Brevet Brevet-Berichte 2018 [Sammelthread]

beim in Spich habe ich versucht die 600 zu schaffen, bin wegen der Höhenmeter aber Schonetwas skeptisch an den Start und siehe da keine offenen Liegen, aber @jostein und @Sturmvogel waren da, um die Fahne (natürlich nur virtuell hochzuhalten. Keine weiteren Cruiser .
Anfangs lief es eigentlich recht rund,
dem ersten Teilstück die Sieg bis zur Quelle sind ein paar ordentliche Anstiege zu bewältigen
... was mir gleich die ersten Oberschenkelkrämpfe eingebracht hat, also ganz viel m kleinen Gangfahren, Isotonisches und Mg nachtanken und weiter.
So habe ich insgesamt 3 Prozessionen bewundern dürfen, und bin tatsächtlich am Berg durch die wandelnde Masse zum Anhalten und dann schieben gekommen.
 
Insgesamt ging es dann gelegentlich krampfig dieSteigungen weiter und weiter durch die Quellgebiete mit kurzen wechselnden Allianzen,
Dann die schönen Abfahrten geniessen und nach der Kontrolle ging es recht rasch weiter und im Bereich Marburg Giessen Lahn konnte die SPM2 (Nils) dann auch schön cruisen, mit einem RRler in einem Campingplatz kurz gerastet und eine Kleinigkeit gegessen, dann weiter und mit zunehmender Dunkelheit etwas unentspannter und langsamer; in Limburg den Traumverloren, über die Rampentreppe rauf und runter geholpert, mit einem RRler aus Bereich noch eine Tankeaufgetrieben und in der Erwartung ds Zeitlimit zu reißen alleine weiter.
Von dort klimmt der Track in Serpentinen aufwärts - und als ich gedacht hab, es ist geschafft kommen noch ein paar steile Rampen, die sich schwer hochdrücken lassen
das alles mit einer tollen Aussicht und Wetterleuchten und der etwasBangen Frage, wo das zu hartnäckige Gewitter und ich zusammenstoßen würden. Daswardann mitten in der Nacht , mitten am Berg, mitten im Wald zwischen 2 Örtchen, und sogheftig, dass ich am Rande des Waldparkplatzes noch die Regenjacke und die Campingdecke rausbekommen habe und in diesem Behelf auf der Ventisit das Gröbste abgewartet habe.
Also Ziel nun bis zur Kontrolle in Koblenz durchschlagen, Kaffeetrinken und mit dem Zug nach Troisdorf.
Der Weg des Tracks war gesperrt, die Umleitung habe mindestens genau soviel HM und tw lag hier Geröll vom ausgespülten Wegesrand auf dem Weg. Zum Glück es gab ja keine echte Alternative.
Track schließlich wiedergefunden und auf der Abfahrt gemerkt, dass meine Verkehrstauglichkeit deutlich schwand, also mehr Sicher-ist-sicher-ist laaangsam als nur die normale Angstbremser-Abfahrt, zum die Straßen auch noch teilweise dreckig schlüpfrig waren.
Neues Ziel: Ankommen, Spontaner Entschluss Nassau kling schön, hat `nen Bahnhof: DNF
IM Koblenz etwas auf dem Bahnsteig gesickert, Zug nach Troisdorf ging nur bis BN Beule wegen Bauarbeiten, dort gab es reichlich Unwettergestrandete, keine Zuganzeige und den netten Hinweis : man solle doch bitte auf die Zugbezeichnung schauen, um sich zu Informieren wo die Züge denn weiter hin führen - es kamen aber keine Züge - also habe ich dann die Weiterfahrt nach Spich zum Auto mit den Rad angetreten, und es ging einigermaßen, in der letzen Kontrollstation habe ich dann gehört, dass gerade 3 RR durch waren und vorher - ganz früh auch schon jemand (wahrscheinlich @jostein ). Hier gab es dann einen Kaffee.
Meinen trotz 2 Lagen wasserabweisender Kleidung absolut homologisierungs-unwürdigen Brevetpass habe ich dagelassen, damit mich keiner in Spich vermisst..
Fazit: Weder mein Tag noch meine Leistungskategorie; neuer Versuch an anderer, flacherer Stelle geplant weder Rad noch Fahrer haben ernsthaften Schaden genommen.
 
ARA Emsland: Einmal zum Möhnesee und zurück

Ich hatte mit diesem Brevet noch eine Rechnung offen. Letztes Jahr lief es gut bis zu einer besagten Tankstelle, aber das ist nun egal.
Die Bedingungen zum Start waren eher so Semi. Samstags vorher hatte ich mir beim laufen das Knie etwas zickig gemacht, zwickte die Woche über nur. Donnerstag dann dies und das am Auto erledigt und immer hoch auf die Leiter, runter von der Leiter und irgendwann habe ich mir die Leiter dann voll gegen das besagte Knie gehauen und das rein und raus und rein und raus aus meinem Auto (mit 50cm hohem Einstieg) waren dann so Semi. Mein Knie mochte mich nicht. Ich habe beschlossen ein bisschen Tape (und wenn nur für die Psyche...). Freitag bin ich dann viel zu früh wach geworden, ab Mittags kamen Kopfschmerzen dazu. Also noch eine Runde hinlegen. Grade als ich dann so Richtung Auto wollte kam der Weltuntergang in Form von viel Regen. Aber das Bett war ja auch bequem und weich...
Irgendwann habe ich mich dann doch mal aufgerafft und bei den 15 Meter gefühlt komplett nass geworden. Auf dem Hinweg nach Lohne hat es dann im Kreis Borken noch mehr Regen gegeben.
@welverwiesel schrieb das nur das für den Kreis Soest eine Unwetterwarnung nach der nächsten raus gehen. Schön das dieser Brevet genau dadurch führt.
Meine Motivation war also nicht sonderlich groß, am Start war es dann trocken und ich kannte den ein oder anderen RR Fahrer vom sehen.
Ich habe sämtliche Durchschnitte kaputt gemacht:
23 Fahrer, davon 1 Frau, 1 Liegerad und gefühlt 1 Person unter 30... :D

Es ging um 21.00 Uhr ohne große Ansprache zum Glockenschlag los. Ich habe mich einfach mal im vorderen drittel in die RR Gruppe gesetzt. Keiner hat sich darüber beschwert und wir fuhren so mit einem 29er Schnitt die erste Stunde runter. Es fing ein bisschen an zu regnen und ich habe schon überlegt ob nass werden oder an der Gruppe bleiben. Die Gruppe hielt dann aber an und ich konnte wenigstens die Überschuhe und die Jacke anziehen. Für die Regenhose war es zu warm. Es ging dann weiter, bei km 62 kamen die ersten Höhenmeter und so habe ich die Gruppe um 23.00 Uhr ziehen lassen um Sie kurze Zeit später an einer Kreuzung zu überholen. Sieht im dunkeln schon lustig aus wenn 20 Männer an Ihren Rädern um eine Kreuzung herum in Warnwesten stehen und pinkeln. Reflektiert gut. ich musste ein bisschen lachen.
Irgendwann kam von hinten noch ein Fahrer. Den Namen weiß ich nicht, hatte eine schwarze Ortlieb dabei. Es ging durch die Nacht und ich wusste das bei Hagen am Teuto die Höhenmeter fürs erste wieder aufhören. Also alles nicht so schlimm. Ich empfand die Meter dort auch nicht so schlimm wie letztes Jahr.
An einer Tankstelle vor der Kontrolle, ungefähr bei km 115 oder so habe ich Pause gemacht und die schwarze Ortlieb wieder getroffen. Kurze Klopause, einen Eistee gekauft und getrunken. Fehler... :confused: Frau sollte keine 0,5l kalten Eistee in unter 10 Minuten trinken, dabei eine halbe mit Käse überbackene Laugenstange und ein Schokocrossaint essen. Das war irgendwie zu viel kalt, Säure oder zu schnell auf einmal. Das merke ich aber auch erst beim Fahren. Bis zur Kontrolle lief es trotzdem einigermaßen gut, sodass ich um 2.50 Uhr gestempelt habe. Habe nur meine Flaschen aufgefüllt und bin weiter, mir war noch nicht nach Essen. Die schwarze und auch die rote Ortlieb waren auch da. Beide hatten den Track nicht geteilt und wussten vor lauter Linien nicht so ganz recht wohin. Also sind wir die ersten 2 Kilometer zusammen gefahren. Dann gab es immer wieder ein: ich überhole die oder die überholen mich. Beim Kreis Soest fing es an zu nieseln. Also so: 20 Minuten fahren und nass sein aber die ganze Zeit das Gefühl haben das man nicht nass wird. Wieder Weste und Armlinge aus, Jacke an. Es war dunkel, es gab Bodennebel, Nieselregen und dann sieht man auf dem Garmin super viel wenn die Brille von der einen Seite Nass und von der anderen Seite beschlagen ist. Ich habe mich in diesen 2 oder 3 Stunden öfter gefragt warum ich das mache. Wieso ich das tue. Ob ich es wieder tun werde. Und überhaupt. Und wieso ich so müde bin.
Und dann wurde es "hell" also von schwarz in dunkelgrau. Die Laune wurde besser und die Müdigkeit auch. Es ging langsam aber sicher Richtung Möhne. Den Haarstrang rauf. Es lief gut fand ich. Das Wetter war zwar nicht der bringer aber dafür war es auch nicht so unendlich warm, die feuchte Luft tat mir ganz gut fand ich (ich hatte bis zum Ende keine Probleme mit meinem Asthma).
Oben auf dem Haarstrang dann mal was Essen. Kilometer 170 oder so: 1 Riegel, 0,5 Laugenstange, 0,5l Eistee, 1 Crossaint. Also habe ich noch den Rest der Laugenstange hinterher geschoben. Die Abfahrt zur Möhne war genial auch wenn ich anfangs bedenken der Nasshaftung meines noch relativ neuen Contis hatte. Passte aber alles. Unten an der Möhne dann das "Erinnerungsfoto".
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Die rote und schwarze Ortlieb kamen auch. Der Fahrer mit der roten war etwas blass um die Nase, sah nicht so gut aus fuhr aber weiter. Arnsberger Wald:
Hoch, runter, hoch, runter, hoch, runter. Frühstück. Ziemlich unspäktakulär um ehrlich zu sein. ;) Also halt kleine Gänge aber sonst eigentlich nichts wirklich schlimmes. Der Magen meldete sich und ich freute mich auf den Bäcker unten.
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Hier gab es fast eine Stunde Pause. Erstmal das Kettenfett aus dem Gesicht gewaschen und dann gemütlich gegessen, ein paar Nachrichten geschrieben und so. Gegen 8.20 ging es dann weiter. Hirschberg. Die beiden Ortliebs haben mich wieder überholt und ich bin gemütlich bei 7km/h hochgefahren. :D Oben dann wieder ein Foto.
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Und weiter ging es. Die Luftfeuchtigkeit war ziemlich hoch. Die Klamotten waren nicht wirklich nass aber auch nicht trocken. Die Abfahrt war wieder einmal genial und es ging dann in Wellen mit noch 2 kleinen Steigungen zum Haarstrang und wieder runter.
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Bei Wadersloh musste ich ein kurzes ich war "da" Foto an @Ute schicken.
Es lief relativ gut, aber irgendwie merke ich die Kilometer ein wenig. Es ging dann Richtung Stromberg. In die "Stromberger Schweiz". Meine Cola war alle, ich hatte Bedarf nach Kalorien, es ging hoch und es gab Gegenwind. Und die Straße auf der ich fuhr hieß TOLLstr. Es aber aber nichts toll. :cautious: @tomacino hat das auf Nachfrage wie es läuft auch so abbekommen. Es gab dann noch 2 Bifis und einen Riegel beim fahren, aber
bis Oelde war es dann nicht mehr weiter. Erstmal gestempelt, eine Apfeltasche und so eine Rolle mit Fleischfüllung und Käse überbacken später wurde nur die Flasche aufgefüllt und der Colavorrat aufgefüllt und es ging weiter. Sind ja nur noch 135km also eine Tagestour und ein Marathon. Und das geht immer. :D
Oelde ist zum Fahren auf der Hauptstraße tagsüber irgendwie doof, den Supertrack von Mario letztes Jahr hatte ich nicht dabei. Ist mir auch erst eingefallen als ich wieder los bin. Aber egal, einmal aus Oelde raus und ins Flache und die Kilometer liefen nur so. Da kam mir ein großer Mensch auf Liege entgegen. Denn kennste doch. Also erstmal ein paar Kurven fahren, reaktion: Kurven. Das muss @tomacino sein. Der dann auch umgedreht ist und hinterher kam. Nach kurzem geplauder war er etwas erstaunt über die Geschwindigkeit, aber wenn es läuft dann läuft es. :cool:
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Wir haben die schwarze Ortlieb wieder ein und auch überholt, und sind einige Kilometer zusammen gefahren bis Thomas abgedreht ist nach Hause. Er war für das Essen zuständig von dem er mir auch wärend der Fahrt erzählt hat (Burger).
Ich fuhr dann weiter und merke das irgendwann die Leistung abgefallen ist. Also 2 Crossaints und Cola rein und weiter. Es lief dann etwas langsamer aber immer noch recht flott dafür das ich 350km in den Beinen hatte. Mein Knie hatte bereits am anfang aufgegeben sich zu beschweren, und so war es dort immer noch. Ich kam an der Stelle vorbei an der ich 2016 wegen Knie abgebrochen habe. Check. Rechnung Nummer 1 erledigt. Dann ging es weiter und gleich kam die Tankstelle und ein Eiscafe. Eis oder fahren? Der Mann mit dem Hammer kam näher. Das merke ich. Also weiter. An der Tankstelle vorbei die mir letztes Jahr den Rest gegeben hat: Check. Es waren nur noch ein paar Kilometer, diese zogen sich aber. @Mario sagte letztes Jahr irgendwo: Wenn der Hammer näher kommt hilft meistens schneller fahren. Also habe ich bewusst darauf geachtet nicht langsamer zu werden. Hat geholfen. Es ging durch den Wald. Über Wege wo nicht wirklich was ist. Das Highlight waren dann ein paar Angler die mir hinterherriefen "Selbst meine Oma ist schneller". Boah. Und ich dachte: Die hat auch keine 380 km hinter sind...
Die Kilometer liefen zäh runter, aber sie liefen noch. Um 18.20 Uhr war ich dann am Briefkasten. Dort saßen noch 2RR die auf ihr Taxi gewartet haben. Die sind auch nur eine Stunde vor mir da gewesen. Zeit eingetragen, Foto gemacht. Karte eingeworfen. Zum Auto und erstmal ein paar Minuten sitzen.
Der Hintern tat etwas weh, mein Rücken hatte glaube ich die Form der Sitzschale angenommen, eine kleine Druckstelle an Fuß, Sonnenbrand im Gesicht (dabei war da kaum Sonne). Dann erstmal duschen und ein Eis essen und Kaffee trinken. Während ich so zum Eis laufe kam mir die schwarze Ortlieb entgegen und die rote fuhr auch eine Stunde später ein.
Nach dem Eis gab es noch Kaffee und im Auto dann Chipse. Es war eine schöne Strecke, alleine macht man weniger und vorallem kürzer Pausen. Anstrengend war es, aber ich hatte schon kürzere Strecken die irgendwie fieser waren.
Und nun, habe ich gehört das ich 600er fahre. :eek::D

Jana
 
Nachholen des Wuppertaler Brevet aus dem Februar

An Fronleichnam stand für mich das Nachholen des 200 Brevet´s von @Andreas durchs Bergische Land und Sauerland auf dem Programm. Es war gleichzeitig für mich der ultimative Test, ob ich schon fähig bin mit meinem neuen Randonneur (RR) -ja, ja ein Aufrechtrad- ein "Berg" Brevet zu bestehen. Nach den Erfahrungen beim Niederrhein Brevet an Pfingsten kann ich @tomacino und @Mario nur empfehlen, auf Berg Brevet´s mit einem Up zu fahren.
Recht schnell nach der Ortsausfahrt von Wuppertal geht es auf kleinen Straßen bergauf. Meine Gedanken wenden sich schnell der Frage zu, wie es wohl wäre, liegend zu fahren. Ich bin froh, das RR gewählt zu haben. Raus aus dem Sattel, ein, zwei Gänge hoch schalten und die Fuhre läuft bergan. Es beginnt schnell Spaß zu machen, vor allem, wenn ich daran denke, welche Kraft ich liegend aufwenden müsste. Ziel ist es heute, die 2000 km Eingewöhnung auf dem RR abzuschließen. Wie wird es der Po verkraften? Wie wird sich die Beinmuskulatur darstellen? Die Fragen verschwinden irgendwann im Genuss der Landschaft des Bergischen Landes. Die km ziehen vorbei, rauf und runter...
Abgelöst wird ständige rauf und runter durch ausgeprägte Flachstrecken auf Bahnradwegen. Hier ist die Dichte des Radverkehr natürlich höher.
Diverse See und Talsperren säumen den Weg. Das schöne an den Bergstrecken ist die Abwechslung für das Auge. Hinter jeder Kuppe, hinter jeder Kurve ein anderer Blick. Es hat schon einen Überraschungseffekt. Genau das ist es, was ich auf diesen Strecken genieße.
Bergauf heißt auch immer wieder geniale Abfahrten. Die hydraulischen Scheibenbremsen haben sich gelohnt. Kein Vergleich zu den Felgenbremsen am Corsa. Der direkte Blick auf die 5 m vor dem Rad erlauben es mir das Rad bergab einfach laufen zu lassen. Schön dieses Bergische Land. Ausnahmen bilden nur die Ortsdurchfahren. Lennep, Hückeswagen, Wipperführt etc. Ausgleich bilden die kleinen, ruhigen und beschaulichen Dörfer. Aushalf der Bahnradwege bin ich fast allein unterwegs. Die Sonne scheint, ist aber in den vielen Wäldern sehr gut zu ertragen. So ziehe ich vorbei an Brucher Talsperre, Aggertalsperre und Wiehltalsperre. Bei Lichtenberg blicke ich auf mein Mittagsziel Rom im Tal. Das heißt Rom sehe ich nicht. Vor baut sich eine tief schwarze Front am Himmel auf. Mein Zwischenziel ist durch einen massiven Vorgang von Gewitterwolken mit scheinbar heftigen Schauervorhängen nicht zu erkennen. Ich beschließe kurzfristig nach Osten abzudrehen und mich in Sicherheit zu bringen. Zwischen Nespen und Nosbach verbringe ich die Mittagspause an einer Tankstelle. Die Gewitterfront zieht nach N/O, also genau in meine Richtung. Ok, abwarten. Nach 45 min Pause beschließe ich in Regenkleidung weiter zu fahren. Die Abkühlung ist angenehm. So schlimm wird es auch nicht. Der Vorteil: im Regen sind plötzlich die Straßen frei. Die Moped´s stehen an den Tankstellen, Radfahrer bringen sich in Sicherheit und die Autos werden auch weniger. Ich fühle mich wohl. Rauf und runter ziehen viele kleine Dörfer an mir vorbei. Im bin auch auf dem RR im Brevet Modus angekommen. Trotz Regen fühle ich mich Pudel wohl. Po, Hose (mit Po Creme) und Sattel haben zueinander gefunden. Und schon erreiche ich die Biggetalsperre. Auch hier das gleiche Bild: ich bin allein unterwegs. Hier und da finden sich "Sonntagsradfahrer" ohne Regenkleidung unter Bushäuschen, unter Brücken oder sonstigen Bauwerken, die Schutz vor der Feuchte von Oben versprechen. Las es ruhig weiter regnen. Kurze Zeit später erreiche ich Attendorn. Der Regen hat aufgehört und es folgt ein langer, langer Anstieg, vor dem ich mir schnell die Regenkleidung entferne. Es folgt die Oestertalsperre und die Fürwiggetalsperre. Immer wieder Abwechslung für den Geist. Die Sonne lässt sich nur noch selten blicken. Ich spare mir die Sonnencreme und fahre meinen Rhythmus. In Kierspe überfällt mich der Hunger. Eine Dönerbude muss für Pommes.... herhalten. Ich hätte doch Döner nehmen sollen.
Und weiter geht es. Die Steigungen werden flacher, das Land wird offener, ich habe die meisten hm hinter mir. Hinter Radevormwalde bemerke ich nicht, dass ich verfolgt werde von einer Gewitterfront. Ca. 8 km vor Wuppertal bemerke ich plötzlich einige Regentropfen. Ehe ich überhaupt anhalten kann -ich war gerade in einer langen Abfahrt- prasselt der Regen auf mich hinab. Triefend naß erreiche ich mein Auto und die Sonne kommt heraus. Gottseidank habe ich trockene Kleidung im Auto. Umziehen und dann Richtung Heimat.
200km, 2635 hm, Zeit: 9 Std.22min
Ein richtig gelungener Auftakt für meine zukünftigen Bergetappen.
Dank an @Andreas für die tolle Stecke
 

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Berlin 600er mit @Vr0nie
An Fronleichnam bin ich mit dem Spezial von Frauenaurach nach Beelitz gefahren. War nicht sicher, ob der 600er mit einem Ruhetag gut geht, aber mit Zurückhaltung fahren kann ich inzwischen auch ganz gut.
Den 600er sind wir als Training und Test für Brelingen möglichst durchgefahren.
Lief anfangs recht gut, aber Betonplattenwege machen sehr langsam, weil wir nur wenige cm rechts und links Platz haben. Das Schlimmste ca 2 km übelstes Kopfsteinpflaster, alter Postweg nachts im Wald.
Bis Prerow lief es super, noch 30 Bruttoschnitt.
Dann kamen Streckenabschnitte mit extrem schlechtem Belag.
Die Gegend ist sehr schön, viel Wald und Wiesen, viele Tiere gesehen, ein Fuchs, 2 x Auerhahn, Storch. Am Strand obenin Prerow wären mir aber zu viele Touristen. Wenn ich schon Parkscheinautomat lese, mag ich da schon gar nicht hin.

Pannen:
In Rechtskurven immer Kettenabwürfe, weil dann Freilauf nicht mehr funktioniert, Ursache noch unklar. 30 Mal im Fahren Kette auf Umlenkrolle unterm Sitz wieder aufgelegt. Ca 30 Min Zeitverlust.
Hinterrad an Stein aufgeschlitzt, neuer Grand Prix kaputt, ärgerlich. Loch in Flanke übersehen, Ersatzschlauch auch geplatzt. Flicken hat nicht gehalten wegen Talkum. Also doch den alten Schlauch wieder rein, ca 1.15 Standzeit.
Auf der Anfahrt Bremsplatten vorne links, sah noch aus als würde es gehen, aber dann doch noch geplatzt nachts, ca 30 Min Standzeit, weil der Pro One so schlecht von der schmalen Felge geht. Radverkleidung/Hose dran gelassen.
Durch die Pannen wurde es so spät, dass wir vor Müdigkeit nicht mehr fahren konnten, und Schlafpausen einlegen mussten. Sind dann früh um 8 in Moabit angekommen und haben nach schneller Dusche sofort geschlafen.
 

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Nach den Erfahrungen beim Niederrhein Brevet an Pfingsten kann ich @tomacino und @Mario nur empfehlen, auf Berg Brevet´s mit einem Up zu fahren.
Gnagna, bevor ich mit sowas anfange demontiere ich die Heldenkurbel vom ZOX und bau 3-fach dran. Das war aber da gar nicht das Problem.
Eher fahre ich 2020 nach PBP mindestens ein Brevet mit der Holland-Leeze (da läuft tatsächlich eine Wette).
Aber eine schöne Farbe hast du ausgesucht, könnte von mir sein;)
Die Romfahrt steht tatsächlich auch noch auf meiner TODO Liste (mit der Liege), ich war im Februar auch angemeldet.
 
Berichten gibt es vom 400er in Ostfalen nicht viel. Bergauf bin ich immer noch "arschlangsam". Die Steigung im Harz hab ich teilweise geschoben. Ist mir immer noch ein Rätsel wie manche die liegend hoch fahren. Es wird besser, aber langsam. Das hat mir vielleicht eine halbe Stunde Zeit gekostet, aber was solls. Mit 22:24h auf einem 400km Brevet das ~3500Hm hat bin ich sehr zufrieden. Seit langem mal wieder alleine gefahren und es genossen. Entspannt durch die Nacht und dann noch 35km Endspurt ins Ziel.

ostfalen.jpg
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Hallo,

für mich lief der 600er in Berlin deutlich langsamer, dafür pannenfrei auf meinem guten alten Flevo Racer Eisenschwein.

Freitag trafen sich @dooxie, @Vr0nie und ich am Startort zufällig zum Burgeressen und redeten schon mal ein klein wenig über die anstehenden Tour. Die Nacht war wegen der Hitze im Zimmer echt kurz und ich bekam wenig Schlaf.
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Samstag morgen ging es dann los. Da ich nicht vor hatte Rekorde zu brechen, startete ich in der letzten Gruppe und ließ nach 20 km, als wir aus Berlin heraus waren abreißen, da ich mir meine Kräfte einteilen wollte. Auch ohne Gruppe ging es zügig voran und bei der ersten Kontrolle gab es Knacker mit Brötchen und Kaffee. Zum Glück hatte der Organisatior das reifenmordende Splittstück aus dem Track entfernt. Durch die Gewitter der letzten Tage lag extrem viel feuchter Sand auf der Strecke, der sich als Schmiergelpaste auf das ganze Rad verteilte. Hier war ich froh kein 20'' mit Kettenschutzrohren mehr zu fahren.
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Nach der Kontrolle wurden die Straßen langsam schlechter und das Terrain welliger. Bei einem 50 m langen Sabdweg, den ich schiebend passierte fraßen mich die Mücken fast auf.
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An der zweiten Kontrolle gab es dann lecker Suppe und Kuchen und etwas Wartung fürs Rad (Sand aus den Schutzblechen kratzen, Lenkerkkemmung und Klickpadale nachziehen).
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Frisch gestärkt ging es dann in Richtung Salem zur dritten Kontrolle. Die Fahrt verlief angenehm ruhig und ohne besondere Ereignisse. Da die Verpflegung an der Kontrolle nicht möglich war, decjte ich mich ein paar Orte vorher in Malchin im Rewe für den Abend und die Nacht ein.

Auf der nächsten Etappe legte ich am Unfallort vom letzten Jahr einen kurzen Stopp zum Innehalten ein.
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Der Abschnitt nach dem Unfallort bis zur Ostsee war einer der schönsten. In Barth verlor ich etwas Zeit, weil ich statt gleich an der Tankstelle Abend zu Essen, erfolglos den Rewe suchte. Pünktlich zum Sonnenuntergang war ich dann am Meer. Leider erwarteten mich dort Massen an Mücken am Strand. Also ging es schnell weiter nach Prerow zur dritten Kontrolle. Nach etwas suchen fand ich die eine Kneipe, die bis Mitternacht offen hatte und holte mir Stempel und Cola. Mein Ziel war es den Darß vor der Schlafpause zu schaffen, aber der Schlafmangel der letzten Nacht forderte seinen Tribut, so dass ich mir eine Bushaltestelle suchte und eine Stunde schlief.
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Erwartungsgemäß ging es in der Nacht nur zäh voran und ich brauchte noch die eine oder andere kurze Schlafpause. Bei Tageslicht ging es dann auf schmalen Plattenspurwegen über die Hügel Mecklenburg-Vorpommerns zur nächsten Kontrolle und zum Frühstück, nach dem sich die Kombination aus anspruchsvoller Fahrbahn und Hügeln fort setzte.
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So ging es zäh voran und ich rechnete ob ich es im Limit schaffen würde. Zum Glück half mir seit der Nacht ein kräftiger Rückenwind.

Ab der nächsten Kontrolle war dann der harte Teil geschafft, es gab nochmal gut Verpflegung und ich konnte vom Wind geschoben auf dem kurzen Stück zur nächsten Station etwas Zeit rein fahren. Dort gab es zur Stärkung für die letzten 100 km normal Kaffee und Kuchen in der Pizzaria und dann ging es nach Berlin. Bis dahin rollte gut und in Berlin war halt das übliche Verkehrschaos. Also ließ ich mich entspannt zum Ziel rollen, wo ich mit 1,5 h Zeitpuffer ankam.
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Fazit für mich: ein spannender aber anspruchsvoller Brevet mit vielen netten Leuten, die ich unterwegs immer mal wieder traf. Da mein Tempo aber nicht mit anderen zu harmonisieren scheint fuhr ich, 600 km von 620 km solo.

viele Grüße

Christoph
 
600km Nordbayern: Die Südbayern-Runde mit dem Quattrovelo

Normalerweise nehme ich mir den Tag davor und den danach frei, um auf eigener Achse anzurollen und den Kopf frei zu haben. Das sollte ich auch nächstes Mal wieder tun. Denn vorher noch zu arbeiten, daheim einige Sachen zu regeln, noch eben mal ein Gestell zu basteln, mit dem man das QV sicher im Hänger transportieren kann, dann abends um 9 Uhr noch schnell alle Sachen zusammenkramen, mit dem Auto nach Treuchtlingen fahren, dort kurz vor Mitternacht anzukommen, wo schon alle schlafen, ist nicht die ideale Voraussetzung für ein 600er Brevet. Am nächsten Morgen war ich um 5 Uhr wach, weit jenseits von ausgeschlafen, aber noch mal umdrehen und weiterschlafen ging auch nicht.

Es waren sonnige und sehr warme Tage angesagt, also ideale Bedingungen um ein für alle Mal festzustellen, ob die lange Haube des QV und ich auf Langstrecke Freunde werden oder nicht. Am Anfang hab ich erst mal den Start der ersten Gruppe verpasst, da Karl seine Ansprache ohne Leiter gehalten hat und ich hinten geratscht habe. Egal. Die paar Minuten sollten es nicht rausreißen. Ich war dann also etwa eine Minute vor der zweiten Startergruppe unterwegs. Nach ein paar Kilometern gleich mal eine Baustelle mit 30 Grad Böschung und über den Acker schieben und viel Mitleid der Rennradler um mich her. Egal. Dann der erste Anstieg. Noch war es ziemlich kalt, die Haube konnte geschlossen bleiben, dank Rohloff, 2-fach Umwerfer und Kassette hinten gab es genügend Gänge, um mit ordentlich Drehzahl den Anstieg hinter mich zu bringen. Weiter oben dann welliges Terrain, mit Tempo 80 Rennradler überholen, um sich später mit Tempo 8 wieder überholen zu lassen. Es wurde wärmer und beim nächsten größeren Anstieg bei Kinding setzte der Saunagang ein, sofort nachdem die Geschwindigkeit unter 10km/h gefallen war. Also Haube auf und im Doppelmantastil hochgekurbelt. Ging erstaunlich gut und kühlte den Körper gut runter. Ab jetzt ging es auf diese Weise jeden Anstieg hoch.

Bis zur ersten Kontrollstelle lief es so ziemlich ordentlich mit einem 28er Schnitt. Allerdings merkte ich hier schon meine Schenkel zwicken. Ich hatte mich wohl etwas zu sehr verausgabt, und fuhr in der Folge die Anstiege mit deutlich weniger Kraft und immer schön mit Drehzahl. Dank meiner brevettauglichen Schaltung ging das auch hervorragend. Sehr bewährt hat sich auch meine GPS-Halterung, die ich mir noch am Tag davor gebastelt habe: Einfach ein Loch direkt vor dem Tiller im Süllrand, in das ich den Zapfen meines Uralt GPSmap60 einhängen konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut funktioniert. Da hier der Süllrand vom QV auch etwas mehr Fleisch hat als beim Quest, bot sich diese Position geradezu an. Nur mit Schaumdeckel wird das nicht funktionieren, aber den hatte ich auf dem ganzen Brevet nicht benutzt.

Irgendwann wurde es richtig heiß, das Wollunterhemd war schon lange ausgezogen, jetzt wurde das Trikot gegen ein weißes Baumwoll T-Shirt getauscht. Mein wichtigstes Brevet-Utensil: Einmal nass trocknet es nie wieder und kühlt den Körper auch bei großer Hitze hervorragend runter. In Wörth an der Isar ging die Bestellung meiner Spaghetti verschütt und so dauerte die Pause etwas länger als geplant. Zum Ausgleich gab es ein zweites alkoholfreies Weißbier gratis, das dann auch sehr schnell verdunstet ist. In der Folge habe ich mich gewundert, dass es schon so früh dunkel wurde. Im letzten Jahr war ich da schon viele Kilometer weiter. Erst in der Nacht fiel mir dann ein, dass ich letztes Jahr mit dem Quest schlauchlos auf ProOne unterwegs war, richtig fit war und bei der Hinfahrt festgestellt hatte, dass das kleine Blatt nicht zu schalten ist. Ich hatte daher jeden Anstieg mit Dampf auf dem mittleren Blatt gefahren. Ich habe daher alle Vergleich mit dem Vorjahr erst mal ad acta gelegt.

In der Dunkelheit durfte ich dann einen Doppel-Elchtest hinter mich bringen: Ein Hase rannte vor mir auf die Fahrbahn, ich bremste scharf und wich aus, genau dorthin, wo eine Sekunde später der zweite Hase aus dem Feld rannte. Also in die Gegenrichtung ausgewichen und knapp zwischen beiden Hasen hindurch. Zum Anhalten war keine Möglichkeit. Mein Quest hätte ich mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit bei der Aktion auf die Seite gelegt. Die Stabilität des QuattroVelo hat sich hier hervorragend bemerkbar gemacht.

Was sich ebenfalls recht schnell bemerkbar gemacht hat, war mein Steiß. Der Sitz des QV ist irgendwie nicht so richtig für mich gemacht. Zwar hat er im Gegensatz zum Questsitz eine Rinne für die Wirbelsäule, aber das war noch nie mein Problem. Eher die Schulterblätter, da zwickt es immer noch etwas. Und halt am Steiß, ich wusste teilweise nicht, wie ich sitzen sollte und rutschte hoch und runter, nach links und rechts. Irgendwie ging es aber immer weiter. Wahrscheinlich muss ich hier noch mit einem anderen Sitz experimentieren, bequem ist was anderes.

Zwischen Prien und Bad Tölz kommt immer die Hammeretappe zu nächtlicher Stunde. Diesmal musste ich mich auch mal schlafen legen, da ich bei der Abfahrt die ganze Fahrbahnbreite brauchte. Danach ausgekühlt weiter abzufahren ist zwar auch nicht so toll, aber zumindest ungefährlich. Vor Bad Feilnbach war ein erstes Morgendämmern zu erahnen, ich musste wohl länger geschlafen haben, als ich gedacht hatte. Beim Durchfahren einer Baustelle im Ort setzte ich auf und das Malheur war passiert. Die Führung des Leertrums unter der Karosse war mir schon beim Kauf suspekt gewesen, jetzt weiß ich, dass ich mit meinem Zweifel richtig lag. Beim Aufsetzen wurde eine der beiden CFK-Schellen zerstört, das Kettenschutzrohr nach hinten herausgerissen und blockierte nun den Antrieb. Wunderbar. Also mitten im Ort an die Reparatur gemacht: Das am vorderen Ende aufgeweitete Kettenschutzrohr ließ sich nicht mehr durch die dafür zu kleine Öffnung in den Fußraum schieben. Wo ist denn mein Cuttermesser? Das muss irgendwann aus meinem Werkzeug herausdiffundiert sein. Kein Messer da, und am Sonntag morgen um 4 Uhr möchte man auch nicht unbedingt irgendwo klingeln. Die Alternative war dann meine stumpfe Minifeile, etwas größer als eine Nagelfeile, mit der ich ab und zu verglaste Bremsbeläge wiederbelebt hatte. An der Kette vorbei (das Kettenschloss wollte auch einfach nicht aufgehen) feilte ich etwa eine Stunde lang am Loch im CFK, bis das Kettenschutzrohr wieder durchpasste und mein Antriebsstrang wieder frei war. Hurra! Die ersten Gedanken an Abbruch wurden wieder abgeschüttelt und weiter ging es. Zum Warmfahren erst mal den Hundhamer Berg hinauf, ca. 350 Höhenmeter, konstant zweistellige Prozente. Etwa in der Mitte überkam mich nochmals große Müdigkeit und ich stellte mich an den Straßenrad und schlief. Zum ersten Mal durfte ich diesen wunderschönen Abschnitt bei hellichtem Tage erleben. :rolleyes:

Trotz meiner Schlappheit kurbelte ich schön gemütlich die Steigungen hoch, ein Dank sei der Schaltung meines QV! Allerdings wurde mir bewusst, dass es allmählich mit der Zeit recht knapp wurde. Bad Tölz erreichte ich mit vier Minuten Reserve und benötigte dort eine längere Pause. Mir wurde klar, dass ich dieses Brevet nicht in der Zeit packen würde, dafür war ich zu schlapp. Ich würde also deutlich nach Mitternacht ankommen, und das, wo ich mir den Montag nicht freinehmen konnte und arbeiten musste. Also war klar, dass ich abbrechen würde. Glücklicherweise ging die Strecke nahe an meinem Wohnort vorbei (im Jahr davor habe ich gegen sieben Uhr Brezeln gekauft, daheim geduscht, gefrühstückt und mich wieder auf Achse gemacht...) und so fuhr ich die letzten 50km im Minimalmodus nach hause. Inzwischen bekam ich noch ein weiteres Problem: Es fiel mir immer schwerer, meine voneinander unabhängigen Powercrank-Kurbeln sauber im Kreis herum zu bewegen. Manches Mal fiel eine Kurbel kurz vor dem oberen Totpunkt wieder rückwärts zurück. Ich hätte die Freiläufe sperren können, das hätte aber wieder mein Fußsohlenbrennen verstärkt. So behalf ich mir mit 15 Minuten radeln und fünf Minuten Pause machen, danach ging es wieder für einige Zeit ganz gut.

Fazit: Das QV ist nicht an meinem DNF schuld, ich sollte bei einem Brevet einfach weiterhin darauf achten, frisch und ausgeruht zu starten. Ich scheine diesbezüglich recht empfindlich zu sein. Die lange Haube schützt hervorragend vor der intensiven Sonne, an den Steigungen muss ich sie aber praktisch immer aufklappen und mit Schirmmütze als Sonnenschutz fahren. Weiß ist die ideale Farbe im Sommer: Die Innenseite meiner orange lackierten Flächen war um Klassen wärmer als die der weißen. Gerade an der Kopfhaube wäre das für mich ein No-Go. Ich bin nahezu die gesamte Zeit mit offenem Visier gefahren, die Kühlung tut gut und ich mag einfach die Sicht durch die Plastikscheibe nicht sonderlich. Die Stabilität des QV ist bei Ausweichmanövern ein dickes Plus. Die jetzige Lösung der Verlegung des Kettenschutzrohrs unter dem Rumpf und Sicherung mit zwei Schellen bei QVs mit Rohloff ist Mist und muss überarbeitet werden.

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Ah Du hast auch so ein sparsames Auto für schlaue Leute. Dann musst aber heute nach der Arbeit das Brevet zu Ende fahren und das Auto holen, oder ?
;)
War ja schon letztes Wochenende. Ich bin nur nicht zum Bericht schreiben gekommen. Zu hause hab ich mich nach der Dusche hingelegt und bin sofort eingeschlafen. Gegen 18 Uhr hat mich Uta dann geweckt und mich nach Osterdorf gefahren. Auf der Fahrt habe ich ebenfalls die meiste Zeit gepennt. Das Auto zurückzufahren ging dann wieder ganz gut, interessante Features in Bayern 2 haben mich hellwach gehalten. Daheim bin ich dann sofort ins Bett und hab bis 9 Uhr durchgeschlafen und etwas später in der Arbeit erschienen. Auch das letzte lange Wochenende war ich vor Allem mit Schlafen beschäftigt. War wohl doch etwas viel von allem in letzter Zeit...

Mein erstes Brevet, zu dem ich mit zwei Autos gefahren bin... :eek:
 
Nach den Erfahrungen beim Niederrhein Brevet an Pfingsten kann ich @tomacino und @Mario nur empfehlen, auf Berg Brevet´s mit einem Up zu fahren.
Kann mich @tomacino und @RaptoRacer nur anschließen: Geht gar nicht. Ich wüsste nicht, wie lange ich trainieren müsste, um das meiner Nackenmuskulatur wieder zumuten zu können.
Ausserdem: Falls man Ambitionen auf PBP hat, sollte man auf Brevets fahren, was man dort zu benutzen gedenkt. Meiner Erfahrung nach funktioniert liegendes Fahren auf der PBP-Strecke am besten, denn man wird dabei nicht ansatzweise so müde wie auf dem Rennrad. Man kann dann auch einen nicht zu verachtenden Vorteil mitnehmen: Mit dem Rennrad muss man in der Meute starten. Mit dem Lieger fährt man vorweg und hat deswegen weniger Gedrängel und Zeitverlust an den Kontrollen. Wenn man es schafft, bis nach Brest halbwegs vorn zu bleiben, bekommt man ziemlich sicher auch an jeder Kontrolle sofort eine freie Matratze. Das sollte man nicht unterschätzen.
Ok, vielleicht sollte man kein Rad der Panzerklasse ("Speedmachine" oder so) dafür nehmen, das ist in der Vergangenheit schon gut nach hinten losgegangen.
 
Naja, ich kenne Norberts Motivation dabei. Er ist scharf auf den Randonneur 10000 und braucht dafür eine Super Randonnée.
10.000hm/600km mit der Liege... hmm, im Sauerland würde ich mir das evtl. zutrauen, wenn Andreas da irgendwann vielleicht mal eine Strecke gebaut hat (wenn man das da überhaupt hinbekommen kann).
Aber Belchen satt z.B. als (edith: nicht mehr) einzige deutsche Super Randonnée mit 12.000hm? Da brauchst du was sehr bergtaugliches.
 
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so ne Meute 90 abgemagerter Langstreckenradler

Man hat mich ja schon vieles genannt, aber abgemagert noch nie! :LOL:

Ansonsten verstehe ich die Begrenzung. Im Amstelhouse passen wirklich nicht mehr Leute rein und beim Rausfahren sind schon die Gruppen von 30 Fahrern nicht ganz einfach zu handeln.

Wir wollen ja auch keine CM sondern Brevet fahren.

viele Grüße

Christoph
 
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