habenwollen"-Reflex ausgelöst.

All die theoretischen Vor- und Nachteile habe ich damals natürlich auch gelesen, aber diese waren nach der Probefahrt erstmal zweitrangig. :cool:

Wer sich für das Thema interessiert, wird durch den Artikel sicher nicht komplett abgeschreckt werden, aber ich sehe es auch so, dass kaum Neugier geweckt wird. Das könnte schon eher durch einen etwas emotionaleren Artikel ausgelöst werden, bspw. ein Bericht über eine persönliche Liegeraderfahrung des Autors. Oder durch die Präsentation von besonders "cool" aussehenden Modellen.
 
Hallo,

Wer traut sich, 'ne Mail an den Autor zu schreiben, dass er das nächste Mal vorher hier fragen soll?

Eher zwecklos. Früher wurden dem Fachausschuss Technik schon mal Artikel zum Gegenlesen vorgelegt, das wurde dann eingestellt, weil es offenbar zu aufwendig war, die vielen berechtigten Korrekturen einzuarbeiten. Vielleicht ertrug es die Redaktion auch nicht, ständig ihre Inkompetenz gespiegelt zu bekommen.

Ich finde es schon recht ausgewogen geschrieben, für jemanden der wahrscheinlich noch nie selbst mit einem Liegerad gefahren ist.

Wenn der Autor nie eins fuhr, ist er der falsche Autor. Ich schreibe ja auch nicht über Mopeds, ohne je mehrere Modelle gefahren zu haben.

All die theoretischen Vor- und Nachteile habe ich damals natürlich auch gelesen

Und die entgegen der Regel in der Praxis kleiner sind als in der Theorie, z.B. die ganze Übersehenkacke.

Gruß, Klaus - der den Artikel noch lesen muss
 
Hallo,


Um allgemein zu sagen, dass man einen Artikel über Produkte nicht schreiben soll ohne sie ausprobiert zu haben, muss ich den Artikel nicht gelesen haben.

Herr Filippek liefert wieder gewohnte Qualität, so existiert die Webadresse von HP, die er als Fotoquelle angibt, nicht.

Beim Sesselrad, dass er für eine Kurzliegervariante hält, behauptet er, dass ineffektive Kraftübertragung es eher für die Kurzstrecke geeignet macht. Ich glaube nicht, dass Tagestouren von mehr als 100 km beim ADFC als Kurzstrecke gelten, und die habe ich mehrfach in meinen zwei Jahren Sesselrad gemacht. Ich wundere mich zudem über die Behauptung, dass der Sitz von Kurzliegern nur mit Bücken zu erreichen ist.

Das das Scorpion Plus sportlich sei, ist mir neu. Herr Filippek hält alle Tadpoles für sportlich und die Deltas für eher gemäßigt. Er hätte wenigstens die Videos bei Hase anschauen können, dann hätte er diesen Fehler nicht gemacht.

Die Aussage, es sei beinahe unmöglich, bei einem Unfall über denLenker abzusteigen, ist falsch. Fährt man frontal in ein Hindernis, klappt der Oberkörper nach vorne und der Flug startet. Lediglich eine extrem flache Lehne könnte das vermeiden. Ebenfalls falsch ist die Aussage, es gäbe Liegeräder nur in einer Größe (Gegenbeispiel: Wolf & Wolf). Dass das Verschieben des Trelagerauslegers zum Hin-und-her-Wechsel zwischen unterschiedlich großen Nutzern nur geht, wenn entsprechende Vorrichtungen zur Anpassung der Kette vorhanden sind, verschweigt er. "Das höhere Gewicht der Liegeräder" ist eine zu pauschale Aussage. Zur Regel der Vollfederung gibt es so zahlreiche Ausnahmen, dass ich nicht von einer Regel schreiben würde. Wieso sollte man während der Fahrt die Sitzposition ändern wollen?

Die Angabe, die Sitzhöhen lägen zwischen 30 und 50 cm, ist falsch. Bei HP z.B. geht die Spanne mindestens von 28 (Scorpion) bis 66 cm (Streetmachine).

Mein Urteil: Filippektypisch schlecht recherchiert.

Gruß, Klaus
 
Uiuiui, da hat mal wieder ein "Schreiberling" den heiligen Gral nicht mit genügend Nerdhaftigkeit und nach mindestens 2-jähriger Recherche behandelt. Schlimmschlimmschlimm, mein Blutdruck geht gar nicht mehr runter und ich weine mich heute Nacht in den Schlaf.

:D
 
Das hat mit heilig gar nichts zu tun. Mich kotzt schlechter Journalismus einfach an, das Thema ist mir da ziemlich egal. Natürlich fällt es mir nicht bei allen Themen auf, das macht es aber nicht besser. Aktuelles Beispiel: https://www1.wdr.de/nachrichten/raupen-in-nrw-102.html
Schon der Titel zeugt von Krawalljournalismus: "Fiese Raupen hüllen NRW ein". Oder "Buchsbaumzünsler frisst sich durch NRW", "Drei Raupen fressen eine Kugel", dazu dann noch weitere unwahre Behauptungen wie "erst seit drei Jahren", ohne Fressfeinde usw.

Aber um meinen Blutdruck musst Du Dich nicht sorgen!
 
Aber um meinen Blutdruck musst Du Dich nicht sorgen!

Der ist mir auch herzlich egal. Ich sorge mich um MEINEN Blutdruck und gesegneten Nachtschlaf.

Ich weiß gar nicht, ob ich gleich noch 'ne Runde fahren soll. Da sehen mich nämlich bestimmt wieder 2 Dutzend Leute, die nicht wissen, wie toll das Liegeradfahren ist und die ich dann dringend bekehren muss. Weitere 2 Dutzend haben sicher den Artikel gelesen und die muss ich dann auch über noch die hammerharten Schnitzer darin aufklären. Da kommt man wirklich gar nicht mehr zum Fahren, wirklich, so umgeben von unwissenden Deppen, die alle nicht wissen, dass sie die komplett falschen Fahrzeuge unterm Arsch haben. Wattn Stress.
:ROFLMAO:
 
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