Erfahrungen/Meinungen zur Enigma C-SixD Gabel

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Die Enigma C-SixD ist eine 28 Zoll Carbon Gabel für Scheibenbremse mit 1 1/8 Zoll Gabelschaft (nicht tapered).
Mehr Infos zu der Gabel (inkl. Risszeichnung): <klick>

Die Gabel ist ziemlich interessant, weil der äußere Abstand der Gabelholme in der oberen Hälfte relativ gering ist, so dass diese für Liegeräder mit Kettenlinie neben der Gabel geeignet zu sein scheint. Die Auswahl an schmalen 28" Scheibenbrems-Gabeln mit 1 1/8" Gabelschaft ist sehr begrenzt, die Enigma ist eine der wenigen Marken-Gabeln mit diesen Eigenschaften. Es gibt zwar diverse (Billig-)China-Gabeln mit ähnlichen Eckdaten, aber da ist die Qualität zumindest fragwürdig.
Eine alternative Marken-Gabel wäre noch die Condor Pioggia Carbon Disc Fork, die laut einem Thread bei BROL ebenso schmal in Höhe der Kettenlinie sein soll.

Der Hersteller Enigma gibt auf Rückfrage natürlich keine Garantie für Verwendung am Liegerad, Benutzung nur "auf eigenes Risiko". Beim Liegerad sind die möglichen Verzögerungen aufgrund des tieferen Schwerpunktes höher, somit muss die Gabel höhere Kräfte als beim RR abkönnen. Andererseits werden Komponenten normalerweise mit Reserve ausgelegt und auch beim RR sollte ein blockierendes Vorderrad nicht gleich zum Gabelbruch führen.

Ich würde mich über Erfahrungsberichte zu dieser Gabel am Liegerad oder einfach nur Meinungen zu dem Thema freuen.
 
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Dachte mir schon, dass die Frage ziemlich speziell ist.

Etwas allgemeiner gefragt: Was haltet ihr davon, eine RR Disc Gabel am Liegerad zu benutzen? Sind die Bremskräfte am LR wirklich so viel höher, dass es eine RR Gabel überlasten könnte?
 
Soweit ich weiß hat @Flash eine Markengabel (Funda?) mit dem Giro "durchgebremst" und ist danach auf Alu umgestiegen.

Gruß, Peer
 
Solange man nicht die ganze Geschichte der Gabel kennt, ist das als Einzelfall leider wenig aussagekräftig. Vielleicht war die Gabel bereits vorgeschädigt (Schlagloch, Bordstein o.ä.) und der Bremsvorgang hat ihr nur "den Rest" gegeben.

War bergab und die Gabel ist bei einer starken Bremsung in der Mitte der Gabelscheiden durchgebrochen.
Ich weiss jetzt aber nicht welcher Hersteller das war.
Jedenfalls wurde laut @Flash eine Gewährleistung seitens des Herstellers abgelehnt, weil es sich um ein Liegerad handelte.
 
Wie gesagt, wir wissen nicht, ob die Gabel vorher schon einen Knacks weg hatte. Mit einer neuen Gabel würde ich auf jeden Fall erstmal eine Vollbremsung unter kontrollierten Bedingungen machen.

Logisch, das wird kein Hersteller machen, der Komponenten für Uprights produziert. Und wahrscheinlich auch kein LR Hersteller, wenn man die Gabel nicht an deren dafür vorgesehenen Fahrzeugen montiert.
 
Schade, dass @Flash anscheinend nicht mehr im Forum aktiv ist. Würde mich schon noch interessieren, welcher Hersteller und welche Gabel das war. Ansonsten bringt mir die Anekdote nichts, jede Gabel kann brechen, ob nun mit oder ohne Herstellergarantie. Soweit ich weiß gab es bei den ersten RR Disc Gabeln auch einige, die zurückgerufen werden mussten, weil sie nicht richtig auf die Torsionskräfte ausgelegt waren, die durch eine Scheibenbremse an der Gabelscheide wirken.
 
Die Gabel ist hier und hier erwähnt.
Der Unfall war im alten "Sammelthread - unsere zerstörten Teile" zu lesen, aber der ist bei der Umstellung auf die xenforo-Software verlorengegangen und anscheinend auch nicht über Google oder archive.org zu erreichen. Nach meiner Erinnerung schrieb er da von einem kräftigen Bremsmanöver wegen eines Inlineskaters, und diese Leute sind eigentlich nur auf gutem, glattem Asphalt unterwegs (OK, das dagt jetzt nur was über die Umstände des Unfalls aus, nichts über die Vorgeschichte der Gabel).
 
weils ja um dieses CHR Gabel Dilemma geht: warum nicht einfach eine aus Stahl von einem anfertigen lassen der viel Ahnung vom Schweißen und
Liegerädern hat wie z.B. JackLee?
Dann ist das vielleicht ein halbes Kilo schwerer, dafür hast du dann eine Gabel, die genau deinen Anforderungen entspricht und verbaute
Sicherheitsreserven... und die könnte auch in Extremsituationen nicht einfach so zerbrechen -
 
Sakrileg! Dann lieber zurück auf Original-Felgenbremsgabel. ;)

Mich würde mal interessieren, mit was für Verzögerungen Hersteller von RR Disc Gabeln rechnen.

Laut dieser Diplom-Arbeit von Manfred Bulla, sind mit MTB und Scheibenbremse bis zu 7 m/s² zu erzielen, bevor das Hinterrad abhebt (Seite 33). Zur angewandten Bremstechnik schreibt er leider nix (bspw. ob der Fahrer seinen Schwerpunkt nach hinten/unten verlagert hat, wie man es für maximale Bremsleistung der VR Bremse am Upright tun sollte). RR testet er nur mit Felgenbremsen (da kommt er nur auf bis zu 6 m/s²).

Was für Verzögerungen erreicht man bei Liegerädern (High Racer)? Habe nur ein Thread von Daniel gefunden, wo er bei Messungen am VM auf bis zu 9,77 m/s² kommt. An diese Werte kommt man mit Einspurer sicher nicht ran, da zwei gebremste Vorderräder beim VM deutlich besser bremsen sollten.
 
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Eine Idee wäre noch, einen professionellen Belastungstest der Gabel machen zu lassen. Selbst wenn ich dafür eine Gabel opfern müsste, das wäre es mir wert.
Hat sowas schon mal jemand aus dem Forum machen lassen?
 
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