Erste Lieger Tour, Gepäckunterbringung?

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Moin Moin, bin noch recht neu aufm Lieger, heute die ersten 1000km geknackt, im Juni möchte ich das erste Mal mit Gepäck und Zelt auf Tour gehen...habe ein Toxy TT und auch noch den originalen Toxy Gepäckträger daheim. Überlege nun zusätzlich bei Toxy den Lowrider Träger zu ordern um daran zwei kleine Vaude Taschen anzubringen, aufm Träger dann zwei Große und den Rest oben draufzuschnallen, oder meinen Einspuranhänger zu benutzen, den ich am MTB auf Radreisen mithatte. Was wäre sinnvoller? Der Hänger wiegt ca 5kg und würde an einer speziellen Schnellspannachse befestigt werden. Wer hat Tipps, was sinnvoller wäre? Anbei noch'n Bild von dem Hänger.

Besten Dank

cheers20170830_122816.jpg
 
Wenn Du einen Gepäckträger hast (hast Du ja), dann verzichte auf den Hänger. Er macht die Fuhre nur unhandlich, während man ein bepacktes Rad häufig sogar alleine tragen kann. Außerdem sind Einspuranhänger an gefederten Schwingen immer mit Vorsicht zu genießen.
Check mal, was Du wirklich brauchst, dann kannst Du evtl. auf Lowrider oder Zeug auf dem Gepäckträger verzichten. Ohne Familie war ich mit zwei Backrollern, einem Packsack entlang des Sitzes und dem Zelt auf der anderen Seite inkl. Kochzeug für mehrere Wochen unterwegs, ohne etwas so richtig zu vermissen. Und damit bin ich noch nicht mal Minimalist. Mit Kindern sieht der Bedarf nach Stauraum wieder ganz anders aus... :rolleyes:

Gruß,
Martin
 
Schreib doch mal wie lange und wie du reisen willst, sprich Zelt oder Zimmer, und ob noch Familie dabei ist, dass macht es einfacher Tips zu geben. Racertje hat ganz recht, man braucht meist deutlich weniger als man mitnimmt, ich bin auch zum Sparpacker mutiert, wer will schon die ganzen Kilos immer durch die Gegend schaukeln, es fährt sich einfach schöner wenn sich das Gefährt nicht wie die Titanic anfühlt und beschleunigt.
 
Danke schon Mal für den Input..möchte allein mit Zelt los...erst Mal 8 Tage..im September dann 2 Wochen...

cheers
 
Erfahrungsgemäß macht es keinen großen Unterschied, ob 3 Tage oder zwei Wochen, weil viele Dinge eh dabei sind (Zelt, Kochzeug, Schlafsack usw. usf.). Meine Strategie hinsichtlich Klamotten ist die, dass die Radklamotten eh am Ende des Tages ziemlich durchgeschwitzt sind. Also kann man die auch morgens mit etwas Überwindung einfach wieder anziehen, wenn man dafür abends auf dem Campingplatz duscht. Die Sachen nach der Dusche kann man dann auch prima etliche Tage tragen, weil man da ja immer nur frisch drin steckt. Nach ein paar Tagen geht das mit den Radklamotten natürlich nicht mehr, dann kommt der zweite Satz zum Einsatz, der erste hat dann einige Tage Zeit, gewaschen zu werden.
Zum Thema Packlisten gibt es im Netz viele Beispiele, die kann man mit persönlichen Anforderungen abgleichen und dann mal probieren, wie das in die vorhandenen Taschen passt.

Gruß,
Martin
 
Hallo,

das mit dem Einspurhänger am Toxy würde ich auch nur machen, wenn der Hersteller das erlaubt. Oft enthält die Bedienungsanleitung Hinweise.

Meine Strategie hinsichtlich Klamotten ist die, dass die Radklamotten eh am Ende des Tages ziemlich durchgeschwitzt sind. Also kann man die auch morgens mit etwas Überwindung einfach wieder anziehen, wenn man dafür abends auf dem Campingplatz duscht.

Würde es sich nicht anbieten die Radklamotten schnell durchzuwaschen? di esollten doch i.d.R. über Nacht trocknen.

Gruß, Klaus
 
@Klaus d.L.: Kommt aufs Wetter und die Ankunftszeit am Camping an. Im September trocknet es z.B. schon nicht mehr so gut. Mitunter habe ich das aber auch gemacht.

Gruß,
Martin
 
Die Bilder von Liegerädern mit Lowridern tun mir immer weh. Natürlich fährt man ein Leigerad in erster Linie, weil es bequem ist und fast niemand käme auf die Idee, dass man mit dem Liegerad auch schneller sein möchte ;-).
Aber wenn dann an dem Lowrider die Gepäcktaschen genau dort angebracht werden, wo sonst bislang null Stirnfläche war und wenn dann die Gepäcktaschen noch höher und insgesamt breiter sind, als sie lang sind, dann sträuben sich mir die Haare.
Auf den Fotos sieht der Gepäckträger des Toxy ja recht ausgreifend aus und möglicherweise könnten die Radical-Taschen hin passen. Hatte Radical nicht auch eine Brückentasche für Liegeräder, wo eine ganze Menge hinein passte?
Ich würde mich riesig freuen, wenn ich auf Youtube mal eine Radreise-Dokumentation fände, auf der ein mit Zeltgepäck bepacktes Liegerad zu sehen wäre, dessen Gepäck vollständig im Windschatten des Fahrers verschwinden würde.
 
Hatte Radical nicht auch eine Brückentasche für Liegeräder, wo eine ganze Menge hinein passte?

Jo, die Banana S, M und L. Wenn Gepäckträger vorhanden lassen die sich gut anbringen, man muss nur schauen das sie nirgendwo am Rad schleifen, auch nicht wenn man sich in die Kurve legt. Die Dinger fressen Berge von Gepäck. Um etwas Ordnung zu halten und alles trocken zu transportieren, packe ich es in Beutel, gern Ziplocs.

Oben auf den Gebäckträger kann man dann immer noch was drauf packen, wer damit nicht auskommt, braucht einen Bus :whistle:.
 
Hab gerade meine Banana M verstaut. Da kommt ausser Zelt und Schlafsack alles rein. Die kommen oben auf Gepäckträger.
Aussen hab ich eine kleine Tasche für die oft benoetigten Dinge angebracht.

Man kann aber auch Platz sparen. Ich probiere jetzt einen faltbaren Kochtopf von sea to summit aus.
Schön flach und man kann im Gegensatz zu den ganz kleinen Töpfen auch nicht nue Wasser heiss machen.
 
Würde es sich nicht anbieten die Radklamotten schnell durchzuwaschen? die sollten doch i.d.R. über Nacht trocknen.

Meiner Erfahrung aus Frankreich nach nicht wirklich. Das war im Juli/August, also wirklich warm, und trotzdem wurden die Klamotten über Nacht nicht trocken. Wenn man waschen wollte, dann musste man sich wirklich ranhalten und so früh wie möglich am Campingplatz ankommen, damit die Wäsche noch eine Chance hatte, um auf der Leine genug Sonne zum trocknen abzubekommen. Nachts ist die Luftfeuchtigkeit oft zu hoch, vor allem an Flüssen, Seen und Meer. Mir war es durchaus passiert, dass ich die Wäsche über 2-3 Tage hinweg nicht komplett trocken bekommen habe, bis ich sie dann mal tagsüber in das Begleitfahrzeug gehängt habe.
 
Noch etwas feucht ist doch angenehmer als schweißdurchtränkt.

So isses. Wenn man die richtigen Sachen hat, trocknen die auch schnell und sind so leicht, dass man 2-3 Garnituren dabei haben kann.
Vorschlag von @Racertje hat den Vorteil, dass einen ab Tag 3 immer alle vorlassen in der Schlange beim Bäcker ...
 
Aber wenn dann an dem Lowrider die Gepäcktaschen genau dort angebracht werden, wo sonst bislang null Stirnfläche war und wenn dann die Gepäcktaschen noch höher und insgesamt breiter sind, als sie lang sind, dann sträuben sich mir die Haare.
Bei mir war es so, dass wir über die Jahre diverse Paare Ortlieb-Taschen angesammelt hatten - um dann noch sowas wie Bananentaschen extra zu kaufen war der Widerstand doch recht hoch. Zumal wenn die Bananentaschen dann (wie die Radicals) nichtmal 100% wasserdicht sind - Klamotten in Tüten einpacken zu müssen, weil die Taschen nicht dicht sind ist eine Unannehmlichkeit, die ich in den 90ern mit der Entdeckung der Ortliebs hinter mir gelassen habe und die ich nicht wirklich wieder brauche. Darum sah mein Condor bei der 2013er Familientour auch so aus (Papa war Packesel, da die Kids noch nicht so viel auf die Räder nehmen konnten):
Condor mit Bob Yak.jpg
Auf Geschwindigkeit kommt es bei einer Familientour nicht so an und irgendwie mag ich das "satte" Fahrgefühl (wenn's nicht gerade um enge Kurven geht).

Allerdings: Bei meinem Lyra war ein Satz Radical Bananentaschen Größe M dabei, vielleicht lasse ich mich nochmal zu Experimenten hinreissen.
 
@jaap1969 und @blackadder: Ich würde mich sehr über Fotos oder Videos freuen, in denen Ihr Eure voll bepackten Räder zeigt. Man sieht wie gesagt viel zu selten Liege-Reise-Zweiräder, die dann wenigstens in der Ebene noch flotter sind, als ein Rennrad. Hier ist ein Video von einer Familienreise mit Zelt und mit unseren Liegerädern. Das bepackte Liegerad, welches mehrfach im Bild zu sehen ist, ist der Alagi, der etwas höhere Bruder vom Earthglider mit steilerer Lehne. Beide unterscheiden sich ausschließlich durch einen etwas anders geknickten Hauptrahmen. Die Packtaschen baue ich gemeinsam mit einem Zeltebauer aus PVC-Planen. Es sind einfach Schläuche mit einer innen verlegten Aluminium-Schiene und gewöhnlichen Gepäckträger-Haken. Die Taschen sind nur nach hinten offen, werden wie Kajak-Taschen zusammen gerollt. Sie fassen gemeinsam mehr als 50 Liter und sind absolut wasserdicht. In eine Tasche passen beispielsweise ein VauDe Hogan-Zelt und Isomatten und noch etwas mehr Zeug. Wenn in der anderen der Schlafsack reingestopft wird, inst immer noch Platz für ne Menge Sachen. Die Taschen sind durch die geringe Stirnfläche und die große Länge recht aerodynamisch.
Die große Tasche auf dem Aufrecht-Reiserad des größeren Sohnes wird in gleicher Weise hergestellt. Sie ruht auf einer großen Sperrholzplatte, die auf dem Gepäckträger befestigt ist. Das Volumen ist gigantisch, die Tasche passt aber in der Regel schlecht auf Liegeräder. Die länglichen Liegeradtaschen können mit der großen Tasche bei Aufrechträdern kombiniert werden und dann passt richtig viel Gepäck hinein. Die große Tasche liegt im Windschatten des Fahrers und ist daher im Vergleich zu anderen Aufrechtrad-Gepäcklösungen auch sehr aerodynamisch auch in Kombination mit den länglichen Säcken.
Eine schöne und aerodynamische Gepäcklösung für Liegeräder zeigt auch Birk mit dem Koffer für das Peregrin. Der ist noch einmal merklich voluminöser, als die Aurilion-Koffer (solange der Koffer ohne die gelben Schläuche verwendet wrid). Birk gibt an, dass mit dem Koffer der Leistungsbedarf bei 40 km/h noch einmal um 12% geringer ist, als ohne Koffer. Also baut Birk Liegeräder, die als Reiseräder schneller sind, als als nackte Räder. So gefällt mir das!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Klamotten einfach mit in die Dusche nehmen so schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe.
das zum Thema durchschwitze Klamotten usw.
 
@ulisommer: Einer möglichst aerodynamischen und damit hohen Gepäckanbringung steht das bessere Handling bei tiefem Schwerpunkt gegenüber. Mein Rad kommt ohne Spezialtaschen aus, hat das Geraffel dennoch ziemlich hinterm Sitz und man kriegt es auch problemarm mal in die Bahn, wenn das sein muss:
0906-110400.jpg


@Jupp: War ja klar, dass sich einige am müffelnden Radfahrer aufhängen würden ;) Dass man die Sachen nach Ankunft auslüften lässt, ist klar, und ansonsten richtet man die Waschintervalle halt nach Wohlbefinden und Nähe zur Zivilisation. Meine längsten Allein-Radreisen fanden eher im September statt (und das hat @Nicthebig ja auch vor) und da ist es einerseits schon etwas kühler (=>weniger schwitz) und manchmal schon etwas feuchter (=>schlechteres Trocknen). Als wir dagegen 2015 für 7 Wochen im Hochsommer unterwegs waren, habe ich 'nen Kinderanhänger durchs Mittelgebirge geschleift (=>viel schwitz), aber es war auch warm genug, um morgens schon im vom Auswaschen feuchten Trikot zu starten, wobei ich mein Merino-Trikot (weniger Müffel übrigens) von Triple2 da sehr angenehm fand.

Die Kernaussage aus all dem ist: Mehr als 2-3 Klamottensätze zum Fahren braucht man nicht, und wie man sich das Waschen aufteilt, ist eine Frage des Komforts und des Aufwands, den man sich machen möchte.

Gruß,
Martin
 
Noch einmal zum Waschen: Wenn ich Fahrradklamotten an habe, habe ich die auch schon im See gewaschen (auf dem Zeltplatz sowieso), von Hand ausgewrungen und einfach über die Gepäcktaschen am Rad gelegt. Optimalerweise werden die Klamotten gleich gewaschen, solange sie noch verschwitzt sind, weil dann ein Einweichen entfällt. Während der Fahrt ist das Kunststoff-Zeug recht schnell trocken. Wichtig ist, die Sachen irgendwie zu sichern, ich habe auch schon Klamotten auf die Weise verloren.
Ich selber wasche mich auch mal mit einer Wasserflasche, in dem ich einfach Wasser in kleinen Mengen über mich gieße und mit der Hand rubble und das Wasser wieder abstreife. Für ein oder zwei Tage vergrößert diese Methode bereits das Wohlbefinden enorm gegenüber nicht-waschen. Danach freilich freut man sich über einen See oder eine Dusche. Ein Handtuch benötige ich in der Regel nicht. Wenn ich mich gewaschen habe, streife ich das meiste Wasser mit den Händen ab und ziehe mir die Kleidung an, die das wenige verbleibende Wasser umgehend aufsaugt. Ein Handtuch sollte man nach Benutzung auch über die Taschen legen und vom Fahrtwind trocknen lassen, damit es nicht muffelt.
 
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