Radsturz VM, wie viel und wie realisiert?

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Ich habe zwei Fragen, zu denen ich aus anderen Themen nicht ganz schlau geworden bin (die eigentlich keinen eigenen Faden rechtfertigen, aber nichts desto dennoch).

Wie groß ist der Sturzwinkel der Vorderräder bei den üblichen Verdächtigen?

Wie wird er technisch realisiert?
... d.h.:
  • entweder vertikales Federbein mit leicht nach oben geneigter Laufradachse oder
  • leicht aus der Vertikalen geneigtes Federbein mit ihm gegenüber rechtwinkliger Laufradachse.
Ich bilde mir ein, hier gabs mal ne Skizze zu einem Quest-Federbein, welches nominal vertikal eingebaut war und eine um den Sturzwinkel nach oben geneigte Laufradachse hatte -- machen das die anderen auch so, oder kochen da alle eigene Süppchen?
 
die Achse muss relativ zum Federbein etwas nach oben geneigt sein. Grund dafür: wenn die Federbeine Achsen im 90° Winkel hätten müsste der Radkasten oben viel breiter ausgelegt werden. Winkel ist so gewählt, dass der Reifen oben noch ausreichend (aber nicht unbedingt viel mehr als nötig) Abstand zum Federbein hat. Ist bei den meisten VMs auch so umgesetzt.
 
Danke. Es gibt also gewissermaßen zwei Teil-Sturzwinkel, aus denen sich der tatsächliche Sturzwinkel des Rades zusammensetzt -- einen fürs Federbein und einen fürs Rad relativ zum Federbein.
 
Der Winkel der Achse gegenüber dem Federbein ist die Spreizung. 90Grad entspricht 0Grad Spreizung. Bei älteren Quests ist die Achse auch tatsächlich senkrecht, bei den Mcelburg meine ich auch. Die Dfs haben glaube ich 2Grad.
 
Der Winkel der Achse gegenüber dem Federbein ist die Spreizung
da muss man schon etwas genauer sein: die Spreizung ist der Winkel der Radachse gegenüber der virtuellen Drehachse des Federbeins. Diese geht vom oberen Lagerpunkt im Dom durch den vom virtuellen Schnittpunkt der Zugstange mit dem Querlenker festgelegten virtuellen Drehpunkt.
 
Achtung, nicht alle velomobile haben denn nach oben geneigte achse. Mango, WAW und wahrscheinlich auch Strada haben 90 grad.
 
Achtung, nicht alle velomobile haben denn nach oben geneigte achse. Mango, WAW und wahrscheinlich auch Strada haben 90 grad.
Bist du dir da sicher? Meines Wissens hat das Questfederbein zur Achse einen Winkel von 4Grad.
Ich wüsste jetzt nicht warum Velomobiel.nl für Strada oder Mango andere Federbeine verwenden sollte.

Beim WAW steht das Federbein generell sehr schräg im Radhaus.
 
Mein holländisch ist ja recht dürftig, ich habe nicht gefunden, dass das Mango ein anderes Federbein als das Quest har

Bei den ersten Quest mit offenen radhausen wurde das federbein leicht geandert. Erklarung meinerseits; Die anderung war notwendig weil sonst das rad an der rad oberseite zu weit nach innen in die verkleidung sitzen wurde. Also aerodynamisch nicht optimal. Das war am Quest von Desiree Plag. Quest, Mango und Strada haben eine sehr ahnliche fast gerade seite. Beim DF und Evo K ist die oberseite deutlich schmaler als die unterseite.

Das bild von flachlander erinnert mir daran das auch das Alleweder diese 90grad achse hatt.

Grusse, Jeroen
 
[Die virtuellen Drehachse des Federbeins] geht vom oberen Lagerpunkt im Dom durch den vom virtuellen Schnittpunkt der Zugstange mit dem Querlenker festgelegten virtuellen Drehpunkt.
Wobei das auch nicht allgemeingültig stimmt, sondern nur den Spezialfall beschreibt, dass beide Lenker (d.h. deren geometrische Achsen) tatsächlich einen Schnittpunkt haben. Den haben sie nur, solange sie in derselben Ebene liegen. Andernfalls müsste man die virtuelle Lenkachse durch den Schnitt zweier Ebenen definieren:
  • E1: Domlager, beide Gelenke/Kugelköpfe des ersten Lenkers
  • E2: Domlager, beide Gelenke/Kugelköpfe des zweiten Lenkers
Oder? Man könnte natürlich auch sagen, dass es um den scheinbaren Schnittpunkt der beiden Lenker aus Richtung des Domlagers geht (der Schnittpunkt ist quasi doppelt virtuell). Dasselbe.
 
Dazu kann man vielleicht noch sagen dass die schnittpunkte beim lenken natürlich wandern. Dementsprechend also auch die virtuelle lenkachse als schnitt der 2 ebenen. Außerdem eine taumelbewegung des federbeins welche position und höhe der radachse verändert und bei der betrachtung von lenrollradius und nachlauf bedacht werden muss.
 
Es ist wirklich ein Wunder, dass man mit den Geräten geradeaus fahren kann
:)
Das nicht so sehr, aber die Lenkgeometrie aus oberem gemeinsamem Drehpunkt (Domlager) und unterem Koppelgetriebe (Lenker, Lenker, Anlenkplatte) wirkt sich sehr komplex aus. Wie schon gesagt wurde, wandert beispielsweise die Lenkachse relativ zum Fahrzeug bei Lenkeinschlag -- je nach Geometrie (und da gibt es bei der handvoll an VM-Modellen anscheinend schon einige Variation) mitunter sehr stark. Das kann so weit gehen, dass die Lenkung in Geradstellung (+/- winzige Auslenkung) selbststabilisierend ist, aber ab einer moderaten Auslenkung aus dem "sicheren Bereich heraus kippt" und plötzlich zum Ausbrechen neigt.
 
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