Steuerwinkel Nachlauf und Co.

Beiträge
4.183
Frage mich, was passiert, wenn sich die Einbauhöhe der Gabel ändert (Gabelvorbiegung setze ich jetzt 'mal fix, wie weit das realistisch ist, ist eine andere Frage):
Laut folgender Zeichnung: https://www.mtb-news.de/forum/t/starrgabel-lenkverhalten.609061/#post-10081722 wird der Nachlauf kleiner, Steuerwinkel bleibt gleich. Gleichzeitig wird gemäss meinem Verständnis die Tretlagerüberhöung grösser, da sich der Abstand zum Boden vorne erhöht.
Gibt es irgendwelche pie mal Daumen Regeln, was noch "Gesund" ist? Würde dazu auch gerne noch etwas schmökern, vielleicht hat ja jemand einen link?

Für meinen Umbau 26/20 zu 26/26 (Optima Lynx) habe ich jetzt eine gebogene MTB Gabel gekauft mit 390mm Einbauhöhe. Habe noch eine neue 26 Zoll Gabel gesehen mit ca. 415mm Einbauhöhe, da hatte ich aber Zweifel, ob die Lenkung dann nicht zu träge wird. Bin am Überlegen, ob ich sie trotzdem kaufen (kostet neu mit Lackschäden durch die Lagerung nur EUR 5) und beide testen soll. Wobei die EUR 5 Gabel den glorreichen Brand 2fast4you trägt und das sind die billigsten Velos, die es überhaupt gibt...
 
Steuerwinkel bleibt gleich
Nein er verändert sich, da du nur eine Laufradgröße änderst. Du kippst die Gabel nach hinten und da der Winkel zur waagerechten gemessen wird, wird er kleiner. Dadurch wird der Nachlauf größer. Das Fahrverhalten also träger.
Nimm eine Seitenansicht vom Lynx. Hinten gleich lassen und vorne anheben. Dann siehst du gleich was ich meine.

Mit Kreuzotter kann man den Nachlauf berechnen.
http://www.kreuzotter.de/deutsch/lenk.htm
Um zu sehen wie der Nachlauf sich aber effektiv ändert. Musst du den Steuerkopfwinkel für beide Gabel ausmessen/graphisch bestimmen. Dann kannst du für beide Gabeln den Nachlauf berechnen.

Mehr Gewicht aufs Hinterrad wirst du auch bekommen, was auch das Lenkverhalten beeinflussen wird.
 
Ich habe gerade den umgekehrten Umbau hinter mir : 26/26" Seiran auf 26/20". Grund: Mich nervte der entsetzliche wheel drop und das schlachtschiffartige Fahrverhalten. Vor allem bei Langsamfahrt. Ich habe die 26" Gabel aber beibehalten. Der Nachlauf liegt jetzt (grob gemessen) bei ca 5-6 cm.

Langsam fahren ist jetzt prima. Bei hohen Geschwindigkeiten abwärts flattert es manchmal. Und läuft auf Gras etc... schlechter. Beides könnte mit einem 451er Vorderrad besser werden. habe ich nur nicht zum probieren. Insgesamt fährt es sich besser seit dem Umbau.
 
Danke für den Erfahrungsbericht, hatte mir schon überlegt, das Lynx zu verkaufen und den Seiran zu kaufen.
Falls der Steuerkopfwinkel nur geringfügig differiert (warte noch auf die Sendungen), möchte ich zuerst mit der 415mm Gabel die Balance trainieren, der Fuss kommt da auch nicht so schnell an das Rad und eventuel später die Gabel mit 390mm einbauen. Bei den Schwalbe Marathon kann ich den Luftdruck auch noch deutlich erhöhen, das reduziert, falls erforderlich, vielleicht auch noch das "schlachtschiffartige" Verhalten. Wobei das beim Lynx bzw. Orca noch niemand, der den Umbau durchgeführt hat, berichtet hat. Wobei es da auch unterschiedliche Rahmenversionen gibt. Die späteren leichteren sind anscheinend kürzer (und damit wendiger).
 
Die 26/20 Modelle haben meiner Erfahrung (mit Optima LR) eine gute ausgewogene Lenkgeometrie; vorne ein größeres VR wird das in jedem Fall verschlechtern...
 
Die 26/20 Modelle haben meiner Erfahrung (mit Optima LR) eine gute ausgewogene Lenkgeometrie; vorne ein größeres VR wird das in jedem Fall verschlechtern...

Diese Aussage halte ich für zu pauschal.

Habe noch eine neue 26 Zoll Gabel gesehen mit ca. 415mm Einbauhöhe, ... (kostet neu mit Lackschäden durch die Lagerung nur EUR 5)

Wenn's um EUR 5.- eine Gabel zum Probieren gibt ist's schade lange rumzudiskutieren.
Probier's einfach aus!

Gruß, Harald
 
Die 26/20 Modelle haben meiner Erfahrung (mit Optima LR) eine gute ausgewogene Lenkgeometrie; vorne ein größeres VR wird das in jedem Fall verschlechtern...
Das deckt sich nicht mit meiner Erfahrung - nach dem Umbau hatte ich zwar eine Eingwöhnungsphase, sprich: Es lenkte sich "anders", aber definitiv nicht "schlechter". Außerdem sollte man im Hinterkopf halten, dass man ja - zumindest bei den neueren Rahmen mit drei Dämpferbefestigungspunkten - auch hinten noch absenken/erhöhen kann. Bei meinem Umbau habe ich mich dafür entschieden, den 152mm Dämpfer im gleichen Loch zu lassen, wie mit dem 20" Rad, weil ich das Rad so weit wie möglich nach hinten neigen bzw. die maximale Tretlagerüberhöhung erreichen wollte (bin ich sehr glücklich mit!). Es hätte aber auch noch die Option gegeben, hinten den Dämpfer zu versetzen oder einen 165mm Dämpfer einzubauen - dann ändert sich der Steuerkopfwinkel weniger.

Cheerio,
Thomas
 
Wenn's um EUR 5.- eine Gabel zum Probieren gibt ist's schade lange rumzudiskutieren.
Probier's einfach aus!
Habe die Gabel auch vor ein paar Tagen bestellt. Wie gesagt, werde ich die Längere als Erstes einbauen und auf sehr wenig befahrenen Strässchen testen.
[DOUBLEPOST=1526663420][/DOUBLEPOST]
Es hätte aber auch noch die Option gegeben, hinten den Dämpfer zu versetzen dann ändert sich der Steuerkopfwinkel weniger.

Cheerio,
Thomas
Tja, in welche Position der Dämpfer soll (habe trotz Uralt 1 Zoll Gewindegabel-Rahmen auch 3 Möglichkeiten) , da muss ich mir auch noch Gedanken machen, könnte den noch zum Lenker hin versetzten. Im Moment ist er soweit hinten wie möglich positioniert.
Schöne Grüsse
schlawag
 
Zuletzt bearbeitet:
Fahrverhalten ist sehr subjektiv.
Kann mich an einen Testbericht eines Halbrenners (vor ca 25Jahren) erinnern.
Rennradfahrer: Der läuft nur gerade aus.
Reiseradler: Viel zu nervös.

Beim Umstieg traeges 50-50 zu wendigem M5 hats immer 1km gewackelt. Danach gings wieder.
 
WP_20180606_19_29_30_Pro[1].jpg
Die 26/20 Modelle haben meiner Erfahrung (mit Optima LR) eine gute ausgewogene Lenkgeometrie; vorne ein größeres VR wird das in jedem Fall verschlechtern...
Vielleicht ist das - zudem subjektiv - mit dem Optima LR etwas anders, nach der Montage der 415'er Gabel habe ich (gemessen) einen Nachlauf von ca. 70mm, einen Radumfang von ca. 650mm und (gerechnet) einen Steuerkopfwinkel von ca. 71 Grad; Edit Radstand 124cm. Habe entdeckt, dass die Unterlegscheibe des 1 Zoll Lenklagers gerissen ist, muss daher erst 'mal noch ein neues Lager (oder gibt es Ersatzteile für Tecora Nadellager Gewinde 1 Zoll Steuersätze?) einbauen lassen, bevor ich das Ganze testen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde jemand sich sorgen machen wenn er sein vorderradreifen von 2 zoll auf 1 zoll andert, hinten trozdem 2 zoll drin bleibt? Das andert die gabellange auch um 1 zoll!

Ich hab auch viel experimentiert und ein 451-622 eigenbau nochmals auf 559-622 umgebaut. Hinten auch denn hinterbau anders wieder angebaut um etwas zu kompensieren.

Ich bin ziemlich sicher das innerhalb ein bestimmten rahmen das lenkverhalten einen fahrbares rad ergibt. so zwischen 65 grad( hollandrad) und 75 grad ( razzfazz) Bei diesen mtb's mit 15 cm federweg bleibt das ding auch in extremlagen ( vorne aus, hinten reingefedert) fahrbar. Mess mal nach wieviel der lenkwinkel schon andert, bloss weil du dich drauf setzt. Eine andere position vom federbein, oder ein langeres kompensiert auch einiges. Irgendwann wird die lenkwinkel mir einfach zu kipp freudich oder zu nervos.

Ich weiss gar nich welchen lenkwinkel meine drei eigenbau lieger haben, gut fahrbar sind die trotzdem.

Grusse, Jeroen
 
muss daher erst 'mal noch ein neues Lager einbauen lassen
Das sehe ich nur bedingt so. Wenn ich das unscharfe Foto und Deinen Text richtig interpretiere, ist der ganz unten an der Lagerstelle liegende Ring gebrochen. Auf diesem liegt aber noch der gehärtete Stahlteil, auf dem die Nadeln laufen?
In diesem Fall würde ich das Lager wahrscheinlich einfach weiterfahren... Die Stelle mit dem Riss kannst Du nach links oder rechts drehen, in diesen Bereichen ist das Lager praktisch unbelastet. Es würde mich wundern, wenn Du dieses "Problemchen" bei dieser Lagerkonstruktion im Lenkverhalten spürst.

Gruß, Harald
 
Das sehe ich nur bedingt so. Wenn ich das unscharfe Foto und Deinen Text richtig interpretiere, ist der ganz unten an der Lagerstelle liegende Ring gebrochen. Auf diesem liegt aber noch der gehärtete Stahlteil, auf dem die Nadeln laufen?
Gruß, Harald
Ja, ist so, wie genau soll ich jetzt den Riss drehen? Riss nach "hinten" und parallel zum Rahmen? Weiss nicht, vielleicht merke ich es in einer Extremsituation, wenn dann die Lenkung "hakelt" und nicht so prompt wie ohne Riss reagiert, dann würde sich das "Sein-Lassen" nicht rentieren.
Gruss Schlawag
 
Ich würd' diese Stelle in eine der unbelasteten Zonen drehen.
Der Pfeil zeigt die Fahrtrichtung.

Gruß, Harald
Unbenannt.jpg
 
Zurück
Oben Unten