Die Qual der Wahl eines Neulings

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Hallo alle im Forum,

bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen.
Ich heiße Sanassis, männlich, bin 56 Jahre alt, 185 cm groß, ca. 90kg schwer und komme aus Duisburg.
Ich fahre seit Jahrzehnten unregelmäßig Einspurer und habe mich schon vor Jahren für Trikes interessiert.
Nun will ich die Sache mal langsam angehen, sonst wird das wohl nichts mehr....

Ich bin die letzten Wochen auf vielen Webseiten und Plattformen unterwegs gewesen um mir die Informationen zu beschaffen, die ich so für mein Wunschtrike brauche. Das Forum hier gefällt mir sehr gut, daher wollte ich meine (noch) Unsicherheiten hier loswerden. Ich habe natürlich auch in diesem Forum hier sämtliche Threads dazu gelesen (auch die für Einsteiger) und auch die Suchfunktion bemüht. Trotzdem bleiben da für mich noch ein paar Dinge ungeklärt.

Der Platzhirsch ist wohl HP Velotechnik. Nach langem suchen habe ich einen Händler in Dinslaken ausfindig gemacht, der mir nach Terminvereinbarung auch eine Probefahrt anbot.
Ich habe mit einem fs 3/20 und GoDrive Unterstützung eine kleine Probefahrt absolviert und war schon begeistert von der Technik und den Möglichkeiten des Trikes. Der Typ war wirklich nett und wir haben uns auch über technische Details lange unterhalten.
Trocken wurde mein Mund dann allerdings als er den Preis für das Trike aufgerufen hat. Der war jedenfalls für mich nicht Portmonnaie-konform, zumindest bei meinem nicht. Das mich keiner falsch versteht, ich sehe schon ein, das Made in Germany eben Geld kostet. Dafür kann der Händler nichts.

Bei meinen weiteren Recherchen habe ich das "Projekt" in Bezug Modell und Anschaffung eingekreist.
Es wird wohl ein gebrauchtes werden. Die Modelle die mich ansprechen sind:

HP Velotechnik Scorpion fs 26
Steintrike WildOne oder Mungo
Azub TyFly
Alle mit oder ohne elektrische Unterstützung.
Es gibt noch einen Hersteller in Nürnberg www.adtrike.eu der auf seiner Webpräsenz nur wenige Informationen zur Verfügung stellt. Hat das jemand von Euch und kann mir etwas darüber sagen?

Steintrike Händler und Azub Händler finde ich hier im Umkreis nicht, kann mir daher so ein Teil nicht in Natura ansehen, geschweige denn probefahren..

Das Trike möchte ich für lange Touren nutzen, also Tage/Wochen unterwegs sein. Daher mein Glaube an die Notwendigkeit einer Vollfederung. Mit Gepäck und/oder Anhängerbetrieb.

Was macht den Unterschied zwischen 20 und 26 Zoll Hinterrad aus?
Warum gibt es einzeln betätigte Vorderrad-Bremsen? Was ist der Sinn? Wenn ich zum Stehen kommen will, sollte doch pro Achse gebremst werden!? Einige bauen das wohl auch um...
Ich mag die niedrige Sitzposition, das fs plus von HP wäre mir zu hoch. Gut oder schlecht?

Was macht den Unterschied zwischen WildOne und Mungo aus?
Bei den Steintrikes gefällt mir die Dreieckslenker Federung besser als die McPherson beim HP Scorpion.
Alles subjektiv, da nur Beobachtungen..
Mich würden Eure Meinungen und persönliche Eindrücke dazu interessieren, ich will aber hier jetzt keine Grundsatz-Debatten auslösen, sondern anhand Eurer Aussagen meine Entscheidung erleichtern.

Sicher sind Trikes nicht so oft vorhanden wie normale Fahrräder, trotzdem ist mir hier in Duisburg noch nie eins begegnet. Wundert mich, weil soooo klein ist die Stadt auch nicht, zumal es hier eine Menge Radwege gibt. Vielleicht kommt ja jemand aus der Nähe mit besagten Trikes, der mir erlaubt, sich seins mal aus der Nähe anschauen zu Lassen.

Ach ja, dieser lettische Anbieter Specbiketechnics scheint keinen schlechten Eindruck zu machen, aber auch das finde ich hier im Umkreis nicht...

Genug getextet bis hier hin.
Vielen Dank im Voraus und schönes Restwochenende
Gruß aus DU
Sanassis
 
Willkommen :)

Duisburg hat einen Stammtisch, da gibt es auch Trikefahrer, geh da mal hin und stelle alle deine Fragen. Die Termine findest du hier im Forum.
 
20 Zoll Hinterrad ist kompakter, macht aber die Nutzung von Standardkomponenten bei der Schaltung schwieriger, wegen des kleinen Hinterrads. Umwerfer hinten kommt sehr nah an den Boden, Leertrum auch.
Voll gefedert muss ein Trike nicht sein, hinten ist US meiner Sicht wichtiger als vorn. Gekoppelte Bremsen müssen nicht sein. die Hauptbremsen sind vorn, hinten ist die Parkbremse. Beim Anfahren von Kurven und Biegungen sind getrennte Bremsen gut, weil die Räder vorn sehr unterschiedlich belastet sind.

Es gibt im näheren Umkreis von DU auch einen Triker der ein lettisches Trike fährt.

Ich würde auch mal einen Blick auf die ICE Trikes werfen. Deren Elastomer Hinterradfederung ist einfach und wirksam, die Trikes lassen sich sehr gut falten und wirken ingesamt weniger wuchtig als die Scorpion-Reihe.

Sitzhöhe niedrig wählen, wenn dem nicht körperliche Einschränkungen entgegen stehen. Niedriger Schwerpunkt fährt sich besser. Je Höhe der Schwerpunkt, desto breiter muss die Spur werden um gleiche Kippstabilität zu gewährleisten.je breiter die Spur desto weniger praktisch.

Motorisierte Trikes kommen mit etlichen sinnvollen Extras für den Alltagsbetrieb schnell auf 5, 6 bis 9 T€.
 
Das sind viele und sehr brei gefächerte Fragen...
Nach 3 Jahre fahren auf einem HPfs26S kann ich nur sagen, dass dies IMHO das optimale Langstrecken Trike für Fahren in Europa ist und zwa auf Asphal, wie auch auf unwegsammen Feldwegen.
Die wichtigste Eigenschaft ist, dass man es soweit falten kann, dass man es, auch bei Verboten, immer irgendwie mit der Bahn verladen kann (ich hab es in I, F, A und CH gemacht).
Bahnverladen hat den grossen Vorteil, dass man spontan verladen kann, nicht im Keis oder den selben Weg zurück fahren muss.
Alles anderen Verlade Möglichkeiten, sind
a. deutlich teurer und
b. unflexibel, da man die Heimreise schon bei der Abfahrt organsiert haben muss.

Ich hab mein vollbeladenes und fahrbereites Trike am Bahnhof in 3 Min zusammen gefalet und bin brei zum in den Zug verladen.
 
Guck auch mal nach velomo.eu für ein Trike.
Neue Trikes fangen bei 4000€ an.
Das ist wirklich schon eine stattliche Summe,
 
Hi,

ich hab das gleiche wie Du durch gemacht. Ich möchte ein Trike für den Alltag (also auch um damit zu pendeln) und es sollte einen Motor haben (damit ich nicht so verschwitzt auf der Arbeit ankomme) aber es sollte auf jeden Fall auch ohne Motor (oder ohne Unterstützung) fahrbar sein.

Ich hatte mir zunächst bei einem Händler in Bonn die Haase (sitzt man mehr drauf als drin) und verschiedene HP angeschaut. Die HP gefielen mir schon sehr gut. Es gibt eines mit Steps Motor aber nur mit einem 8 Gang DI2. Da waren mir die Sprünge zwischen den Gängen aber einfach zu groß. Ich hab mir dann mal ein HPfs26S übers Wochenende geliehen das mir zunächst auch ganz gut gefallen hat aber im Laufe der Tests kamen dann einige Dinge zum Tragen die ich dann doch nicht wollte. Das Gewicht ist einfach zu hoch. Der Go SwissDrive ist zu wuchtig. Man kann das Teil ohne Motorunterstützung absolut nicht fahren. Die Federung ist OK, die bügelt sehr viel weg aber irgendwie zu schwammig. Eine Mail zum Hersteller ergab, dass man den Steps ggf. mit einer Rohloff kombinieren kann aber dann wird das Teil exorbitant teuer. Die ganze Info kannst Du hier nachlesen: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/auf-der-suche-nach-dem-ersten-trike.51598/

Also dann hab ich recherchiert und in Köln einen Händler gefunden bei dem ich ein ICE Sprint und ein Adventure in verschiedenen Ausführungen (ohne Motor) gefahren bin aber irgendwie war das auch noch nicht 100% das was ich gesucht habe.

Dann hab ich hier weiter gaaanz viel gelesen und eine Anfrage zur Probefahrt von einem Velomo gestellt und hatte dadurch die Möglichkeit mal zwei HiTrikes zu fahren. Eines mit Kettenschaltung (von DoktorHh) und eines mit Pinion (von SG-Olli) und das war einfach klasse. Die Teile sind voll gefedert und trotzdem ultra leicht, weil die Vorderachse gleichzeitig die Federung (Blattfederprinzip) ist. Vielleicht wäre ich nicht so begeistert davon gewesen, wenn ich nicht schon einige andere vorher gefahren wäre (ist ein bisschen wie bei Whisky oder Wein, wenn man sich mal intensiv damit beschäftigt) aber nach den Fahrten stand fest, sowas soll es sein. Ich hätte (ohne die beiden Probefahrten) auch nie zu einem Tiller tendiert.

Leider konnte ich nicht zur Spezi fahren also hab ich einen Termin mit Velomo gemacht und bin am Vatertag die 400 km nach Weida gefahren. Den Bericht dazu findest Du hier: https://www.velomobilforum.de/forum...-der-suche-nach-dem-ersten-trike.51598/page-2

Nur soviel: Ich war begeistert von den Möglichkeiten und wir haben von 9:00 bis 15:00 Uhr geredet und diskutiert und gefachsimpelt, herrlich. Es wird wohl jetzt ein HiTrike mit Bafang BBS01 und einer Rohloff. Der Preis ist im Gegensatz zum HP deutlich angenehmer (wenn auch das ein nicht ganz billiger Spaß ist). Das Ganze wiegt etwas die Hälfte von dem HPfs26S! Man kann es auch locker treten, wenn der Motor aus ist, da der Freilauf wirklich gut funktioniert und das Gewicht eben nicht so hoch ist. Man kann auch recht schnell den Ausleger mit Motor ab und einen mit normalem Kettenblatt dran bauen. Wenn man den Akku dann auch zu Hause lässt hat man ein wirklich leichtes Trike. OK, falten kann man es nicht, das war ursprünglich eines meiner Kriterien, aber da ich nicht vor habe damit ganz Deutschland zu bereisen und das Teil in der Garage platz findet ist das nicht so wichtig für mich im Gegensatz zu den anderen Dingen.

Wichtig ist zu wissen, wofür man das Trike nutzen will und dann auch entscheiden zu können was einem wirklich wichtig ist und was nicht. Für Velo68 ist das Skorpion z.B. super, für mich (wie unschwer aus meinem Text zu lesen ist) nicht. Ich kann also auch nur raten versuch Händler oder Mittglieder zu finden wo Du Probefahrten machen und ganz viel Fachsimpeln kannst.

Ich hätte ggf. auch erst mal ein gebrauchtes Trike genommen aber ich will mein Rad über die Firma Leasen und das geht nur mit Neufahrzeugen. Die Letten hätten mich auch interessiert, weil die eben recht günstig sind aber das fällt bei Jobrad eben auch weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Testfahrten (von denen man viele machen sollte) kann auch die Forumsmitgliederkarte helfen. Ging zumindest mir so. Einfach etwas Zeit investieren und nach den Wunschfahrzeugen in der näheren Umgebung suchen, dann nett fragen.
Wenn Du Velomo HiTrike testen möchtest, fahre gen Westen, überquere zwei Grenzen und lade mich zum Bier ein ;)
 
Servus Sannasis,

vor diesen Fragen, bzw. Entscheidung stand ich auch bis vor Kurzem.

Neben der eigentlichen Entscheidungsfindung für mich selber musste ich erst noch jede Menge Vorurteile aus meinem Umfeld - Bekannte, Kollewgen, Freunde und Familie aus dem Weg räumen. Meine Mutter (über 80) hat mir (mittlerweilew auch 50 :)) eine Strafpredigt gehalten, als wäre ich wieder 16 und beim Moppedfrisieren erwischt worden. Junge wie kannst Du nur, dich sieht ja keiner etc ... (Ich liebe das - noch nie drauf gesessen aber alles besser Wissen)

Aber zurück zum Thema. So viel Probefahren wie nur grad möglich, so der Tenor hier im Forum. Prinzipiell richtig ABER - wie aussagekräftig ist das für mich als Neuling. Wenn die Möglichkeit für einen längeren Test besteht dann macht das durchaus Sinn. Wenn ich die ersten Male auf "so einem Ding" sitze ist doch erst alles neu und ungewohnt und man ist sehr mit sich selbst beschäftigt und kann nur grob beurteilen was so geht, was nicht und wie man damit zurecht komme.
Ich hätte auch gerne mal meine Hausstrecken getest zu Uhrzeiten wo ich vielleicht auch künftig tagtäglich unterwegs bin - sprich z.B. im Berufsverkehr. Gibts Engstellen die ich passieren mus und so weiter. Ich bekomme grad einen ganz neuen Blick für Barrierefreiheit :) Ein weiteres Thema bei Probefahrten für mich war, dass (vermutlich nicht nur) bei mir die Hänler nicht so breit gestreut sind, als dass ich so viele Tests hätte unternehmen können. Ich konnte für mich zumindest den Trike-Typ so weit mal einschränken und dass ich keinen Motor will/brauche. Angetreten bin ich mit dem Wild-One und am wohlsten fühlte ich mich dann doch im Scorpion. Ausprobieren konnte ich die üblichen Verdächtigen.

Darauf folgte dann eine gewisse Zeit dumpfes brüten, hauptsächlich angesichts des Anschaffungspreises - die Wunschkombi ergab bei mir doch deutlich über 6T€. Ist das wirklich das richtige, will ich mir das leisten, was wenn das doch nur ein vorübergehender Spleen ist? Trikes werden zwar hoch gehandelt, aber bei einem neuen Fehlkauf kann man sicherlich über einen Tausender Verlußt einkalkulieren.

Mein Problem hat sich dann dahingehend gelöst, dass ich ein nachweislich kaum gefahrenes Scorpion günstig ergattern konnte. Ausschalg für das gebrauche Trike war - im Scorpion hatte ich mich am wohlen gefühlt und bei dem Preis den ich gezahlt hab, wäre das finanzielle Risiko gering, falls es sich als Fehlkauf erwiesen hätte.

Unterschiede zu meiner Wunschkombi waren, 3x8 statt Rohloffschaltung, wobei ich damit bis jetzt auch gut zurecht komme und nur noch einen Kombischalter zur Einhandbedieung umrüste (liegt aber daran, dass mir die linke Hand fehlt) Mein Scorpion hat nur eine Hinterradfederung (was wohl früher mal Standard war), könnte besser sein aber gefühlt war die Vollfederung, wenn man sich wie ich überwiegend auf geteerten Wegen bewegt, nicht so viel besser. (Die Profis mögen mich gerne verbessern, auf Wald & Wiesenwegen ist das sicherlich anders) Ob ich den damals verfügbaren Seitenläuferdynamo gegen einen Nabendynamo austausche wird sich im Herbst zeigen.

Welches Tempo ist machbar, wird ja auch gerne diskutiert :) Für mich der täglich ca. 10 einfache Wegstecke gewohnt ist mit dem Rad zu pendeln. Wirklich gemütlich ca. 20km/h, etwas flotteres Dauertempo ca 25-28km/h bis 35km/h sind in der Ebene für ein paar KM machbar, alles drüber nur kurzfristig oder bergab. Aber noch mehr hat mich das Bremsen fasziniert. Unglaublich wie schnell das Teil steht wenn man den Anker wirft. Das hätte ich mir bei den Probefahrten vermutlich noch nicht getraut, bzw. fiel das gar nicht auf.

Bis jetzt bin ich etwa 200km/Woche mit meinem Trike gefahren, mit dem Fazit
  • ja es war die richtige Entscheidung
  • Muskelkater hält sich in grenzen, ich fahre aber auch so relativ viel Fahrrad
  • es wird (zumindest im Momernt) noch nicht mein One and only. Bei richtigem Sauwetter werde ich auch weiterhin mit meinem Up pendeln. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie wir (ich & mein Trike) aussehen wenn mich ein LKW überholt und auf der Fahrbahn eine riesen Pfütze ist.
  • langsam akzeptiert es auch mein Umfeld (auch dank großem Winpel)
  • ich fühle mich mit jeder Fahrt wohler und komme besser zurecht

So viel zu meinen Erfahrungen als Neuling

LG Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Testfahrten (von denen man viele machen sollte) kann auch die Forumsmitgliederkarte helfen. Ging zumindest mir so. Einfach etwas Zeit investieren und nach den Wunschfahrzeugen in der näheren Umgebung suchen, dann nett fragen.
Wenn Du Velomo HiTrike testen möchtest, fahre gen Westen, überquere zwei Grenzen und lade mich zum Bier ein ;)

Der Tipp mit der Forumsmitgliedkarte ist gut, so lässt sich eventuell ein Kontakt in der Nähe herstellen...

Danke auch für Dein nettes Angebot Dein Trike mal zu testen. Ich werde das gerne annehmen und auf Dich zurückkommen. Gerne lade ich Dich auf ein Bier ein. Wäre es dann aber nicht besser, ich bringe welches mit? Ich meine, das belgische Bier....:unsure:
 
Hallo Sannasis,
mit einem HP Trike kann ich dir nicht dienen, aber mein "Fuhrpark" hat 2 ICE Trikes und ein Hase Kettwiesel.
Für eine "Probefahrt" können wir uns gern verabreden. Ich wohne im schönen grünen Duisburger Süden.
Melde dich einfach per Unterhaltung.

Gruß
TomTom
 
Hier der richtige Link.
Ich trau der Seite und dem Trike nicht wirklich. Für mich macht es den Anschein, als ob das nur eine Verkaufsseite eines (US/Asia-)Händlers ist. Nichts über die Firma selbst, (kein Impressum) da fehlt mir die menschliche Komponente.
Das Trike scheint etwas schwer und klobig ... und faltbar (wie oft braucht man das?) Wahrscheinlich ausreichend um damit ne gemütliche Sonntagsrunde zu drehen.
 
Hallo Sanassis,

ich halte intensives Probefahren, wie manche es hier predigen, für überbewertet.
Die Vorauswahl an Modellen bei dir sieht vernünftig aus.

Ich habe mich anfangs auch von den Preisen abschrecken lassen - gerade HP Velotechnik war damals jenseits von Gut und Böse meiner damaligen Vorstellungskraft. Dreieinhalbtausend für ein Fahrrad?!? Ich hatte damals das Glück gehabt, mir für eine Woche ein ungefedertes Q-Cycles Troms aus dem Bekanntenkreis ausleihen zu können, was ich dann wohl auch für 800-900 Euro hätte kaufen können. Allerdings fühlte ich mich bereits auf rauem Asphalt wie auf einer Rüttelplatte. Kurz darauf folgte ein Wochenende mit einem Scorpion - ich glaube 20/20 - mit Heckfederung. Da war es für mich klar - Heckfederung muss sein. Und mehr Anforderungen hatte ich damals nicht.

Mein jetziges 20/20-Scorpion aus dem Jahr 2006 habe ich dann für etwas unter 2.000 Euro erstanden. Und jetzt nach einem Jahr mit gut 8.000 Kilometern sehe ich auch die Neupreise mit völlig anderen Augen und als gerechtfertigt an. Mein Auto fristet nur noch ein Schattendaseins und hätte eigentlich auch schon verkauft sein sollen. Für den Wetterschutz kann die Nose 1.4 sehr interessant werden.

An deiner Stelle würde ich den Gebrauchtmarkt durchforsten und bei passender Gelegenheit zuschlagen.
Probefahren kann sinnvoll sein, ja. Hätte ich mich damals tatsächlich für das Troms entschieden, wäre meine Liegeradepisode womöglich recht kurz geworden. Man muss aber nicht unbedingt als Einsteiger jedes Modell von jedem Hersteller gefahren sein.

Christian
 
Hallo Sanassis!

Warum getrennt gebremste Vorderräder?

Weiter Konsens besteht darüber, dass das Hinterrad nicht zum aktiven Bremsen verwendet werden sollte, da es bedingt durch die geringere Achslast zum Blockieren und Ausbrechen neigt.
Getrennt gebremste Vorderräder erlauben mit etwas Übung eine präzisere Kontrolle sowohl bei Kurvenfahrten, als auch bei unterschiedlichem Straßenbelag rechts/links.
Zudem wird, sofern keine zusätzliche Feststellbremse vorhanden ist, der Anforderung nach zwei getrennten Bremsen an Fahrrädern genüge getan.

26 oder 20 Zoll Hinterrad?

Der Vorteil des 26" Rades ist, wie schon gesagt wurde, dass bei einer Kettenschaltung das Leitwerk mehr Luft hat. Bei 20" ist das wirklich sehr knapp. Bezüglich der Anforderung auch abseits befetigter Wege fahren zu können sollte hier besonders drauf geachtet werden.
Nachteil bei 26" ist, dass bei den meisten Modellen kein Gepäckträger über dem Hinterrad verfügbar ist, da der Schwerpunkt zu hoch ist.
Allerdings lassen sich beispielsweise am Scorpion 26 fs trotzdem die großen Ortliebtaschen seitlich anbringen.

Federung und brauche ich ein Wild One?

Die Federung des Wild One ist sicherlich beeindruckend aber meiner Meinung nach für Touren und über Stock und Stein, sofern es nicht Downhill geht, nicht zwingend nötig.
Sobald man die Befestigten Wege verlässt ist eine Vollfederung empfehlenswert, je nach Empfinden und Strecke reicht möglicherweise hinten ein Ballonreifen.

Ich hoffe das hilft dir weiter!

Jan
 
Servus,

noch ein Nachtrag zu Thema Federung. Ich bin heute meine Hausstrecke (zur Arbeit) mit dem normalen Rad gefahren. Selbiges ist ein normales Stadtrad mit Federgabel und Federung in der Sattelstütze. Boha war das unbequem. Mein HPV hat ja nur Heckfederung aber ich hatte das Gefühl mein Stadtradel hätte gar keine Ferderung mehr .

Nebenbei noch, war ich gefühlt langsam und was hat mich der Gegenwind plötzlich genervt und ... geschwitzt hab ich genau so viel oder wenig :)

LG Tom
PS noch einen nette Erfahrung hatte ich gestern gemacht - meine erste Nachtfahrt. Ich wollte ja wissen wie das Licht so ist. Der Seitenläuferdynamo war überraschend leise und auch die Lichtausbeute war weit über meinen Erweartungen (LED mit Standlicht). Auch der Wiederstand war deutlich geringer als ich erwartet hätte.
 
musste ich erst noch jede Menge Vorurteile aus meinem Umfeld - Bekannte, Kollewgen, Freunde und Familie aus dem Weg räumen. Meine Mutter (über 80) hat mir (mittlerweilew auch 50 :)) eine Strafpredigt gehalten, als wäre ich wieder 16 und beim Moppedfrisieren erwischt worden. Junge wie kannst Du nur, dich sieht ja keiner etc ... (Ich liebe das - noch nie drauf gesessen aber alles besser Wissen)

Ja, es ist zum Ko.... , diese eingefahrenen, engstirnigen Vorurteile wirst du nie ganz ausräumen können .....

Es gibt aber zum Glück auch Menschen, die offen dem liegenden Fahrradfahren gegenüberstehen

Aber es ist schlimm, das man oft im Kreis seiner eigenen Familie/Verwandschaft um Akzeptanz ringen muss
 
Wenn es beim Geld drückt und du etwas Schrauben kannst rate ich dir den Motor nachträglich einzunauen. Da kannst du richtig Geld sparen.
Als Marke kannst du etwa 950Eu ansetzen für einen Mittelmotor Bafang BBS01 mit dickem Akku. Im Pedelecforum kannst du schaun wie das geht
Klick hier oder Klick hier Es ist kein Hexenwerk
Passt so fast in jedes Trike rein.
Ohne Motor könnte ich mir ein Trike nicht vorstellen bin da eher gemütlich faul unterwegs.

Federung finde ich wichtig aber es geht auch ohne wenn man einen Netzsitz auf dem Trike hat und dicke Big Apple aufzieht.

Mein WildOne sehe ich als Tourentrike. Bequem wie ein Sofa die Federung genial.
In der Stadt mag ich es garnicht weil man so tief sitzt und den rückwärtigen Verkehr kaum mit Schulterblick mitbekommt.
Der Wendekreis beträgt so um die 5m glaube ich also nicht gerade klein.
Hinten habe ich 26Zoll weil ich finde es sieht schnittiger aus.

Mein Kettwiesel ohne Federung ist für die Stadt einfach genial. Man sitzt etwas Höher, hat deshalb auch nen besseren Schulterblick und wird auch etwas besser gesehen.. Der Wendekreis ist 2m und das hat viele Vorteile.
Ich bekomme das Kettwiesel auch viel besser am Rahmen-Laterne gesichert als das W1



LG
 
Willkommen im Forum.
Guck auch mal nach velomo.eu für ein Trike.
Das wäre auch für mich erste Wahl.
Es ist leicht, das allerwichtigste wenn es mit Spaß zu fahren sein soll.
Fahre die gleiche Strecke mit dem Hollandrad und mit einem Rennrad, die Strecke muss nicht lang sein.
Der unterschied ist gewaltig, aber du musst es selbst testen, sonst glaubst du es nicht.
Das gleich ist es ob du ein leichtes oder ein schweres Trike hast.
Wenn du dir unsicher bist, kauf ein gebrauchtes, fahre es eine weile, dann merkst du was du brauchst und was überflüssig ist.
Wenn du dir sicher bist mache es so:
also hab ich einen Termin mit Velomo gemacht und bin am Vatertag die 400 km nach Weida gefahren. Den Bericht dazu findest Du hier: https://www.velomobilforum.de/forum...-der-suche-nach-dem-ersten-trike.51598/page-2

Nur soviel: Ich war begeistert von den Möglichkeiten und wir haben von 9:00 bis 15:00 Uhr geredet und diskutiert und gefachsimpelt, herrlich.

Gruß Hans
 
Wow, so viele Antworten...

Ich antworte mal an alle...

Erstmal vorweg: Es wird wohl vorerst ein gebrauchtes werden, das minimiert das Risiko. Ein neues kann man dann länger vorplanen wenn ich wirklich sicher bin: Das ist es!

Das Trike soll nicht für den täglichen Gebrauch in der Stadt sein, vorwiegend möchte ich Touren machen, die, wenn sie größer sind (mehrere Tage/Wochen) auch Gepäck benötigen. Daher sollte es schon etwas robuster ausgelegt sein und es kommt mir dabei nicht so auf Endgeschwindigkeit an.
Meine nächste Tour wollte ich von Duisburg nach Thessaloniki mit dem Fahrrad machen, aber ich merke mittlerweile auch, das mir das zusehr auf Hintern, Hände und Rücken geht und damit der eigentliche Spaßfaktor getrübt wird. Ein Trike dazu zu benutzen erhöht irgendwie meine Lust die Tour doch noch zu machen...

Ich habe mir, wie hier empfohlen auch die Trikes von ICE und HiTrike von Velomo angesehen. Das HiTrike hat wirklich seine Vorzüge und sieht auch gut aus. Es muss aber klappbar sein. In Anbetracht das ich keine Garage habe sondern nur einen kleineren Keller und ich eher keine RundTouren machen werde sondern am entfernten Ziel die Rückreise mit Bahn oder Flieger antreten werde, muss ich das schon "verkleinern" können. Hauptgrund ist aber wirklich die Unterbringung. Und ich glaube ich hätte ein Problem mit der Tiller-Lenkung....

Catrike scheint ebenfalls eine gut durchdachte Konstruktion zu sein, vor allem das Dumont gefällt mir gut, die Händler liegen aber im tiefen Süden Deutschlands.
Auch das ICE Adventure finde ich gut, und Ihr seht, ich stehe auf Federung. Klar braucht man die nicht auf Asphalt, aber da werde ich mich auch nicht immer aufhalten, zumal in südlichen Gefilden die Strassen oder Wege nicht so sind wie hier. Daher lieber direkt mit Federung.

Elektro würde ich, wie Raton auch schon schrieb, später selbst nachrüsten, das bekomme ich hin. Ich hatte meiner mittlerweile EX-Freundin ein echt schönes neues Rad gebaut, welches sie vielleicht 50km bewegt hat und es dann doch nicht wollte, das habe ich jetzt im Keller stehen. Das ein oder andere Teil ließe sich sicher auch für ein Trike verwenden....
Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt selbst eins zu bauen, aber mir fehlt da die Erfahrung und Lehrgeld habe ich dafür jetzt nicht übrig.

Ja blöd angeschaut wurde und werde ich auch, wenn ich mitteile das ich ein Trike haben möchte. Kann die Aussage von Tom gut nachvollziehen. Ob man denn so einen Sportrollator schon bräuchte um in niedriger Fallhöhe über den Boden zu rutschen.... Ich komme aber gut klar wenn man deswegen belächelt wird, habe ich früher auch gemacht, als die ersten Liegeräder auftauchten. Humor muss sein!

Ist wirklich nett hier, fühle mich wohler als am Anfang, weil ich auch sehe, das viele von Euch ähnliche Erfahrung gemacht haben in Bezug auf Suche nach Informationen zur Technik, Anschaffung, usw. Als ich mich hier angemeldet habe um meine "Sorgen" loszuwerden hatte ich gedacht da werden einige sagen: Oh Gott schon wieder so ein Rookie der als alter Sack viel wissen will und uns zutextet. Eure Hilfsbereitschaft und schnellen Antworten haben mich angenehm überrascht!

Trotzdem habe ich das Gefühl, das mir der Schädel raucht durch die Menge an Informationen denen ich schon seit Wochen nachjage und mich sowohl am Tage wie auch in der Nacht beschäftigen. Ich denke, ich werde mal einen Tag aussetzen und ein bisschen runterkommen, damit ich mich nicht doch noch zu einer Vergewaltigung meines Bankkontos hinreißen lasse...:cautious:

Mach mir jetzt erstmal ein deutsches Bier auf!
Prost und netten Abend noch....
Sanassis
 
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